Sivananda: Unterschied zwischen den Versionen
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Auch der Russe [[Boris Sacharow]] (1899-1959) und der Belgier [[Andre van Lysebeth|André van Lysebeth]] (1919-2004) waren Schüler ''Sivananda''s. | Auch der Russe [[Boris Sacharow]] (1899-1959) und der Belgier [[Andre van Lysebeth|André van Lysebeth]] (1919-2004) waren Schüler ''Sivananda''s. | ||
==Swami Sivananda - Was Gurudev für uns bedeutet== | |||
Ein Artikel von Sri Swami [[Chidananda]] | |||
Oh Anbetungswürdiger der Göttlichen Gegenwart, wir verneigen uns voller [[Ehrfurcht]] vor Dir! | |||
Wir, die wir untrennbare Teile Deines ewigen, unendlichen Seins sind, eins mit Dir in unserer Wesensnatur, wir haben unsere ewige Beziehung zu Dir vergessen, der Du doch unser [[Adi]], [[Madhya]] und [[Anta ]] (Anfang, Mitte und Ende), unser alles in allem bist. | |||
Durch diese Vergesslichkeit haben wir uns von Dir entfernt und befinden uns in einem Zustand, der beraubt ist der [[Seligkeit]], des [[Frieden]]s und des [[Licht]]es, das unser Geburtsrecht ist und das wir in Wirklichkeit sind. | |||
Wir haben uns selbst dieser [[Selbst]]-Erfahrung beraubt und leben nun in einer unechten, falschen und entstellten Erfahrung, die erfüllt ist von [[Liebe]] und [[Hass]], Lachen und Weinen, Aufregung und [[Anspannung]], [[Angst]] und Gebundensein, Kampf und [[Streit]], Egozentrismus, [[Selbstsucht]], [[Ärger]] und [[Eifersucht]]. Es ist ein kritrimavastha, ein vishamavastha Zustand —ein unnatürlicher, ein abnormaler Zustand. Es ist nicht sahaja (natürlich) für uns, sondern kritrima (unnatürlich). | |||
In diesem Moment, in den friedvollen Stunden diesen stillen Morgens, in der spirituellen Gegenwart unseres geliebten und verehrten Heiligen Meisters Guru Bhagavan Swami Sivanandaji, bringen wir unsere Anbetung und Verehrung zu Deinen Füssen dar. Aus dem tiefsten Grund unserer Herzen, menschlichen Herzen beten wir darum, dass diese Trennung, diese Beraubung, dieses sich Weg Bewegen von Dir enden möge. Möge diese Vergesslichkeit, dieser Schlummer des Nicht –Gewahrseins unserer eigenen svarupa , unserer ewigen Beziehung zu Dir – das Wurzel und Ursprung ist von allem Schmerz, Leid, Traurigkeit, Elend, Wahn und Verblendung – möge sie durch Deine Gnade ein Ende finden. | |||
Mögen wir zurückfinden zu unserer ewigen, inneren, göttlichen Einheit mit Dir, der Du die einzige Wahrheit bist inmitten der ungezählten Billionen von Halb –Wahrheiten und Erscheinungen. | |||
Dann allein wird die Traurigkeit der Seligkeit, das Getrieben sein und die Aktivität dem Frieden, die Verblendung, dem Wissen und der Weisheit Platz machen, dann allein wird diese begrenzte Teil -Existenz dem purnatva, dem Brahman-Sein Platz machen. | |||
In dieser Morgenstunde beten wir: "asato ma sadgamaya, tamaso ma jyotirgamaya, mrityorma amritam gamaya." „ Mache dieser Trennung ein Ende, denn Du hast klar versprochen: "tam vidyad-duhkha-samyoga-viyogam yoga-samjnitam –Yoga ist das Aufhören der Vereinigung mit dem Schmerz.“ Durch Yoga vergeht der ganze Schmerz, das ganze Leid, der ganze tapatraya. Es gibt kein Weinen und Klagen mehr, es gibt nur noch Seeligkeit, es gibt nur noch Freude. Gewähre uns das Geschenk dieses Yoga (Vidya e.V.:)) | |||
Das ist der Aufruf in den unsterblichen Weisheitslehren des Srimad Bhagavad Gita, wo unter vielen Botschaften, vielen Lehren, vielen Geboten, Du, der Du Narayana bist, an Nara an Arjuna dem Repräsentanten der Menschheit auch diesen Aufruf richtest: "tasmat yogi bhava’rjuna." Und als Swami Sivananda hast Du diesen Ruf erneuert: „Komm, und werde ein Yogi. Warum weinst und wehklagst du? Warum verlängerst du diese Bindung unnötig weiter? Komm, und werde ein Yogi.” Auf diese Weise hat Gurdev Sri Swami Sivanandaji den uralten Ruf für die moderne Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts erneuert. | |||
