Entschlacken: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:45 Uhr

Entschlacken Wie kann man entschlacken? Was heißt überhaupt entschlacken und auf welche Weisen kann man besonders gut entschlacken? Willst du entschlacken? Hast du schon öfters versucht, dich zu entschlacken? Wie könntest du das machen? Entschlacken hilft dem Körper sich selbst zu heilen und führt den Menschen in seine Mitte.

Entschlacken - erläutert vom Yoga Standpunkt aus.

Entschlacken

Es ist das Jahr 2018 und inzwischen hat die Medizin anerkennen müssen, dass es gut ist, zu entschlacken. In den 90er und 2000er Jahren wurde oft etwas abfällig über die Naturheilkunde gesprochen, in der das Entschlacken häufig thematisiert wurde. Es hieß, der Körper produziere keine Schlacken. Natürlich produziert der Körper von einem Wortsinn aus keine Schlacken. Der Begriff Schlacke stammt ursprünglich aus der Stahlindustrie, wenn man Kohle und Stahl, beziehungsweise Eisen, zusammenbringt. Eisen verhüttet mit Kohle. Dabei entstehen auch Schlacken. Schlacke ist zunächst ein Ausdruck aus der Metallindustrie. Der Mensch hat keine Kohleschlacken und keine Eisenschlacken in sich. Aber im weiteren Sinne ist das eben etwas, was sich im Körper ansammeln kann.

Entschlacken - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Schlacken aus Ayurveda Sicht

Wir sprechen im Ayurveda von den sogenannten Amas, den Unreinheiten. Das kann eine ganze Menge sein. Schlacken können zum Beispiel entartete Zellen sein. Ständig werden neue Zellen aufgebaut. Andere Zellen werden abgebaut. Manche Zellen werden nicht vollständig abgebaut. Genauso gibt es Zellen, bei denen sich die Erbsubstanz verändert. Zellen modifizieren sich ständig. Das gehört zur Evolution dazu und es gehört auch dazu, dass der Mensch sich an verschiedene Umstände anpassen kann. Dann muss der Körper feststellen, dass bestimmte Zellen dafür ungeeignet sind und er diese eliminieren muss. Genauso findet ein Prozess verschiedener Stoffwechselvorgänge statt, bei denen Substanzen entstehen, die im Zwischenzellgewebe abgelagert werden. Es ist nicht so, dass alle Zellen nur über die Arterien Nährstoffe bekommen und über die Venen wieder zurückgehen, sondern sehr viel geschieht auch im Zwischenzellraum. Zum Beispiel gibt es die Lymphflüssigkeit und manche Zellen werden nicht direkt durchblutet, sondern bekommen ihre Nährstoffe über die Lymphe und geben ihre Stoffwechselprodukte auch wieder über die Lymphe ab. Die Lymphe kann die Abfallprodukte nun zurückbringen. Sie kann diese aber auch im Zwischenzellraum lagern. Genauso kann es Ablagerungen in Arterien geben. Das nennt sich Arteriosklerose. Es kann in den Venen Ablagerungen geben. Dies nennt sich Krampfadern. Es kann Ablagerungen in den Gelenken geben, was sich dann zu Rheuma, Arthritis und Arthrose entwickeln kann. Es gibt Ablagerungen im Hirn, was Grundlage von Alzheimererkrankungen ist. Der Mensch hat also jede Menge Schlacken. So ist es gut, zu entschlacken.

Tägliches Entschlacken

Du kannst täglich entschlacken, indem du viele Stunden lang nichts isst. Es gibt zum Beispiel heutzutage die These, dass es gut ist, wenn der Mensch 12 bis 16 Stunden am Tag nichts isst. So entschlackt der Körper jeden Tag. Wenn du also deine letzte Mahlzeit um 18:00 Uhr und deine erste Mahlzeit um 11:00 Uhr zu dir nimmst, hat der Körper 16 Stunden, um zu entschlacken. Wenn du um 19:00 Uhr deine letzte Mahlzeit zu dir nimmst und auf das Frühstück verzichtest, dafür dann ab 12:00 Uhr Mittagessen isst, dann hat dein Körper ebenfalls 16 Stunden Zeit zum Entschlacken. Tatsächlich hat der Körper eine Art Entschlackungsmodus: Wenn nichts Neues in das Verdauungssystem kommt, kann er entschlacken. Es ist also hilfreich, wenn du längere Zeit nichts isst. In den 90er Jahren wurde oft gesagt, man solle fünf Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen und das Frühstück sei besonders wichtig. Das gilt heute als überholt. Es geht Menschen besser und sie werden weniger häufig krank, sie haben weniger Bluthochdruck, weniger Rheuma und eine geringere Neigung zu Krebs, wenn sie nicht zu häufig essen und wenn sie auch eine längere Zeit nichts essen.

