Ernährung: Unterschied zwischen den Versionen
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* Versuche, manche deiner Mahlzeiten [[Schweigen|schweigend]] einzunehmen. | * Versuche, manche deiner Mahlzeiten [[Schweigen|schweigend]] einzunehmen. | ||
* Wenn du vorhast, deine Ernährung zu verändern, tue es allmählich. | * Wenn du vorhast, deine Ernährung zu verändern, tue es [[allmählich]]. | ||
* Bedanke dich, bevor du mit dem Essen beginnst. | * Bedanke dich, bevor du mit dem Essen beginnst. | ||
* Esse, um zu leben; lebe nicht, um zu essen | * Esse, um zu leben; lebe nicht, um zu essen |
Version vom 17. Mai 2013, 14:44 Uhr
Yogische Ernährung berücksichtigt verschiedene Ernährungsregeln, die als Teil des gesamten Yoga Systems zu sehen sind.
„Einfaches Leben, erhabenes Denken“, war ein Leitmotiv von Meister Sivananda. Yogis sagen, dass die Ernährung gleichzeitig für den physischen Körper, den Energiekörper, den emotionalen und den intellektuellen Körper gesund sein sollte. Hier liegt der große Unterschied zwischen dem yogischen Ernährungssystem und vielen anderen Ernährungssystemen. Der Yogi bedenkt nicht nur die Wirkungen der Ernährung auf den physischen Körper, sondern auch auf die Lebensenergie, die Gefühle und die geistigen Fähigkeiten. Für den Yogi ist der Mensch weder der physische Körper noch der Geist. Für den Yogi bedeutet der Mensch die Seele, die einen physischen Körper und einen Geist besitzt. Die Ursache allen Leidens ist die falsche Identifikation mit diesen beiden Faktoren, die unser Bewusstsein begrenzen. In Wahrheit ist der Mensch reines Bewusstsein, reine Seligkeit. Alles Wissen liegt im Inneren. Der wahre Mensch ist unsterblich.
Das Ziel des Lebens ist es, sich dieses reinen Zustandes wieder bewusst zu werden. Deshalb stellt der Yogi alle Gesichtspunkte seines Lebens in den Dienst der vordringlichen Aufgabe: sein Selbst zu verwirklichen, das identisch ist mit der universellen Seele oder Gott. Er widmet sich spirituellen Disziplinen wie Meditation, Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen). Er passt dem auch sein tägliches Leben an: seine Freizeitbeschäftigungen, die Einstellung zu seiner beruflichen Tätigkeit, seine Schlafgewohnheiten, seine Handlungsweise, sein Denken. Um - wie ähnlich in anderen Traditionen - das auch immer wieder zu sehen, braucht es Wegweiser, die auch seelische Muskeln ständig füttern.
Und natürlich...: seine Ernährung. Die Ernährung muss also der Erlangung dieses Hauptzieles dienen: deshalb den physischen, energetischen, emotionalen und intellektuellen Körper in einen Zustand bringen, der dazu angetan ist, zu der Wahrheit zu gelangen. Daher muss sie gleichzeitig gut sein für den physischen Körper, die Lebens energie, für die Emotionen und für den Verstand.
Gut für den Körper heißt gesund, nahrhaft, ohne Giftstoffe. Gut für die Energien heißt, dass die Nahrung uns neue Kraft und innere Ruhe gibt. Gut für die Gefühle heißt, dass wir sie genießen können, dass sie uns gut schmeckt, unseren Sinnen Befriedigung schenkt. Das schließt ein, dass kein Gedanke, auch kein unbewusster, an Töten usw. vorhanden sein darf (also kein Fleisch). Gut für den Verstand heißt, dass die Nahrung unsere Gedanken subtiler macht, unsere Konzentrationsfähigkeit, unser Erinnerungsvermögen, unsere Intuition und die Fähigkeit zur Meditation steigert.
Yogische Ernährung
- „Yoga ist für eine Person nicht möglich, die zu viel isst, genau so wenig wie für jemanden, der überhaupt nicht isst, noch für jemanden, der zu viel schläft, noch für jemanden, der immer wach ist.“
- Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 16
Die yogische Ernährung ist vegetarisch, sie besteht hauptsächlich aus Nahrungsmitteln, die helfen, den Geist zu beruhigen und den Intellekt zu schärfen. Wenn du den optimalen Nutzen aus deiner Yogapraxis ziehen möchtest, esse Lebensmittel, die deinen Körper besänftigen und nähren. Eine reine Ernährung unterstützt deine körperliche Gesundheit und weit darüber hinaus. Sie erleichtert es dir, munter und gelassen zu sein und deine mentale Ausgeglichenheit über den Tag aufrechtzuhalten. Wenn du Yoga übst, arbeitest du an dir selbst auf verschieden Ebenen.