Verehrte spirituelle Gegenwart, Göttlicher Meister, der Du unser Licht und Führung im Leben bist, lasse den Klang diesen Rufes in unseren Herzen immer und immer wieder erklingen. Das ist das Flehen an deine Füße all dieser dürstender Seelen, die sich Morgen für Morgen in deiner Gegenwart, in diesem geheiligten Samadhi Schrein deines Ashrams versammeln, angezogen durch deine guru kripa, durch deine Gnade. | |||
Strahlender Unsterblicher Atman! Wir haben bereits über diese Zufluchtstätte gesprochen, die Gurudev uns hinterlassen hat. Wir erwähnten diese einzigartige, unschätzbar wertvolle Einrichtung eines Ashrams auf den Ufern des Ganges. Es ist eine Tatsache, eine spürbare, solide, greifbare, materielle Tatsache. Niemand kann es bestreiten. Es ist eine Einrichtung für bhakti-, jnana-, dhyana und karma yoga und für paropakara seva. | |||
Und dann haben wir die jnana ganga ein Riesenwerk an inspirierender, Seelen erhebender, erleuchtender, unterwesender spiritueller Literatur. Und er gab uns auch ein bestimmtes Lebensideal, ein Ideal, was er „göttliches Leben“ nannte, es ist nicht einfach das grobe, physische, oder das subtile psychologische Leben, sondern das göttliche Leben, ein Leben, das durch unsere svarupa, unsere innerste, essentielle natur bestimmt wird, ein Leben das nicht einfach ein Ausdruck unserer nichtessentiellen upadhis ist, sondern ein Leben das unsere innerste Realität, dem jeden Einzelnen innewohnende Göttlichkeit zum Ausdruck bringt. | |||
Er gab uns den adesa und den sandesa: „Lebe ein göttliches Leben, den das ist was du bist. Wenn du deine upadhis manifestierst, dann manifestierst du nicht dich selbst.“ | |||
Auch der Quintessenz aller Schriften, der Ausrichtung auf die Göttlichkeit hin, wurde systematische Form gegeben. Gurudev sagte „Ihre Grundlage ist Wahrheit, Reinheit, Mitgefühl und universelle Liebe. Und die Struktur ist unaufhörliches selbstloses Dienen, hingebungsvolle Anbetung, Disziplin, Konzentration und Meditation, unaufhörliches Hinterfragen, Streben. jijnasa, mumukshutva, vichara, viveka, Untersuchung der Natur der Realität, welche hinter und über die Erscheinungsformen hinaus existiert, Hinter sich lassen von Name und Form, die ewig veränderlich, nie wirklich sondern bloße Erscheinungsformen sind und über sie hinausgehen, in die satchidananda tattva hinein. in das was ewig existiert, in das was leuchtet mit strahlendem Selbst-Bewusstsein, mit Wissen und Licht, in das was allein wahrhaftig wertvoll ist, denn es ist voller Wonne.“ | |||
Also ist die übergeordnete Struktur die er uns gegeben hat, seva, bhakti, dhyana und atma-jnana, aufgebaut auf die Grundlage von ahimsa, satyam und brahmacharya. | |||
Aber sein wertvollstes Geschenk an uns bestand darin, dass er uns eine neue Identität verliehen hat. Er sagte: „Du bist nicht dafür hier, um einfach herumzuirren, gleich einem Landstreicher, den es mal hier- mal dorthin verschlägt, in die Irre geleitet und zwischen den Objekten hin und hergezerrt durch die Launen der fünf Sinne. | |||
Nein, du bist viel mehr hier, um eins zu werden mit dem Höchsten Wesen. Das ist deine Bestimmung. Das ist die innerste Bedeutung des Lebens. Es ist eine Reise mit dem Ziel, die Trennung zu beenden und Einheit mit dem Göttlichen wieder zu erlangen. Erst wenn der samyoga (Kontakt) mit duhkha (Leiden) aufhört, wird Traurigkeit der Seeligkeit weichen. Daher werde ein Yogi.“ | |||
Das ist die neue Identität, die er uns gegeben hat: „Ihr alle seid Yogis; ihr müsst ein yogisches Leben führen. Das Leben ist Yoga. Das Leben ist der Prozess der Wiedererlangung dieser Einheit, dieser Verbindung, dieser inneren Beziehung, dieser verlorenen Verbindung mit der göttlichen Quelle deines Lebens. Lebt daher als Yogis. Seid euerer selbst als Yogis bewusst. “ | |||
And this new identity was to be based upon a matter-of-fact pragmatic life. Merely imagining ourselves to be yogis is not enough. Be practical yogis. Practise yoga sadhana. Be a sadhaka. More than anything else, be a sadhaka. Whether you are a lawyer, engineer, doctor, professor, teacher, taxi-driver, businessman or a shopkeeper, no matter what you are, be a sadhaka. | |||
