Zen Weisheiten: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. November 2015, 04:53 Uhr

Zen Weisheiten sind mystisch und führen aus dem normalen Alltag heraus. Oft muss eine Weile nachdenken was die Zen Weisheitssprüche zu bedeuten haben. Hier gleich die erste der Zen Weisheiten:

Kalligraphie von Kanjuro Shibata XX, "Enso", Leere und Vollendung als Symbol für Zen
  • Wasser erstarrt zu Eis, Eis schmilzt zu Wasser. Was geboren ist, stirbt wieder; was gestorben ist, lebt wieder. Wasser und Eis sind letztlich eins. Leben und Tod, beides ist gut so.

Zen ist eine Entwicklung des Buddhismus in Japan. Schon der ursprüngliche indische Buddhismus legte viel Wert auf Meditation, Sanskrit Dhyana. In China vor etwa 1500 Jahren entstand so eine eigenständige Meditationslehre. Meditative Versenkung, auch im Alltag ist ein Charakteristikum von Zen. Hier die nächste der Weisheiten:

  • Der Regen hat aufgehört, die Wolken haben sich verzogen, das Wetter ist wieder klar. Wenn dein Herz geläutert ist, sind alle Dinge in deiner Welt geläutert. Lass diese flüchtige Welt sein, lass dich Selbst sein. Dann werden dich der Mond und die Blumen auf dem großen Weg begleiten.

Der Weg des Zen ist mystische Erfahrung und tiefe Einsicht. Im Zen geht es nicht um Glaube, nicht um intellektuelles Wissen. Vielmehr ist Zen darauf ausgerichtet, die Ebene des Glaubens an tradierte Überlieferung und intellektuellen Wissens zu verlassen. Daher haben viele der Zen Weisheiten genau das zum Thema. Siehe die folgende der Zen Weisheiten:

  • Hier ist das ungekünstelte Ich, dein Urangesicht. Hier ist die Landschaft deiner Geburt, unverhüllt und schön. Yüan-Wu

Zen heißt Konzentration und Versunkenheit. Es geht darum, alle dualistischen Unterscheidungen, alle Gegensatzpaare wie Subjekt-Objekt, gut-böse, wahr-falsch, aufzuheben. Wie die folgende der Zen Weisheiten sagt:

  • Höre auf, daran zu denken und darüber zu sprechen, und es gibt nichts, was du darüber nicht wissen kannst.

Ein Schritt des Zen ist, den Gedankenfluss bewusst wahrzunehmen. So verlierst du die Identifikation mit den Gedanken. Dann folgt die vollständige meditative Konzentration auf den Moment, die zu Satori, mystische Erfahrung, führt. Wenn du das im Alltag immer wieder erfährst, folgt Nirvana, Shunyata, das Ziel des Buddhismus - und letztlich das Ziel aller spiritueller Praktiken aller Traditionen. Gerade im Zen gibt es dazu eine Fülle tradierter Weisheiten, Aussprüche der Meister, die dazu helfen, die Ebene der Dualitäten und Identifikationen zu verlassen.

Zen Weisheiten zum Entstehen und Werden

Alles ist im Fluss. Nichts ist beständig. Das ist das Thema folgender Zen Weisheiten:

  • Die Blume sehen heisst, zur Blume werden, die Blume sein, als Blume blühen und sich an Sonne und Regen erfreuen.
  • Ich wurde allein geboren. Ich werde allein sterben. Und dazwischen bin ich Tag und Nacht allein. Sengai
  • Das Leben ist so. Der Tod ist so. Vers oder nicht Vers, wozu so viel Aufhebens?

Zen Weisheiten zum Thema Unbedingtheit

Viele Zen Weisheiten haben zum Thema, die Bedingtheit des Seins und der eigenen Identifikation zu lösen:

  • Mach dich frei von deinem Halt. Hakuin
  • In gewissem Sinne ist Zen, das Leben zu fühlen und nicht, Gefühle in Bezug auf das Leben zu haben.
  • Ihr Narren! Worauf seid ihr so emsig aus? Weshalb versucht ihr einen Kopf auf euren Kopf zu setzen? Euer Kopf ist doch schon da, wo er sein muß. Lin-Chi

Zen Weisheiten zum Thema: Der Weg ist das Ziel

Eine der Zen Weisheiten besagt: Der Weg ist das Ziel. Natürlich ist diese Aussage zunächst mal unsinnig: Denn ein Weg kann ja kein Ziel sein. Dennoch gilt: In dem Moment, in dem du den Weg ganz bewusst gehst, bist du am Ziel. Mindestens ist das so im Zen Buddhismus, wie folgende Zen Weisheiten besagen:

  • Du kannst den Pfad nicht beschreiten, solange du nicht selbst der Pfad geworden bist.

Zen Weisheiten zum Thema intellektuelles Wissen

Folgende Zen Weisheiten legen dar, dass intellektuelles Wissen nicht ausreicht. Lebendige, mystische Erfahrung ist das, was notwendig ist, um das Ziel zu erreichen:

  • Zen behauptet, Buddhismus zu sein, doch alle in den Sutras und Shastras dargelegten buddhistischen Lehren werden vom Zen als bloßes Papier betrachtet, das lediglich dazu taugt, den Schmutz des Intellekts wegzuwischen. D.T. Suzuki
  • Erkennst du denn nicht, dass du nur keine Vorstellungen und keine Angst haben mußt, um den Buddha direkt vor dir zu sehen? Huang-Po

  • Du kannst nicht den Geist benutzen, um den Geist zu suchen, nicht Buddha benutzen, um Buddha zu suchen, nicht den Dharma benutzen, um den Dharma zu suchen. Huang-Po, Der Geist des Zen

Hier und Jetzt Zen Weisheiten

Im Zen geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein. Viele Zen Weisheiten haben darum das Thema Hier und Jetzt:

  • Hier ist es, eben jetzt. Denk darüber nach und du verfehlst es.

Lustige Zen Weisheiten

Humor ist ein besonderes Charakteristikum des Zen. Über Lachen kommt man aus dem Nachdenken heraus. So gibt es viele lustige Weisheiten:

  • „Was schenken sich Zen-Buddhisten zum Geburtstag?“ „Nichts!“
  • Der Schüler fragte den Meister: "Was ist der tiefste Sinn des Buddhismus?" Der Meister verneigte sich tief vor seinem Schüler.
  • Schüler: "Wie finde ich mein Buddha-Wesen?" Meister: "Du hast kein Buddha-Wesen." Schüler: "Wie ist es mit den Tieren?" Meister: "Die haben Buddha-Wesen." Schüler: "Warum habe ich dann keines?" Meister: "Weil du fragen musst."

Siehe auch