Tägliche Lesung Sivananda Jan/Feb. 01

Aus Yogawiki

Auf dieser Seite sind Inspirationen von Swami Sivananda gesammelt, die aus sehr verschiedenen Quellen stammen. Diese wurden bereits im Januar oder Februar 2001 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht. Leider sind viele Texte nicht mehr vorhanden. Diese Tage fehlen.

18.01.01 Suche Zuflucht

Der Verfasser dieser Abschnitte

Sei bereit, jede Menge Schmerz zu erleiden. Habe immer Grundsätze bei dir, um vairagya (Leidenschaftslosigkeit) herbeizuführen. Behandele sinnliche Vergnügungen als Gift, als erbrochenes Essen, als Kot oder Urin. Sie können dir keine Befriedigung geben. Bewahre dein virya (lebenswichtige Energien) sorgfältig. Schlafe immer separat. Verehre Frauen als die göttliche Mutter. Entwurzele die Sex-Idee in dir. Verneige dich vor allen. Sehe Gott in jedem Gesicht, in jedem Ding.

Nimm Zuflucht zu sankirtan (Rezitieren von Mantras), satsang (heilige Gesellschaft) und Gebet, wenn dein Geist von den niedrigen Instinkten überwältigt wird. Trete Hindernissen gelassen und unerschrocken entgegen. Sorge dich nicht über Kritik, wenn du auf dem richtigen Weg bist. Gib dich nicht Schmeicheleien hin. Respektiere sogar Gauner und Schurken - diene ihnen. Gebe deine Fehler unmissverständlich zu. Passe auf deine Gesundheit auf - versäume nicht deine täglichen asanas und andere Yoga-Übungen. Sei aktiv und immer geistig beweglich.

Entwickle dein Herz durch Geben. Sei außergewöhnlich wohltätig - gib´ mehr, als man von dir erwartet. Wünsche vermehren Elend. Entwickle Zufriedenheit. Kontrolliere die Sinne, einen nach dem anderen. Entwickle brahmakara vritti (die Idee des "Ich bin Brahman") durch wiederholtes Denken. Beherrsche alle deine Gedanken; halte sie rein und lauter. Behalte die Beherrschung, wenn dich jemand beleidigt, verhöhnt oder rügt. Es ist nur eine Auswahl an Tönen, nur ein Spiel mit Worten. Ruhe mit deinem Geist in Gott. Lebe in der Wahrheit. Sei wach und tätig auf dem Weg der Perfektionierung.

Habe ein bestimmtes Ziel in deinem Leben und gehe vorsichtig darauf zu. Die Nutzen von mauna (Stille) sind unermesslich. Gib diese Praxis nie auf. Es gibt vier wichtige Wege, wie die Leidenschaft in den Geist eintritt: Töne, Berührung, Anblick und Gedanke. Sei wachsam. Habe intime Beziehungen nur zu Gott. Verkehre nur wenig mit anderen. Sei maßvoll in allen Dingen - Extreme sind immer gefährlich.

Analysiere und beobachte dich jeden Tag selbst. Sei dir des Ausmaßes deines Wachstums bewusst. Gib die Neugier auf dem spirituellen Weg auf. Bewahre deine Energie und deine Konzentration. Denke nur wenig an Essen, Körper und Verwandte. Denke mehr an atman (die Seele;d.Ü.). Du musst Gott noch in diesem Leben verwirklichen.

(* als Sadhaka wird ein aufrichtiger, ernsthafter spiritueller Sucher bezeichnet, der sein ganzes Leben der Gottsuche widmet, z.B. Mönche, aber nicht nur; d.Ü.)

20.02.01 Gehe los

Gehe, wohin du möchtest. Gehe nach Kaschmir, nach Darjeeling, nach Wien oder in die Alpen; du wirst keine wirkliche Ruhe finden.

Die bezaubernde Szenerie mag die Netzhaut für einige Sekunden beruhigen, aber raga (Anziehungskraft), dvesha (Abneigung), Eifersucht, Leidenschaft und Gier ist überall. Du wirst dieselbe Erde, denselben Himmel, dieselbe Luft, dasselbe Wasser überall finden. Du trägst denselben Geist (mind, d.Ü.) überall mit dir. Fantasie und Ortswechsel haben schon viele Menschen getäuscht. Sei zufrieden. Lebe, wo immer du möchtest - aber diszipliniere unaufhörlich deinen Geist (mind, d.Ü.) und deine Sinne. Meditiere konstant auf dein inneres Selbst (antar-atman). Hier wirst du unbegrenzt haltbaren Frieden finden. Der Geist (mind, d.Ü.) wird dann aufhören, dich zu täuschen.

