Epiphyse

Aus Yogawiki
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Die Epiphyse, auch Zirbeldrüse genannt, ist eine kieferzapfenförmige endokrine Drüse etwa in der Mitte des Gehirns. Die Epiphyse wird Zirbel genannt wegen ihrer kieferzapfenartigen Form. Die Zirbeldrüse produziert insbesondere da Hormon Melatonin, welches für den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere Rhythmen des Menschen wichtig ist.

Die Epiphyse - Zirbeldrüse in der Mitte des Gehirns

EPIPHYSEN-TRAINING – Wissen über die Zirbeldrüse und zwei Übungen

Artikel von Bhajan Noam

Wenn wir unsere Muskeln traineren wollen, ist hilfreich ein klein wenig über Anatomie und Physiologie Bescheid zu wissen. Genauso sollte es auch sein, wenn wir unser Bewusstsein traineren wollen. Unser Bewusstsein hat ein Organ, das schon lange bekannt ist: die Epiphyse oder Zirbeldrüse.

Die kieferzapfenförmige Zirbeldrüse im Zentrum des Gehirns ist zwar winzig klein, aber dennoch kommt ihr eine außerordentlich wichtige Rolle für unsere körperliche, geistige und auch spirituelle Gesundheit zu. Sie steuert die Rhythmen des Körpers, reguliert den Schlaf und erhöht unsere Intuition. Lässt die Funktion der Zirbeldrüse nach, setzt der physische und psychische Alterungsprozess ein.

Die Zirbeldrüse wandelt das am Tage im Gehirn gebildete Serotonin in der Nacht in Melatonin um. Beide Hormone sind so genannte Neurotransmitter, körpereigene Botenstoffe, die als Verbindungsstellen in allen Nervenzellen des Körpers fungieren und von dort aus die elektrischen Impulse weiterleiten. Serotonin ist als Glückshormon bekannt, denn es hat eine entspannende und stimmungsaufhellende Wirkung. Melatonin steuert den Wach-Schlaf-Rhythmus. Die Melatoninproduktion wird über den Lichteinfall auf die Netzhaut des Auges gesteuert und steigt in der Dunkelheit an. Melatonin fördert das Einschlafen und reguliert das Schlafverhalten. Melatonin verfügt zusätzlich über ein starkes antioxydatives Potential, das Zellschäden wirksam reduzieren kann.

Durch die Abnahme des Melatoninspiegels wird der Alterungsprozess beschleunigt und die Anfälligkeit für Erkrankungen jeder Art steigt an. Ein reduzierter Melatoninspiegel kann sogar mit Alzheimer in Verbindung stehen. Das liegt unter anderem daran, dass wir unserem natürlichen Lebensrhythmus nicht mehr folgen. Wir halten uns durch künstliche Lichtquellen wach und machen so die Nacht zum Tag. Mangelndes Sonnenlicht und eine unzureichende Nachtruhe beeinträchtigen die Funktion der Zirbeldrüse erheblich. Doch auch die hohe Belastung des Körpers mit Umweltgiften hat gravierende Auswirkungen auf die Aktivität der Zirbeldrüse – sie beginnt zu verkalken.

Das Fluorid im Speisesalz, in Mineralwässern, in konventionell angebauten Nahrungsmitteln sowie in Zahncremes greift die Zirbeldrüse an, denn das Fluorid sammelt sich in ihrem Gewebe und lässt sie allmählich verhärten. Auch Quecksilber, Koffein, Tabak, Alkohol und raffinierter Zucker können Verkalkungen in der Zirbeldrüse auslösen. Strahlungsfelder von Stromleitungen und Mobiltelefonen haben ebenfalls eine zerstörerische Wirkung. Um die Zirbeldrüse in ihrer Funktion zu unterstützen, muss sie vor diesen Störfaktoren geschützt werden.

Sarvangasana, Schulterstand, für die Epiphyse

Eine besonders geeignete Yogaübung für die Zirbeldrüse ist Sarvangasana, die Kerze. Durch diese Übung werden die Zirbeldrüse, die Hypophyse, das gesamte Gehirn und alle Nerven und Zellen gut mit Blut versorgt. Dadurch wird geistige Erschöpfung beseitigt und die Geisteskraft erhöht. Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Mandeln und alle übrigen Organe im Hals bleiben gesund und arbeiten gut. Weiterhin sehr förderlich ist die Wechselatmung, die ich hier – auch für Fortgeschrittene im Yoga – beschreiben werde.