Und diese neue Identität sollte sich auf die Praxis unseres Lebensalltags gründen. Sich einzubilden, wir seien Yogis, reicht allein nicht aus. Seid praktische Yogis. Seid Sadhakas. Seid Sadhakas, mehr als alles andere. Egal ob du Rechtsanwalt, Ingenieur, Arzt, Professor, Taxi Fahrer, Geschäftsman, Verkäufer, oder was auch immer bist, sei vor allem ein sadhaka. | |||
„Macht wirklichen sadhana, meine geliebten Kinder. Mache wirklichen sadhana.” Mache sadhana. Werde zu einem wirklichen sadhaka. Beschäftige dich mit spirituellem sadhana. Mache es zu einem unverzichtbaren Teil deines täglichen Lebens. Beginne den Tag mit sadhana. Beende den Tag mit sadhana. Der ganze Tag und alle seine Aktivitäten sollten durchdrungen sein von diesem Geist des sadhana—yadyat karma karomi tattadakhilam sambho tavaradhanam.(Was immer ich tue, oh Herr, opfere ich es Dir) | |||
Das ist das einzigartige Geschenk von Gurudev Swami Sivanandaji an die glückliche Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts. Und die glücklichsten von allen seid ihr, jeder Einzelne von euch, den ihr seid in direkten Kontakt mit diesem Geschenk gekommen, und ihr habt beschlossen, diese Lebensweise eines Sadhaka zu leben. Du bist ein Sadhaka, du bist ein Yogi. Das ist eine Neugeburt, die er dir gab. | |||
Das ist eine neue Identität, die er dir zukommen ließ, in dem er die falsche Identität des: „Ich bin dieser oder jener, ich habe die und die Eigenschaften, ich bin ein Mann, ich bin eine Frau Ich bin ein brahmin, sudra, kshatriya, vaisya; Ich bin ein brahmacharin, sannyasin, vanaprastha“ wegnahm. Jenseits von all dessen gab er uns die Identität: „Ich bin eine yogini, die die Einheit mit dem Göttlichen verwirklichen will. Ich bin eine sadhaka; für mich bedeutet mein Leben sadhana. Mein Leben soll von Sadhana erfüllt sein. Wenn das Sadhana weggenommen wird, bin ich ein Nichts; mein Leben ist zu Ende. Dann ist kein leben mehr in mir und ich bin nur noch ein lebloses Ding, ein sava (Leichnam).“ Auf diese weise gab er uns eine neue Identität eines sadhaka und eines yogi, einer bhakta und paropakari, einer dhyani einer Vedantin „Werde ein Vedantin! Brülle OM, OM, OM ! Entfliehe diesem Käfig aus Fleisch und Knochen!“ Das ist es, was er wollte. | |||
Wie gesagt, er gab uns ein neues Bewusstsein, eine neue Selbst Wahrnehmung, eine völlig neue Identität in Beziehung zu Gott, in direkter Verbindung zu Gott, in direkter Verbindung zu Brahman. Aber vor allem anderen gab er uns die Identität: „Lebe als ein Yogi, lebe als ein Sadhaka.“ Das ist sein Vermächtnis an dich. Das ist es, was er uns hinterlassen hat, ein unermesslicher Schatz, ein Erbe von unermesslichem Wert, das nicht in Gold und Silber, und nicht in Edelsteinen aufgewogen kann, Dieses Erbe ist atulya (unvergleichlich) und amulya (unschätzbar). | |||
Wir wollen mit dieser Veröffentlichung Guru Bagavan unsere respektvolle Verehrung darbringen, und dem Wesen den er repräsentierte unsere liebevolle Hingabe bezeugen, diesem uralten Ruf, dem jnana upadesa, dass einst die Gita ertönen ließ und dem er in diesem zwanzigsten Jahrhundert neue Stimme verlieh: „Komm, werde ein Yogi und erreiche die Selbstverwirklichung noch in diesem Leben.“ | |||
Das ist es, was Gurudev für uns bedeutet. Das sollte er immer für diejenigen bleiben, die ernsthaft reflektieren und herauszufinden suchen, was wir für ihn sind, in welcher Weise wir mit ihm verbunden sind, und was er für uns gewesen ist - sein Leben und seine Lehren. | |||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 28. Mai 2013, 09:03 Uhr
Swami Sivananda Saraswati (skt. Svāmī Śivānanda Sarasvatī; * 8. September 1887 in Pattamadai, Tamil Nadu, Indien, † 14. Juli 1963 in Rishikesh, Indien) war ein südindischer Arzt, Yogin und spiritueller Meister.
