Pranayamakurs Mittelstufe - 6. Woche - 6D

Aus Yogawiki

Pranayamakurs Mittelstufe - 6. Woche - 6D - In diesem 6-wöchigen Pranayamakurs für Übende der Mittelstufe erhälst du wichtige Informationen und Tipps für deine Pranayamapraxis - strukturiert und aufeinander aufbauend inklusive Übungsreihen der verschiedensten Pranayamatechniken - verteilt auf 6 verschiedene Wochenkurse zu jeweils 3 Kursvideos je Woche (A, B, C und weitere Folgen). Darüber hinaus enthält jede Kurswoche auch einen entsprechenden Begleittext. Diese Folge 6D beginnt nach dem Inhaltsverzeichnis.

Durch regelmäßige Atemübungen bzw. Pranayama bekommst du mehr Energie, Lebensfreude, geistige Kraft und kannst eine spirituelle Öffnung erfahren. Dieser Kurs hat also eine starke Wirkung.

ABER: Du solltest mit Bauchatmung, Wechselatmung und Kapalabhati vertraut sein, bevor du mit diesem Video bzw. diesen Videokurs übst. Sollte das nicht der Fall sein, dann übe zunächst den Pranayamakurs für Anfänger.

Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, teilt sein reichhaltiges Wissen über die subtilsten Aspekte des Pranayama.

Diese Video-Reihe ist auch als Begleitmaterial gedacht für Pranayama Mittelstufenkurse, wie sie bei Yoga Vidya gelehrt werden in den Yoga Vidya Zentren oder von Atemkursleitern, die bei Yoga Vidya ausgebildet wurden. Dieser Pranayama Mittelstufenkurs ist sehr umfassend und gibt sehr viele Hintergrundinformationen. Auch Yogalehrer, Pranayama Begeisterte und Yoga Übende mit viel Erfahrung werden von diesem Pranayamakurs neue Anregungen bekommen.


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Kurs 6. Woche - 6D - Themenübersicht: Pranayama Praxisübung 1 - 2: Kapalabhati, Wechselatmung bzw. Anuloma Viloma

Vorschau - Praxisübungen in diesem Video:

  • Praxisübung 1 - Kapalabhati
  • Praxisübung 2 - Wechselatmung, Anuloma Viloma



Begleittext zum Kursvideo 6. Woche - 6D : Pranayama Praxisübung 1 - 2: Kapalabhati, Wechselatmung bzw. Anuloma Viloma

Praxisübungen

Praxisübung 1 - Kapalabhati

Einführung

(unbearbeitete Transkription)

Beginne diese Pranayama-Praxis mit 3x Om-singen. Setze dich in einen bequemen Sitz, den du während die Pranayama-Übung angenehm und aufrecht beibehalten kannst.

Übung

(unbearbeitete Transkription)

Setze dich ganz gerade hin, Wirbelsäule aufgerichtet, Atme sehr tief, vollständig aus, atme ein, Bauch hinaus und beginne: „Eins, zwei, eins, zwei, eins, zwei…“ Atme vollständig aus, Uddiyana Bandha, Bauch eingezogen. Dann atme tief, vollständig ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Atme vollständig aus, Lungen leeren. Dann atme bequem ein, fülle die Lungen zu etwa dreiviertel und halte die Luft an. Wirbelsäule aufgerichtet, stelle dir vor, von oben strömt Licht in dich hinein. „Om Bhur Bhuvah Swaha Tat Savitur Varenyam Bhargo Devasya Dhimahi Dhiyo Yo Nah Prachodayat.“ Übe Mula Bandha, ziehe die Beckenbodenmuskeln zusammen, stelle dir vor, Energie strömt von unten nach oben durch die Wirbelsäule. „Om Aim Hrim Klim Chamundaye Vicche Namah.“ Spüre Licht oberhalb deines Kopfes, „Shivoham“. Dann atme zwei-, dreimal tief ein und aus, vollständiger Yoga-Atem.

Praxisübung 2 - Wechselatmung, Anuloma Viloma

Einführung

(unbearbeitete Transkription)

Wenn du magst, kannst du deine Beine zunächst noch einmal auslockern. Nehme dann wieder deinen festen, aufrechten Sitz ein und bereite dich auf die Wechselatmung, Anuloma Viloma vor.

