Empathisch: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Empathisch''': Was ist empathisch? Wie ist es zu verstehen, empathisch zu sein? Woher stammt dieses Adjektiv? In diesem Artikel erfährst du einiges zur Eigenschaft empathisch, was es bedeutet, wie man dieses Adjektiv gebrauchen kann. Erkunde hier auch weitere Wörter, die mit dem Adjektiv empathisch etwas gemeinsam haben, Synonyme (ähnliche Wörter) zu empathisch sowie Wörter mit der entgegengesetzten Bedeutung, also Antonyme, zu empathisch. Der Begriff empathisch steht für ein [[Persönlichkeitsmerkmal]], eine [[Eigenschaft]], die man auch entwickeln kann. Hier in diesem [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Wiki Artikel findest du auch [[Autosuggestion]]en zu dieser Eigenschaft empathisch. | '''Empathisch''': Was ist empathisch? Wie ist es zu verstehen, empathisch zu sein? Woher stammt dieses Adjektiv? In diesem Artikel erfährst du einiges zur Eigenschaft empathisch, was es bedeutet, wie man dieses Adjektiv gebrauchen kann. Erkunde hier auch weitere Wörter, die mit dem Adjektiv empathisch etwas gemeinsam haben, Synonyme (ähnliche Wörter) zu empathisch sowie Wörter mit der entgegengesetzten Bedeutung, also Antonyme, zu empathisch. Der Begriff empathisch steht für ein [[Persönlichkeitsmerkmal]], eine [[Eigenschaft]], die man auch entwickeln kann. Hier in diesem [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Wiki Artikel findest du auch [[Autosuggestion]]en zu dieser Eigenschaft empathisch. | ||
Empathisch zu sein bedeutet, Einfühlungsvermögen zu besitzen, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können und entsprechend mitfühlend und liebevoll zu reagieren. | [[Datei:Empathie Mitgefühl Trauer Verlust Trösten Katastrophe.jpg|thumb| Empathisch - erläutert vom [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Standpunkt aus]] | ||
== Erklärung Empathisch == | |||
Empathisch zu sein bedeutet, Einfühlungsvermögen zu besitzen, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können und entsprechend mitfühlend und liebevoll zu reagieren. "Pathi" heißt etwas mit Gefühl, es gibt "Sympathie", das heißt "Mitgefühl", "Sym" heißt tatsächlich "mit". Es gibt Apathie und Apathie heißt: jemanden ablehnen, vom Gefühl her mit dem anderen nichts zu tun haben. Und dann gibt es eben Empathie und das ist das Hineingefühl, das Einfühlungsvermögen. | |||
'''Fähigkeit des Mitgefühls''' | |||
Empathisch zu sein heißt, in den anderen Menschen sich hineinfühlen zu können. Und das ist eines der wichtigsten Aspekte des Menschseins. Der Mensch ist ein empathisches Wesen, er kann mit anderen mitfühlen. Manche sagen sogar, was den Menschen im besonderen Maße ausmacht ist die Fähigkeit, den anderen zu fühlen, sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen und daraus Schlüsse zu ziehen und das Verhalten und die Reaktion und die emotionalen Reaktionen der anderen Menschen mit einbeziehen zu können in sein Denken, Fühlen und Handeln. Manche Hirnphysiologen haben sogar gesagt, dass es so genannte Spiegelneuronen gibt im Gehirn, deren einzige Aufgabe oder Hauptaufgabe es ist, das zu spiegeln was das Gegenüber tatsächlich fühlt. | |||
'''Hineinversetzen in andere Menschen''' | |||
Jeder Mensch kann empathisch sein, wenn Du zum Beispiel jemanden sehen würdest, der sich gerade in seine Haut hineinritzt, das würde Dir selbst wehtun. Oder, wenn jemand gähnt, dann werden viele Menschen mit gähnen. Manche sagen ja, der Hauptsinn des Gähnens ist, dass andere das sehen und sie dann sehen, man ist müde – und, dass sie ihre Sympathie zeigen können indem sie dann auch gähnen. Also wenn Menschen empathischer sind, werden sie häufiger gähnen, wenn sie jemanden sehen der gähnt. Und es kann sogar sein, dass Du jetzt anfängst zu gähnen, auch wenn Du mich gar nicht gähnen gesehen hast, aber eben gehört hast, dass ich über gähnen spreche. Der Mensch kann sich hineinversetzen. Der Mensch hat also die Fähigkeit empathisch zu sein. | |||
== Ist es immer gut empathisch zu sein == | |||
