Unterrichten

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Unterrichten‏‎ heißt, jemandem ein gewisses Wissen zu vermitteln. Unterrichten heißt, Unterricht erteilen. Unterrichten kann auch heißen, dass man jemanden informiert. Man kann jemanden zum Beispiel über etwas unterrichten. Es gibt verschiedene Formen von Unterricht, es gibt den Schulunterricht, es gibt den handwerklichen Unterricht, aber vor allen Dingen kann es auch darum gehen, Yoga zu unterrichten.

Unterrichten‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Yoga unterrichten

Wenn du Yoga unterrichten willst, brauchst du natürlich eine gute Yogalehrerausbildung und es gilt auch, dass du immer wieder dich bemühst, deinen Yoga-Unterricht zu reflektieren. Aber Yoga-Unterricht sind nicht nur Fähigkeiten und Fertigkeiten, Yoga unterrichten heißt auch, dich zu öffnen für eine höhere Wirklichkeit, dich zu öffnen für Lichtenergie und Kraft und darum zu bitten, dass diese Lichtenergie durch dich hindurch fließt. Yoga unterrichten ist mehr als nur Techniken und Wissen vermitteln, Yoga unterrichten heißt, zu einem Träger von spiritueller Kraft zu werden.

Unterrichten‏‎ Video

Kurzes Vortragsvideo über Unterrichten‏‎:

Einige Informationen zum Thema Unterrichten‏‎ in einem kurzen Spontan-Videovortrag. Der Yogalehrer Sukadev spricht hier über Unterrichten‏‎ aus dem Geist des ganzheitlichen Yoga.

Unterrichten Online - Mit Mut, Energie und Tatkraft durch die Krise

Online Yoga Unterricht - eine gute Alternative

- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Carina Pirra -

„Dein einziges Recht ist es zu handeln, und keinen Anspruch hast du auf die Früchte deines Tuns. Lass weder die Früchte deiner Handlung dir Motiv zur Handlung sein, noch wende dich zum Nichtstun.“Bhagavad Gita, 2.47

Mitte März 2020 brach die Welt in Teilen zusammen. Für uns alle auf eine andere Art und Weise: für manche nur sehr klein, kaum spürbar. Für andere dann wieder auf Existenz bedrohende Weise. Für wieder andere wurde es gar lebensbedrohlich.

Wir schlossen das Mannheimer Yoga Vidya Zentrum vier Tage bevor uns die behördliche Verordnung ereilte. Ursprünglich wollten wir einfach für ein paar Tage schließen, um einen Überblick zu gewinnen: Die Nachrichten überschlugen sich, Teilnehmer/innen und Unterrichtende waren verunsichert und wir hatten das Bedürfnis einfach zu handeln anstatt abzuwarten. Doch statt Entwarnung hieß es wenige Tage später – Lockdown – für mindestens vier Wochen. Dass daraus dann drei Monate und auch hinter her in der Folge für alle lange Zeit nichts so wie vorher werden sollte, ahnte ich nicht. Heute denke ich, besser so: Wahrscheinlich hätte mich bleierne Mutlosigkeit erfasst. Ich hätte mich wie Arjuna hingesetzt und gezetert, die Waffen von mir geworfen und wäre ins Jammern verfallen.

Das Yoga Vidya Netzwerk rückt zusammen

So saß ich da, aber nicht alleine. Das Yoga Vidya Netzwerk rückte zusammen, die Leiter/innen der Stadtzentren trafen sich, natürlich nicht persönlich, sondern online. Bisher hatten gemeinsame Treffen ein bis zweimal im Jahr stattgefunden. Nun trafen wir uns wöchentlich über Zoom. Und es zeigte sich, dass man gemeinsam stärker ist und manches auch besser lösen kann. Wir tauschten uns über Möglichkeiten aus, wie es weitergehen könnte. Schnell war klar, dass wir den Online Unterricht weiterführen können und besprachen praktische Fragen: Welche Technik ist notwendig, welche Software? Wir machten einander Mut, es doch einfach Mal auszuprobieren – online zu unterrichten. Einfach machen, nicht zu viel denken.

Ausbildung leiten online

In meiner Studienzeit hatte ich das letzte Mal Videotelefonie gemacht, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Nun war es aber etwas völlig anderes: Ich sollte vor der Kamera unterrichten. Ich mochte es noch nie, fotografiert zu werden, und jetzt live online unterrichten? Also praktisch ein Foto nach dem anderen zu machen, ohne Stopp und die Möglichkeit zurückzuspulen und Dinge zu löschen?

Die Ausbildung musste weitergehen. Ich setzte mich also mit Technik bewaffnet ins Studio und nahm eine Yogastunde auf. Ohne Teilnehmer/innen, ohne gemeinsamen Tee, ohne Korrigieren. Ganz allein vor der Kamera, also einer schwarzen Linse, die zwar alles aufnimmt, aber nichts zurückgibt. Kein Lächeln, kein Zwinkern, kein OM, nur das leise Rauschen des Laptops und mein eigenes Echo in einem 40 Quadratmeter-Raum mit einer Deckenhöhe von fast 3,5 Metern. Bisher fand ich diesen Loftcharakter toll und luftig, nun fühlte sich das leer und kalt an. Am liebsten hätte ich geweint, stattdessen wechselte ich einfach den Raum (der zweite ist kleiner und etwas kuscheliger, eher eine Art Höhle).