Yogaübungen für tägliches Entschlacken

Die Yogaübungen, bestehend aus Asana, Pranayama und Tiefenentspannung, helfen dem Körper zu entschlacken. Wenn du zum Beispiel in den Yogadehnübungen Körperteile dehnst, wird ein Druck ausgeübt, welcher die Lymphe aktiviert und dir hilft, zu entschlacken. Genauso ist es auch, wenn du Atemübungen machst: Das intensive Atmen, zum Beispiel bei Kapalabhati, erhöht den Sauerstoffgehalt und das hilft, dass manche Stoffwechselprodukte, die leichter abgebaut werden, wenn der Sauerstoffgehalt hoch ist, dann in den Blutkreislauf kommen und abgebaut werden. Es gibt andere Stoffwechselprodukte, die besser abgebaut werden, wenn der Kohlenstoffdioxidgehalt höher ist. Diese Änderung des Sauerstoffgehaltes, die man im Pranayama hat, hilft sehr, damit der Körper entschlacken kann. Insbesondere Kapalabhati gilt als Kriya, als eine Reinigungsübung zum Entschlacken. Genauso gibt es für das tägliche Entschlacken Neti, eine Nasenreinigungstechnik. Wenn die Nase gereinigt ist, zum Beispiel mit Salzwasser, dann kann auch der Körper die Partikel in der Atemluft absorbieren, beziehungsweise abfangen, bevor die Atemluft in die Lungen geht. Das, was in der Luftröhre und Bronchien noch abgefangen wird, kann leichter wieder ausgeschieden werden, wenn die Nase dabei gereinigt ist. Die Reinigung der Nasenschleimhäute mit Salzwasser oder auch mit Sutra Neti aktiviert auch die Selbstreinigungskräfte der anderen Schleimhäute.

Entschlacken - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Wöchentliches Entschlacken

Zusätzlich zu dem täglichen Entschlacken durch die Yogaübung, die Tiefenentspannung und dadurch, dass du 12 bis 16 Stunden lang am Tag nichts isst, ist es gut, einmal in der Woche etwas gründlicher zu entschlacken. Nicht ohne Grund gab es im Christentum früher die Sonntagsruhe, während der ursprünglich, zumindest bei den Mönchen, sehr gesund gegessen wurde. Bei den Katholiken war Freitag der Fastentag. Es ist gut, einen Tag in der Woche zu fasten. Außerdem ist es gut, einen Tag in der Woche zu ruhen. Wenn du einen Tag in der Woche zur Ruhe kommst, kann dein Körper sich mit seinen Selbstreinigungsmechanismen selbst entschlacken. Wenn du einen Tag nichts oder nur Rohkost isst, dann hilft das auch zu entschlacken. Es gibt auch Green Smoothies, die zusätzlich helfen sollen, zu entschlacken. Des Weiteren werden besondere Yogaübungen, die auch entschlacken, die sogenannten Kriyas, angewendet. Da gibt es beispielsweise die Magenreinigung, etwa Kunjar Kriya. Es gibt auch die Enddarmreinigung (Basti). Mehr dazu findest du auf den Yoga Vidya Internetseiten.

Fastenkur

Ein, zwei Mal im Jahr ist gründlicheres Entschlacken ratsam. Es ist auch gut, im Jahr eine Periode zu haben, in der du dich besonders gründlich entschlackst. Viele Menschen machen es so, dass sie ein oder zwei Mal im Jahr eine fünftägige Fastenkur machen. Das verbinden sie zum Teil auch mit entschlackenden Säften, mit dem Abführen, etwa durch einen Einlauf, mit Glaubersalz oder Bittersalz. All das hilft dem Körper, gut zu entschlacken. Manche halten es so, dass sie einmal im Jahr für einen Monat Rohkost zu sich nehmen. Manche praktizieren ein oder zwei Mal im Jahr Shank Prakshalana, eine sehr umfangreiche Yogaübung zum Entschlacken. Im Ayurveda gibt es auch die Panchakarma Kur, bestehend aus fünf Handlungen, die zum Entschlacken dienen, und in Massagen, einer speziellen Diät und einer Periode der Ruhe eingebettet sind.

Entschlacken für einen gesunden Körper

Wenn du deinen Körper regelmäßig entschlackst, braucht er nicht so häufig krank zu werden. Manche sagen auch, dass Krankheiten letztlich eine Reaktion des Körpers auf Unreinheiten, Schlacken und Stoffwechselprodukte ist oder, dass der Körper wegen zu vielen Schlacken aus seiner Homöostase (Gleichgewicht) gerät. Dann muss er krank werden, um zurück zu seiner Balance zu kommen. Du musst nicht warten, bis du krank bist, um zu entschlacken. Du kannst auch schon vorher regelmäßig und vorbeugend entschlacken. Aber wenn du krank bist, denk auch immer daran, die Zeit zu nutzen, um zu entschlacken. So wirst du schneller gesund.

Video Entschlacken

Hier findest du ein Vortragsvideo über Entschlacken :

Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Entschlacken Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Entschlacken :

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Siehe auch

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