Esche
Die Esche (Fraxinus) (Name aus dem Ahd. ask, 'Speer, Bogen'), die zu den Ölbaumgewächsen (Oleaceae) gezählt wird, ist ein meist laubabwerfender, sommergrüner Baum; in Europa sind drei Arten der Esche anzutreffen, nämlich insbesondere die Gemeine oder Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), in Südeuropa die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) in Süd- und Osteuropa. Weltweit gibt es jedoch noch etliche weitere Arten der Esche.
Die für uns in Europa besonders bedeutsame Gemeine Esche kann eine stolze Höhe von bis zu 40 m und ein Alter von 200 Jahren erreichen; sie heißt daher auch Hohe Esche. Die Esche ist ein sehr alter Baum, sie konnte schon für die Kreidezeit nachgewiesen werden, wurde von der Eiszeit verdrängt und breitete sich etwa 7000 v.Chr. in Europa erneut aus.
Das Holz der Esche ist fest und elastisch zugleich und wurde daher schon früh für den Bau von Bögen und Wagen genutzt. Esche ist auch ein gutes Brennholz, ist allerdings nicht sehr witterungsresistent. Heute wird das Holz der Esche oft für Möbel, Werkzeuge und auch für den Bau von Musikinstrumenten verwendet.
Leider tritt bei der Esche seit einigen Jahren verstärkt Befall durch Schlauchpilze, Bakterien und Gallmilben auf, der den Fortbestand der Esche bedroht.
Blätter und Rinde der Esche wurden auch als Heilmittel eingesetzt.
Die Esche in der Mythologie und als Heilpflanze
Der nordische Weltenbaum Yggdrasil, Mittelpunkt und Stütze des Kosmos, war eine Esche (C. Rätsch macht allerdings in "Hexenmedizin", S. 161, darauf aufmerksam, dass nach einer anderen These die den keltischen Druiden und den Germanen heilige Eibe der Weltenbaum gewesen sei, da die Eibe in der mittelalterlichen Dichtung der Skalden als "immergrüne Esche" bezeichnet wurde). Die hohe Esche schaffte eine Verbindung zwischen Himmel (Krone) und Wurzeln (Unterwelt).
Nach der nordischen Mythologie war die Esche der Baum Odins. Odin schuf aus der Esche den ersten Mann (Ask), aus der Ulme (oder Erle) die erste Frau (Embla).
Die Bezeichnung Esch- (Eschwege, Eschweiler...) findet sich heute noch in vielen Ortsnamen. Wegen der Bedeutung des Ahd. 'ask' (Speer, Bogen) findet sich auch die Bezeichnung Bogenbaum für die Esche.
Die Esche spendete als Feuerholz Wärme; im 7.Jh. v. Chr. wurde das Holz der Esche schon zur Fertigung von Lanzen benutzt.
Nach der griechischen Mythologie soll auch Achilles das Schicksal des trojanischen Helden Hektor mit einem Speer aus dem Holz der Esche besiegelt haben. Auch Bögen und Wagen wurden aus dem elastischen und festen Holz der Esche hergestellt.
Aufgüsse aus den Blättern der Esche fanden schon in der Antike Verwendung; Hildegard von Bingen empfiehlt die harntreibende Wirkung des Tees. Verschiedene Ärzte des 16. Jhs. nutzten Asche oder Destillat der Rinde zur Kurierung von Steinleiden und Gelbsucht. Im 18. Jh. setzte man Aufgüsse aus Tees und Rinde gegen Muskel-Rheuma und Gicht ein.
Die alte Bezeichnung 'Wundbaum' soll auf die Verwendung des Holzes der Esche als blutstillendes Mittel bei Wunden zurückgehen; dazu wurde das Holz in die Kleidung über der Wunde eingenäht.
Auch vor Schlangenbissen, Unwettern und Streit sollte das Holz der Esche schützen. Die Fischer schließlich glaubten, dass Ruder und Boote aus Esche vor dem Tod durch Ertrinken bewahren konnten.
Siehe auch
Literatur
- Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
- Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
- Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
- Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
- Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer
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