Deine Yogapraxis wird durch eine einfache, nährstoffreiche vegetarische Ernährung, gelegentliches Fasten und Abstinenz von negativen Gewohnheiten, wie zum Beispiel Rauchen, enorm verbessert.
Allgemeine Richtlinien fürs Essen
- Versuche jeden Bissen langsam und gründlich zu kauen, denn die Verdauung beginnt im Mund.
- Richte deine Aufmerksamkeit auf das Essen und würdige deine Nahrung. Esse nicht, während du am Computer arbeitest, fernsiehst oder telefonierst.
- Versuche, Zwischenmahlzeiten zu reduzieren.
- Überlade deinen Magen nicht. Die “Hatha Yoga Pradipika”, eine wichtige klassische Schrift, empfiehlt, dass du deinen Magen nur zur Hälfte mit Nahrung füllst, ein Viertel mit Flüssigkeit und den Rest leer lässt.
- Bewahre eine friedvolle Haltung während deiner Mahlzeiten. Kein Streit am Tisch.
- Versuche, manche deiner Mahlzeiten schweigend einzunehmen.
- Wenn du vorhast, deine Ernährung zu verändern, tue es allmählich.
- Bedanke dich, bevor du mit dem Essen beginnst.
- Esse, um zu leben; lebe nicht, um zu essen
Kriterien der yogischen Ernährung
Yoga-Ernährung erfüllt folgende Kriterien:
- Sie ist gesund, erhöht deine Energie und geistige Klarheit
- Sie entspricht den Anforderungen der Yoga-Schriften (wie Bhagavad Gita, Hatha Yoga Pradipika)
- Sie entspricht den auch in der westlichen Ernährungswissenschaft anerkannten Prinzipien der Vollwertkost
- Sie ist schmackhaft
- Sie ist einfach und unkompliziert zuzubereiten.
Nahrungskategorien
Diesen Kriterien zufolge haben die Yogis die Nahrung in drei Kategorien eingeteilt: sattwig, rajasig und tamasig.
Tamasige Nahrung
Das, was deinen Körper vergiftet, deine Energien lahmlegt, dein Bewusstsein grobstofflich und/oder deinen Verstand träge macht, sollte gemieden werden. Beispiele: Faule, unreife oder überreife Nahrungsmittel. Fleisch, Geflügel, Fisch. Zwiebeln, Knoblauch. Alles nicht milchsauer Vergorene, auch Essig. Tabak, Alkohol, Drogen, viele Medikamente. Konserven, Tiefkühlkost. Was zuviel gekocht wurde. Was zu oft aufgewärmt wurde. Zuviel essen ist auch tamasig.
Rajasige Nahrung
Das, was deinen Körper, deinen Geist und deine Emotionen unruhig macht. Was die Leidenschaften anregt und den Geist schwer kontrollierbar macht. Reduziere rajasige Nahrungsmittel auf ein Minimum. Beispiele: Eier, Kaffee, schwarzer Tee, scharfe Gewürze (Cayenne-Pfeffer, Chili), alles Saure und Bittere; ((ein StichwortPuddingvegetarier:))weißer Zucker, Weißmehl, Weißbrot. Rajasig ist auch, zu hastig zu essen, ungenügend zu kauen oder zu viele verschiedene Nahrungsmittel bei einer Mahlzeit zu sich zu nehmen.
Sattwige Nahrung
Das, was deinem Körper wertvolle Nährstoffe bringt, leicht verdaulich ist, neue Energie gibt und deinen Geist klar, subtil und friedvoll macht. Sattwige Nahrung lässt dich alle deine physischen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten und Talente nützen. Die ideale Nahrung für jeden Yoga-Übenden.
Sattwige Nahrungsgruppen
1. Getreide
Alle Vollkorngetreide-Produkte wie Vollkornbrot, Vollkorn- Nudeln. Vollreis, Hirse, Vollweizengries, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Tapioka. Kartoffeln sind zwar biologisch Gemüse, ernährungsphysiologisch aber wie Getreide zu bewerten.