Leben
Sivananda wurde am 8. September 1887 als jüngster dreier Söhne geboren und erhielt den Namen Kuppuswamy. Seine Mutter war Parvati Ammal. Sein Vater Vengu Iyer (sprich: Aier) stammt aus einer südindischen orthodoxen Brahmanenfamilie. Kuppuswamy fiel schon als Knabe durch ausgeprägte Nächstenliebe auf. In Tanjavur (Tamil Nadu, Indien) studierte er Medizin an der Medical School und gab dabei eine medizinische Zeitschrift namens Ambrosia heraus. Obwohl er aus einer streng orthodoxen Brahmanenfamilie entstammte, kümmerte er sich wenig um die Kastenregeln und widmete sich persönlich auch Patienten, die einer niederen Kaste angehörten.
Kurz nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1913 begab sich Kuppuswamy nach Malaysia und konnte bald die Leitung eines kleinen Spitals einer Gummiplantage übernehmen. Trotz seines Erfolges entschied er sich 1923 alles aufzugeben und reiste mit dem Schiff nach Chennai (Madras, Indien) zurück und begab sich als Wandermönch auf eine Pilgerreise durch Indien. Schliesslich kam er nach Rishikesh, einem kleinen Pilgerort am Südfuss des Himalaya und an den Ufern des Ganges. Dort traf er seinen Guru Swami Visvananda Saraswati und erhielt von ihm als Sivananda Saraswati die Einweihung als Dashnami Sannyasi (skt. daśnāmī saṃnyāsī), einem Orden, der aus den Heiligen Shankhara (788-820) zurück geht.
Sivananda lebte in einer kleinen Hütte und unterzog sich einer strengen Askese. Daneben bot er kranken Mönchen und Asketen medizinische Hilfe an. Sein Essen holte er bei Ausgaben für Mönche etc. und verteilte es weitgehend. Zwischendurch unternahm er verschiedene Pilgerreisen.
Schließlich ließ er sich in Rishikesh nieder und baute auf einem kleinen Stück Land nahe am Ganges eine alte Viehscheune zu einem kleinen Ashram um, der im März 1934 eröffnete. Im Jahre 1936 gründete Sivananda die Divine Life Society (Gesellschaft Götlichen Lebens) und hatte seine ersten Schüler. Aus der kleinen Gemeinschaft in Rishikesh entwickelte sich ein weltbekannter Ashram, der schnell wuchs. Um seinen Schülern und Anhängern das Studium heiliger Schriften zu erleichtern, gründete er 1948 die Yoga-Vedanta Forest Academy (Yoga-Vedanta Wald Akademie) und drei Jahre später die Yoga-Vedanta Forest Academy Press um seine Schriften zu veröffentlichen. Als Arzt kümmerte er sich stets um Kranke und die Ärmsten und 1957 öffnete das Sivananda Eye Hospital (Sivananda Augenspital) offiziell seine Pforten.
Swami Sivananda Saraswati starb am 14. Juli 1963 in Rishikesh.
Werk und Lehre
Swami Sivananda publizierte über 200 Bücher und verteilte daneben Flugblätter, zudem führte er mit Schülern und Anhängern ausserhalb seines Ashrams rege Korrespondenz. Dabei vertrat er entschieden: "Praxis, Praxis, Praxis... " ist am wichtigsten. Von seinem Elternhaus her war er ein Hindu und sein Vater war ein frommer Shivaanhänger. Sivananda befasste sich besonders mit dem Vedanta. Aus den verschiedenen Yogarichtungen schöpfte er den Integralen Yoga, weil er es für wichtig hielt, alle Aspekte des Lebens in den Yogaweg einzubeziehen. Den Karma Yoga interpretierte er als Nächstenliebe und Dienst am Menschen, dazu spielten auch Bhakti Yoga, Jñana Yoga, Hatha Yoga, und Raja Yoga eine wichtige Rolle.
