Erziehung

Aus Yogawiki

Erziehung (vom Althochdeutschen irziohan, "aufziehen, ernähren") ist das Bestreben, einem Kind oder jungen Menschen Werte (Moral, Tugenden) und Wissen zu vermitteln, die ihm die spätere Eingliederung in eine Gesellschaftsstruktur erleichtern sollen, die es ihm ermöglichen sollen, Konflikte zu vermeiden und ein selbständiges Leben zu führen. Erziehung im Sinn von Bildung soll es dem Menschen einerseits möglich machen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, andererseits jedoch auch - nach Befriedigung der Grundbedürfnisse - nach höheren Zielen zu streben. Im Westen ist die Erziehung vorwiegend christlich geprägt.

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Die Erziehung eines Kindes

von Swami Sivananda

Einleitung

Wenn ein Kind von frühester Jugend an unterwiesen wird, dann treten später nur sehr wenige Probleme auf. Es werden sich nur sehr wenige Situationen ergeben, bei denen man das Kind zurechtweisen muss. Alle guten Samskaras (Eindrücke, Neigungen) sollten in das Herz des Kindes gepflanzt werden, sobald es zu sprechen beginnt.

Von der Geburt des Kindes an sollten die Eltern fühlen, dass Shiva in seiner Gnade ihrer Fürsorge den kostbarsten Schatz der Welt anvertraut hat. Kein Opfer ist zu groß, wenn es den Eltern ermöglicht, dem Kind eine gute Erziehung angedeihen zu lassen.

Wenn das Kind einmal aufsässig ist, wie es bei allen Kindern vorkommt, dann erschreckt die Mutter es. Will das Kind nicht schnell schlafen, dann droht ihm die Mutter: „ein Geist wird kommen“. Doch so etwas darf nicht sein. Vielmehr sollte jede Art von Angst wie ein starkes Gift vom Kind fern gehalten werden. Das Kind soll nicht wissen, was Angst ist.

Unterstütze junge Menschen

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie möchten wissen. Alles Wissen erwirbt der Mensch nur durch Neugier und Wissbegierde. Die Aufsässigkeit eines Kindes ist auch nur ein Ergebnis dieser Wissbegierde. Das Kind will herausfinden, es will wissen. Wenn das Kind nachts wach ist, beginnt es, verschiedene Fragen zu stellen. Und darüber bist du verärgert! Nein: Mache dir vielmehr ein Vergnügen daraus, die Fragen intelligent zu beantworten, damit das Kind lernen und seine Neugierde befriedigen kann. Natürlich kannst du auf intelligente Weise Themen von ihm fernhalten, die verboten sind.

Ein Baby kann vielleicht das Erhabene in Deinen Worten nicht verstehen, doch singe ihm immer die schönsten Wiegenlieder vor, erzähle ihm inspirierende Geschichten und vermeide alle negativen Gedanken, Worte und Handlungen in seiner Gegenwart. Sei in deinem Umgang mit dem Baby stets positiv und spirituell.

Die Eltern dürfen vor dem Kind niemals streiten oder über jemanden schlecht reden. Das Kind darf mit vulgärem Verhalten und unanständigen Äußerungen nicht in Berührung kommen. Zeige ihm vielmehr Ermutigung, überfließende Liebe und Freundlichkeit. Zeige dem Kind niemals ein mürrisches Gesicht, Ärger oder Überdruss.

Verbinde Disziplin mit Liebe

Damit ist nicht gemeint, dass du das Kind verhätscheln sollst. Wenn das Kind zu einem Jungen oder Mädchen heranwächst, wenn es gelernt hat zu laufen, zu sprechen und zu spielen, dann mische Disziplin mit Liebe. Doch auch dann verängstige es nicht und flöße ihm keine negativen Gefühle ein. Versuche mit Liebe und Verstand die Disziplin zu wahren und dem Kind die ungeheuren Vorzüge eines disziplinierten Lebens begreiflich zu machen. Hast du deinen Sohn schon früh gut erzogen, dann wirst Du sehen, dass er auch als Jugendlicher keine Zurechtweisung oder Strafe braucht. Er wird Dir bereitwillig gehorchen. Und wenn Du darauf achtest, dass er sich die richtigen Freunde aussucht, wirst Du überhaupt kein Problem haben.