Jaya Ganesha: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Mantra]]
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Version vom 20. Juni 2022, 11:14 Uhr

Jaya Ganesha (Sanskrit: jaya Ganeśa) ist ein bekanntes Kirtan, das täglich in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren im Rahmen des Satsang gesungen wird. Das Jaya Ganesha ist eine Zusammenstellung von Mantras, in welchen verschiedene Aspekte des Göttlichen angerufen werden. Das Jaya Ganesha hilft, alle Aspekte der Persönlichkeit zu entwickeln und das Leben in all seinen Aspekten anzunehmen, zu spiritualisieren, bewusst zu leben.

Ganesha

Text des Jaya Ganesha

Du findest das Jaya Ganesha in verschiedenen Variationen, mit vielen Erläuterungen und Videos, auf http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/jaya-ganesha-jaya-ganesha.

Hier der Text des erweiterten Jaya Ganesha mit genaueren Erläuterungen:

Saraswati

Jaya Ganesha Jaya Ganesha Jaya Ganesha Pahimaam Shri Ganesha Shri Ganesha Shri Ganesha Rakshamaam

Dies ist ein Mantra Ganeshas. Ganesha, der elefantenköpfige Gott, symbolisiert die Beseitigung aller Hindernisse, so wie ein Elefant im Dschungel jedes Hindernis auf dem Weg mit Leichtigkeit beseitigt. So bitten wir Gott am Anfang jedes Unternehmens, alle Hindernisse auf dem Weg zu beseitigen. Jaya heißt “Sieg dem” oder “Verehrung dem”. “Pahimaam” und “Rakshamaam” sind Anrufungsformeln (wörtlich übersetzt “beschütze mich”, “steh mir bei”).

Sharavanabhava Sharavanabhava Sharavanabhava Pahimaam Subramanya Subramanya Subramanya Rakshamaam

Sharavanabhava steht für die Beseitigung aller negativen Einflüsse auf dem inneren (Zorn, Gier, etc.) und äußeren Schlachtfeld, auf der physischen und auch der feinstofflichen Ebene (negative Astralwesen, etc.).

Jaya Saraswati Jaya Saraswati Jaya Saraswati Pahimaam Shri Saraswati Shri Saraswati Shri Saraswati Rakshamaam

Saraswati ist die Göttin der Künste und der Weisheit. Das Anrufen ihres Namens verleiht Intelligenz, erweckt schlafende, insbesondere kreative Fähigkeiten, und gibt Erfolg in akademischen Projekten. Musik, bildende Künste, Intuition, mystisches und akademisches Wissen, Liebe, Schönheit, Harmonie und Unterscheidungskraft werden alle mit Saraswati in Verbindung gebracht. Auf dem spirituellen Pfad symbolisiert Saraswati die Bereitschaft des Aspiranten, offen zu sein für Neues und lernen zu wollen.
Lakshmi

Jaya Shri Lakshmi (3x) Pahimaam Mahalakshmi (3x) Rakshamaam

Lakshmi ist die Göttin von Schönheit, Fülle und Reichtum. Wie eine Mutter gibt sie alles, was die Lebewesen auf der Erde brauchen. Auf der spirituellen Ebene repräsentiert sie die Ansammlung von positiven Charaktereigenschaften und Prana. Sie ist die Gemahlin von Vishnu, dem Erhalter.

Jaya Shri Durga (3x) Pahimaam Mahakali (3x) Rakshamaam

Durga repräsentiert das Ideal der mütterlichen Liebe. Sie ist die Gemahlin (Energie-Aspekt) von Shiva.
Kali, die schwarze Göttin, erscheint furchterregend, ist aber sanft und freundlich zu ihren VerehrerInnen. Sie verlangt absolute Hingabe.
Raja Rajeshwari ... Tripura Sundari
Beinamen der Kosmischen Mutter (Maya): Königliche Göttin; Schöne der drei Welten.
Gangaraani ... Bhagirathi
Bhagirathi ist ein Beiname der Ganga (Fluß Ganges), welche alle reinigt, die mit ihr in Kontakt treten. Ganga symbolisiert die reinigende Kraft
Shiva

Brahma Shakti Vishnu Shakti Shiva Shakti Om Adi Shakti Para Shakti Maha Shakti Om Devi Shakti Maya Shakti Guru Shakti Om Iccha Shakti Kriya Shakti Jnana Shakti Om

Shakti, die Kosmische Energie, ist die Kraft hinter Schöpfung (Brahma), Erhaltung (Vishnu) und Zerstörung (Shiva). Sie ist ursprünglich (Adi), tranzendent (Para), großartig (Maha). Shakti ist die Göttin (Devi), die Ursache der Illusion (Maya) und der Befreiung (Guru). Shakti manifestiert sich als Willenskraft (Iccha), Handlung (Kriya) und Erkenntnis (Jnana)

Jaya Guru Shiva Guru Hari Guru Ram Jagad Guru Param Guru Sat Guru Shyam Om Adi Guru Advaita Guru Ananda Guru Om Chid Guru Chidgana Guru Chinmaya Guru Om

Guru heißt wörtlich “der die Dunkelheit vertreibt”. Guru ist das Prinzip des Geführtwerdens. Guru manifestiert sich auf drei Ebenen: :1. Als innere Stimme im Herzen jedes einzelnen. 2. Als die Welt und alle Erfahrungen, die als Schule zu unserer Weiterentwicklung gesehen werden kann. 3. Als ein konkreter Mensch, der die Gottverwirklichung erreicht hat und uns dann als Meister auf dem spirituellen Weg führen kann.
Das Prinzip des Guru nimmt die Form von Shiva (Zerstörung), Hari (Vishnu, der Erhalter) und Rama (Freude) an. Er ist die Welt (Jagad), er kommt vom Höchsten (Param) und hilft uns zur Wahrheit (Sat) zu kommen. Er ist ohne Anfang (Adi), überall (Adwaita), bringt Wonne ([[Ananda[[) und Wissen (Chidgana). Durch den Guru lernen wir, die Täuschung (Maya) zu überwinden (Chinmaya).

Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare

Dies wird als Mahamantra (Großes Mantra) für dieses Eiserne Zeitalter (Kali Yuga) bezeichnet. Dieses Mantra bringt uns Freude, und Reinheit im Herzen. Es kann auch für den Frieden in der Welt gesungen werden. “Hari” ist einer der Namen von Vishnu.

Sadguru Natha Shri Guru Natha Jaya Guru Natha Sivananda Sivananda Sivananda Sivananda Sadguru Devo

Gruß dem Selbstverwirklichten (Sadguru) Meister (Natha) Swami Sivananda.

Om Namah Shivaya (4x)

Dies ist das Mantra von Shiva, dem Zerstörer aller Negativitäten. Shiva symbolisiert unser wahres Selbst, das uns die Kraft gibt, unsere negativen Charaktereigenschaften zu überwinden. Das Wiederholen dieses Mantras gibt uns die Kraft, regelmäßig in unserer spirituellen Praxis zu sein. Shiva steht auch für die Überwindung von schlechtem Karma. “Namah” heißt “Verehrung”.
Vishnu

Om Namo Narayanaya (4x)

Narayana (Vishnu) ist der Erhalter des Universums. Er ist die Verkörperung von Güte, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Er repräsentiert die alldurchdringende Kraft, die das Universum und die kosmische Ordnung erhält. Vishnu ist das Prinzip des Helfens, des Dienens und der sozialen Verantwortung. Shiva ist das Sehen Gottes in unserem Innern. Vishnu ist das Sehen von Gott in allen anderen und in der Welt. Om Namo Narayanaya ist auch ein Mantra, das längere Zeit für den Frieden in der Welt wiederholt werden kann.

Om Namo Bhagavate Vasudevaya

Vasudeva (Krishna) gilt als achte Inkarnation Vishnus. Er war ein großer Weisheitslehrer der Menschheit, der die Bhagavad Gita verkündet hat. Krishna repräsentiert Freude, Heiterkeit und das Sehen von Gott in allem.

Om Namo Bhagavate Pandurangaya

Panduranga ist einer der Namen Vishnus

Om Namo Bhagavate Sivanandaya Om Namo Bhagavate Sadguru Nathaya

Gruß dem Sivananda, dem selbstverwirklichten Meister.

Om Namo Bhagavate Vishnu-devanandaya

Gruß dem Swami Vishnu-devananda (ein Schüler Swami Sivanandas)

Shri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram (2x)

Rama gilt als die siebte Inkarnation Vishnus. Rama repräsentiert Gerechtigkeit, das Leben nach hohen ethischen Idealen, die Spiritualisierung aller Handlungen, insbesondere der scheinbar weltlichen Handlungen.
Hanuman trägt Rama und Lakshmana auf seinen Schultern.

Anjaneya Anjaneya Anjaneya Pahimaam Hanumanta Hanumanta Hanumanta Rakshamaam

Hanuman, auch Anjaneya genannt, ist der affengestaltige Verehrer Ramas. Er verkörpert die Kraft der Hingabe.

Dattatreya Dattatreya Dattatreya Pahimaam Dattaguru Dattaguru Dattaguru Rakshamaam

Dattatreya gilt als Inkarnation von Brahma, Vishnu und Shiva. Er ist einer der frühen Yoga-Meister.

Shankaracharya Shankaracharya Shankaracharya Pahimaam Adwaita Guru Adwaita Guru Adwaita Guru Rakshamaam

Der große Meister (Acharya) Shankara lebte im 9. Jh. n. Chr. Er war ein großer Meister des Kevala Advaita Vedanta (bedingungslose non-dualistische, monistische Philosophie des Absoluten). Er war der Begründer des Ordens der Dashanami Swamis, zu dem Swami Sivananda gehörte.

Krishnam Vande Jagad Gurum Shri Krishnam Vande Jagad Gurum

Gruß an Krishna, den Weltenlehrer

Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam - Ich bin Wonne. Ich bin Wonne. Absolute Wonne, Wonne bin ich.

Sachara Chara Para Purna Shivoham Nityananda Swarupa Shivoham Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam Saakshi Chaitanya Kutastoham Nitya Nitya Swarupa Shivoham Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam

Meine wahre Natur ist unsterblich, ewig, rein, unendlich. Ich bin reines Bewußtsein, unbeteiligter Beobachter von allem. Ich bin Shiva, eins mit dem Göttlichen.

Om Namah Shivaya Shivaya Namah Om Namah Shivaya Shiva Shiva Shiva Shiva Shivaya Namah Om Hara Hara Hara Hara Namah Shivaya Samba Sadashiva Samba Sadashiva Samba Sadashiva Samba Shivom Hara Shiva Shiva Shankara Hara Hara Shankara Jaya Jaya Shankara Namami Shankara Shivaya Namah Om Shivaya Namah Om Shivaya Namah Om Namah Shivaya Om Namah Shivaya

Herkunft des Jaya Ganesha

Das Jaya Ganesha besteht aus uralten Mantras und Anrufungen. Das Jaya Ganesha als Ganzes kann als Avahana Mantra angesehen werden, also als Anrufungs-Mantra, als Invokation. Das Jaya Ganesha wurde schon in den 1930er Jahren im Sivananda Ashram Rishikesh gesungen.

Das Jaya Ganesha wurde vermutlich von Swami Sivananda so zusammengestellt. Das Jaya Ganesha beginnt mit den Anrufungen von Ganesha, Sharavanabhava, Saraswati und Guru. Danach folgen besonders wichtige Moksha Dhyana Mantras, also das Maha Mantra, Om Namah Shivaya, Om Namo Narayanaya und Om Namo Bhagavate Vasudevaya. Die Schüler von Swami Sivananda haben das ergänzt mit Om Namo Bhagavate Sivanandaya, und die Schüler von Swami Vishnu mit Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya. Danach kommen Abschluss-Mantras, Shri Ram, Krishnam Vande und Anandoham. Vermutlich war das Jaya Ganesha zu Anfang recht kurz. Dann gab es Schüler, die Swami Sivananda gebeten haben, auch andere Aspekte Gottes und auch andere Meister mit einzubeziehen. So entwickelten sich auch recht ausführliche Variationen des Jaya Ganesha Kirtan. Yoga Vidya folgt im normalen Satsang der bei Swami Vishnudevananda zu Beginn der 1980er Jahren üblichen Variation, welche der im Sivananda Ashram Rishikesh zu Beginn der 1950er Jahre üblichen Variation entspricht. Darauf kann man dann verschiedene Variationen aufbauen. Es gibt dabei auch zwei Haupt-Variationen in der Melodie: Zum einen gibt es die Variation, dass es drei verschiedene Melodien gibt: Von Jaya Ganesha bis Om Adi Guru eine Melodie, für das Mahamantra die zweite Melodie, ab Om Namah Shivaya die dritte Melodie. Und es gibt die Variation, alle Mantras in der gleichen Melodie zu singen wie das Jaya Ganesha.

Logik, Aufbau und Bedeutung des Jaya Ganesha

Zu Logik, Aufbau, Bedeutung, Übersetzung und Interpretation des Jaya Ganesha siehe die Hauptseite http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/jaya-ganesha-jaya-ganesha

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Jaya Ganesha

Der Jaya Ganesha Kirtan wird bei Yoga Vidya in jedem Satsang gesungen, in jedem Yogazentrum und in jedem Ashram und in den Ashrams natürlich jeden Morgen und jeden Abend.

Woher stammt das Jaya Ganesha und was bedeutet es?

Das Jaya Ganesha wurde vermutlich von Swami Sivananda so zusammengestellt. Das Jaya Ganesha beginnt mit den Anrufungen von Ganesha, Sharavanabhava, Saraswati und Guru.

„Jaya Ganesha Jaya Ganesha Jaya Ganesha Pāhimām Shrī Ganesha Shrī Ganesha Shrī Ganesha Rakshamām Sharavanabhava Sharavanabhava Sharavanabhava Pāhimām Subrahmanya Subrahmanya Subrahmanya Rakshamām Jaya Saraswati Jaya Saraswati Jaya Saraswati Pāhimām Shrī Saraswati Shrī Saraswati Shrī Saraswati Rakshamām Jaya Guru Shiva Guru Hari Guru Rām Jagad Guru Param Guru Sat Guru Shyām“

Danach folgen besonders wichtige Moksha Dhyana Mantras, also, die geeignet sind für die Meditation.

Also, das Maha Mantra, „Om Namah Shivaya“, „Om Namo Narayanaya“ und „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“. Und gerade in unserer Tradition, mindestens in der Sivananda-Tradition direkt, sind „Om Namah Shivaya“, „Om Namo Narayanaya“ und „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“ die drei wichtigsten Einweihungs-Mantras gewesen.

Das Maha Mantra ist auch ein Mantra, in das man die Einweihung bekommen kann für die Meditation, aber es wird auch gerne gesungen. Und Swami Sivananda hat dieses Mantra besonders geliebt, hat ja auch das Non-Stop Maha-Mantra-Singen eingeführt. Die Schüler von Swami Sivananda haben das natürlich ergänzt mit „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“ und die Schüler von Swami Vishnu mit „Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya“.

Danach kommen die Abschluss-Mantras „Shri Ram, Krishnam Vande“ und „Anandoham“.

Vermutlich war das Jaya Ganesha zu Anfang, als Swami Sivananda es im Ashram gesungen hat, vermutlich schon seit Anfang der 1930er Jahre, also sehr kurz. Vermutlich war es einfach nur, so wie es mir in Rishikesh gesagt wurde, als ich Anfang der 90er Jahre da war und noch ein paar ältere Schüler von Swami Sivananda da waren, das war nur: „Jaya Ganesha Jaya Ganesha Jaya Ganesha Pāhimām“, dann Sharavanabhava, Saraswati, Guru und dann Maha Mantra, „Om Namah Shivaya“, „Om Namo Narayanaya“ und „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“. So waren die wichtigsten Aspekte Gottes angerufen.

Dann gab es Schüler, die Swami Sivananda gebeten hatten, auch andere Aspekte Gottes und auch andere Meister einzubinden. So entwickelten sich auch recht ausführliche Variationen des Jaya Ganesha Kirtan, wo dann alle Aspekte der göttlichen Mutter angerufen werden, wo Ramachandra und Panduranga angerufen wird, wo dann Swami Sivananda auch englische Ergänzungen zu „Hari Rama“ gebracht hat, wo dann Variationen von „Om Namah Shivaya“ dabei waren, wo Hanuman und Shankaracharya und Dattatreya einbezogen werden. Im Yoga Vidya Kirtan-Heft findest du ja auch die ganz ausführliche Variation.

Yoga Vidya folgt im normalen Satsang der bei Swami Vishnudevananda zu Beginn der 1980er Jahre üblichen Variation und das entspricht der Variation, die im Sivananda Ashram Rishikesh zu Beginn der 1950er Jahre üblich war. Und darauf kann man dann verschiedene Variationen aufbauen. Und so gibt es auch zwei Hauptvariationen in der Melodie. Zum einen gibt es Variationen, dass es drei verschiedene Melodien gibt, das ist bei Yoga Vidya üblich.

Die erste Melodie gibt es in Kurz- und Hochform. Und ab „Om Namah Shivaya“ folgt dann die dritte Melodie. Es gibt aber auch die Möglichkeit, alle Mantras dieses Kirtans in der gleichen Melodie zu singen, wie Jaya Ganesha. Um 2000 bis jetzt, 2015, wird im Sivananda Ashram Rishikesh diese Variation gesungen, es werden also alle Mantras in der gleichen Melodie gesunden. In den 1950er Jahren war das anders, da wurde es eben so gesungen, wie wir es heute bei Swami Vishnudevananda singen. Das wissen wir nicht nur aus Aussagen von alten Swamis im Sivananda Ashram Rishikesh, sondern eben auch von Schallplatten, die Swami Sivananda in den 1950er Jahren aufgenommen hat.

Es ist wert, sich immer wieder bewusst zu machen, dass das ein großartiges Mantra ist. Mit dem Mantra bist du auch mit der Energie von Swami Sivananda verbunden, mit Swami Vishnudevananda verbunden und natürlich mit allen wichtigen Aspekten des Göttlichen. Und es hat eine sehr tiefe Bedeutung und sehr tiefe Macht und Kraft.

Nochmal ausführlicher

Das Jaya Ganesha Mantra beginnt mit: „Jaya Ganesha Jaya Ganesha Jaya Ganesha Pahimam Shri Ganesha Shri Ganesha Shri Ganesha Rakshamam.“ Da wird zuerst Ganesha angerufen. Ganesha ist der elefantenköpfige Gott, er symbolisiert die Beseitigung aller Hindernisse. So wie ein Elefant im Dschungel jedes Hindernis auf dem Weg mit Leichtigkeit beseitigt, so bitten wir auch Gott am Anfang jedes Unternehmens, alle Hindernisse auf dem Weg zu beseitigen. „Jaya“ heißt „Sieg dem“ oder auch „Verehrung dem“ oder „Triumph dem“. Und so rufen wir Ganesha an: „Möge er hier sein, möge er mit Strahlen und Leuchten kommen und uns helfen.“ „Pahimam“ heißt „beschütze mich“ oder „sei bei mir“ und „Rakshamam“ heißt „beschütze mich und beschütze uns in der Gemeinschaft. Gib uns die Kraft, Dinge anzugehen. Gib uns die Kraft, alles, was wir tun, mit göttlichem Segen anzugehen. Und möge das, was wir tun, eben auch in Übereinstimmung sein mit dem Kosmischen.“ Dann folgt: „Sharavanabhava Sharavanabhava Sharavanabhava Pahimaam

Subramanya Subramanya Subramanya Rakshamam.“ Sharavanabhava ist der Heerführer der Götter, er ist der ewig Junge. Sharavanabhava heißt auch: „Mögen wir diesen jugendlichen Enthusiasmus und die Begeisterung beibehalten.“ Es heißt auch: „Mögen wir auch immer wieder neue und junge Menschen bekommen, die vom Yoga begeistert sind.“ Sharavanabhava ist aber auch der Heerführer der Götter. Das heißt: „Mögen wir auch bereit sein, auch schwierige Dinge anzugehen, nicht alles zu verschieben. Mögen wir auch das angehen, was in unserem Charakter nicht so gut ist. Und mögen wir auch bei äußeren Schwierigkeiten nicht verzweifeln, nicht abhauen, nicht einfach sagen, „ich gebe jetzt alles ab“, sondern angehen, „mögen wir lernen“.

Dann folgt: „Jaya Saraswati Jaya Saraswati Jaya Saraswati Pahimam Shri Saraswati Shri Saraswati Shri Saraswati Rakshamam.“ Saraswati ist die Göttin der Künste und der Weisheit. Wenn man Saraswati anruft, dann werden schlafende Fähigkeiten erweckt, kreative Fähigkeiten, intellektuelle Fähigkeiten, Intelligenz, Musik, mystisches, akademisches Wissen, alles gehört zu Saraswati. Saraswati ist auch die Schutzgöttin unserer Tradition, denn Swami Sivananda heißt ja Swami Sivananda Saraswati, stammt aus dem Saraswati-Zweig des Dashanami Ordens von Shankaracharya. Saraswati symbolisiert auch die Offenheit und die Bereitschaft, zu lernen: „Mögen wir jeden Tag offen angehen. Mögen wir bereit sein, zu lernen.“ Nicht versuchen, unsere Vorurteile bestätigt zu sehen und zu hoffen, dass alles so ausgeht, wie wir es gerne hätten, „mögen wir offen“ sein.

Dann: „Jaya Guru Shiva Guru Hari Guru Ram Jagad Guru Param Guru Sat Guru Shyam.“ Also, „Jaya Guru“. „Jaya Guru“, das heißt, „Jaya“ wieder „Ehrerbietung“, Shiva ist der Guru. Shiva steht hier für die Transformation: „Mögen wir bereit sein, zu lernen von den Dingen, die transformiert werden. Mögen wir dabei lernen, was alles schiefgehen kann. Mögen wir lernen, auch zu entsagen.“ Dann „Hari Guru“. „Hari“ heißt „der, der die Herzen aller anzieht“. „Hari“ heißt „der Liebende“, Hari ist ein Beiname von Vishnu. „Hari“ heißt auch: „Mögen wir auch bereit sein, die Lektion der Beständigkeit zu lernen. Mögen wir auch zum Werkzeug des Friedens werden.“ Denn Hari ist Vishnu, ist auch das Werkzeug des Friedens und der Liebe. „Und mögen wir auch dabeibleiben.“ „Jagad Guru“. Jagad ist die Welt und Jagad steht aber auch für Brahma, die Schöpfung. „Mögen wir auch bereit sein, immer wieder Neues zu tun. Und mögen wir auch bereit sein, wenn Veränderungen kommen, wenn Neues für uns beginnt. Mögen wir uns auf Neues mit Enthusiasmus einlassen. Und mögen wir auch bewusst sein, dass die ganze Welt unser Guru ist.“ „Jaya Guru Shiva Guru Hari Guru Ram Jagad Guru Param Guru Sat Guru Shyam.“ Die ganze Welt ist unser Guru. Param Guru, und doch ist der Guru jenseits von allem, „Param“ – „jenseits von allem“. Und der Guru ist auch Sat, er führt uns zur Wahrheit. Und natürlich, Ram und Shyam sind Rama und Krishna. So werden all diese Aspekte angerufen.

„Om Adi Guru Advaita Guru Ananda Guru Om.“ „Adi“ heißt „ursprünglich“, diese göttliche Führung war immer schon da. Selbst bevor wir Yoga geübt haben, die göttliche Führung war immer da. Es ist nicht so, dass wir dummerweise Opfer von schlechten Umständen waren, sondern was auch immer gekommen ist, wir haben daran gelernt. Das wollen wir uns immer wieder sagen. „Advaita Guru“ – „Advaita Guru heißt auch: „Ohne ein Zweites, alles ist irgendwo Führung.“ Wenn Dinge gut gehen, ist es Führung, wenn Dinge nicht so gut gehen, ist es auch Führung. Daran können wir uns erinnern. Und es gilt auch, alles anzunehmen, wirklich alles zu akzeptieren.

Dann folgt „Ananda“, die Freude ist der Guru. Manchmal kann man sich auch fragen: „Wie muss ich das, was ich zu tun habe, mit Freude tun?“ Oder wenn du vor verschiedenen Alternativen stehst, spüre: „Wo ist dort Freude?“ Nicht: „Wo ist es angenehmer?“ Nicht: „Wo ist es bequem?“ Nicht: „Wo ist es gemütlich?“ Sondern: „Wo ist Freude? Wo bist du beflügelt?“ Die Freude kann dein Guru sein.

“Chid Guru Chidgana Guru Chinmaya Guru.” Chid ist das Bewusstsein. Das heißt zum einen, tief in dir selbst ist dieser Guru. Er ist Chinmaya, er ist gemacht aus Bewusstsein, er ist reines Bewusstsein. Und er führt dich auch zu Bewusstsein. „Chidgana“ – „er führt dich zum Bewusstsein“. Und so rufst du damit auch deinen inneren Guru an.

Jetzt folgt die ausführliche Erläuterung des Mantras ab dem Hare-Mantra erläutern. Es beginnt also mit:

„Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare.“

Das ist das so genannte Maha Mantra, insbesondere ist es das Vaishnava Maha Mantra. Für die Shaivas ist ja auch das Maha Mantra das „Om Namah Shivaya“, das gilt als Panchakshara Maha Mantra, aber bei Yoga Vidya nennen wir als Maha Mantra dieses „Hare Rama“-Mantra. Hare ist ein Beiname von Vishnu, Hare wird abgeleitet von „derjenige, der voller Liebe ist“. Rama heißt „derjenige, der voller Freude ist, derjenige, der sich freut“. Krishna heißt „der Dunkle, der Dunkelblaue“ oder „der Schwarze“. Krishna steht aber auch für „der Geheimnisvolle, dunkel steht für geheimnisvoll“. So wird Gott angerufen als Vishnu, der Erhalter und damit auch der Liebe und dieser ist Rama, voller Freude, und steht auch für Ethik und er ist Krishna, geheimnisvoll.

Übrigens, bei den Hare Krishnas wird das Mantra ja anders herum gesungen, da wird erst „Hare Krishna“ gesungen und dann „Hare Rama“. Aber das ist eine Neuerung, eben von Shri Krishna Chaitanya Gauranga Mahaprabhu eingeführt, dem großen Vaishnava Heiligen und Weisen im 15. Jahrhundert. Er wollte unbedingt erst Krishna wiederholen und erst dann Rama, denn Krishna war für ihn das Wichtigste. Und er hat auch Rama interpretiert als Radha, denn Rama heißt auch „derjenige, der sich freut“, Rama könnte auch als Abkürzung von Ramana gelten und das heißt „Mann von“. Und so, Krishna ist dieser große Krishna und er ist eine Inkarnation von Vishnu und sein weiblicher Aspekt ist eben Radha und die ist eben Rama. Das ist eine Erläuterung. Eine andere wäre, Rama ist Balarama und Balarama war ja nur der Bruder von Krishna, zweitrangig. Aber in der Kalisantara Upanishad, in der der Beginn des Kali Yuga beschrieben wurde, dort wird eben auch das Maha Mantra erwähnt und das beginnt tatsächlich mit: „Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare.“ Im Sivananda Ashram Rishikesh wird selbstverständlich das Mantra immer so herum gesungen, in den meisten Teilen Indiens auch und Swami Vishnudevananda hat immer das Mantra so gesungen und hat auch darauf bestanden, dass, wenn man das Maha Mantra singt, man es eben so singt, wie es in der Upanishade beschrieben wird und nicht so, wie es ab dem 15./16. Jahrhundert bei den Vaishnavas gesungen wird.

Bei Yoga Vidya sind wir ja insgesamt tolerant und auch weil Yoga Vidya eine große Attraktivität und Anziehung hat für Hare Krishna Verehrer, die entweder mal zu Yoga Vidya kommen oder gekommen sind oder einfach von Hare Krishna dieses Maha Mantra gelernt haben, können Menschen das auch in dieser Reihenfolge singen, aber im Jaya Ganesha bleiben wir bei unserer eigenen Tradition und da beginnt man eben so, wie es seit Jahrtausenden üblich ist, mit „Hare Rama“.

Danach folgt „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya.“ „Om Namah Shivaya“ ist die Anrufung von Shiva, gilt auch als Panchakshara Mantra, fünfsilbiges Mantra, wobei das Om bei „Om Namah Shivaya“ nicht mitgezählt wird, „Na-mah Shi-va-ya“- fünf Silben. „Om Namah Shivaya hat viele verschiedene Bedeutungen und es gibt ja auch umfangreiche Artikel über „Om Namah Shivaya“ auf unseren Internetseiten. Im Rahmen des Jaya Ganesha steht „Om Namah Shivaya“ für die Fähigkeit, tief nach innen zu gehen, sich von allem zu lösen und für die Tiefe der Meditation. Man kann ja auch das Jaya Ganesha vor der Meditation singen, man kann aber insgesamt darum bitten: „Möge meine Meditation tief werden. Und möge ich in der Tiefe meines Wesens Freude und Liebe erfahren.“

Dann geht es als nächstes zu Vishnu: „Om Namo Narayanaya, Om Namo Narayanaya, Om Namo Narayanaya, Om Namo Narayanaya.“ Vishnu – Vishnu ist der Erhalter des Universums, er ist Narayana – „derjenige, der in allen Wesen ist“, obgleich diese Ableitung etwas umstritten ist, aber „Nara“ heißt „Mensch“, heißt auch „Wesen“, „der in allen Wesen ist“. Vishnu repräsentiert auch Güte, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Vishnu ist das Prinzip des Helfens, des Dienens und der sozialen Verantwortung. Man kann sagen, Shiva ist das Sehen Gottes in unserem Inneren, Vishnu ist das Sehen von Gott in allen anderen und auch in der Welt. „Om Namo Narayanaya“ ist auch ein Mantra, das längere Zeit für den Frieden in der Welt wiederholt werden kann. Im Rahmen des Jaya Ganesha bedeutet das „Om Namo Narayanaya“: „Mögen wir Kraft haben, Gott überall zu sehen und möge ich Kraft haben für mein Seva, für mein uneigennütziges Dienen. Möge ich im Alltag dienen und über diesen Dienst Gottes Kraft in die Welt hineinbringen. Möge ich mich als Instrument fühlen. Möge ich nicht selbst denken, was ich alles Großartiges mache, möge ich Gott durch mich hindurch wirken lassen.“

Das nächste Mantra ist: „Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya.“ Vasudeva gilt als achte Inkarnation von Vishnu. Vasudeva kann man auf verschiedene Weisen übersetzen. Zum einen war er der Sohn von Vasudeva und Vasudeva ist der Sohn von Vasu. Vasudeva kann man aber auch deuten als „der Leuchtende – „Deva“ heißt ja auch „der Leuchtende“ – aller Vasus“. Und Vasus sind alle Geschöpfe. Vasus im weiteren Sinne sind die Menschen wie auch die Feinstoffwesen. Vasudeva, also das Licht aller Geschöpfe. Vasudeva steht hier im Rahmen des Jaya Ganesha ganz besonders für Freude, für Heiterkeit, für Liebe und das Sehen von Gott in allem. Vasudeva steht dafür: „Möge ich Freude empfinden, Möge ich Liebe empfinden, im Alltag, im täglichen Leben. Möge ich wirklich diese Freude und Kraft erfahren.“ So ist Vasudeva auch etwas, wo wir immer wieder uns daran erinnern können, denn der spirituelle Weg ist immer wieder voller Herausforderungen, immer wieder kommen auch Hindernisse in den Weg, immer wieder spielt uns der eigene Geist ein Schnippchen, immer wieder gibt es auch Menschen, die in Prozesse gestürzt werden.

Und bei Yoga Vidya gehen wir ja auch durch viele, man kann sagen, Höhen und Tiefen und immer wieder verlassen uns auch Menschen in der Lebensgemeinschaft, was immer wieder auch ein Abschied ist, der immer wieder traurig wird. Eigentlich sagt man, man braucht einige Monate, um einen Abschied zu verdauen und immer wieder erlebt man, dass Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind, dass die gehen. Das hinterlässt auch ein paar Spuren. Umso wichtiger, dass man dort eine gewisse Leichtigkeit hineinbringt, dass man eben weiß von Shiva her, alles beginnt, alles geht, Menschen kommen, Menschen gehen, einige bleiben glücklicherweise langfristig. Und wir können all das mit Leichtigkeit sehen, mit Freude sehen, mit Liebe sehen, mit Heiterkeit sehen, dafür steht dieses Mantra und daran erinnern wir uns jeden Tag im Rahmen des Jaya Ganesha.

Jetzt geht es weiter über die Mantras beim Jaya Ganesha ab dem „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“. „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“ – „Nama“ heißt „Ehrerbietung an“, „Bhagavate“, das heißt „der in Gott Verwurzelte“, „Bhagavan“ heißt „Gott“, „Bhagavate“ – „der in Gott Verwurzelte“. „Sivanandaya“ – und ihr wisst natürlich, Swami Sivananda ist der Guru, der Meister unserer Tradition. Wir stimmen uns auf Swami Sivananda ein, wir bitten um seine Führung, wir bitten um seinen Segen. Und letztlich, Yoga Vidya ist entstanden durch eine Inspiration von Swami Sivananda, durch eine Vision, die Sukadev Bretz, (Gründer und spiritueller Leiter von Yoga Vidya) von Swami Sivananda hatte, mehrere Visionen und durch das beständige Gefühl, von ihm geführt zu werden. Seine feste Überzeugung ist es, dass ganz Yoga Vidya wie ein Teil des Körpers von Swami Sivananda ist, dass Swami Sivananda durch uns wirkt, wir sind wie ein Teil des Werkes von Swami Sivananda. Wir bitten immer wieder darum: „Oh Meister, führe uns. Bitte zeige uns, was du von uns willst. Bitte wirke durch uns. Bitte bringe dein Licht in diese Welt und bitte führe auch uns immer weiter auf dem Weg, dass wir uns gut entwickeln können.“ Wir können das auch immer wieder erfahren, dass Swami Sivanandas Segen hinter allem ist. Er zeigt es uns manchmal dadurch, dass Dinge schiefgehen und wir wissen, wir selbst kommen nicht mehr weiter. Und dann, wenn wir ganz demütig geworden sind, dann kommt die Lösung.

(Natürlich danach singen wir: „Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya, Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya.“ Manche singen auch: „Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya, Om Namo Bhagavate Shri Guru Nataya.“ Swami Sivananda ist der Sadguru, also derjenige, der die höchste Wahrheit verwirklicht hat. „Sadguru“ – „der die höchste Wahrheit verwirklicht hat“. Swami Vishnu ist der Shri Guru, der Meister, der uns die Techniken gegeben hat, mindestens einige davon. Und für Sukadev ist er der spirituelle Lehrer, er hat das Gefühl, dass er durch ihn ausgebildet wurde für das, was bei Yoga Vidya geschieht und er fühlt auch weiter, dass er ihn führt.)

Es gibt die Organisation, die Swami Vishnu selbst gegründet hat, die nennt sich ja Sivananda Yoga Vedanta. Swami Vishnu hatte sich ja abgespalten von der Divine Life Society von Swami Sivananda und hat seine eigene Gemeinschaft gegründet, die er dann Sivananda Yoga Vedanta genannt hat.

Und Sukadev selbst, hat irgendwann gemerkt, es ist Zeit, eigene Wege zu gehen und Swami Vishnus Werk auf andere Weise in einer anderen Gemeinschaft fortzusetzen, wie ja auch Swami Vishnudevananda das Werk von Swami Sivananda fortgesetzt hat, aber eben nicht im Rahmen der von Swami Sivananda gegründeten Gemeinschaft, Divine Life Society, sondern in seiner eigenen. Und so fühlt Sukadev sich weiter von Swami Sivananda geführt, obgleich wir jetzt nicht Teil der Divine Life Society sind, und von Swami Vishnudevananda geführt, obgleich wir nicht Teil der Sivananda Yoga Vedanta Zentren sind. So gibt es organisatorische Überlegungen, aber auf der spirituellen Ebene ist diese Kraft durch diese beiden Meister.

Und wann immer Sukadev diese Mantras singt, stellt er sich auch vor und spürt, wie Swami Sivanandas Licht und Segen ihn berührt und manchmal stehen ihm die Haare zu Berge und bei Swami Vishnu spürt er diese starke Kraft, insbesondere auch von hinten. Swami Vishnu hat Sukadev manchmal auf der Bühne, wo er war, vorne auf die Bühne gesetzt, hat ihn Vorträge geben lassen, während er dahinter oder schräg daneben gesessen hat und so spürt er seine Kraft, die dort ist und durch ihn wirkt. Und so kannst du das auch machen. Du kannst dich auch auf Swami Sivananda einstimmen, du kannst dich auf Swami Vishnudevananda einstimmen und du kannst die Kraft dieser großen Meister in dir und durch dich wirken lassen.

Dann folgt: „Shri Ram Jaya Ram“. Rama ist ein Aspekt Gottes, er ist die Inkarnation von Vishnu, er ist die siebte Inkarnation von Vishnu, die Inkarnation vor Krishna. Rama steht hier zum einen für Freude, aber er steht insbesondere auch für die Ethik.

Wir haben bei Yoga Vidya hohe ethische Standards. Ethische Standards weniger im Sinne von Äußerlichkeiten, aber wichtige Standards im Sinne von hohen ethischen Richtlinien. Bei Yoga Vidya gibt es unterschiedliche Lebensformen.

Wir haben eine Swami, wir haben Brahmacharis, die also in keiner Beziehung leben. Wir haben verheiratete Paare, auch mit Kindern, wir haben Menschen, die als Singles leben, wir haben auch Menschen, die öfters mal eine andere Freundin oder einen Freund haben. Wir sind auch offen für gleichgeschlechtliche Paare, es geht mit und ohne Trauschein, obgleich in der Yoga-Tradition durchaus in einer Beziehung auch Verbindlichkeit ein Wert an sich ist und man sagt, wer zusammen sein will, der sollte auch heiraten und sollte sowohl offiziell heiraten, also standesamtlich, wie auch ein Ritual dafür bekommen. Aber das ist jetzt bei Yoga Vidya nicht das Entscheidende.

Das Entscheidende ist Ahimsa, Satya, Asteya, das sind die wichtigen Dinge. Ahimsa – Nicht-Verletzen. Satya – Wahrhaftigkeit. Dann Asteya – nicht betrügen und nicht stehlen und natürlich auch Aparigraha, das heißt Unbestechlichkeit. Eigentlich heißt es „nicht Zusätzliches haben wollen, Abwesenheit von Gier“, aber konkret ist es eben auch die Unbestechlichkeit. Das sind hohe ethische Prinzipien und an die gilt es, sich zu erinnern. „Mögen wir ethisch korrekt handeln.“ Und daraus, aus diesem ethisch korrekten Handeln, da folgt dann Freude.

Nach „Shri Ram, Jaya Ram“ folgt dann auch das „Krishnam Vande Jagad Gurum“, da wird Krishna angerufen als der Jagad Guru. „Vande“ heißt „Ehrerbietung an“ und Jagad ist die Welt. „Jagad Guru“ – „der Welten-Guru“. Und auf gewisse Weise kann man sagen, dass Krishna für uns eine besondere Rolle auch spielt.

Krishna hat Swami Sivananda inspiriert durch eine Vision, überhaupt tätig zu werden. Krishna war auch letztlich die Ishta Devata von Swami Vishnudevananda. Eigentlich hat Swami Vishnu das Mantra „Om Namo Narayanaya“ gehabt, aber er hat immer eine Krishna-Murti oder ein Krishna-Bild gehabt. Ähnlich wie Swami Sivananda eigentlich aus einer Shaiva-Tradition stammt, aber auf seinem Altar steht ein Krishna-Bild. Und so ist Krishna von besonderer Bedeutung.

Auch für Sukadev gilt, obgleich sein Mantra „Om Namah Shivaya“ ist, hat er dennoch eine besondere Beziehung zu Krishna, insbesondere wenn es darum geht, in Jagad, in der Welt, tätig zu werden. Irgendwo spürt er, dass diese Energie von Krishna hinter dem Werk von Yoga Vidya ist und dass seine besondere Energie durch uns wirkt, weshalb er gerne „Om Namah Shivaya“ sagt, um tiefer in die Meditation zu kommen, und im Alltag, wenn es darum geht, Energie zu bekommen, Mut zu bekommen, Vertrauen zu bekommen, sagt er auch gerne: „Krishna Krishna Mahayogin Bhaktanam Abhayankara Govinda Paramananda Sarvam Me Vasham Anaya.“ Oder einfach: „Krishna Vande Jagad Gurum.“

Dann folgt: „Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam.“ „Ich bin Ananda. Anandoham – ich bin Ananda, ich bin Freude, ich bin Wonne. Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam. Ich bin Wonne, ich bin Wonne, ich bin göttliche Wonne.“ Das ist die Essenz der Lehre von Vedanta: „In Wahrheit bin ich Sein, Wissen und Glückseligkeit. Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, ich bin Satchidananda, konkret bin ich Ananda – Freude.“ Und diese Freude können wir immer wieder spüren, besonders natürlich beim Mantra-Singen. Und so ist es ganz angemessen, dass wir am Ende des Mantra-Singens singen: „Anandoham – ich bin Freude.“ Bei Swami Sivananda wurde das „Anandoham“ manchmal gesungen, manchmal auch nicht, bei Swami Vishnu, als ich bei ihm war, in den 1980er Jahren wurde es immer gesungen, bei Yoga Vidya singen wir es manchmal mit und manchmal auch nicht. Und der letzte Teil ist dann typischerweise „Om Namah Shivaya“ oder auch „Om Tat Sat“, „Om Shanti, Om Shanti, Om Shanti“.

Jaya Ganesha Variationen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Jaya Ganesha auszubauen oder zu verkürzen. Mindestens sollten immer dabei sein, die Mantras „Jaya Ganesha“, „Sharavanabhava“, „Jaya Saraswati“, dann auch das „Om Adi Guru Advaita Guru“, das „Hare Rama Hare Krishna“, „Om Namah Shivaya“, „Om Namo Narayanaya“, „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“ und „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“. Das ist das Grundgerüst, das gehört immer dort rein. Man kann es aber sehr verkürzen, eigentlich kann man das Jaya Ganesha durchaus in drei Minuten singen, wenn man jedes Mantra nur ein einmal wiederholt. Das kann man zum Beispiel machen, wenn man für sich selbst einen kleinen Satsang macht oder zum Beispiel im Rahmen eines Yoga Vidya Stadtzentrums und man morgens vielleicht etwas länger meditieren will, das Jaya Ganesha kürzer rezitieren will. Dann kann man natürlich das Mantra auch ausbauen. Man kann zum Beispiel jedes Mantra zweimal tief und einmal hoch singen, dann ist es etwas ausführlicher. Das machen wir zum Beispiel bei großen Satsangs im Rahmen der Stadtzentren oder auch im Rahmen der Morgens- und Abend-Satsangs in den Ashrams. Dann kann man noch mehrere andere Mantras dazu fügen. Zum Beispiel kann man, wo „Jaya Saraswati“ steht, auch die anderen Aspekte der göttlichen Mutter anrufen, also Lakshmi, Durga, Kali. Und dann kann man auch noch die „Om Shakti“-Mantras rezitieren, die findest du ja auch im Kirtan-Heft angegeben. Also, hier kann man die Aspekte der göttlichen Mutter stark ausbauen. Im Rahmen des „Hare Ramas Hare Krishnas“ kann man auch Weiteres ergänzen, also nach „Hare Rama, Hare Rama, Rama, Rama, Rama, Hare, Hare; Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna, Krishna, Hare, Hare“, kann man wiederholen: „Sadguru Natha, Shri Guru Natha, Jaya Guru Natha, Sivananda; Sivananda, Sivananda, Sivananda, Sadguru Deva.“ (Natürlich auch: „Vishnudevananda, Vishnudevananda, Vishnudevananda, Shri Guru Natha.“) Oder Swami Sivananda hat an der Stelle auch manchmal englische Texte eingefügt, also: „Is there not a nobler mission than eating, drinking and sleeping?“ Oder auf Deutsch: „Hat das Leben nicht einen höheren Sinn als essen, trinken und schlafen. Wache auf und übe Japa und Meditation, du wirst höchsten Frieden finden.“

Und da gibt es eine ganze Menge. Du findest das ja auch im Kirtan-Heft, dort gibt es auch diese ganzen Mantras, die man im Rahmen des „Hare Rama Hare Krishna“ wiederholt, das gibt es unter den Sivananda Kirtans. Da gibt es das Kirtan „Is there not a nobler mission“ und das gibt es dann eben auch in der deutschen Version. Dann im Rahmen des „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“ kann man auch „Panduranga“ wiederholen, „Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Namo Bhagavate Pandurangaya.“ Oder auch „Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Namo Bhagavate Rama Chandraya.“ So verehrt man Krishna und Rama an dieser Stelle.

Dann, wenn das „Om Namo Bhagavate Sivanandaya“ (und „Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya“) gesungen wird, dort kann man natürlich auch noch andere Meister mit einbeziehen. Sei es, dass man die anderen Schüler von Swami Sivananda einbezieht, zum Beispiel: „Om Namo Bhagavate Chidanandaya, Om Namo Bhagavate Krishnanandaya. Om Namo Bhagavate Brahmanandaya, Om Namo Bhagavate Nityananda.“

Und natürlich auch andere Meister, wie „Om Namo Bhagavate Ramakrishnaya, Om Namo Bhagavate Vivekananda. Om Namo Bhagavate Yoganandaya, Om Namo Bhagavate Anandamayi Ma.“

Oder auch deine eigenen persönlichen Meister kannst du auch noch dazu fügen, das machen wir durchaus bei Yoga Vidya manchmal im Rahmen des Satsangs. Dann, wo wir „Shri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram Om, Shri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram“ singen, kann man auch andere Meister einfügen wie „Shankaracharya, Shankaracharya, Shankaracharya Pahimam, Adwaita Guru, Adwaita Guru, Adwaita Guru Rakshamam. Dattatreya, Dattatreya, Dattatreya Pahimam, Dattaguru, Dattaguru, Dattaguru Rakshamam. Anjaneya, Anjaneya, Anjaneya Pahimam, Hanumanta, Hanumanta, Hanumanta Rakshamam.“ Also, das sind so die drei Meister, Shankara und Dattatreya und Hanuman, die heute sehr häufig dazu gefügt werden, insbesondere im Sivananda Ashram Rishikesh und auch in den Sivananda Ashrams von Swami Vishnudevananda.

Und an der Stelle kann man natürlich auch die anderen Aspekte Gottes und andere Meister verbinden, wie „Om Jesus, Om Jesus, Om Jesus Pahimam, Om Buddha, Om Buddha, Om Buddha Rakshamam. Om Mohammed, Om Mohammed, Om Mohammed Pahimam, Om Laotse, Om Laotse, Om Laotse Rakshamam. Ave Maria, Ave Maria, Ave Maria Pahimam, Ave Maria, Ave Maria, Ave Maria Rakshamam.” Und dann im Rahmen des “Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam“ kann man auch deutsche und englische Übersetzungen hinzufügen: „I am bliss, I am bliss, bliss absolute, bliss I am. Ich bin Wonne, ich bin Wonne, kosmische Wonne, Wonne bin ich.“ Oder auch dann die Variationen: „Sachara Chara Pari Purna Shivoham, Nityananda Swarupa Shivoham. Anandoham Anandoham Anandambrahm Anandam. Sakshi Chaitanya Kutasthoham Nitya Nitya Swarupa Shivoham.“

Und ganz am Ende, wenn wir singen, „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“, kann man gleich fortfahren mit „Shiva, Shiva Shankara, Hara, Hara Shankara, Jaya, Jaya Shankara, Namah Me Shankara. Shiva, Shiva, Shiva, Shiva, Shivaya Namah Om, Hara, Hara, Hara, Hara Namah Shivaya. Shiva, Shiva, Shiva, Shiva, Shivaya Namah Om, Bam, Bam, Bam, Bam Namah Shivaya. Samba Sadashiva, Samba Sadashiva, Samba Sadashiva Samba Shivom Hara.” Das sind einige Variationen, so ist das Jaya Ganesha Mantra oder Jaya Ganesha Kirtan wunderbar, man kann es sehr kurz halten und man kann es sehr stark ausbauen und so hat es zum einen eine Beständigkeit, weil es zum Ritual des Yoga Vidya Satsangs dazugehört, aber es gibt auch Raum für Spontanität und für Variationen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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