Swami Sivananda scherte sich nicht um die Kastenzugehörigkeit seiner Schüler und nahm auch Frauen als Schüler auf, so die deutschstämmige Sivananda Radha (1911-1995), die später in Kanada lebte. Sivananda bemühte sich auch Gedankengut anderer Religionen miteinzubeziehen und verlangte von seinen christlichen oder muslimischen Schülern nicht ihre Religion aufzugeben.
Daten aus dem Leben von Swami Sivananda
- 1887 Geboren als "Kuppuswamy" in Pattamadai
- 1907 Abschluss des Medizin-Studiums
- 1907-1913 Herausgeber und Chefredakteur von "Ambrosia", einer Gesundheits-Zeitschrift
- 1913-1922 Aufenthalt in Malaysia, Tätigkeit als Arzt und Krankenhausleiter
- 1922-1923 Pilgerreise durch Indien, insbesondere nach Varanasi, Pandarpur, Nasik etc.
- 1924 Sannyas-Weihe durch Swami Vishwananda in Rishikesh; Neuer Name: Swami Sivananda Saraswati Niederlassen in Rishikesh
- 1924-1932 Intensive spiritueller Praxis, Tapas, insbesondere Meditation
- 1927 Gründung des Satya Sevashram in Lakshmanjhula: Sozialstation, gemeinnützige Apotheke für Schulmedizin und Ayurveda Mittel
- 1932 Errichtung der Svargashram Sadhu Sangha - der Gemeinschaft der Swamis im Svargashram in Rishikesh, mit gemeinsamen Satsangs, Vorträgen etc.
- 1933 Umzug auf die andere Seite des Ganges. Errichten von Ananda Kutir in Munikireti. Daraus entsteht in den nächsten Jahren der Sivananda Ashram Rishikesh.
- 1934-1942 Gründungsphase wichtiger Institutionen:
- 1934 "Charitable Dispensary" - gemeinnützige Sozialstation mit Apotheke und kostenloser ärztlicher Sprechstunde
- 1936 Divine Life Society als gemeinnützige Stiftung
- 1937 "Sivananda Publication League" - Sivananda Verlag
- 1938 "Divine Life Magazine" - Monatszeitschrift, die es bis heute gibt
- 1939 Annakshetra - Großküche mit kostenlosen Mahlzeiten für Bedürftige und Pilger
- 1943 Akhanda Kirtan des Mahamantras für den Weltfrieden, Beginn 3.12.1943
- Bau wichtiger Gebäude im Ashram:
- 1941 Bhajan Hall für Satsang, Kirtan, Meditation, Gebete, ab 1943 für Akhanda Mahamantra Kirtan
- 1941-1946 Yoga Sadhana Kutirs, Kaivalya Guha, Vanaprastha Hermitage, Kails Kutirs, Yoga Halle
- 1943 Vishvanath Mandir (Tempel) (Einweihung 31.12.1943)
- 1947 Vishwakalyan Yajnashala
- 1947 Ganga Ghat
- 1942-1944 Gründung gemeinnütziger Institutionen
- 1942 Sivananda Primary School
- 1944 Ayurvedic Pharmacy (Ayurveda Apotheke)
- 1944 Vishwanath Bag and Ganga Goshala
- 1945 All World Religion's Federation
- 1946 All-World Sadhus' Federation
- 1947-1957 Große Expansionsphase
- 1947 60. Geburtstag - Diamond Jubilee - große Feier
- 1948 Gründung Yoga Vdeanta Forest Academy mit 6-,3- und 2-Monatskursen mit systematischer Ausbildung von Aspiranten in Yoga, Meditation, Vedanta etc.
- 1950 Missglücktes Attentat auf Swami Sivananda
- 1950 All-India-Tour: Tour durch Indien und Sri Lanka; Vorträge vor Hunderttausenden, insgesamt mehreren Millionen Menschen; Spirituelle Erweckung unzähliger Aspiranten; Swami Sivananda wird über ganz Indien bekannt
- 1951 Gründung Yoga Vedanta Forest Academy Press zur Publikation von Büchern und Zeitschriften
- 1953 World Parliament of Religions im Sivananda Ashram
- 1957 Eröffnung Sivananda Charitable Hospital, zunächst als Augenklinik mit 10 Betten; schrittweise Ausbau zu einem vollen gemeinnützigen Krankenhaus
- 1957 Konsolidierung; Übergabe der Leitung des Ashrams und der Divine Life Society an seine Schüler
- 1957 70. Geburtstag
- 1958 Gründung Sivananda Literature Research Institute
- 14.7.1963 Mahasamadhi von Swami Sivananda
Schüler
Swami Sivananda hatte mehrere Schüler, die auch im Westen bekannt wurden.
