Intellektuelle Hülle: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:52 Uhr
Intellektuelle Hülle Intellektuelle Hülle ist die deutsche Übersetzung des Sanskrit Begriffes Vijnanamaya Kosha.
Vedanta Philosophie
In der Vedanta Philosophie spricht man davon, dass man selbst das unsterbliche Selbst ist, das Satchidananda (Sein, Wissen, Glückseligkeit), die unsterbliche Seele.
Diese Seele drückt sich durch drei Körper aus:
- 1. Der physische Körper – wird auch Sthula Sharira gennant
- 2. Der Astralkörper – wird auch Sukshma Sharira genannt
- 3. Der Kausalkörper – wird auch Annamayakosha genannt
Der Astralkörper (Sukshma Sharira) hat drei Koshas (drei Hüllen):
- 1. Pranamaya Kosha – die Lebenshülle
- 2. Manomaya Kosha – die emotionale Hülle
- 3. Vijnanamaya Kosha – die intellektuelle Hülle oder anders übersetzt „die Kosha (die Hülle) der besonderen Erkenntnis“.
Die intellektuelle Hülle gehört also zum Astralkörper und sie gilt als der subtilste Teil des Astralkörpers - der Teil, der für den Menschen besonders ist. Pflanzen haben die Pranamaya Kosha die Energiehülle gut entwickelt. Tiere haben die Manomaya Kosha, die Emotionen, die Wünsche, die Sinne und so weiter, gut entwickelt.
Teile der Intellektuellen Hülle
Der Mensch hat im besonderen Maße die intellektuelle Hülle entwickelt. Die besteht aus Ahamkara (das Ego) und aus Buddhi (dem Intellekt).
Der erste Teil der intellektuellen Hülle ist Ahamkara:
In Ahamkara (der intellektuellen Hülle) ist zum einen der Sitz des Selbstbildes und zum anderen der Sitz der Identifikation, sowie das Bewusstsein, dass du auf der physischen Ebene ein Anfang und ein Ende hast. Das ist alles Ahamkara als Teil der intellektuellen Hülle. Ahamkara als Teil der intellektuellen Hülle sagt auch: wie du gerne sein willst, wie du gerne wirken willst, was du tun kannst, dass andere so über dich denken wie du willst und so weiter.
Der zweite Teil der intellektuellen Hülle ist Buddhi:
Buddhi ist die Vernunft, die Beurteilungskraft, der freie Wille und so weiter. Buddhi als Teil der intellektuellen Hülle hat verschiedene Aspekte. Da gibt es die philosophische Buddhi und es gibt die praktische Buddhi.
- Die philosophische Buddhi fragt: "Wer bin ich?", "Woher komme ich?", "Wohin gehe ich?". Diese Buddhi als Vernunft nutzt praktisch die intellektuellen Fähigkeiten für die Ergründung von metaphysischen Fragen. "Wer bin ich?", "Woher komme ich?", "Wohin gehe ich?", "Was ist Glück?", "Was ist die Welt?", "Was ist der Sinn des Lebens?", "Was ist meine Aufgabe?", "Wie sollen wir leben?". Das sind wichtige Entscheidungen.
- Auf einer praktischen Ebene ist Buddhi allgemein die Entscheidung. Also wenn immer etwas ansteht, Buddhi wird entscheiden. Zum Beispiel soll ich dieses essen oder soll ich jenes essen. Das unterscheidet den Menschen vom Tier. Wenn du dem Hund eine gute vegetarische Mahlzeit vorsetzt, dann wird er es fressen. Wenn du ihm stattdessen ein stück Fleisch vorsetzt, wird er es auch fressen und nicht überlegen, ist dafür ein Lebewesen gestorben, kann ich es verantworten das zu essen. Wenn es ihm schmeckt dann, frisst er es.
Entscheidung treffen durch das Buddhi
Der Mensch kann überlegen, ist es ethisch korrekt das zu essen. Oder ist das Essen gesund, macht es mich dick und so weiter. Das „Entscheiden“ ist eine Funktion von Buddhi. Die Buddhi als Teil der intellektuellen Hülle ist zwischen Reiz und Reaktion, zwischen Wunsch und Erfüllung dazwischengeschaltet.
Praktische Vernunuft des Buddhi
Die Buddhi hat aber noch eine weitere Funktion, die „praktische Vernunft“, nämlich zu überlegen, wie kann ich etwas bekommen.
Wenn der Mensch zum Beispiel den Wunsch hat, eine Mango zu essen und keine ist in der Nähe, dann überlegt er: Welcher Supermarkt könnte sie haben, man kann mal telefonieren und fragen, ob sie Mango haben. Oder man kann ins Internet gehen und schauen, wer liefert Mango, wer liefert sie besonders schnell oder man kann jemanden fragen, von dem man weiß, dass er typischerweise Mangos hat und so weiter. Dieses Vorgehen nennt man die „praktische Vernunft“. Sehr häufig nutzt der Mensch seinen Buddhi als Teil der intellektuellen Hülle um seine Wünsche zu befriedigen, als Wunschausführung. Aber wichtiger wäre die metaphysische, die höhere Vernunft (die philosophische Buddhi) zu benutzen. Und die Buddhi auf der praktischen Ebene für ethische und gute Entscheidungen zu benutzen.
Kultiviere deine ethische Hülle, nutze dein Intellekt Sattwig und löse dich von Verhaftung und Identifikation durch das Ego. Das sind Aufgaben, die der Mensch auf der Ebene der intellektuellen Hülle hat. Insbesondere als spiritueller Aspirant.
Video Intellektuelle Hülle
Kurzes Vortragsvideo zum Thema Intellektuelle Hülle :
Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Intellektuelle Hülle Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Intellektuelle Hülle :
Siehe auch
Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema
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- Dr phil Oliver Hahn