Shatkarma

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Shatkarma und Shatkarman (Sanskrit: षट्कर्मन् ṣaṭ-karman n.; Nom. Pl. षट्कर्माणि ṣaṭ-karmāṇi) ist die Bezeichnung für die sechs Reinigungsübungen im Hatha Yoga, die auch als Shatkriya bezeichnet werden. Shat heißt sechs. Karma heißt in diesem Kontext Handlung. Shatkarma sind also die sechs Handlungen. Im Hatha Yoga sind dabei die sechs Kriyas gemeint, also Tratak, Neti, Kapalabhati, Dhauti, Nauli und Basti.

Bei der Magenreinigung (Dhauti) wird eine Mullbinde geschluckt und wieder herausgezogen

Sukadev über Shatkarma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Shatkarma

Shatkarma sind die sechs Handlungen, sechs Reinigungsübungen, die auch als Shatkriyas bezeichnet werden. In der Hatha Yoga Pradipika ist die Rede von den Shatkarmas, und die sechs Reinigungsübungen sind: Tratak oder auch Trataka zur Reinigung der Augen. Neti – Reinigung der Nase. Kapalabhati – Reinigung der Lungen. Dhauti – Reinigung des Magens. Dann, Nauli – Reinigung des Dünndarms. Und schließlich Basti – Reinigung des Enddarms. Das sind sechs Kriyas, sechs Karmas, sechs Handlungen, mit denen du dich reinigst.

Wenn du Shatkarma ausführst, wird dein Körper gereinigt. Ist dein Körper gereinigt, dann können auch deine Doshas, also deine natürlichen Bioenergien, in Harmonie kommen. Die Vikriti, die unnatürliche Natur, wird zur Prakriti, zur normalen Natur. Wenn du deinen Körper reinigst, wird auch dein Prana angenehmer fließen können. Wenn du Shatkarma ausführst, sind auch die Pranayama-Übungen wirkungsvoller, du bist gesünder. Daher rentiert es sich, Shatkarma zu praktizieren. Wenn du mehr wissen willst über Shatkarma, dann siehe weiter unten unter "Weblinks". Diese führen auf unsere Internetseiten unter www.yoga-vidya.de. Du kannst dort nach „Shatkarma“ suchen oder noch einfacher, suche nach „Kriya“, denn bei Yoga Vidya bezeichnen wir die Reinigungstechniken eher als Kriyas, nicht so sehr als Karmas. Aber gerade die Hatha Yoga Pradipika nennt das tatsächlich Shatkarma.

Übrigens, falls du mit Ayurveda vertraut bist. Dort gibt es auch die Panchakarma, also die fünf Handlungen, die fünf Reinigungsübungen. Teilweise sind die ähnlich, wie zum Beispiel das Erbrechen, der Einlauf, die Nasenreinigung und Augenreinigung, aber beim Ayurveda kommt dann noch die Blutreinigung dazu, und beim Yoga kommt noch Kapalabhati hinzu. Wenn du etwas über Panchakarma wissen willst, dann siehe weiter unten unter "Weblinks". Diese Links führen auf unsere Internetseiten unter www.yoga-vidya.de.

Bei Yoga Vidya kannst du relativ günstig Panchakarma-Kuren mitmachen und so auf ayurvedische Weise deinen Organismus gut reinigen. Die Hatha Yoga Shatkarmas haben den Vorteil, dass sie einfach zuhause durchzuführen sind und nicht so lange dauern. Und vor allen Dingen haben sie nicht diesen Ermüdungseffekt, wie es bei einer Panchakarma Kur oft vorkommt. Allerdings machen wir bei Yoga Vidya die Panchakarma Kur vegan. Wir zwingen die Menschen nicht, Ghee zu schlucken. Ghee ist ja eigentlich ungesund als Butterfett, weil es viel Cholesterin und andere gesättigte Fettsäuren enthält. Vermutlich beruht die lange Zeit der Ermüdungsphase, die viele Menschen haben, wenn sie Panchakarma machen, gar nicht auf den Reinigungstechniken selbst, sondern deswegen, weil das Butter-Ghee unnatürlich ist und den Organismus belastet.

Wenn man die Panchakarma Reinigungen ausführt, lässt man am besten das ganze Fett weg, und dann wirken die Techniken umso besser. Jetzt werden einige Ayurveda-Spezialisten damit nicht einverstanden sein, aber meine Überzeugung ist es, und ich kenne auch einige Menschen, die einfach Panchakarma ausführen, auch mit den Massagen, auch mit der Reinigungsnahrung, auch mit dem Dal und alles, was dazugehört, die sagen, es ist ein riesen Unterschied, ob man Panchakarma einfach macht, ohne all dieses Ghee-Trinken, oder mit. Ohne fühlt man sich besser, es wirkt besser, man fühlt sich gesünder und diese ganze Erschöpfungsphase braucht man gar nicht zu haben. Aber eigentlich war das ja jetzt kein Vortrag über Panchakarma, sondern über Shatkarma. Shatkarmas sind die sechs Reinigungsübungen im Hatha Yoga und da wird sowieso kein Ghee verwendet, stattdessen Luft und Wasser und Bauchbewegung und etwas Salz.