Übung

(unbearbeitete Transkription)

Atme vollständig aus, schließe das rechte Nasenloch, atme links bewusst ein. Halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger, übe dabei auch Mula Bandha, ziehe die Beckenbodenmuskeln zusammen, stelle dir vor, du ziehst die Energie durch die Wirbelsäule nach oben. Atme rechts aus und stelle dir vor, du schickst die Energie durch die rechte Körperhälfte hoch zum Kopf. Atme rechts ein, ziehe die Energie rechts hinunter zur untersten Wirbelsäule. Halte die Luft an, aufgerichtet und stelle dir vor, du ziehst die Energie durch die Wirbelsäule hoch zum Kopf. Atme links aus und stelle dir vor, du schickst die Energie durch die linke Körperhälfte hoch zum Kopf. Atme links ein, ziehe die Energie links hinunter zur untersten Wirbelsäule. Halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher, übe Mula Bandha, ziehe die Beckenbodenmuskeln zusammen und stelle dir vor, du schickst die Energie durch die Wirbelsäule nach oben. Du kannst dir einen Lichtstrom vorstellen oder auch Lichtkugeln, die nach oben schweben. Atme rechts aus und schicke die Energie rechts nach oben zum Kopf. Atme rechst ein und ziehe die Energie rechts hinunter zur untersten Wirbelsäule. Halte die Luft an mit Mula Bandha, ziehe die Energie durch die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, hoch zum Kopf. Atme links aus und schicke die Energie durch die linke Körperhälfte hoch zum Kopf.

Atme links ein, ziehe die Energie links hinunter zur untersten Wirbelsäule. Halte die Luft an, übe Mula Bandha, stelle dir die Wirbelsäule vor oder spüre sie, stelle dir vor, Licht strömt nach oben oder fühle einfach Energie nach oben strömen. Atme rechts aus und schicke die Energie rechts hoch. Atme rechts ein, ziehe die Energie rechts hinunter. Halte die Luft an, mit Mula Bandha und Bewusstheit der Wirbelsäule ziehe die Energie hoch. Atme links aus und schicke die Energie links hoch. Atme links ein, jetzt ziehe die Energie hoch zum Punkt zwischen Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Halte die Luft an und spüre die Energie im Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Du kannst dort ein Licht sehen oder ein sanftes Pulsieren spüren oder auch geistig wiederholen, „Om“. Atme rechts aus und stelle dir vor, du lässt die Energie vom Ajna Chakra aus weit ausstrahlen. Atme rechts ein, hin zum Ajna Chakra. Halte die Luft an, spüre Ajna Chakra, Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Atme links aus und schicke die Energie jetzt hoch zum Sahasrara Chakra, zur Scheitelgegend und Raum darüber.

Atme links ein, hoch zum Sahasrara Chakra, Scheitelgegend und Raum darüber. Halte die Luft an, spüre Sahasrara Chakra, Scheitelgegend und Raum darüber, stelle dir ein Licht vor oberhalb des Kopfes. Atme rechts aus und fühle dich nach oben weit, verbunden. Atme rechts ein, halte die Luft an, spüre Sahasrara Chakra und Raum darüber, Scheitelgegend, Licht oberhalb des Kopfes, Verbundenheit mit dem Unendlichen, zum Himmlischen, zum kosmischen Licht. Atme links aus. Senke die Hand, bleibe einen Moment lang ruhig sitzen und vertiefe wieder deinen Atem.

Das war eine kurze Pranayama-Praxis, eine Runde Kapalabhati, fünf Runden Wechselatmung, eine Pranayama-Praxis, die du immer dann üben kannst, wenn du wenig Zeit hast und schnell zur Ruhe kommen willst. Hiermit haben wir das Ende des Pranayama-Kurses Mittelstufe gut abgerundet.

Nachwort zu diesem 6-wöchigen Pranayamakurs Mittelstufe

(unbearbeitete Transkription)

(Video-Kommentar von Sukadev aus Video 6. Woche, 6A - wird hier zum Ende der letzten Folge zum Abschluss noch einmal wiederholt:) Ich hoffe, dass du in den letzten Wochen eine ganze Menge erfahren hast, dass du gemerkt hast, wie mit Pranayama du dein Prana erhöhen kannst, wie du intensiver leben kannst, wie du mehr Prana in dir spürst, wie du auch im Alltag mehr bewirken kannst und dich auch wieder schneller zur Ruhe bringen kannst. Pranayama ist eine ganz tolle Yoga-Übung. Ich meine, Pranayama drückt die Magie des Yoga am besten aus. Ein paar Runden Pranayama und schon fühlt man sich anders. Und ein paar Runden tiefe, bewusste Atmung und schon tut sich eine ganze Menge. Ich kann dir nur empfehlen, übe das Pranayama weiter und wenn du Yogalehrer bist, dann gib das Pranayama mit großem Enthusiasmus weiter. Wenn du noch kein Yogalehrer bist, dann werde Yogalehrer.