Wechselatmung – allen Yogaübenden bekannt, hier neu und umfassender interpretiert

Atemübungen vitalisieren, reinigen, harmonisieren die Organtätigkeiten und das Nervensystem, regen den Energiefluss an und gleichen ihn aus. Darüber hinaus verbinden sie uns mit der universalen kosmischen Kraft und vermitteln uns ein Gefühl der Einheit. Gerade über den Atem sind wir ja mit allen und allem verbunden.

Eine wesentliche Übung im Yoga ist die Wechselatmung. Die drei Haupt-Nadis (Energiekanäle) sind Sushumna im zentralen Wirbelkanal und Ida und Pingala, die sich gegenläufig spiralig um die Sushumna herum winden wie die Schlangen um den Äskulapstab. Der zentrale Energiekanal beginnt an der Steißbeinspitze beim Wurzelchakra (Muladhara) und endet im Kronenchakra (Sahasrara). Ida strömt durch das linke Nasenloch und ist lunar, weiblich und kühlend. Pingala strömt durch das rechte Nasenloch und ist solar, männlich und wärmend. Durch die Wechselatmung werden diese Energieströme, wenn sie zuvor im Ungleichgewicht waren, harmonisiert.

Das Anregen und Revitalisieren der spiralförmig fließenden Energie bringt dich wieder in deine Lebendigkeit. Alles Lebendige hat eine Spiralform oder bewegt sich in Wirbeln. Von den Knochen über die Muskeln bis zum Strömen des Atems durch die Nasenlöcher und des Blutes durch die Adern folgt alles diesem durchgängigen Ausdrucksmuster des Lebens. Die großen Galaxien haben eine Spiralform, wie die Luftströme dieses Planeten, die Bewegung der Wassermassen in den Ozeanen und die Bahnen der Planeten, die unserer Sonne auf ihrem Weg durch die Weiten des Kosmos begleiten.

Versuche in dieser Weise den Atem in deinem Inneren zu spüren, ebenso das Blut in deinen Gefäßen und die Energie in deinem Zentrum, der Wirbelsäule, die dir die Kraft verleiht mühelos aufgerichtet zu sein beim Sitzen, Stehen und Bewegen durch den Raum. In diesen drei Seinsweisen, sogar im Liegen, kannst du die Wechselatmung durchführen. Zum ersten Üben ist allerdings ein Sitzen im Meditationssitz am geeignetsten.

Lockere dich zuvor gut durch ein Dehnen und Räkeln und sitze dann entspannt aufgerichtet mit heiterem Gemüt und einem lächelnden Mund. Als erste Vorbereitung nimm ein paar tiefe Atemzüge, die du beim Einatmen mit einem Kneifen der Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger und mit einem Lösen des Drucks während des Ausatmens begleitest. Atme dabei sanft aber vollständig ein und aus und halte den Einatem, begleitet vom Kneifen der Nasenwurzel, einige Augenblicke an. Übe dies etwa zehn bis zwölf Mal. Sei dabei innerlich auf dein Drittes Auge gesammelt.

Als zweite Vorbereitung visualisiere lichtvoll deinen zentralen Energiekanal (Sushumna) in der Wirbelsäule und die beiden Energiekanäle Ida und Pingala, welche die Sushumna gegenläufig spiralig umfließen. Versuche dieses Bild während der gesamten Dauer der Wechselatmung aufrecht zu erhalten. Immer mehr Licht strahlt von diesen Energiekanälen ab und erfüllt zunächst deinen Körper und bald auch deine Aura.

Bei der Wechselatmung werden abwechselnd die Nasenlöcher mit dem Daumen der rechten Hand (rechtes Nasenloch) und dem Ringfinger (linkes Nasenloch) verschlossen. Deine linke Hand liegt nach oben geöffnet auf dem Oberschenkel. Praktiziere die Wechselatmung mit einem langsamen und vollständigen Ein- und Ausatmen. Atme einmal tief ein und wieder tief aus. Dann atme durch das linke Nasenloch ein und halte den Atem an, atme nun durch das rechte Nasenloch aus und verweile in der Atempause. Atme dann durch das rechte Nasenloch ein, halte den Atem an, atme durch das linke Nasenloch aus du verweile wieder in der Atempause. Das ist eine Runde. Mache so viele Runden, wie es dir guttut. Verlasse dich auf dein inneres Spüren beim Atmen, wie langsam du ein- und ausatmest und wie lange du den Atem jeweils hältst. Es ist dein Atem und er ist lebendig, er ist keine Maschine. Lasse diesen Prozess zu einem Genießen der göttlichen Segnung deines Hierseins werden. – Wenn du beendet hast, ruhe dich noch eine Weile aus, lasse es nachwirken und spüre bewusst die Veränderung.

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