2. Hülsenfrüchte
Grüne Linsen, rote Linsen, schwarze Linsen, Mungbohnen, Sojabohnen und Soja-Produkte wie Tofu und Tempeh, Ackerbohnen, geschälte Linsen, Azukibohnen, Kichererbsen, grüne Erbsen, gelbe Erbsen, ... Am einfachsten zu verdauen: Mungbohnen, Tofu. Die meisten Hülsenfrüchte müssen gut gekocht werden, um einfach verdaut werden zu können: Sie sollten weich sein, und die äußere Haut geplatzt sein. Hilfe: Am Abend vorher einweichen.
3. Gemüse und Salate
Gekocht und roh. Ausreichend Rohkost nötig (am meisten Prana). Verschiedene Sorten essen, um großes Spektrum an Nährstoffen zu bekommen.
4. Obst
Je frischer, um so besser.
Empfehlung zur Ernährung
Nimm täglich etwas aus allen 5 sattwigen Nahrungsgruppen zu dir. Finde heraus, welche Nahrungsmittel und Nahrungsmittelkombinationen dir am besten bekommen. Wenn du nur sattwige Nahrungsmittel zu dir nimmst, wird dein natürlicher Instinkt dir helfen, die für dich richtigen Nahrungsmittel zu finden. Trinke täglich 1,5-3 l Wasser oder Kräutertee. Die Yogis geben keine allzu detaillierten Empfehlungen. x% Getreide, y% Früchte, so-und-so viel Eiweiß täglich usw. Kein Organismus gleicht dem anderen, er unterliegt saisonalen Schwankungen, Veränderungen im Klima und in der Art der Beschäftigung, im Biorhythmus u.s.w. Die Bedürfnisse ändern sich. Wenn du tamasige und rajasige Nahrung vermeidest, wirst du den Kontakt zu deinen natürlichen Instinkten wiederfinden, die dir sagen, was dir bekömmlich ist und was nicht. Mache den Versuch: Esse drei Monate lang nur sattwige Nahrung, übe täglich Asanas (Körperstellungen) und Pranayama (Atemübungen). Jede Lust auf rajasige oder tamasige Nahrung wird verschwinden. Deine Geschmacksempfindungen werden sich verändern, parallel mit den Anforderungen des Lebens immer wieder verändern und dich besser leiten als der beste Ernährungsfachmann. Dies gilt natürlich nur für gesunde Personen.
Jemand der ernstlich krank ist, sollte einen Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater konsultieren.
Die Yoga-Ernährung, die dazu entwickelt ist, um auf dem spirituellen Weg, für die Meditation zu helfen, ist optimal auch für den modernen Menschen. Selbst wenn dein Hauptinteresse nicht in der Gottverwirklichung liegt, wirst du schon bald die Wirkungen der Yoga-Ernährung erkennen: Ein gesunder und widerstandsfähiger Körper, sogar Heilung einzelner Krankheiten und Vorbeugung vieler anderer (lies dazu Bücher über Vegetarismus, wenn du dich genauer informieren möchtest), eine gesteigerte Vitalität, ein reiner und subtiler Verstand, ein Geist, der alle seine Möglichkeiten ausschöpfen kann. Und schließlich wirst du den besten Führer in Ernährungsfragen bei dir haben: Deine natürlichen Instinkte, die es dir ermöglichen, DAS ZU MÖGEN, WAS FÜR DICH GUT IST.
Wirkungen der yogischen Ernährung
Eine einfache Ernährung, die ein Minimum an nicht notwendigen Nährstoffen und an Abfällen enthält, beansprucht die Nieren weniger als eine reichhaltige Ernährung. Eine richtige Ernährung verbessert das Gewebe, da sie die Ansammlung von Rückständen im Organismus verhindert.
Appetitanregende Nahrung zu sich zu nehmen und diese gut zu kauen, regt den Speichelfluss an. Die gesteigerte Speichelproduktion hat ihrerseits die Tendenz, die Absonderung von Verdauungssäften zu aktivieren. Diese Säfte wiederum regen die Schleimhaut des Zwölffingerdarms - der erste Teil des Dünndarms - an und lösen die Produktion von Hormonen aus.Das Kauen der Nahrung ist also überaus nützlich. Es ist nicht gut, es zu vernachlässigen. Wenn du nicht richtig kaust, wird der Magen zuviel arbeiten. Es wird an ihm liegen, die Nahrung zu zerkleinern.