Sukadev zitiert zum Abschluss des Kurses noch ein paar Verse aus den Yoga Sutras von Patanjali:

  • Patanjali sagt im ersten Kapitel, 34. Vers: „Durch Pranayama werden alle Hindernisse überwunden.“
  • Im 30. Vers sagt er: „Die Hindernisse für die Verwirklichung sind Krankheit, Trägheit, Zweifel, Gleichgültigkeit, Faulheit, Verlangen, Gier, Täuschung, Unfähigkeit zur Konzentration und Ruhelosigkeit des Geistes.“ All das kannst du mit Pranayama überwinden. Mit Pranayama bekommst du bessere Gesundheit, du bist aktiver und stärker, du hast eine stärkere Konzentration. Und so, Pranayama hilft dir, so viele Hindernisse zu überwinden.
  • Im 50. Vers sagt Patanjali: „Pranayama ist Einatmung, Ausatmung und Anhaltung des Atems, es wird durch Ort, Zeit und Dauer reguliert und fortschreitend verlängert und verfeinert.“ Also, Pranayama ist im Grunde genommen einatmen, anhalten und ausatmen. Es gibt Ort, man kann durch die Nase einatmen, durch den Mund, man kann durch linkes und rechtes Nasenloch einatmen, man kann mehr mit dem Bauch und Brustkorb einatmen. Es ist die Zeit, in welchem Rhythmus man ein- und ausatmet. Und es ist die Dauer, wie lange übt man. Und er sagt, „fortschreitend verlängert“. Es ist gut, im Laufe der Zeit länger zu üben und den Atem auch langsamer fließen zu lassen. Aber besonders wichtig, verfeinert, je mehr Pranayama man übt, umso wichtiger ist die geistige Konzentration, umso subtilere Wirkungen spürt man.
  • Patanjali sagt dann noch, 52. Vers, zweites Kapitel: „Durch Pranayama wird der Schleier, der das Licht verhüllt, entfernt.“ Was heißen soll, durch Pranayama bekommst du Zugang zum inneren Licht. So viele Menschen laufen mit einem Grauschleier rum und wissen es gar nicht, deshalb spüren sie nicht das Licht, weder in sich, noch in anderen, noch im Universum. Übe Pranayama und dieser Grauschleier ist weg und du hast eine Klarheit des Bewusstseins, eine Klarheit der Wahrnehmung, eine Klarheit des Denkens. Du wirst es vermutlich verstehen, Menschen, die es noch nicht erfahren haben, können sich wenig darunter vorstellen, aber du hast es sicherlich schon erfahren.
  • Und im 53. Vers sagt er auch noch: „Pranayama macht den Geist tauglich für Dharana, die Konzentration und damit für die Meditation.“ Wenn du Pranayama übst, wird auch die Meditation leichter und in der Meditation bekommst du Zugang irgendwann zu höheren Bewusstseinsebenen, erfährst irgendwann die Selbstverwirklichung, die Gottverwirklichung. Pranayama ist nämlich nicht nur, das weißt du ja inzwischen auch, etwas für Gesundheit, Wohlbefinden, mehr Energie, sondern Pranayama ist auch Teil des acht Stufen Yogas, um zu Samadhi, zum Überbewusstsein zu kommen.

Sukadevs Tipp:

Übe jeden Tag Pranayama, übe die stehenden Pranayamas morgens zum Aufwachsen, übe mindestens jeden Tag Kapalabhati und Wechselatmung und vielleicht auch einige andere Pranayamas, am besten morgens. Integriere Atemübungen und Atemtechniken in den Alltag und so wirst du merken, dein Leben hat mehr Energie, mehr Freude und mehr Intensität. Du wirst intensiver tätig sein können, wenn es angesagt ist. Du wirst mehr bewirken können, denn Prana macht alles erfolgreicher. Du wirst ruhiger und gleichmütiger sein können, wenn Ruhe und Gleichmut angesagt ist. Du wirst dich nie langweilen, weil jeder Atemzug etwas Besonderes sein kann. Natürlich ist Pranayama nur ein Aspekt des Yoga, Asanas, Tiefenentspannung, Meditation, Mantra-Rezitation, Mantrasingen sind andere wichtige Yoga-Praxis-Aspekte. Und zum Yoga gehört auch eine spirituelle Lebenseinstellung. Natürlich gilt, und das sage ich ja oft genug, ich will es auch hier nochmal sagen, Yoga übt man am besten in einer Gruppe mit einem Yogalehrer, einer Yogalehrerin.

Viel Erfolg und großartige Erfahrungen mit und für deine Pranayama Praxis!


(ENDE DES PRANAYAMAKURS MITTELSTUFE 1. - 6 Woche)

Wir freuen uns über ein Feedback von dir zu unserem Pranayamakurs per E-Mail. Unsere Kontaktdaten findest du auf unserer Yoga Vidya Homepage unter dem Standort Bad Meinberg.


Hier gelangst du zur ersten Folge: Pranayamakurs Mittelstufe - 1. Woche - 1A

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Weitere Informationen zum Thema:

Wo kannst du bei Yoga Vidya Pranayama lernen und gemeinsam praktizieren?

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Siehe auch

Literatur

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