Herrschsucht

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Version vom 7. April 2020, 17:31 Uhr von Sukadev (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „==Siehe auch==“ durch „link=https://www.yoga-vidya.de/service/spenden/ ==Siehe auch==“)

Herrschsucht - Überlegungen und Tipps. Herrschsucht ist ein ungezügeltes Verlangen über andere zu herrschen. Herrschsucht ist eine übersteigerte Gier, Macht auszuüben. Herrschsucht ist wie jede Sucht nicht wirklich zu befriedigen: Macht und Herrschaft werden zur Sucht, man will immer mehr. Herrschsucht geht auch einher mit dem Wunsch, seine Macht auszukosten, andere auch fühlen zu lassen, dass man über sie herrscht.

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Selten diagnostiziert man Herrschsucht in sich selbst. Viel häufiger schreibt man anderen Herrschsucht zu, ob zu Recht oder Unrecht müsste man durchaus prüfen. Der Mensch hat das Bedürfnis dazuzugehören. Der Mensch hat das Bedürfnis sich dafür auch unterzuordnen. Und der Mensch hat auch das Bedürfnis, Verantwortung zu übernehmen, auch Macht zu bekommen. Wenn das Bedürfnis nach Macht übermäßig ausgeprägt und nicht durch einen funktionierenden ethischen Kompass kontrolliert wird, spricht man von Machthunger und von Herrschsucht.

Aber nicht alle Menschen, denen man Herrschsucht unterstellt, übernehmen wirklich Verantwortung nur um zu herrschen. Es gibt auch Menschen, die z.B. nach politischen Ämtern streben, um Gutes zu bewirken. Oft gibt es auch gemischte Motivation. Jeder in einer Verantwortungsposition muss sich immer wieder selbst fragen bzw. sich fragen lassen, inwieweit Macht an sich das ist, was ihn bewegt und motiviert.

Herrschsucht als Ausdruck von Ohnmacht

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Menschen haben eine gewisse Herrschsucht

Es gibt manche Menschen, die wollen immer das letzte Wort haben. Es gibt manche Menschen, die wollen alles bestimmen. Vielleicht kennst Du auch einen solchen Vorgesetzten. Der will immer alles bestimmten, und der lässt Dich nicht zu Wort kommen, und der übergibt Dir keine Verantwortung.

Vielleicht bist Du auch selbst so jemand in einem bestimmten Kontext. Vielleicht gehst Du so mit Deinen Kindern um. Vielleicht gehst Du so mit Deinem Hund um. Menschen haben eine gewisse Herrschsucht.

Herrschsucht als ein Zeichen von Ohnmacht und Lösungen

Letztlich ist Herrschsucht ein Zeichen von Ohnmacht. Aber was soll das heißen?

Angenommen, Du bist in Dir selbst glücklich. Angenommen, Du bist in Dir selbst ruhig. Angenommen, Du kannst geschickt mit Deinen eigenen Fähigkeiten umgehen. Angenommen, Du siehst alle Emotionen als Informationen mit Energie. Angenommen, Du siehst Deine Wünsche als Handlungsempfehlung mit Handlungsenergie. Aber Du musst Deinen Wünschen nicht folgen. Du musst den Informationen Deiner Emotionen nicht gleich nachgehen. Angenommen, Du hast diese innere Ruhe und Gelassenheit. Dann brauchst Du auch nicht über andere zu herrschen.

Die meisten Menschen, die eine Herrschsucht haben, wollen etwas kompensieren, nähmlich die innere Unruhe. Sie können ihren Geist nicht beherrschen. Sie können Ihre Wünsche nicht beherrschen. Sie sind vielleicht, wenn sie in Ruhe wären, verzweifelt. Deshalb,- Menschen die Herrschsucht haben, verdienen in einem gewissen Grade Mitgefühl. Höchstwahrscheinlich fühlen sie sich irgendwie ohnmächtig. Und dieses Gefühl der inneren Ohnmacht hyperkompensieren sie mit Herrschsucht.

In diesem Sinne, lerne mit Dir selbst geschickt umzugehen. Lerne Dich selbst unabhängig zu machen von Deinen eigenen Stimmungen, von Launen, Wünschen und Emotionen. Gehe geschickt mit Ihnen um. Dann brauchst Du auch keine Herrschsucht zu haben.

Umgang mit Herrschsucht Anderer

Und noch weitere Gedankengänge von Sukadev zu diesem Thema

Vielleicht ist in deiner Umgebung jemand, der Herrschsucht hat, d.h. er will immer das Sagen haben, er will immer Anderen etwas vorschreiben. Heutzutage ist die Zeit der Herrschsucht eigentlich ziemlich vorbei. Die Zeiten, wo ein Mensch allen Menschen etwas vorschreibt sind glücklicherweise vorbei - mindestens von der Theorie her. Und man sollte es nicht dulden, dass ein Mensch seiner Herrschsucht einfach nachgehen kann. Es gilt zu schauen, wie man Mitbestimmung durchsetzen kann. Wie man auch demokratische Strukturen umsetzen kann. Das geht durchaus. Aber manchmal muss sich einer dafür engagieren. Einer muss sagen: "Ich bin jetzt derjenige, der die verschiedenen Menschen zusammen bringt und wir werden jetzt unsere Vorschläge erarbeiten."

In diesem Sinne muss einer die Verantwortung übernehmen, die Anderen zu begeistern, dass demokratischere Strukturen sich etablieren können und mehr Mitbestimmung ist.

Man sollte heutzutage die reine Herrschsucht eines Anderen nicht akzeptieren. Aber auch hier ein Wort zur Vorsicht, denn es gibt Menschen, die sehr wohl verantwortungsbewusst sind und sich engagieren und die letztlich bereit sind eine Führungsposition auszuführen aber zum Wohl Anderer. Sie tun es eben nicht aus Herrschsucht heraus. Vielleicht haben Menschen sich geweigert etwas zu tun und jetzt hat einer die Verantwortung übernommen. Jetzt sollte man ihm nicht in den Rücken fallen.

Deshalb sollte man etwas vorsichtig sein, was man als Herrschsucht bezeichnet und wie man damit umgeht. Auch in einem gemeinnützigen Verein, in einer spirituellen Gemeinschaft braucht es oft irgendwelche Verantwortungsstrukturen und die gilt es auch zu respektieren und man sollte überlegen, ob das, was man wahrnimmt wirklich Herrschsucht ist oder Verantwortungsbewusstsein ist.

Herrschsucht in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Herrschsucht gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Herrschsucht - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Herrschsucht sind zum Beispiel Diktatur, Willkür, Machthunger, Selbstsucht, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Herrschsucht - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Herrschsucht sind zum Beispiel Niedrigkeit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Herrschsucht, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Herrschsucht stehen:

Eigenschaftsgruppe

Herrschsucht kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Herrschsucht sind zum Beispiel das Adjektiv herrschsüchtig, das Verb herrschen, sowie das Substantiv Herrschsüchtiger.

Wer Herrschsucht hat, der ist herrschsüchtig beziehungsweise ein Herrschsüchtiger.

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Siehe auch

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