Du hast acht Stunden mit Schlafen verbracht und den Rest mit müßigem Gerede, Lügen erzählen und Täuschen anderer, mit selbstsüchtigen Aktivitäten und Geldverdienen. Wie kannst du da irgendwelchen spirituellen Nutzen erwarten?

Wie kannst du Unsterblichkeit erwarten, wenn du nicht einmal eine halbe Stunde mit Dienst an Gott, mit dem Singen seines Namens und mit heiliger Betrachtung verbringst. Gibt es Schmerz oder gibt es Vergnügen in dieser Welt? Wenn es Vergnügen gibt, warum ziehen sich dann junge, gebildete Menschen in die Wälder zurück? Wenn es Schmerz gibt, warum rennen dann junge Männer Reichtum, gesellschaftlicher Stellung und Frauen hinterher?

Ah! Geheimnisvoll ist maya (Sinnestäuschung). Geheimnisvoll ist moha (Irreführung, Wahn)! Versuche die Rätsel des Lebens und die Rätsel des Universums zu verstehen. Erwerbe viveka (Weisheit). Habe satsang (heilige Gesellschaft). Untersuche die Natur des atman (die Seele, d.Ü.).

Studiere die Yoga Vasishta und die Upanishaden. Dann wirst du ein umfassendes Verständnis der Probleme des Lebens haben. Es gibt nicht ein bisschen Glück in dieser Welt.

Entsage dieser Welt. Entsage dem Wunsch nach moksha (Befreiung). Entsage sogar der Entsagung selbst. Dann wirst du DAS werden.

21.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 1

Was ist göttliches Leben? Das Ablegen des Tieres im Menschen und das Menschliche in ihm hin zum Göttlichen zu verfeinern und dann die Verfeinerungen in seinem täglichen Leben, in seinem stündlichen Leben, in Gedanken, Worten und Taten auszudrücken; das ist göttliches Leben.

Zu Beten, Japa zu praktizieren (Wiederholung des Namens Gottes), seine Herrlichkeit zu besingen, Kirtan zu praktizieren (Singen und Rezitieren), auf den Herrn zu meditieren, ist göttliches Leben.

Betrachte alle Arten von Arbeit, ob Hausarbeit, dienstliche oder andere, als Dienst an Gott. Übergebe alle deine Taten und ihre Früchte an den Herrn. Gib das Handeln auf. Fühle dich als ein Instrument in den Händen des Herrn. Deine Taten werden dich nicht binden können. Dein Herz wird gereinigt. Die Gnade und das Licht Gottes wird auf dich herabsteigen.

Das ist der Weg, deine Taten zu vergeistlichen:

Sieh Gott in allen Geschöpfen und Dingen. Sieh die Welt als Manifestation Gottes. Es ist nicht notwendig die Welt zu verlassen, um eine Vision Gottes zu bekommen, weil die Welt selbst eine Offenbarung Gottes ist.

Höre! Wache JETZT auf. Entwickle Leidenschaftslosigkeit. Übe dich in sadhana (spititueller Praxis). Hüte dich vor deinen Sinnen. Werde wunschlos.

Verstehe das Leben. Lebe göttlich. Suche gute Gesellschaft. Fürchte dich nicht. Verschwende nicht deine Zeit. Verlasse dich auf Gott.

Spirituelle Disziplin ist der Schlüssel zur Gottverwirklichung. Diszipliniere deinen Körper, deine Sinne und deinen Geist (mind, d.Ü.).

Mögest du Gott JETZT und HIER realisieren.

Sei regelmäßig betreffs deines spirituellen Tagebuchs. Spirituelle Entwicklung wird sich rasend beschleunigen. Schickt mir freundlicherweise eine Kopie eures Tagebuchs am Ende jeden Monats, um es durchzuschauen und für weitere Instruktionen. Ich bin höchst erfreut, wenn ich die Regelmäßigkeit in eurem Sadhana bemerke.

Geh früh zu Bett (22:00 Uhr) und stehe früh auf (04:00 Uhr). Die frühen Morgenstunden sind die günstigsten für die Meditation.