Die Stärkesubstanzen werden im Mund durch den Speichel verdaut, welcher alkalisch ist. Das kann nur geschehen, wenn die Nahrung sorgfältig gekaut worden ist. Vollständiges Kauen ist daher absolut unerlässlich. Die Nahrung soll niemals hastig aufgenommen werden, denn das ruft Unverdaulichkeit hervor. Das Geheimnis, die Nahrung optimal zu nutzen und ihre gute Verdaulichkeit zu sichern, liegt darin, jeden Bissen so sorgfältig zu kauen, dass er die Kehle wie eine Flüssigkeit hinunterfließt. Gutes Kauen beugt Verdauungsproblemen vor und heilt sie. Ganz im Unterschied zu einer großen Menge halb gekauter Nahrung sättigt eine kleine Menge gut gekauter Nahrung viel besser, sichert eine bessere Verdauung, eine leichtere Arbeit für den Magen und produziert eine geringere Menge von Ausscheidung.
Die Ernährung eines Yogis (von Swami Sivananda)
Swami Sivananda lebte von 1887-1963 in Indien. Obwohl seine Ratschläge in manchen Teilen nach speziellen indischen Gegebenheiten der damaligen Zeit ausgerichtet sind, können sie dir doch Anleitung sein und dich inspirieren. Der betreffende Abschnitt soll dir zeigen, wie ein großer Yoga Meister die Nahrung sieht, und dir gerade am Beginn bei der Auswahl deiner Nahrungsmittel und der Art deiner Ernährung helfen.
Swami Sivananda schreibt:
Die yogische Ernährungsweise hilft dem Schüler, den Geist ruhig zu halten und die bewegten Sinne zu beherrschen. Sie hilft ihm, Rajas (Erregtheit) aus seinem Geist zu beseitigen und ihn mit Sattwa (Reinheit) zu erfüllen, so dass er stets bereit ist für die Meditation.
Alle Sinne sollen mit reiner Nahrung versorgt werden. Nur so wird der Geist rein und einpünktig werden. Nur so kann Selbstverwirklichung erlangt werden.
Die Augen sollen das Bild einer Repräsentation Gottes, eines Heiligen, Weisen und andere erhebende Gegenstände sehen; die Ohren sollen die Bhagavad Gita hören, die Upanishaden, das Ramayana (indische Heilige Schriften), den Koran oder die Bibel. Die Zunge soll von Gott sprechen. Das alles ist reine Nahrung für die Sinne.
Die Art der aufgenommenen Nahrung bestimmt den Charakter des Menschen. Fleischkost macht den Menschen unsensibel und grob. Sie regt die Leidenschaften an und macht den Verstand träge. Ein Fleischesser kann weder ein Philosoph noch ein Weiser sein. Sein Verstand ist derart dumpf, dass er weder die Probleme dieser noch der anderen Welt lösen kann.
Eine vegetarische Ernährung macht den Verstand aktiv, subtil und scharf. Die vegetarische Ernährung ist dem erhabenen Denken und der Konzentration auf das Göttliche in hohem Maße förderlich. Sie schenkt eine größere Vitalität als eine Ernährung mit tierischen Nahrungsmitteln.
Die Ernährung muss sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt werden. Zu scharfe Gewürze, Tee, Kaffee, Alkohol und Nahrungsmittel, die besonders stärkehaltig sind, Zucker, Fette und alle anregenden Getränke sollten vermieden werden. Frisches Obst, Salat und rohes Gemüse, Käse, Nüsse, Milch, Getreide, Honig, Datteln und Mandeln sind besonders nutzbringend. Rohkost ist besser als gekochte Nahrung. Sie ist besser für die Blutbildung und stärkt den Körper mehr; sie sollte wenigstens 80% der Ernährung ausmachen. Ernähre dich alle sechs Monate eine Woche lang von frischem Obst. Das wird die Ausscheidung von Unreinheiten aus dem Organismus fördern. Die Nahrung muss auch Ballaststoffe enthalten, um die Darmperistaltik anzuregen. Rohkost enthält davon mehr als gekochte Lebensmittel.
Eine schlechte Verdauung, hervorgerufen durch schweres Essen oder ungesunde Reiznahrung, wird eine Reihe von Reflexreaktionen in den Nervenzentren bewirken. Kaue die Nahrung gründlich. Iss nur, wenn du hungrig bist. Heutzutage halten die Menschen Gaumengelüste für Hunger. Der Hunger ist vielleicht ein Vergnügen, das sie nie kennengelernt haben. Man kann wirklichen Hunger ebensowenig beschreiben wie Gott selbst. Um ihn zu kennen, muss man ihn erfahren haben. Niemand kann ihn dir erklären.
