Janaka Gita: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Vedanta]]
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:53 Uhr

Die Janaka Gita bildet einen Teil des Upashanti Prakarana des Yoga Vasishtha. Es handelt sich bei der Janaka Gita um einen Monolog des Königs Janaka nach dem Anhören der von Siddhas, vollkommenen Meistern, nahe seines Palastes gesungenen Liedern. Janaka Gita heißt "Gesang" (Gita) von Janaka. Janaka ist ein großer spiritueller Aspirant, der als König die höchste Verwirklichung erreicht hat. Janaka wird beschrieben in der Yoga Vasishtha, im Ramayana, in den Upanishaden (z.B. Brihadaranyaka Upanishad) und in der Mahabharata (auch in der Bhagavad Gita).

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Essenz der Janaka Gita

Swami Sivananda fasst in seinem Buch "Sarva Sanga Gita" die Essenz der Janaka Gita wie folgt zusammen:

Die Welt ist ein nichtiger Schatten und gekennzeichnet durch Vergänglichkeit und Tod. Das Leben als Individuum ist höchst erbärmlich und das Leben als das Absolute ist das Einzige, wonach man streben sollte. Die intellektuelle Erkenntnis gilt nichts gegenüber der intuitiven Weisheit. Alles schwindet dahin und nichts bleibt für ewig. Die Welt ist ein böser Traum und das menschliche Leben ist sehr elend. Die Brahman-Verwirklichung wird durch Unterscheidung und tiefgründige Meditation erlangt. Darin besteht die Essenz der Janaka Gita.

Die wichtigsten Verse der Janaka Gita

Swami Sivananda erachtete die folgenden Verse als die wichtigsten der Janaka Gita und schloss sie deshalb ein in seinem Werk Sarvagita Sara.

I-13 Janaka sprach: Jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag und in jeden Moment kommen ungeheure Mengen an Schmerz und Gram in der Gestalt von Freuden auf uns zu. Doch in Wirklichkeit geben sie uns nur Veranlassung zu Kummer und Sorgen.

I-17 Trotz meiner Intelligenz hat mich nun diese große Täuschung überwältigt; wie eine schwarze Wolke verdunkelt sie das Strahlen der Sonne.

I-18 Was sind sie schon wert – alle meine großen Freuden! Was sind sie schon wert – diese meine Verwandten! Wie ein Kind, das von einem Gespenst geängstigt wird, so bin ich vom Gefühl der Individualität geängstigt.

I-20 Ob meine Besitztümer bleiben oder verschwinden, was spielt das für eine Rolle? Warum soll ich alle diese Dinge lieben? Mein Reichtum ist gleich einer geplatzten Luftblase; alles ist total unwirklich.

I-21 All meine Würden und Freuden, all meine Freunde, Gefährten und Verwandten – all dieses ist nichts als Phantasie. Was bindet mich an all diese illusionären Dinge?

I-22 Wohin sind all die Reichtümer der Könige gegangen? Wohin sind alle die von Brahma erschaffenen Welten gegangen? Sie sind alle (im Fortgang der Zeiten) zerstört und aufgelöst worden. Wie könnte ich Vertrauen in all diese Dinge haben?

I-23 Millionen von Indras wurden wie Luftblasen im Ozean der Ewigkeit verschluckt. Die Weisen werden über mich lachen, dass ich mein Vertrauen an den Nagel des irdischen Lebens gehängt habe.

I-24 Millionen von Brahmas sind vorübergegangen. Viele Zyklen der Weltenschöpfung sind abgelaufen. Könige der Erde sind wie Staubkörner im Nichts verschwunden. Worin sollten dann wohl der Glaube und die Zuversicht in mein Leben und seine Beständigkeit bestehen?

I-25 Die Welt ist ein böser Traum in der finsteren Nacht des Samsara und der sinnliche Körper ist nichts als ein Missverständnis des Geistes. Wenn ich mich auf diese Dinge verlasse, dann pfui wegen dieser Schwäche!

I-26 „Er ist das“, „ich bin dies“ – all diese törichten Wahrnehmungen sind aus bloßer Einbildungskraft entstanden, die unwirklich ist. Sie ist das Ergebnis des Teufels der Selbstsucht. Oh, wie bin ich doch so unwissend in diesen Dingen!

I-27 Jeden Moment wird das Leben von den kräftigen Windstößen der Zeit zerschlagen, die in der Stille arbeiten; trotzdem bin ich wie blind dafür, obwohl ich dies alles sehe.

I-28 Selbst diese großen Wesen, die die Shivas undVishnus mehr oder weniger als Diener und Spielzeug benutzten – selbst diese mächtigen und ungeheuren Manifestationen wurden von der Zeit ausgerottet. Oh Liebe für das Leben! Warum tanzt du unnötigerweise in mir?

I-31 Schwierigkeiten über Schwierigkeiten haben mich heimgesucht. Sorgen über Sorgen haben mich gequält. Noch nicht einmal jetzt bin ich ohne Leidenschaften! Ah, Schande über mich, der ich das elendste aller Wesen bin.

I-32 In welches Objekt auch Zuversicht gesetzt wurde und wofür das Herz auch entflammt war, all dies ist bereits vergangen, während man sich umblickte. Was gibt es denn Gutes auf dieser Welt?

I-34 Auf welches Objekt der Mensch auch immer seine Liebe richtet – diese Objekte werden für ihn die Wurzeln seiner raschen Zerstörung.

I-36 Während der Kindheit befindet man sich unter der Herrschaft der Unwissenheit. In der Jugendzeit wird man von den Frauen überwältigt. Der Rest des Lebens wird von den Schwierigkeiten des Familienlebens bestürmt. Was könnte dieser Narr denn zu all diesen Zeiten noch anderes tun?

I-37 Stets nur nichtig, beeinträchtigt von der Misere der wechselnden Lebensumstände, vergänglich, vertrocknet und wertlos, ist dieser Samsara. Und doch vermag der Tor dies nicht zu erkennen.

I-39 Wo ist der Ort im Himmel oder auf der Erde oder in den Unterwelten, an dem man nicht eingeholt wird von all diesem Unglück?

I-41 Das Nicht-Sein ist über dem Sein. Hässlichkeit nimmt den Platz der Schönheit ein. Über allem Vergnügen schweben die Sorgen. Wie könnte ich mich einem von diesen zuwenden?

I-42 Die gesamte Welt ist dicht bevölkert von geringen Kreaturen, den weltlich Gesinnten, die in großer Zahl geboren werden und sterben. Schwierig ist es, wirklich gute und weise Leute zu finden.

I-44 Es gibt Wesen, die durch Öffnen und Schließen der Augenlider zahlreiche Universen erschaffen und zerstören. Was sind Leute wie ich im Vergleich zu diesen?

I-49 Dieses Universum ist nur eine zufällige Erscheinung. Aufgrund dieser Illusion schafft der Tor vergeblich den Unterschied zwischen dem Angenehmen und dem Unangenehmen.

I-50 So wie eine Motte interessiert ist, ins Feuer zu fallen, so bin auch ich diesen scheinbaren Freuden verhaftet, die niemals dauerhafte Zufriedenheit bringen und die nichts als Aufregung und Verwirrung hervorrufen.

I-51 Es ist besser, sich in das lodernde Höllenfeuer zu stürzen und darin zu verbrennen, als in den Unternehmungen des Samsara, in denen man durch Schmerz und Kummer hin und her geschleudert wird, zu leiden.

I-53 Diese unglücklichen Wesen, die den Schrecken der gewaltigen Schmerzen und Sorgen des Samsara zum Opfer gefallen sind, die werden gewiss alle anderen Leiden wie süße Freuden empfinden!

I-60 Oh! Endlich wurden mir die Augen geöffnet. Jetzt bin ich glücklich. Nun wurde der Dieb, der den Atman gestohlen hat, gefasst. Dieser Geist ist der Dieb – ich werde ihn nun töten. Seit langem wurde ich von diesem Dieb beunruhigt.

I-65 Oh Unterscheidung! Ich verneige mich vor dir. Nun will ich vollständig und mit Nachdruck die unwirkliche Auffassung vertreiben von „Ich bin dies“, „dies gehört mir“, etc. und den äußerst machtvollen Feind des Geistes töten; ich will Frieden finden.

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