Shatkriya in der Hatha Yoga Pradipika

Tratak - eine der sechs Reinigungsübungen im Hatha Yoga

In der Hatha Yoga Pradipika beschreibt Yogi Svatmarama im 2. Kapitel Shatkarma, also die sechs Reinigungsübungen Dhauti, Basti, Neti, Tratak, Nauli und Kapalabhati. Er beschreibt insbesondere das Warum, weniger das Wie. Hier einige Video Vorträge dazu:

Wer sollte die Kriyas - die Shatkarmas - ausführen?

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Die, mit Kapha Übermaß sollten die Kriyas ausführen

Swatmarama schreibt im 21. Vers des 2. Kapitels der Hatha Yoga Pradipika:

meda shleshmadhikah purvam shat karmani samacharet
anyas tu nacharet tani doshanam samabhavatah

Jemand mit schlaffen oder phlegmatischem Naturell sollte zuerst die sechs Kriyas durchführen. Bei denen die drei Doshas im Gleichmaß sind brauchen das nicht zu tun.

Die Kriyas, auch Karmas genannt sind die sogenannten Reinigungsübungen im Hatha Yoga. Über diese spricht er danach. Wer sollte diese Kriyas, diese Shatkarmas üben? Swatmarama sagt, diejenigen die Meda, mehr Fett – also Übergewicht haben, oder shleeshman – die zu viel Kapha haben. Wer also zu viel Kapha hat, sollte unbedingt die Kriyas üben. Meda hat noch eine weitere Bedeutung als Fett: Meda heißt auch Unreinheit. Wenn du viele Unreinheiten hast, was du von einem Ayurveda Arzt diagnostiziert bekommen kannst, oder wenn du ein Übermaß an Kapha hast, dann ist es wichtig, Reinigungsübungen zu machen.

Er sagt purva, bevor – nämlich bevor du intensives Pranayama übst. Wenn du feststellst es fällt dir schwer viel Pranayama zu üben, dann solltest du zunächst die Kriyas üben. Durch das üben von Kriyas wird der Körper gereinigt und die Unreinheiten beseitigt, es wird Agni, das Verdauungsfeuer erhöht, und dann kann auch das Prana besser fließen. Wenn die drei Doshas, also die Bioenergien Vata Pitta und Kapha, sama bhava sind, also in Ausgeglichenheit, dann braucht man die Kriyas nicht unbedingt.

Meine Erfahrung ist, dass paradoxerweise gilt, diejenigen die die Kriyas am meisten brauchen üben sie nicht. Oft ist es so, dass die die schon ein reines Leben führen wollen sich noch mehr reinigen, und üben die Kriyas mehr, doch die, die Übergewicht und ein gewisses Phlegma und vielleicht auch verschiedene Krankheiten haben, üben die Kriyas nicht. Im Ayurveda gibt es die panchakarma, dort hilft ein Ayurveda Arzt dass diese ausgeführt werden, und dass man sie nicht selbst macht. Es ist manchmal ein Problem wenn zu viel Kapha da ist, dann ist der Mensch in der Antriebslosigkeit.

Dann ist es schwer für ihn diese Dinge auszuführen, wie Kapalabhati und Salzwasser Erbrechen. Doch besser ist es, man macht diese Übungen unter Anleitungen. Wir haben bei Yoga Vidya Wochenenden, wo die Shatkriyas angeleitet werden. Im Ayurveda lautet die wichtigste Reinigungskur pancha karma, das heißt eigentlich fünf Reinigungen, wobei die Hatha Yogis sogar von shat karma sprechen, von sechs Reinigungsübungen. Ob die Ayurveda Yogis oder die Hatha Yogis zuerst waren, das mögen andere entscheiden, doch sie haben gewisse Ähnlichkeiten. Im Ayurveda braucht man einen Ayurveda Arzt, der vorher die richtige Diagnose macht und man ist Patient. Im Hatha Yoga sind die Übungen selbst ausführbar.

Über die sechs Reinigungsübungen - siehe die folgenden Videos.

Video - Wer sollte Shatkarma praktizieren?

Video - Shatkarma - die sechs reinigenden Übungen

Videos zu den Shatkarmas

Dhauti, die Magenreinigung

Basti, die Enddarmspülung: Warum und wieso?

Neti, die Nasenreinigung

Tratak, die Augenreinigung

Nauli, die Dünndarmreinigung

Kapalabhati, die Schnellatmung, die Lungenreinigung

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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