Prinzipienreiterei
Prinzipienreiterei - woher kommt das? Wie kann man das überwinden? Prinzipienreiterei ist die abfällige, umgangssprachliche Bezeichnung für ein als übermäßige Betonung der Prinzipien empfundene Vorgehensweise. Prinzipienreiterei ist das unnachgiebige Beharren auf Prinzipien. Prinzipienreiterei wird als Kleinlichkeit empfunden. Man kann jemandem Prinzipienreiterei vorwerfen und sagen: Das ist doch reine Prinzipienreiterei.
Prinzipien zu haben ist wichtig: Prinzipien sind zum einen ethische und moralische Prinzipien. Z.B. können die fünf Yamas des Yoga wichtige Prinzipien sein: (1) Ahimsa, Nichtverletzen, (2) Satya, Wahrhaftigkeit, (3) Asteya, Ehrlichkeit, (4) Brahmacharya, Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens, (5) Aparigraha, Unbestechlichkeit. Wer sich sehr strikt an diese Prinzipien hält, dem kann man schon Prinzipienreiterei vorwerfen.
Allerdings gibt es auch andere Prinzipien, als Grundsätze für Vorgehensweisen, die sehr viel konkreter sind als die grundlegenden ethischen Prinzipien. Wer dann zu sehr auf diesen Prinzipien beharrt, dem kann man Prinzipienreiterei vorwerfen. Damit größere Gesellschaften funktionieren, braucht es Regeln. Damit diese eingehalten werden, braucht es auch Menschen, die sich darum kümmern. Diese nerven manchmal, werden als Prinzipienreiter bezeichnet - sind aber wichtig für das Funktionieren des Ganzen. Genauso wichtig ist aber manchmal auch, dass man aus pragmatischen Gründen und auch aus Liebe und Mitgefühl das eine oder andere Prinzip etwas flexibler interpretiert, also von Prinzipienreiterei abkommt.
Umgang mit Prinzipienreiterei
Vielleicht ist jemand in deiner Umgebung ein richtiger Prinzipienreiter. Jemand, der immer wieder sagt, das machen wir so und jenes sollte so gemacht werden. Du hast das Gefühl zu ersticken. Wie gehst du damit um? Zunächst einmal ist es gut, dem Anderen Respekt zu geben. Es ist gut, dass es Prinzipienreiter gibt. Es ist gut, dass es Prinzipien gibt. Reines Chaos kann nicht zum Faustrecht und zum Durchsetzen des Stärkeren führen. Gerade in größeren Gemeinschaft braucht es Prinzipien und es braucht verschriftlichte Prinzipien. Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die darauf bestehen, dass sie eingehalten werden.
Es ist genauso wichtig, dass es Andere gibt, die dort etwas offener sind. Die öfters die Grenzen austesten, ausloten und dann etwas Neues machen. Und vielleicht wird das, was sie machen, später zu Prinzipien erhoben. So ist es gut Menschen für ihre Prinzipienreiterei anzuerkennen. Sie wollen die geltenden Regeln einhalten. Wenn sie dafür Anerkennung bekommen, dann sind sie oft auch bereit Neues auszuprobieren. Vielleicht kannst du ja auch probieren ein Prinzip zu etablieren nämlich, dass man offen ist für Neues und öfters auch mal Neues ausprobiert. Vielleicht kannst du dieses Prinzip verschriftlichen und dann kannst du auch den Prinzipienreitern sagen, dass zu unseren Prinzipien auch Offenheit für Neues dazu gehört.
Prinzipienreiterei in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Prinzipienreiterei gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Prinzipienreiterei - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Prinzipienreiterei sind zum Beispiel Bürokratie, Haarspalterei, Buchstabenmensch, Wortklauberei, Prinzipientreue, Ordnung, Moral .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Prinzipienreiterei - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Prinzipienreiterei sind zum Beispiel Flexibilität, Offenheit, Anpassungsbereitschaft, Opportunismus, Prinzipienlosigkeit, Gesinnungslosigkeit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Prinzipienreiterei, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Prinzipienreiterei, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Prinzipienreiterei stehen:
Eigenschaftsgruppe
Prinzipienreiterei kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Borniertheit, Engstirnigkeit, Überangepasstheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Prinzipienreiterei sind zum Beispiel das Adjektiv prinzipienreiterisch , sowie das Substantiv Prinzipienreiter.
Wer Prinzipienreiterei hat, der ist prinzipienreiterisch beziehungsweise ein Prinzipienreiter.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- ausbildung zum yogalehrer
- Zungenschaber
Liebe entwickeln Yoga Vidya Seminare
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