Weltlich
Weltlich ist ein Adjektiv, das von Welt kommt. Weltlich ist das, was die Welt betrifft. Häufig gebraucht man das Adjektiv in Abgrenzung zu: Geistlich oder kirchlich, auch zu spirituell.
In der Philosophie spricht man manchmal von weltlicher oder metaphysischer Philosophie. Es gibt auch die weltlichen Genüsse bzw. Freuden, im Unterschied zu den feingeistigen Freuden. Weltlich bedeutet, profan und säkular, d.h. irdisch, das Nicht-Spirituelle ist das Weltliche.
Weltlich vs. spirituell
Gerade spirituelle Menschen behaupten manchmal, dass das Weltliche nicht so gut sei. Aber, ein wahrhaft spiritueller Mensch wird alles Weltliche auch spirituell sehen. Wenn alles Brahman, Gott, ist, dann gibt es nichts rein Weltliches, dann ist die Welt auch Gott.
Allerdings lässt sich schon sagen, dass es eine weltliche und eine spirituelle Einstellung gibt. Mit einer weltlichen Einstellung könnte man fragen: Wieviel bekomme ich? Was hab ich davon? Man will immer das Beste für sich und sorgt sich, ob man genügend Beachtung findet und das Lob bekommt, das einem zusteht.
Eine weltliche Einstellung meint, sich um sich selbst kümmern, nach mehr Freude, Vergnügen und Reichtum zu streben. Dagegen eine spirituelle Einstellung ist, wachsen wollen, lernen, seinen Aufgaben gerecht werden, hinter allem das Göttliche zu sehen und sich über jede Lernlektion zu freuen. Spirituelle Freude ist, sich über das Glück anderer zu freuen. Spirituelle Freude ist eine tiefe meditative Erfahrung einer tiefen Gnade und Gegenwart Gottes.
Eine spirituelle Freude kann eine Liebe sein. Auch weltliche Genüsse können spirituell werden, falls man dahinter den Segen und die Gnade Gottes sieht.
Weltlich Video
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Weltlich:
Einige Infos zum Thema Weltlich in dieser kurzen Abhandlung. Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Weltlich vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.
Viveka Chudamani - Weltliches Leid ist nur vorrübergehend
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 273 von Sukadev Bretz -
Der betörende Duft des Adlerholzes (Agaru) wird durch den schlechten Geruch verunreinigt, der vom faulen Wasser herrührt. Sobald man den fremden Geruch vertrieben hat, duftet das Holz wieder frisch und rein.
Das ist ein schönes Beispiel von Shankara. Gut, du magst jetzt kein Adlerholz kennen (Agaru), und ich muss zugeben, ich kenne es auch nicht. Aber trotzdem ist das Beispiel gut, denn bestimmte Holzarten riechen gut und angenehm, aber wenn man sie in ein faules Wasser hinein gibt, dann riecht es nachher faul. Wenn man dann das Verfaulte abwäscht, dann riecht es wieder gut.
Emotionen und Schmerz werden auf das Selbst projiziert
So ähnlich ist es, du bist das unsterbliche Selbst. In diesem unsterblichen Selbst ist reine Freude. Dort ist reine Liebe. Dort ist Verbundenheit und alles Gute. Dieses reine Selbst mag vielleicht zwischendurch verunreinigt werden durch Emotionen, durch Gefühle, durch Schmerz und so weiter. Aber das ist nur vorübergehend. Du musst dich davon lösen, dann bist du wieder voller Freude.
In diesem Sinne, wenn du ärgerlich bist, dann bist du nicht der Ärger, sondern dein Geist hat den Ärger. Im Chitta ist eine Vritti von Ärger entstanden, eine rajasige Vritti, eine rajasige Welle, die kommt und geht. Ein anderes Beispiel ist, wenn du Lampenfieber hast. Du bist nicht das Lampenfieber. Es ist ein vorübergehendes Gefühl, dass sich auf dich legt und kommt und geht. Du kannst mit allen Emotionen so umgehen. Du kannst dir bewusst machen, dass Emotionen wie Geruchswasser sind, das sich auf das Holz legt und vorübergehend anders riecht. Aber wenn du das Geruchswasser wieder abwäschst, dann kommt der ursprüngliche Geruch durch. Und selbst wenn du es nicht abwäschst, verfliegt der Fremdgeruch von selbst. Angenommen du nimmst ein bisschen verfaultes Wasser und gibst es über ein Holz. Eine Weile riecht es unangenehm. Nach einer Weile ist das Wasser dann verdunstet, der Geruch ist weg und das Holz riecht wieder gut.
Genauso ist es bei dir. Es mag sein, dass du vorübergehend mal unangenehme Gefühle hast, Emotionen und so weiter, aber das geht vorbei. Das nächste Mal, wenn du dich wieder über etwas ärgerst, wenn du dich ängstigst und so weiter sei dir bewusst, dass es wie der faule Geruch ist, der sich über ein Holz legt. Du könntest auch etwas tun und sagen: „Danke, liebes Unterbewusstsein, dass du mir diese Information gegeben hast, mit dieser Energie. Danke, dass du deshalb einen Ärger erzeugt hast, der mir zeigt, dass jemand sich nicht freundlich mir gegenüber verhalten hat. Danke und ich bin das unsterbliche Selbst und meine wahre Natur ist Sein Wissen Glückseligkeit.“
In dem Moment, in dem du das sagst, ist schon der verfaulte Geruch weggewischt. Identifiziere dich nicht und dann fällt es dir leicht die oberflächlichen Flüssigkeiten, die sich festsetzen, die oberflächlichen Wellen in deinem Geist auflösen zu lassen. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Weltlich
Einige Begriffe, die indirekt in Beziehung stehen mit Weltlich, aber für dich vielleicht doch interssant sein können, sind z.B. Weltherrscher, Weiterführende Schule, Weißlich, Weltnähe, Weniger, Werfen.
Literatur
- Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch
- Swami Sivananda: Karma Yoga
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Sivanandas Botschaft vom göttlichen Leben
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda: Japa Yoga
Seminare
Gesundheit, Heilung, Yoga
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Weltlich - weitere Infos
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Zusammenfassung
Das Adjektiv Weltlich ist ein Wort beziehungsweise Ausdruck im Zusammenhang von Geschichte, Persönlichkeiten, Politik und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie..