Aditi

Aus Yogawiki

Aditi (Sanskrit: अदिति aditi adj. u. f.) wörtl. "frei, ungebunden" oder "die Grenzenlose"; Unendlichkeit; der unendliche Himmel im Vergleich zur endlichen Erde; schrankenlos, ungebunden, unendlich; unaufhörlich, unerschöpflich; Ungebundenheit, Unendlichkeit, Unvergänglichkeit; Milchkuh; Milch; Erde; Rede, Stimme; Frau; die Mutter der Adityas; Unendlichkeit.

Brahma mit Aditi

Sukadev über Aditi

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Aditi

Aditi ist die Göttermutter. Aditi ist ein Sanskrit-Wort und heißt ursprünglich Freiheit, es heißt frei, ungebunden, grenzenlos und eben auch Freiheit. Es heißt auch "die Ursprüngliche". Aber Aditi kommt nicht von "Adi", Adi ist ja mit langem "A", und "A" heißt Ursprung und Anfang. Aditi (mit kurzem a) steht eben für frei und ungebunden, also nicht "Diti", gebunden, sondern Aditi, frei und ungebunden. Aditi ist auch der Name der Urmutter der Götter. Die aus Aditi herauskommenden Götter sind die Adityas. Und zu den Adityas gehören ursprünglich auch Surya, der Sonnengott, Indra, Varuna, Agni und einige andere.

Je nach vedischen Hymnus wird auch das Wort "Aditya" anders interpretiert. Aditi iast also die Freie und Ungebundene, Freiheit, die Urmutter, die göttliche Urmutter und damit auch die Mutter aller Engelswesen. Man könnte auch sagen, die Göttermutter oder die Engelsmutter.

Aditi in der Mythologie

In der hinduistischen Mythologie ist Aditi die Personifikation des Unendlichen. Sie ist die Tochter des Daksha und Mutter der Götter (Adityas). Sie trägt den Himmel, erhält jede Existenz und nährt die Erde. Sie verkörpert die unendliche Natur des Seins; spiritueller Name. Im Rigveda wird sie angebetet, "die Kinder und das Vieh zu segnen, zu schützen und Vergebung zu üben". Aditi wird Deva Matri "die Mutter der Götter" genannt, und repräsentiert die Mutter und die Tochter von Daksha. Yaska bemerkt in der Nirukta: "Wie ist dies möglich? Sie könnten den gleichen Ursprung besitzen oder sie könnten, wie es ihre Götternatur vorsieht, voneinander abstammen, sodass ihre Grundsubstanzen miteinander verbunden sind."

"Aus ihrem Körper Aditis wurden acht Söhne geboren, sie kam den Göttern mit sieben Söhnen entgegen und verstieß den achten, Martanda, die Sonne." Die ersten sieben waren die Adityas. Im Yajurveda wird Aditi als Trägerin des Himmels, Erhalterin der Erde, Herrscherin der Welt und Ehefrau von Vishnu bezeichnet. Vishnu wird jedoch in dem Mahabharata, dem Ramayana und den Puranans als der Sohn von Aditi betrachtet. In der Vishnu Purana wird angegeben, dass sie die Tochter von Daksha und die Ehefrau von Kashyapa ist. Er machte sie zu Vishnus Mutter in seiner "Zwergeninkarnation" (in der er manchmal Aditya genannt wurde). Außerdem war Aditi die Ehefrau von Indra und wird auch als Mutter aller Götter und die "Mutter der Welt" bezeichnet.

Indra erkannte sie als die Mutter schlechthin an, und nachdem Vishnu die Verehrung Aditis zuteil wurde, sprach er sie mit folgenden Worten an: "Mutter, Göttin, gib mir Deine Gnade und gewähre mir Deinen Segen." In der Matsya Purana wird ausgesagt, dass bei dem Quirlen des Milchozeans ein paar Ohrringe erschaffen wurden, die Indra dann Aditi gab. Mehrere Geschichten erzählen, dass sie gestohlen wurden und dem Asura-König Naraka nach Pragjyotisha gebracht wurden. Von Krishna wurden die Ohrringe wieder zurückgeholt und Aditi gebracht.

Die Göttin Aditi

Die Göttin Aditi wird als Hindugöttin betrachtet. Sie wird als "Devamatri", als Mutter aller Götter gesehen. "Aditi" ist jemand, der ungebunden und ungefesselt ist. Es scheint als wäre sie physisch nicht wirklich definiert. Ihr herausragender Aspekt ist die Mutterschaft. Offenbar wird sie als Mutter von sieben Adityas oder einer Gruppe von sieben oder acht Göttern, angesehen. Diese Götter schließen Mitra, Bhaga, Aryman, Varuna, Daksha, Amasa ein. Ebenso wird in Betracht gezogen, dass Aditi die Mutter von Indra ist. Aditi hat dennoch keinen männlichen Gegenpart, der in den Veden erwähnt wird.

Sie wird oft angebetet für Gesundheit und Sicherheit. Als Mutter besorgt sie Nahrung. Der Name Aditi leitet sich von einem anderen Aspekt ihres Charakters ab. Sie ist eine freie Seele, vollkommen ungebunden. Das ist offenbart sich in den Hymnen, die sich an sie richten. Aditi ist die Wächterin von "Rta" oder der kosmischen moralischen Ordnung. Sie unterstützt die Geschöpfe, indem sie "Rta" im Griff hat.

Aditi wird auch mit Raum und Sprache in Verbindung gebracht. Im Vedanta steht sie in Verbindung zu "Mula Pakriti". Zum ersten Mal wurde sie im Rigveda genannt. Sie wird als die Mutter der zwölf Adityas: Vivasvsn, Aryams, Pusa, Tvasta, Savita, Bhaga, Dhata, Vidahata, Varuna, Mitra, Satru und Urukrama betrachtet. Sie wird auch als Mutter vom Vamana Avatar von Vishnu gesehen. Aditi wurde als Himmels- und als Erdgöttin gesehen. In der vedischen Kultur wurde Aditi als höchste Gottheit angesehen. Im Rigveda wird sie als "mächtig” bezeichnet.

In den Veden wird sie als Ehefrau von Daksha beschrieben. In den Puranas gab es eine Verschiebung in ihrer Rolle. In der Matsya Purana erhält sie ein Paar Ohrringe von Indra, die beim Quirlen des Milchozeane aufgetaucht sind. In der Vishnu Puruna ist sie die Ehefrau von Kashyapa. In der Devi Bhagvata, war sie Devika, die die Mutter von Krishna. Es heißt, dass die Himmelsbewohner zu Aditi gehören. Man betet sie auch an, wenn es um Schutz, um Tiere, um die Erlösungen von Sünden und um Vergebung geht.

Sukadev über die Bedeutung des Namens Aditi

Der Name Aditi bedeutet "die Ursprüngliche, die im Ewigen verankerte, die sich bewusst ist, dass nur das Ursprüngliche existiert".

Siehe auch

Literatur

  • A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion Geography, History and Literature by John Dowson, New Delhi 2005
  • Götter und Göttinnen im Hinduismus von Swami Sivananda
  • Die Bildersprache des Hinduismus
  • Hinduismus
  • Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.(edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
  • Moritz Winternitz: Geschichte der Indischen Literatur, Leipzig, 1905 - 1922, Vol. I - III. Reprint in englischer Übersetzung: Maurice Winternitz: History of Indian Literatur, Motilal Barnarsidass, Delhi, 1985, Vol I - III
  • Aurobindo: Das Geheimnis des Veda, 2. Auflage 1997, Hinder + Deelmann, ISBN 3-873481-65-0

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