Streben
Streben : Was versteht man unter Streben? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Streben ein guter Begriff? Was sind Synonyme, was Gegenteile von Streben? Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, des eigenen Charakters, gehört zu den wichtigen Aufgaben eines Menschen. Dazu will auch dieser Artikel dich animieren. Streben ist eine zielgerichtete Tätigkeit eines Menschen. Streben bedeutet sich eifrig zu bemühen, vorwärts zu kommen. Streben ist mehr als nur Sehnsucht und Träumerei: Streben bedeutet das Ausrichten seines Denkens, Fühlens und Handelns in eine bestimmte Richtung. Der Yogameister Patanjali sagt im Yoga Sutra: Den intensiv Strebenden ist das Ziel nahe. Es gibt bestimmte Formen des Strebens, die allen Menschen gemein sind: Das Streben nach Glück, das Streben nach Freiheit, das Streben nach Entfaltung. Oft unbewusst hat jeder Mensch auch das Streben nach Transzendenz, nach der Erfahrung einer höheren Wirklichkeit - viele Handlungen sind davon motiviert, auch ohne dass der Mensch das weiß.
Spirituelles Streben als hilfreiche Tugend
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Spirituelles Streben, es gibt so vieles, nach dem man streben kann in dieser Welt. Man kann versuchen, Geld zu bekommen, man kann versuchen, ein schönes Haus zu bekommen, das Streben kann darauf ausgerichtet sein, Anerkennung und Ruhm zu haben oder einfach ein gemütliches Leben zu haben. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Motive und unterschiedliches Streben, aber es gibt nur ein Streben, das wirklich langfristig erfolgversprechend ist, das ist das spirituelle Streben. Streben nach Gesundheit ist langfristig von Misserfolg gekrönt, irgendwann werden wir alle sterben. Streben nach materiellem Reichtum ist auch von Misserfolg gekennzeichnet, irgendwann werden wir diese Welt verlassen und es ist nicht sicher, dass das, was wir erreicht haben, wir dauerhaft erreichen. Auch Streben nach Anerkennung, irgendwann werden wir feststellen: „Was soll’s?“ Wenn man die Menschen anschaut, die berühmt sind, sind die so glücklich? Nein. Man sollte sich öfters Gedanken machen: „Welches Streben ist es wirklich wert?“ Wenn du die Biographien der großen Heiligen und Meister liest oder einfach mal einen Meister, eine Meisterin gesehen hast, da weißt du: „Ja, so möchte ich sein.“ Und die Meister sagen: „Du kannst das auch erreichen, du kannst diese Heiligkeit erreichen, du kannst Gott erfahren, du kannst in vollkommener Liebe leben, du kannst die Einheit fühlen. Du bist nicht beschränkt auf Körper und Psyche, du bist unendliches Bewusstsein, letztlich, tief im Inneren bist du eins mit dem Göttlichen und das ist erfahrbar.“ Und es ist wert, danach zu streben. Und das Schöne ist, auch schon der Weg dorthin ist etwas, was in jeglicher Hinsicht positiv dich entwickeln lässt. Daher, mache spirituelles Streben zu vielleicht der Hauptaufgabe deines Lebens. Es gibt Aspiranten, die gehen halbherzig an das spirituelle Streben heran. Erstmal ist wichtig Beruf, dann vielleicht die Familie, dann noch das Zuhause, dann die Hobbys, hat man dann noch Zeit, übt man ein bisschen Yoga. Und Yoga ist dann das erste, was wegfällt. Gut, das kann man auch machen, dann wird man sich auch entwickeln, aber eben langsam. Patanjali, der große Yogameister, sagt im Yoga Sutra: „Verwirklichung kommt schnell für die, deren Streben intensiv ist.“ Und dann sagt er: „Das spirituelle Streben kann sein, intensiv, mittelmäßig oder mäßig.“ Und nur das intensive spirituelle Streben führt zügig zur höchsten Verwirklichung. Und so ist es immer wieder gut, dass du dir bewusst machst, die spirituelle Entwicklung ist das Wichtigste und es ist immer wieder gut, dich zu vergewissern: „Strebe ich wirklich spirituell?“ Swami Sivananda sagt: „Ein Aspirant sollte regelmäßig seine Motive überprüfen.“ Er sagt so schön: „Scrutinize your motives. Überprüfe, vergewissere dich deiner Motive und vergewissere dich, dass das spirituelle Streben ganz besonders wichtig in deinem Leben ist.“ Spirituelles Wachstum, das einzige, was dich letztlich langfristig glücklich und zufrieden macht. Spirituelles Streben schließt natürlich auch alles andere mit ein. Wenn du spirituell strebst, hat das Auswirkungen auf die Art, wie du deinem Beruf nachgehst, wie du mit deinem Partner umgehst, mit deinen Kindern, mit deinen Freunden und Bekannten, mit deinen Eltern, mit dir selbst. Spirituelles Streben.
Streben - Antonyme und Synonyme
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Streben in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Streben - Synonyme
Ähnliche Eigenschaften wie Streben, also Synonyme zu Streben sind z.B. Ehrgeiz, Strebsamkeit, Eifer, Bestrebung, Hang, im Sinn haben, verfolgen.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Streben übertrieben kann ausarten z.B. in bohren, bedrängen, Übereifer, [[]]. Daher braucht Streben als Gegenpol die Kultivierung von Loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein.
Gegenteil von Streben - Antonyme
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Streben, Antonyme zu Streben :
- Positive Gegenteile von Streben, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein
- Negative Gegenteile von Streben, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. ohne Streben, Ziellosigkeit, Planlosigkeit, Richtungslosigkeit, [[]]
Streben Antonyme auf einen Blick
Antonyme Streben, also Gegenteile, sind Loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein, ohne Streben, Ziellosigkeit, Planlosigkeit, Richtungslosigkeit,.
Streben im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG
- Streben gehört zur Tugendgruppe 2 Eifer, Fleiß, Konzentration, Intensität. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Fleiß und Eifer
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Streben zum Persönlichkeitsfaktor N0 Neurotizismus/Labilität niedrig: selbstsicher, ruhig, stabil, entspannt, auch A0 Verträglichkeit niedrig: kompetitiv, misstrauisch, streitsüchtig niedrig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Streben zur Grundverhaltenstendenz D - Dominanz, Durchsetzungsstärke
- Im Ayurveda zählt man Streben zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Streben
Streben gehört zu den Fähigkeiten und Eigenschaften, die man kultivieren, entwickeln kann. Vielleicht willst du ja Streben kultivieren. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Streben zu kultivieren.
- Nimm dir vor: "Während der nächsten Woche will ich die Eigenschaft, Streben stärken, stärker zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein strebsamerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Streben ausdrückt. Lebe jeden Tag so, als ob du diese Eigenschaft besitzt - und handle entsprechend.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Streben ".
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin strebsam ".
Affirmationen zum Thema Streben
Hier einige Affirmationen für mehr Streben. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen. Klassische Autosuggestion für Streben Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin strebsam
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin strebsam. Om Om Om.
- Ich bin ein Strebsamer, eine Strebsame OM.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Streben Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin strebsam " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Streben
- Ich werde strebsam
- Jeden Tag werde ich strebsamer
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Streben
Dankesaffirmation für Streben :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag strebsamer werde.
Wunderaffirmationen Streben Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr strebsam. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Streben entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr strebsam zu sein.
- Ich bin jemand, der strebsam ist.
Gebet für Streben
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Streben :
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Streben.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein strebsamer Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Streben mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Frage dich: Was müsste ich tun, um Streben zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Streben zu entwickeln?
- Wie könnte ich strebsam werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Streben
- Angenommen, ich will strebsam sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre strebsam, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Streben kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als strebsamer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Streben
Eigenschaften im Alphabet nach Streben
Vortragsmitschnitt zu Streben - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Streben, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. Dieses Audio wird später eingefügt. Wir bitten um Verständnis
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