Ich machte mir Mut mit der Vorstellung, dass Teilnehmer/innen ja nicht vor dem Bildschirm saßen und mir akribisch und kritisch zuschauten, sondern ja (hoffentlich) mitmachten. Zunächst blieb aber die Verunsicherung: Was ist online überhaupt möglich? Was erwarten Teilnehmer/innen? Was kommt auf der „anderen Seite“ an? Zudem musste ich meinen Unterrichtsstil in Teilen anpassen. Vor dem Lockdown unterrichtete ich gerne auch mit Hilfsmitteln. Dass diese vorhanden sind auf der anderen Seite der Leitung, konnte ich nun nicht mehr voraussetzen. Also back to the roots: Eine Matte, ein Mensch und Yoga und ein internetfähiges Endgerät.

Erfahrungen als Unterrichtende online

So machte ich meine Erfahrungen, aber die schwarze Linse blieb unerbittlich. Irgendwie war es schwierig, so ganz ohne Feedback durch die Teilnehmer/innen und Kontakt zu ihnen zu unterrichten. Ich machte nach Stunden eine Umfrage, um zu erfahren, was gut war, was weniger gut. Das half ungemein und ich setzte fast alles davon um. Zudem spürte ich, dass es auch Vorteile für mich hatte, online zu unterrichten: Ich machte mehr mit, blieb fit und es half mir genauso wie meinen Teilnehmer/innen, ausgeglichen zu bleiben, Stress abzubauen, wieder zu mir zurückzufinden.

Eine Entdeckung war außerdem, dass das innere Gefühl für den Unterricht als solchen sehr gut ausgeprägt war. Nach Jahren des Unterrichts ist einem klar, wie lange es braucht bis sich die Teilnehmer/innen nach der Endentspannung aufrichten, wann die meisten nach einer Atemanhaltephase wieder ausatmen, auch ohne dass man sie sieht oder hört. Es half auch, sie mir vorzustellen, wie sie daliegen oder dasitzen im Raum, jede und jeder an seinem Stammplatz. Das ließ beim Online Unterricht unwillkürlich in die Kamera lächeln. Überhaupt stellte ich sie mir vor, wenn ich zur Kamera schaute – und lächelte ebenfalls ganz automatisch. Wenn ich in einer Asana war und nicht am Bildschirm schauen konnte, dann versuchte ich zu erspüren, welche Korrekturen gerade notwendig wären, verbalisierte sie und lag damit erstaunlich oft genau richtig.

Feine und subtile Verbindung mit den Teilnehmern

Die Erfahrung ist also, dass man als Unterrichtende online auf sich selbst zurückgeworfen wird. Wichtige Informationen auf der Sinnesebene fehlen. Gefällt es ihnen, fühlen sie sich wohl? Führen sie alles richtig aus? Man muss sich quasi blind auf ihre Spürgenauigkeit verlassen. Aber selbst wenn sie den Bildschirm anlassen, sind feine Gefühlsregungen in der Gesichtsmimik oft nicht zu erkennen. Der Ton ist auch schlechter, feine Nuancen in der Stimme gehen verloren. Ich habe mich im letzten Jahr viel mit dem Thema Berührung auseinandergesetzt und gelernt, dass wir uns nicht nur sehen, hören, physisch fühlen sondern – es klingt banal – auch riechen. Wie sehr ich mich im Unterricht unbewusst auf all diese physischen Eindrücke beziehe und es mir ganz automatisch als Rückmeldung dient, merkte ich bewusst erst als dies nicht mehr möglich war.

Die Sicherheit und das Gefühl für meinen Unterricht mussten also aus dem Inneren kommen. Klar, war das vorher schon, jedenfalls dem Kopf und in der Theorie. Jetzt im Lockdown wurde es eine Erfahrung und praktisches, bewusstes Wissen. So in Teilen abgeschnitten, griff ich auf etwas zurück, was natürlich eine der wichtigsten Essenzen aller spirituellen Lehrer ist: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Ein ubiquitäres, immaterielles Kommunikationsmedium wie das Internet benötigt eine ubiquitäre, immaterielle Wahrnehmung. Und diese kann nur aus dem Herzen kommen, niemals aus dem Kopf oder mit den Sinnen. So entsteht Verbindung, sehr viel feiner und subtiler.

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Unterrichten‏‎

Einige Stichwörter, die vielleicht nur indirekt zu tun haben mit Unterrichten‏‎, aber dich vielleicht interessieren können, sind z.B. Unterricht‏‎, Unterhaltung‏‎, Unterforderung‏‎, Unterscheidungsfähigkeit‏‎, Untertreibung‏‎, Unveränderlich‏‎.

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Zusammenfassung

Das Verb Unterrichten‏‎ kann gesehen werden im Kontext von Bildung und Wissen und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie..