Krisenmanagement: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine andere Taktik des Ego ist verdrängen. Mag es sich um eine [[Krankheit]] oder um [[Verlust]] handeln, wir ignorieren Tatsachen und schauen weg mit der naiven Hoffnung, es würde sich schon von alleine lösen. Wir finden so viele [[Möglichkeit]]en uns abzulenken. Aber gerade diese Ablenkungen kosten uns [[Energie]], die wir besser nützen könnten. Eine weitere typische Reaktion ist die Resignation. In schwierigen Situationen fühlen wir uns oft überfordert. Durch ein [[Gefühl]] von [[Hilflosigkeit]] identifizieren wir uns stark mit der [[Opfer]]rolle und geben jeden Versuch auf, tätig zu werden. Wir sind überzeugt, dass uns nichts mehr helfen kann. Resigniert weilen wir in einem [[Depression|depressiv]]en Geisteszustand und verhindern unbewusst eine Veränderung. Es ist ganz natürlich, dass unsere Pläne von Unvorhergesehenem durchkreuzt werden. Trotzdem brauchen wir nicht vom Kurs abzukommen und können [[Schwierigkeiten]] meistern und unsere [[Ziel]]e erreichen. | Eine andere Taktik des Ego ist verdrängen. Mag es sich um eine [[Krankheit]] oder um [[Verlust]] handeln, wir ignorieren Tatsachen und schauen weg mit der naiven Hoffnung, es würde sich schon von alleine lösen. Wir finden so viele [[Möglichkeit]]en uns abzulenken. Aber gerade diese Ablenkungen kosten uns [[Energie]], die wir besser nützen könnten. Eine weitere typische Reaktion ist die Resignation. In schwierigen Situationen fühlen wir uns oft überfordert. Durch ein [[Gefühl]] von [[Hilflosigkeit]] identifizieren wir uns stark mit der [[Opfer]]rolle und geben jeden Versuch auf, tätig zu werden. Wir sind überzeugt, dass uns nichts mehr helfen kann. Resigniert weilen wir in einem [[Depression|depressiv]]en Geisteszustand und verhindern unbewusst eine Veränderung. Es ist ganz natürlich, dass unsere Pläne von Unvorhergesehenem durchkreuzt werden. Trotzdem brauchen wir nicht vom Kurs abzukommen und können [[Schwierigkeiten]] meistern und unsere [[Ziel]]e erreichen. |
Version vom 5. März 2013, 08:43 Uhr
Krisenmanagement
Patanjalis Kriya Yoga als Krisenmanagement
Artikel von Madhura M. F., erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 17
Herausforderungen und schwierige Situationen gehören einfach zum Leben dazu. Aber wir akzeptieren diese selten als das, was sie sind: der natürliche Fluss des Lebens. Grundsätzlich lehnen wir diese Seiten des Lebens ab und fühlen uns als ein Opfer in einer Krise. Ein ehrlicher Rückblick zeigt jedoch, dass gerade diese Situationen und Erfahrungen uns reifen und wachsen ließen. Es waren oft wertvolle Lektionen, die uns der Wahrheit ein Stück näher brachten.
Ärgern, verdrängen, resignieren
Unser Ego hat seine typischen Strategien, um mit solchen Situationen umzugehen. Ganz gleich worum es sich handelt, automatisch bewerten wir die schwierigen Situationen als grundsätzlich negativ. Mit dieser Überzeugung leisten wir gleich Widerstand. Der Widerstand äußert sich in drei Mustern, nämlich: Ärger, Verdrängung und Resignation. All die vielen unterschiedlichen Reaktionen sind Kombinationen aus diesen drei, d. h. diese drei Grundmuster sind immer vorhanden, aber variieren in den Ausprägungen. Einer der typischen Reaktionen ist also sich ärgern. Schwierigkeiten regen uns auf! Es läuft nicht so, wie wir es uns vorgestellt oder gewünscht haben, und das können wir nicht akzeptieren. Mit unseren kleinen oder großen Wutausbrüchen demonstrieren wir Widerstand und hoffen so, das Hindernis zu beseitigen. Wir fallen aus einem klaren Geisteszustand in Unbewusstheit. Ein innerer Mechanismus, den wir als ganz normal empfinden, der uns aber keine Verbesserung ermöglicht. Wie kann uns eine Idee oder Lösung einfallen, wenn wir uns ständig über die Situation ärgern?
Eine andere Taktik des Ego ist verdrängen. Mag es sich um eine Krankheit oder um Verlust handeln, wir ignorieren Tatsachen und schauen weg mit der naiven Hoffnung, es würde sich schon von alleine lösen. Wir finden so viele Möglichkeiten uns abzulenken. Aber gerade diese Ablenkungen kosten uns Energie, die wir besser nützen könnten. Eine weitere typische Reaktion ist die Resignation. In schwierigen Situationen fühlen wir uns oft überfordert. Durch ein Gefühl von Hilflosigkeit identifizieren wir uns stark mit der Opferrolle und geben jeden Versuch auf, tätig zu werden. Wir sind überzeugt, dass uns nichts mehr helfen kann. Resigniert weilen wir in einem depressiven Geisteszustand und verhindern unbewusst eine Veränderung. Es ist ganz natürlich, dass unsere Pläne von Unvorhergesehenem durchkreuzt werden. Trotzdem brauchen wir nicht vom Kurs abzukommen und können Schwierigkeiten meistern und unsere Ziele erreichen.
Kriya Yoga als Werkzeug
In den Yoga Sutras von Patanjali finden wir eine praktische und simple Formel um gerade auch die schwierigeren Lebensphasen zu bewältigen. Die Yoga Sutras von Patanjali sind eine der wichtigsten Schriften des Yoga und befassen sich mit der Beherrschung des Geistes und des Denkens, also Raja Yoga. In diesem ungefähr 2500 Jahre alten Leitfaden empfiehlt uns der Autor gleich am Anfang des praktischen Teils (Kapitel II: Sadhana Pada) Kriya Yoga als Werkzeug. Eine konstruktive Möglichkeit Leiden zu vermindern. Dieser Begriff Kriya Yoga wird in verschiedenen Yogasystemen unterschiedlich verwendet. Das Sanskritwort "Kriya" bedeutet übersetzt Handlung oder Tat, also „Yoga der Tat“ als sinngemäße Übersetzung von Kriya Yoga. „Tapas, Swadhyaya und Ishvara Pranidhana bilden den Kriya Yoga“, so Patanjali im Yoga Sutra 1, Kapitel II. Welche praktische Bedeutung diese drei Kriyas gerade auch für unser tägliches Leben haben, wollen wir uns hier genauer anschauen.
Tapas
Wir haben bereits festgestellt, eine schwierige und unerwünschte Situation bringt uns in eine Depression und Opferrolle. Aber genau diese Haltung können und sollten wir vermeiden, und dafür müssen wir aktiv werden. Es leuchtet ein, dass wir eine Änderung nur durch Tätig-Werden erreichen. Und schon alleine dadurch, dass wir handeln, soweit es uns möglich ist, kommen wir aus der Opferrolle und der Depression heraus. Wir nutzen unsere Willenskraft und die Möglichkeiten, die da sind. Natürlich bedeutet es auch gleichzeitig ein Verzicht, beispielsweise auf freie Zeit oder sogar auf bisherige Lebensgewohnheiten. Aber nur durch systematisches Handeln und die damit verbundene Disziplin und den Verzicht auf destruktive Gewohnheiten kommen wir voran. Patanjali fasst diesen Teil als "Tapas", also Askese und Disziplin zusammen. Es ist die erste Komponente des Kriya Yoga.
Swadhyaya
Damit wir überhaupt angemessen Handeln können und unser Tun wirklich hilfreich wird, müssen wir unsere Situation analysieren. Gerade Handlung kann sonst wieder zu einer Ablenkung und Flucht werden, wenn unsere Bewusstheit fehlt. Wir machen uns bewusst, was uns an der Situation stört, was wir ändern oder erreichen wollen, was wichtig ist, ob diese Ziele wirklich langfristig nützlich sind und wie die Schritte dahin aussehen könnten. Für eine erfolgreiche Veränderung sollten wir dann verbindliche Entscheidungen treffen. Swadhyaya bedeutet sowohl Selbststudium als auch Studium der Schriften. Und genauso wie wir unsere Denkmuster und Konditionierungen prüfen, ist es notwendig Schriften zu studieren, um auch hier nach möglichen Lösungen zu forschen. Wenn wir vor einer neuen Aufgabe stehen, die uns schwer fällt, können wir uns das nötige Wissen vielleicht durch Fachliteratur aneignen.
Ishvara Pranidhana
Wie kann sich eine Situation verbessern, wenn wir uns ständig darüber ärgern und aufregen? Wenn wir uns immer nur als Opfer sehen, werden wir durch diese negative Brille nie eine Verbesserung erkennen. So sind wir nicht offen für Veränderung. Auch wenn wir ein Ziel haben und wir durch unser Handeln darauf zusteuern, müssen wir Zuversicht und Vertrauen behalten, also positiv denken. In Bildersprache ausgedrückt: durch Swadhyaya finden wir unser Ziel, durch Tapas spannen wir den Bogen und damit der Pfeil ins Ziel trifft, müssen wir auch loslassen. Am einfachsten können wir durch Vertrauen loslassen. Wir können vertrauen in Gott haben, vertrauen in uns, in die kosmische Ordnung, in die Natur und ihre Gesetze, in Mitmenschen, in den Guru, in die Macht der Liebe. Durch Vertrauen können wir die Situation annehmen und akzeptieren. Dann wird auch eine Veränderung möglicht. So können wir unsere Einstellung ändern und erkennen vielleicht auch eine Chance in der Situation. Das Kriya Yoga von Patanjali können wir auf jede Situation und Herausforderung, die wir im Leben begegnen, übertragen. Wenn wir lernen, diese einfache und geniale Methode im Leben anzuwenden, können wir gesetzte Ziele erreichen und unser Potential verwirklichen.
Einfache Erfolgsstrategie
- anstatt zu resignieren – tätig werden - Tapas
- anstatt zu verdrängen – analysieren - Swadhyaya
- anstatt sich zu ärgern – vertrauen und loslassen - Ishwara Pranidhana
Siehe auch
Literatur
- Kelly Bryson, Theo Kierdorf, und Hildegard Höhr von Junfermann: Sei nicht nett sei echt
- David Deida: Der Weg des wahren Mannes
- Paramahansa Satyananda: Yoga Nidra I, Yoga Nidra II, Yoga Nidra III
- Chuck Spezzano: Wenn es verletzt, ist es keine Liebe
Weblinks
Seminare
Seminare Psychologische Yogatherapie
Ausbildung: NLP und systemisches Krisen und Konfliktmanagement
Multimedia
Vortrag Sukadev: Umgang mit Zweifeln auf dem Yoga Weg
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Vortrag Sukadev: Krisen als Chance, Teil 1
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Vortrag Sukadev: Krisen als spirituelles Wachstum, Teil 2
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Vortrag Sukadev: Krisen als Wachstumschance, Teil 3
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/127_Krisen_als_spirituelles_Wachstum_Teil_3.mp3</mp3player>
Vortrag Sukadev: Krisen als spirituelles Wachstum, Teil 4
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