- Swami Vishnu-devananda (1927-1993)
- Sivananda Radha (1911-1995)
- Swami Omkarananda (1929-2000) gründete 1966 in Winterthur (Schweiz) einen Ashram
- Swami Chidananda
- Swami Krishnananda
- Swami Satyananda
- Ananthanarayan
Auch der Russe Boris Sacharow (1899-1959) und der Belgier André van Lysebeth (1919-2004) waren Schüler Sivanandas.
Swami Sivananda - Was Gurudev für uns bedeutet
Ein Artikel von Sri Swami Chidananda
Oh Anbetungswürdiger der Göttlichen Gegenwart, wir verneigen uns voller Ehrfurcht vor Dir! Wir, die wir untrennbare Teile Deines ewigen, unendlichen Seins sind, eins mit Dir in unserer Wesensnatur, wir haben unsere ewige Beziehung zu Dir vergessen, der Du doch unser Adi, Madhya und Anta (Anfang, Mitte und Ende), unser alles in allem bist.
Durch diese Vergesslichkeit haben wir uns von Dir entfernt und befinden uns in einem Zustand, der beraubt ist der Seligkeit, des Friedens und des Lichtes, das unser Geburtsrecht ist und das wir in Wirklichkeit sind.
Wir haben uns selbst dieser Selbst-Erfahrung beraubt und leben nun in einer unechten, falschen und entstellten Erfahrung, die erfüllt ist von Liebe und Hass, Lachen und Weinen, Aufregung und Anspannung, Angst und Gebundensein, Kampf und Streit, Egozentrismus, Selbstsucht, Ärger und Eifersucht. Es ist ein kritrimavastha, ein vishamavastha Zustand —ein unnatürlicher, ein abnormaler Zustand. Es ist nicht sahaja (natürlich) für uns, sondern kritrima (unnatürlich). In diesem Moment, in den friedvollen Stunden diesen stillen Morgens, in der spirituellen Gegenwart unseres geliebten und verehrten Heiligen Meisters Guru Bhagavan Swami Sivanandaji, bringen wir unsere Anbetung und Verehrung zu Deinen Füssen dar. Aus dem tiefsten Grund unserer Herzen, menschlichen Herzen beten wir darum, dass diese Trennung, diese Beraubung, dieses sich Weg Bewegen von Dir enden möge. Möge diese Vergesslichkeit, dieser Schlummer des Nicht –Gewahrseins unserer eigenen svarupa , unserer ewigen Beziehung zu Dir – das Wurzel und Ursprung ist von allem Schmerz, Leid, Traurigkeit, Elend, Wahn und Verblendung – möge sie durch Deine Gnade ein Ende finden. Mögen wir zurückfinden zu unserer ewigen, inneren, göttlichen Einheit mit Dir, der Du die einzige Wahrheit bist inmitten der ungezählten Billionen von Halb –Wahrheiten und Erscheinungen. Dann allein wird die Traurigkeit der Seligkeit, das Getrieben sein und die Aktivität dem Frieden, die Verblendung, dem Wissen und der Weisheit Platz machen, dann allein wird diese begrenzte Teil -Existenz dem purnatva, dem Brahman-Sein Platz machen. In dieser Morgenstunde beten wir: "asato ma sadgamaya, tamaso ma jyotirgamaya, mrityorma amritam gamaya." „ Mache dieser Trennung ein Ende, denn Du hast klar versprochen: "tam vidyad-duhkha-samyoga-viyogam yoga-samjnitam –Yoga ist das Aufhören der Vereinigung mit dem Schmerz.“ Durch Yoga vergeht der ganze Schmerz, das ganze Leid, der ganze tapatraya. Es gibt kein Weinen und Klagen mehr, es gibt nur noch Seeligkeit, es gibt nur noch Freude. Gewähre uns das Geschenk dieses Yoga (Vidya e.V.:)) Das ist der Aufruf in den unsterblichen Weisheitslehren des Srimad Bhagavad Gita, wo unter vielen Botschaften, vielen Lehren, vielen Geboten, Du, der Du Narayana bist, an Nara an Arjuna dem Repräsentanten der Menschheit auch diesen Aufruf richtest: "tasmat yogi bhava’rjuna." Und als Swami Sivananda hast Du diesen Ruf erneuert: „Komm, und werde ein Yogi. Warum weinst und wehklagst du? Warum verlängerst du diese Bindung unnötig weiter? Komm, und werde ein Yogi.” Auf diese Weise hat Gurdev Sri Swami Sivanandaji den uralten Ruf für die moderne Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts erneuert. Verehrte spirituelle Gegenwart, Göttlicher Meister, der Du unser Licht und Führung im Leben bist, lasse den Klang diesen Rufes in unseren Herzen immer und immer wieder erklingen. Das ist das Flehen an deine Füße all dieser dürstender Seelen, die sich Morgen für Morgen in deiner Gegenwart, in diesem geheiligten Samadhi Schrein deines Ashrams versammeln, angezogen durch deine guru kripa, durch deine Gnade.