Es ist unnötig, Appetithäppchen oder Apertifs zu sich zu nehmen, die wie Lokomotiven funktionieren, um Nahrungsmittel in den Magen zu befördern, denn das Verdauungsfeuer (Appetit) braucht derartiges nicht. Dieses Verdauungsfeuer ist Gott selbst. Der Mensch muss auf das Erscheinen dieses Gottes im Innern warten und ihm also - einzig und allein - ein wenig Nahrung anbieten.
Iss langsam. Trinke reichlich nach dem Essen. Trinke nicht vor dem Essen, denn das löst die Magensäfte auf und ruft zudem eine schlechte Verdauung und viele Magenbeschwerden hervor. Der Mund ist der Wächter über das Verdauungssystem. Er muss immer frisch und sauber gehalten werden, indem man ihn nach dem Essen mehrmals gründlich spült. Zahlreiche Keime können sich in einem schlecht gepflegten Mund bilden. Zähne putzen ist sehr wichtig.
Wir benötigen eine gewisse Vielfalt an Nahrungsmitteln, die über verschiedene Eigenschaften verfügen. Obwohl diese Vielfalt in der Ernährung notwendig ist, dürfen wir dennoch nicht zu viele verschiedene Dinge gleichzeitig essen. Je weniger wir die Nahrung mischen, desto besser. Mutter Natur sorgt klug und in ausreichendem Maß für alle unsere Bedürfnisse vor. Sie variiert die Zusammensetzung der Nahrung gemäß unseren Bedürfnissen.
Tipps für die Ernährung (von Swami Sivananda)
• Iss mäßig. Steh vom Tisch auf, wenn der Magen zu drei Viertel gefüllt ist. Überlade deinen Magen nicht.
• Iss nur, wenn du tatsächlich hungrig bist. Mißtraue falschen Hungergefühlen.
• Iss nichts zwischen den Mahlzeiten.
• Iss gesunde Nahrung, in vernünftigen Mengen, zu festgelegten Zeiten.
• Nimm keine zu heiße oder zu kalte Nahrung zu dir: das reizt den Magen und ruft Unverdaulichkeit hervor.
• Iss nichts, was du nicht magst, aber iss nicht alles, was du magst.
• Reduziere gekochte Speisen auf ein Minimum.
• Nimm nur vier bis fünf verschiedene Nahrungsmittel pro Mahlzeit zu dir. Verzichte auf zu vielfältige Kombinationen und Mischungen. Die Verdauungssäfte können verschiedenartige und komplexe Zusammensetzungen nur schwer verdauen.
• Iss keine Konserven und ranzige Butter. Koche Reis und Gemüse am Dunst. Langes Kochen entzieht dem Gemüse Geschmack und Gehalt. Schütte das Kochwasser von Reis und Gemüse nicht weg; es enthält wertvolle Mineralien. Trinke es.
• Iss nur zweimal täglich zu festgelegten Zeiten. Wärme Speisen niemals auf.
• Nimm dann Nahrung zu dir, wenn du durch das rechte Nasenloch atmest.
• Setz dich nach dem Essen für zehn Minuten in Vajrasana (Fersensitz), um die Verdauung zu erleichtern.
• Iss schweigend.
• Ändere Deine Ernährungsgewohnheiten langsam und allmählich. Wenn ein Bestandteil der Ernährung dir nicht entspricht, reduziere seine Menge. Das wird dir mehr zusagen.
• Unternimm nach den Mahlzeiten keine anstrengenden Tätigkeiten, weder physisch noch geistig. Ruhe eine halbe Stunde. Laufe nicht sofort zu einem Zug.
• Vermeide spätabendliches Essen.
• Iss nicht, wenn du zornig bist. Ruhe einen Augenblick, bis dein Geist die Ruhe wiederfindet. Iss erst dann. Wenn man zornig ist, scheiden die Drüsen Gifte aus, die ins Blut geschickt werden.
• Nimm die Nahrung wie Medizin zu dir. Sei nicht naschhaft.
• Faste einmal pro Woche. Durch Fasten werden Gifte ausgeschieden, der innere Mechanismus wiederhergestellt, und die Organe können sich erholen.
• Während der Mahlzeiten und zu jeder Zeit denke daran, dass Gott in allen Nahrungsmitteln wohnt, in Früchten und im Gemüse. Er schenkt allen Nutzen. Bete zu ihm unmittelbar vor und nach dem Essen.