Verstehe des Lebens höchstes Ziel. Suche das Ewige. Verwirkliche die allem zugrunde liegende Essenz.

Habe intensiven Durst nach Befreiung. Sterbe, um zu leben. Diszipliniere deinen Geist (mind, d.Ü.). Kontrolliere dich selbst.

Lerne weise zu sein. Mache das Beste aus deiner menschlichen Geburt. Realisiere die Einheit von allem Existierenden.

22.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 2

Diene unermüdlich. Diene selbstlos. Bete hingebungsvoll. Lebe wahrheitsliebend. Du wirst bald in das Königreich Gottes eintreten.

Bleibe vergnügt. Praktiziere japa (rezitieren von Mantras, d.Ü.) mit ganzem Herzen. Sei von Herzen vergnügt. Du wirst den Zustand der Seligkeit erreichen.

Denke unaufhörlich nach. Meditiere intensiv. Verwirkliche vollkommen. Ruhe friedvoll.

Denke rechtens. Handle gerecht. Meditiere regelmäßig. Du wirst ewigen Segen erreichen.

Strebe inbrünstig. Bete aufrichtig. Prüfe dich ernsthaft selbst. Reflektiere energisch. Du wirst dich höchsten Friedens erfreuen.

Sprich lieblich. Sprich sanft. Sprich liebevoll. Sprich wahrheitsgemäß. Du wirst unvermischtes Glück erreichen.

Lasse nicht einmal einen Tag von deinem sadhana (spirituelle Praxis), deiner Meditation, ab. Konstante Praxis und ewige Wachsamkeit sind unerlässlich, bis Gottverwirklichung erreicht ist.

Praktiziere Selbstkontrolle und Meditation, solange du die Wahrheit noch nicht verwirklicht hast.

Bewusste Versuche, sich selbst mit Gott zu vereinen, werden sadhana genannt.

Unterwerfe die Sinne. Ermorde diesen Egoismus. Nimm den Geist (mind, d.Ü.) an die Kandare und betrete das Reich unsterblicher Seligkeit.

Om Krishna.

Glaube erschafft; Glaube heilt; Glaube bewirkt Wunder; Glaube bewegt Berge.

Glaube ist das geheime Licht, um Gott zu finden. Glaube macht die Schwachen stark und die Schüchternen kühn. Glaube macht das Unmögliche möglich.

Habe deshalb fest entschlossenen, perfekten Glauben in den Herrn.

Bitte erinnere dich stets, dass Entsagung die Essenz von Spiritualität und das Geheimnis der Selbstverwirklichung ist. Entsagung heißt, frei von Egoismus, Wünschen und Begehren zu werden.

Entsagung ist der eine Weg zur Vervollkommnung und ewigem Segen. Entsagung führt zu völliger Vereinigung mit dem höchsten Wesen.

Entsage und sei frei.

23.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 3

Dharma ist der Angelpunkt des Lebens. Dharma heißt Pflicht, Wahrhaftigkeit, Religion, ewiges Gesetz.

Wo Dharma ist, ist der Sieg. Dharma unterstützt das Leben. Dharma bringt Vervollkommnung. Dharma ist der Weg des auf Tugenden und perfektem moralischen Verhaltens basierenden Lebens. Dharma verleiht unsterbliche Glückseligkeit.

Kontrolle des Geistes ist der erste Schritt hin zur Spiritualität. Sieg über den Geist bedeutet Sieg über die Welt. Bezwingung des Geistes ist der größte Sieg.

Der Geist wird labil und ruhelos durch das Begehren von Objekten. Der Mensch begehrt Objekte, wenn sein Geist (mind; d.Ü.) nicht im atman (der Seele; d.Ü.) zentriert ist. Werde wunschlos, kontrolliere den Geist, sei für immer glücklich.

Satsanga heißt Umgang mit Heiligen und Weisen. Ohne satsanga kann der Geist (mind; d.Ü.) sich nicht Gott zuwenden.

Satsanga ist beeindruckend und befruchtend - Festung zum Schutz des Anwärters vor den Versuchungen von maya (Täuschungen). Lebe in der Gesellschaft von Heiligen, höre ihre wertvollen Anweisungen und folge ihnen unbedingt.

Gott ist Liebe. Bhakti ist die Erfahrung göttlicher Liebe.

Erfülle deine Pflichten in einem Geist des Gottesdienstes. Führe alle deine Taten mit einer inneren Haltung des Gebetes aus.

Beim Anblick eines weltlichen Objektes sollte dein Herz vor göttlicher Liebe überfließen. Nur dann wirst du ein idealer devotee (Anhänger; ein sich selbstHingebender; d.Ü.) werden.

Bhakti ist Hingabe zum Herrn. Gebete, japa (Wiederholung des Namens Gottes), kirtan (rezitieren und singen), Erinnerung, Gottesdienst, Meditation und Selbstverzicht sind alles Glieder des Bhakti-Yoga. Bhakti Yoga ist für die große Mehrheit der Menschen passend. Para (höchstes) bhakti und jnana (Wissen über das wahre Selbst) sind eins.

24.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 4

Haltet immer wieder Satsang miteinander

Gott ist dir sehr nahe. Er hält sich in deinem Herzen auf. Er ist dir näher als der Atem, näher als Hände und Füße! Er ist dein wahres Selbst oder atman (die Seele; d.Ü.).

Strebe danach, Gott zu kennen. Suche die Gesellschaft von Weisen. Führe ein Leben des selbstlosen Dienstes, der Entsagung, der Leidenschaftslosigkeit, des Gebetes und der Meditation.

Erobere dich selbst. Kontrolliere deinen Geist. Du wirst Perfektion und Frieden erlangen.

Göttliche Gnade ist des Lebens größter Schatz. Wenn du dich selbst hingibst, fließt dir die Gnade zu. Die Gnade des Herrn wird in dem Maß auf dich herabfahren, wie der Grad deiner Hingabe steigt. Je größer die Hingabe, umso mehr Gnade.

Höchste Liebe kommt nur durch die Gnade Gottes. Die Gnade Gottes wird dich auf dem spirituellen Pfad halten.

Japa ist die Wiederholung des Namens Gottes. Japa ist ein wichtiges sadhana (Praxis) für Gottverwirklichung.

In dem gegenwärtigen Zeitalter ist Japa-Yoga der einfachste, ungefährlichste und sicherste Weg, um das Ziel zu erreichen.

Wiederhole 200 malas (Japa-Rosenkranz mir 108 Perlen) täglich. Mache mehr geistiges Japa. Die Praxis von Japa bringt den Devotee (Anhänger; d.Ü.) Auge in Auge mit Gott.

Japa-Yoga ist das Yoga der Wiederholung eines Mantras (oder Namens des Herrn). In jedem Namen des Herrn befindet sich eine geheime Kraft. Ein Name oder Mantra wird auf drei verschiedene Arten rezitiert: mündlich, d.h. laut gesprochen, halblaut oder gesummt, und mental. Geistiges (gedachtes; d.Ü.) japa ist stärker.

Lass dir das Praktizieren von japa zur Gewohnheit werden. Praktiziere puraskarana, d.h. wiederhole das Mantra 100.000 Mal für jeden Buchstaben, den es beinhaltet. Lebe von Milch und Früchten. Halte brahmacharya (geistige und körperliche Reinheit; sexuelle Enthaltsamkeit) während dieser Zeit ein.

Gebet heißt nicht fragen. Es ist das Sehnen der Seele nach Gemeinschaft mit Gott. Aufrichtige Gebete ziehen die Gnade des Herrn an.

Gebet ist eine mächtige spirituelle Kraft. Es sollte dem Grund deines Herzens entspringen.

Bete aufrichtig, leidenschaftlich, mit ganzem Herzen. Nur dann wird Gott auf deine Gebete hören.

25.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 5

Ehrliche und aufrichtige Hingabe an den Herrn ist die Essenz von bhakti (Liebe zu Gott).

"Ich bin dein. Alles ist dein."

"Dein Wille soll geschehen, mein Gebieter."

Das ist das beste Saranagati Mantra oder Gebet der Selbst-Hingabe.

Suche seinen Willen. Handle nach seinem Willen. Du wirst eins werden mit dem kosmischen Willen.

Hatha Yoga befasst sich hauptsächlich mit dem physischen Körper und der Pranamaya - Hülle (der vitalen Hülle des Astralkörpers; d.Ü.). Hatha Yoga bereitet den Anwärter auf den Raja Yoga vor.

Hatha Yoga beschäftigt sich mit der Praxis von Asanas, Pranayama, Bandhas und Mudras. Es handelt auch von emotional schmerzlichen Kriyas. Es gibt prächtige Gesundheit, beseitigt verschiedene Arten von Krankheiten und erweckt die Kundalini.

Die Praxis von Yoga Asanas verleiht geistige Gelassenheit. Selbst wenn du nur zehn Minuten täglich Asanas ausführst, wirst du immensen Nutzen daraus schöpfen können. Sei regelmäßig in deiner Praxis - das ist wichtig.

Shirsasana verleiht mentale Kraft und entwickelt den Intellekt und das Erinnerungsvermögen. Es ist nützlich im Einhalten von brahmacharya (sexueller Enthaltsamkeit). Es heilt viele Krankheiten. Sarvangasana beschert ein langes Leben und macht die Wirbelsäule elastisch.

Sei stetig in deinen Asanas. Versuche allmählich drei Stunden am Stück in einer Stellung zu sitzen. Halte deinen Atem in Schranken und reguliere ihn durch die Praxis von Pranayama (yogisches Atmen). Ziehe deine Sinne von den Gegenständen (der materiellen Welt; d.Ü.) zurück. Jetzt wirst du in der Lage sein, Konzentration und Meditation zu praktizieren.

Regelmäßigkeit in der Praxis der Konzentration ist von allergrößter Wichtigkeit.

Intensiviere dein Japa (Wiederholung des Namens Gottes) und deine Meditation, um Erfolg in Brahmacarya (sexueller Enthaltsamkeit) zu haben. Halte das gedankliche Wiederholen des Namens Gottes bei, auch während der Arbeit.

Sitze dreimal täglich zur Meditation - morgens, abends und nachts, kurz bevor du ins Bett gehst.

26.02.01 EPISTEL VON SWAMI SIVANANDA 6

Vairagya ist Leidenschaftslosigkeit, Wunschlosigkeit oder Nicht-Anhaften.

Vairagya befreit den Menschen von vielen Bindungen. Vairagya ist die herausragenste Tugend.

Schau dir die Mängel des sinnlichen Lebens an. Lebe in der Gesellschaft von Heiligen. Du wirst vairagya entwickeln.

Vairagya entsteht aus dem Unterscheidungsvermögen. Es wird dir helfen und wird beständig sein. Ohne vairagya ist nicht mal ein kleines bisschen spiritueller Fortschritt möglich.

Der Geist (mind; d.Ü.) ist die atma-sakti (Kraft des Selbst). Er ist die trennende Wand zwischen der individuellen Seele und der höchsten Seele.

Der Geist (mind; d.Ü.) schafft dieses Universum. Es ist das Prinzip des Denkens und der Empfindungen. Es ist ein Bündel von vasanas (Gewohnheitsmustern), Gedanken, Vorlieben und Abneigungen. Ermorde den Geist (mind; d.Ü.) durch Zerstörung der vasanas in Brahma-vichara (Nachforschen nach Brahma; d.Ü.) und erreiche Selbstverwirklichung.

Egoismus ist dein Erzfeind. Er wird durch Unwissenheit geschaffen. Das wirkliche Geheimnis heiligen Lebens ist die Entsagung dieses schrecklichen Egoismus.

Der Baum des Egoismus kann nur durch das Feuer des Wissens zerstört werden.

Dies sind die Wege, um Kontrolle über die Sinne zu erlangen: Entwickle Leidenschaftslosigkeit und Nicht-Anhaften an Objekte. Praktiziere pratyahara (oder Zurückziehen (der Sinne; d.Ü.)) und Selbstbeherrschung.

Lege Liebe oder Hass für Objekte ab. Du kannst die Sinne und den Geist (mind; d.Ü.) kontrollieren.

Es ist besser sich auf EINE Form Gottes zu konzentrieren und EIN Mantra (mystische Formel) zu wiederholen. Die Konzentrationfähigkeit wird hierdurch stark zunehmen.

Wenn dein Geist (mind; d.Ü.) anfängt umherzuwandern, bringe ihn wieder und wieder zurück zu der Form (Gottes; d.Ü.). Praktiziere ein wenig pranayama (yogisches Atmen). Es wird den Geist beruhigen. Halte zwei Stunden lang mauna (Stille) ein. Es wird die Energie konservieren und mehr Konzentration fördern.

Siehe auch