Strahlender Unsterblicher Atman! Wir haben bereits über diese Zufluchtstätte gesprochen, die Gurudev uns hinterlassen hat. Wir erwähnten diese einzigartige, unschätzbar wertvolle Einrichtung eines Ashrams auf den Ufern des Ganges. Es ist eine Tatsache, eine spürbare, solide, greifbare, materielle Tatsache. Niemand kann es bestreiten. Es ist eine Einrichtung für bhakti-, jnana-, dhyana und karma yoga und für paropakara seva.
Und dann haben wir die jnana ganga ein Riesenwerk an inspirierender, Seelen erhebender, erleuchtender, unterwesender spiritueller Literatur. Und er gab uns auch ein bestimmtes Lebensideal, ein Ideal, was er „göttliches Leben“ nannte, es ist nicht einfach das grobe, physische, oder das subtile psychologische Leben, sondern das göttliche Leben, ein Leben, das durch unsere svarupa, unsere innerste, essentielle natur bestimmt wird, ein Leben das nicht einfach ein Ausdruck unserer nichtessentiellen upadhis ist, sondern ein Leben das unsere innerste Realität, dem jeden Einzelnen innewohnende Göttlichkeit zum Ausdruck bringt.
Er gab uns den adesa und den sandesa: „Lebe ein göttliches Leben, den das ist was du bist. Wenn du deine upadhis manifestierst, dann manifestierst du nicht dich selbst.“
Auch der Quintessenz aller Schriften, der Ausrichtung auf die Göttlichkeit hin, wurde systematische Form gegeben. Gurudev sagte „Ihre Grundlage ist Wahrheit, Reinheit, Mitgefühl und universelle Liebe. Und die Struktur ist unaufhörliches selbstloses Dienen, hingebungsvolle Anbetung, Disziplin, Konzentration und Meditation, unaufhörliches Hinterfragen, Streben. jijnasa, mumukshutva, vichara, viveka, Untersuchung der Natur der Realität, welche hinter und über die Erscheinungsformen hinaus existiert, Hinter sich lassen von Name und Form, die ewig veränderlich, nie wirklich sondern bloße Erscheinungsformen sind und über sie hinausgehen, in die satchidananda tattva hinein. in das was ewig existiert, in das was leuchtet mit strahlendem Selbst-Bewusstsein, mit Wissen und Licht, in das was allein wahrhaftig wertvoll ist, denn es ist voller Wonne.“
Also ist die übergeordnete Struktur die er uns gegeben hat, seva, bhakti, dhyana und atma-jnana, aufgebaut auf die Grundlage von ahimsa, satyam und brahmacharya.
Aber sein wertvollstes Geschenk an uns bestand darin, dass er uns eine neue Identität verliehen hat. Er sagte: „Du bist nicht dafür hier, um einfach herumzuirren, gleich einem Landstreicher, den es mal hier- mal dorthin verschlägt, in die Irre geleitet und zwischen den Objekten hin und hergezerrt durch die Launen der fünf Sinne.
