Salbei: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. September 2014, 14:16 Uhr

Der Salbei (lateinisch: Salvia) kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, gedeiht aber auch in unseren Breiten gut. Salbei besitzt unzählige Heilwirkungen, weshalb man ihn auch als Allheilmittel bezeichnen kann. Außerdem wird Salbei im Rahmen von Ritualen, insbesondere der Schamanen, sowie zur Reinigung von Häusern benutzt.

Salvia officinalis - Echter Salbei

Salbei ist eine der artenreichsten Gattungen der Erde. Sein Name (von lateinisch salvare: heilen) bezeugt schon seine vielfältigen Heilwirkungen. Neben den Arten, die als Heilpflanzen benutzt werden, gibt es jedoch auch Arten, die als Zierpflanzen dienen.

Echter Salbei

Salbei darf nicht überdosiert werden, da er wie Beifuß das leicht giftige ätherische Öl Thujon enthält.

Wirkung von Salbei

Salbei Blütenstand

Salbei wirkt antibakteriell (desinfizierend), entzündungshemmend, schweißhemmend, krampflösend, blutstillend, adstringierend (zusammenziehend) und harntreibend.

Anwendungsgebiete von Salbei

Salbei findet unter anderem bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Bronchitis, Erkältungen, Heiserkeit, Husten, Keuchhusten, Hitzewallungen, Fußschweiß, Nachtschweiß, Starkes Schwitzen, Wunden, Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Halsschmerzen, Hautkrankheiten, Insektenstichen, Nervenschwäche sowie Rheuma und Haarausfall Anwendung.

Name

  • lateinisch: Salvia bzw Salvia officinalis (Echter Salbei)

Salbei als schamanische Pflanze und alte Heilpflanze

Weißer Salbei wurde schon früh, auch im keltischen Schamanismus, in Büscheln als Räucherwerk verwendet; dazu wurde der Salbei an einem Ende angezündet und die Flamme ausgeblasen. Der Rauch wurde dann, häufig durch Fächeln mit Vogelfedern, zur Reinigung von Räumen als Schutz vor negativen Energien und zur Reinigung der Aura verwendet. Salbei ist heute nach wie vor eine der beliebtesten Räucherpflanzen.

Salbei gehörte auch zu den Johanniskräutern (siehe Beifuß), die um die Sonnenwende herum, genauer gesagt am Johannistag und in der darauf folgenden Nacht (23./24. Juni), mit 9 anderen Kräutern, die je nach Region wechselten, zu Büscheln zusammengebunden wurden.

Salbei, Arnika, Ringelblume, Beifuß und Schafgarbe waren Teil des Medizinbündels, das gegen Zauber, Blitz und Wetter schützte, aber auch bei der Geburt half und als Aphrodisiakum den "glücklichen Beischlaf" ((Storl, Hexenmedizin, S. 24) förderte. Kräuter wie Salbei, dessen Heilwirkung schon seit frühester Zeit bekannt war, finden sich auch als Grabbeigabe; sie behüteten die Toten auch in der jenseitigen Welt.

Salbei diente auch der Zahnpflege; die Blätter wurden um einen Finger gewickelt und damit wurden Zahnfleisch und Zähne abgerieben. Die antibakterielle Wirkung von Salbei verhütete so Zahnfleischentzündungen und Karies.

Salbei ist auch ein "Frauenkraut", da er Schweißausbrüche in den Wechseljahren lindern kann. Die angegebene Dosis sollte aber nicht überschritten werden, da Salbei wie Beifuß das leicht giftige ätherische Öl Thujon enthält.

Nach Rätsch (Hexenmedizin, S. 226) zählte der Salbei zu den dem Saturn geweihten Pflanzen.

Schon im 13. Jh. wurde an der medizinischen Fakultät in Salerno (Italien) der Satz gelehrt: "Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?"

Maria Treben (Gesundheit aus der Apotheke Gottes, S. 62) erzählt von einer schönen Legende, wie der Salbei zu seinen Heilkräften kam; der Salbei gewährte der Mutter Gottes und dem Jesuskind als einzige Pflanze Schutz vor den Schergen des Herodes; zum Dank bestimmt Maria ihn zum Lieblingskraut der Menschen und verlieh dem Salbei seine guten Heileigenschaften, damit er künftig die Menschen heilen und sie sogar vom Tod erretten könne.

Siehe auch

Literatur

  • Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
  • Lad, Vasant, Das große Ayurveda-Heilbuch (2011)
  • Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
  • Müller-Ebeling, Claudia und Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
  • Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
  • Stapelfeldt, Elmar und Shive Narain Gupta, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
  • Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler

Weblinks

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