Nein, du bist viel mehr hier, um eins zu werden mit dem Höchsten Wesen. Das ist deine Bestimmung. Das ist die innerste Bedeutung des Lebens. Es ist eine Reise mit dem Ziel, die Trennung zu beenden und Einheit mit dem Göttlichen wieder zu erlangen. Erst wenn der samyoga (Kontakt) mit duhkha (Leiden) aufhört, wird Traurigkeit der Seeligkeit weichen. Daher werde ein Yogi.“
Das ist die neue Identität, die er uns gegeben hat: „Ihr alle seid Yogis; ihr müsst ein yogisches Leben führen. Das Leben ist Yoga. Das Leben ist der Prozess der Wiedererlangung dieser Einheit, dieser Verbindung, dieser inneren Beziehung, dieser verlorenen Verbindung mit der göttlichen Quelle deines Lebens. Lebt daher als Yogis. Seid euerer selbst als Yogis bewusst. “
And this new identity was to be based upon a matter-of-fact pragmatic life. Merely imagining ourselves to be yogis is not enough. Be practical yogis. Practise yoga sadhana. Be a sadhaka. More than anything else, be a sadhaka. Whether you are a lawyer, engineer, doctor, professor, teacher, taxi-driver, businessman or a shopkeeper, no matter what you are, be a sadhaka. Und diese neue Identität sollte sich auf die Praxis unseres Lebensalltags gründen. Sich einzubilden, wir seien Yogis, reicht allein nicht aus. Seid praktische Yogis. Seid Sadhakas. Seid Sadhakas, mehr als alles andere. Egal ob du Rechtsanwalt, Ingenieur, Arzt, Professor, Taxi Fahrer, Geschäftsman, Verkäufer, oder was auch immer bist, sei vor allem ein sadhaka. „Macht wirklichen sadhana, meine geliebten Kinder. Mache wirklichen sadhana.” Mache sadhana. Werde zu einem wirklichen sadhaka. Beschäftige dich mit spirituellem sadhana. Mache es zu einem unverzichtbaren Teil deines täglichen Lebens. Beginne den Tag mit sadhana. Beende den Tag mit sadhana. Der ganze Tag und alle seine Aktivitäten sollten durchdrungen sein von diesem Geist des sadhana—yadyat karma karomi tattadakhilam sambho tavaradhanam.(Was immer ich tue, oh Herr, opfere ich es Dir) Das ist das einzigartige Geschenk von Gurudev Swami Sivanandaji an die glückliche Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts. Und die glücklichsten von allen seid ihr, jeder Einzelne von euch, den ihr seid in direkten Kontakt mit diesem Geschenk gekommen, und ihr habt beschlossen, diese Lebensweise eines Sadhaka zu leben. Du bist ein Sadhaka, du bist ein Yogi. Das ist eine Neugeburt, die er dir gab.
Das ist eine neue Identität, die er dir zukommen ließ, in dem er die falsche Identität des: „Ich bin dieser oder jener, ich habe die und die Eigenschaften, ich bin ein Mann, ich bin eine Frau Ich bin ein brahmin, sudra, kshatriya, vaisya; Ich bin ein brahmacharin, sannyasin, vanaprastha“ wegnahm. Jenseits von all dessen gab er uns die Identität: „Ich bin eine yogini, die die Einheit mit dem Göttlichen verwirklichen will. Ich bin eine sadhaka; für mich bedeutet mein Leben sadhana. Mein Leben soll von Sadhana erfüllt sein. Wenn das Sadhana weggenommen wird, bin ich ein Nichts; mein Leben ist zu Ende. Dann ist kein leben mehr in mir und ich bin nur noch ein lebloses Ding, ein sava (Leichnam).“ Auf diese weise gab er uns eine neue Identität eines sadhaka und eines yogi, einer bhakta und paropakari, einer dhyani einer Vedantin „Werde ein Vedantin! Brülle OM, OM, OM ! Entfliehe diesem Käfig aus Fleisch und Knochen!“ Das ist es, was er wollte. Wie gesagt, er gab uns ein neues Bewusstsein, eine neue Selbst Wahrnehmung, eine völlig neue Identität in Beziehung zu Gott, in direkter Verbindung zu Gott, in direkter Verbindung zu Brahman. Aber vor allem anderen gab er uns die Identität: „Lebe als ein Yogi, lebe als ein Sadhaka.“ Das ist sein Vermächtnis an dich. Das ist es, was er uns hinterlassen hat, ein unermesslicher Schatz, ein Erbe von unermesslichem Wert, das nicht in Gold und Silber, und nicht in Edelsteinen aufgewogen kann, Dieses Erbe ist atulya (unvergleichlich) und amulya (unschätzbar). Wir wollen mit dieser Veröffentlichung Guru Bagavan unsere respektvolle Verehrung darbringen, und dem Wesen den er repräsentierte unsere liebevolle Hingabe bezeugen, diesem uralten Ruf, dem jnana upadesa, dass einst die Gita ertönen ließ und dem er in diesem zwanzigsten Jahrhundert neue Stimme verlieh: „Komm, werde ein Yogi und erreiche die Selbstverwirklichung noch in diesem Leben.“ Das ist es, was Gurudev für uns bedeutet. Das sollte er immer für diejenigen bleiben, die ernsthaft reflektieren und herauszufinden suchen, was wir für ihn sind, in welcher Weise wir mit ihm verbunden sind, und was er für uns gewesen ist - sein Leben und seine Lehren.
Literatur
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
- Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
- Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
- Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
- Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8
- Swami Sivananda: Moderner Heiliger...ibid. und, gratis engl. [2]
Video zu Swami Sivananda