Es gibt auch Grenzen der Empathie. Empathisch zu sein kann auch heißen, dass Du nicht mehr handlungsfähig bist. Manchmal musst Du Dich durchsetzen. Manchmal ist es gut zum Wohl einer guten Sache etwas anzugehen, auch wenn es Menschen nicht passt. Du musst praktisch in der Lage sein, die Gefühle von anderen zu ignorieren. Und so ist ein Aspekt, warum es nicht immer gut ist empathisch zu sein, dass Du dann handlungsunfähig wirst. Mir ist das irgendwann schon einmal so gegangen, zum Teil geht es mir heute noch so. Ich spüre Menschen relativ gut und wenn dann jemand vor mir ist spüre ich sein Leid oder seine Freude und das, worum es ihm geht und ich habe aber auch eine gewisse Verantwortung und manchmal muss ich dann auch Entscheidungen treffen, wo ich weiß, sie tun einem Menschen weh, aber sie sind doch wichtig. Ich habe das zum Teil so gelöst, dass Entscheidungen die Menschen betreffen, ich gar nicht selbst fälle, weil, wenn der Mensch vor mir ist, dann habe ich soviel Mitgefühl mit dem Menschen, dass es mir nicht gelingt ihm irgendeinen Wunsch abzuschlagen, der vielleicht von seiner Seite aus wichtig ist, aber dann von anderen als ungerecht empfunden werden würde, weil eben für alle muss es etwas ähnliches geben. Also eine Grenze des empathisch seins ist, dass man dann nicht mehr in der Lage ist, das zu tun, was nötig ist. | |||
== Fähigkeit zur Empathie als Möglichkeit zur Manipulation == | |||
Eine zweite Problematik der Empathie kann auch sein, dass man die Reaktionen der anderen einschätzen kann und spüren kann und sie dabei ausnutzen. Es gibt ja einige, die andere Menschen manipulieren, sie wissen genau, wie ihre Worte wirken, sie können genau spüren, wie es auf die anderen wirkt und sie setzen das ganz bewusst ein um auf diese Weise den anderen zu beeinflussen. Sie spüren, was der andere will, braucht, fühlt und sie nutzen das aus. Also die Fähigkeit zur Empathie ist nicht immer nur etwas Positives. | |||
== Positive Seiten des empathisch seins == | |||
Natürlich, ich bin durchaus jemand, der es empfiehlt empathisch zu sein. Letztlich alle Religionen und spirituellen Systeme sagen ja: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Mitgefühl ist etwas sehr wichtiges. Auf Sanskrit gibt es die Ausdrücke Maitri, Bhavana und Karuna – Mitgefühl und Mitleid. Der Mensch hat diese Fähigkeit des Mitgefühls und über dieses Mitgefühl geht er über die Grenzen des Egos hinaus – es gibt die Verbindung mit einem anderen Menschen, es gibt letztlich die Freude, die dadurch entstehen kann und natürlich meine ich, es ist besser mitfühlend zu sein – empathisch zu sein. Man muss nur manchmal sich von seinem Mitgefühl lösen können. | |||
== Yoga macht empathischer == | |||
Viele Menschen, die mit Yoga beginnen, merken, dass ihr Einfühlungsvermögen steigt. Menschen, die Kontakt haben zu ihrem Prana, ihren Energien, ihre Chakren mehr spüren, die entspannter sind, die aus ihrem Gedankenkarussel herauskommen, die werden mehr fühlen, was andere denken und fühlen, sie werden vielleicht sogar mehr spüren, welche Schwingung im Raum ist, die Energie und die Stimmung einer Gruppe besser wahrzunehmen. Die meisten Menschen, die Yoga machen spüren, dass ihr Einfühlungsvermögen, ihre Sensibilität, ihre Empathie steigt. Das ist manchmal auch gar nicht so einfach, weil man dann vieles auf sich selbst bezieht und irgendwo Stimmungen mehr wahrnimmt und irgendwo dann denkt, man müsse sich abgrenzen und so weiter. Man kann aber lernen, diese gesteigerte Empathie als Fähigkeit wahrzunehmen ohne sich damit zu identifizieren und ohne sich dadurch zu sehr beeinflussen zu lassen. | |||
== Gegenteil von Empathie - Psychopathie == | |||
Vielleicht noch etwas, das Gegenteil von Empathie wird heute als Psychopathie bezeichnet. In früheren Zeiten hat man ja jemand als Psychopathen bezeichnet, der es liebt andere zu quälen, grausam zu sein und so weiter. Heute gibt es so eine Welle, die nennt die Psychopathie den Mangel an Einfühlungsvermögen. Es gibt Menschen, die spüren weniger als andere spüren, das ist eine Form der Psychopathie, es gibt Menschen, die können ihr Mitgefühl ausschalten – auch eine Form von Psychopathie und es gibt Menschen, die spüren die Stimmungen der anderen werden aber dadurch nicht beeinflusst oder können die Stimmungen der anderen abschätzen und nutzen diese aus. Das wäre die dritte Form der Psychopathie. Psychopathen können dann auch grausam und verletzend sein, insbesondere der Typ, der normalerweise nichts fühlt, nichts spürt braucht große Reize um etwas zu spüren. Weil das Nichtspüren irgendwie unschön ist und er macht das manchmal mit Drogen, oder indem er sich selbst großen Gefahren aussetzt oder eben, indem er andere quält. Er braucht das intensive Leiden von anderen um selbst etwas zu spüren. Das ist aber nur eine Form von Psychopathie als Gegenstück zur Empathie. Es gibt andere Psychopathen, die viel Gutes bewirken, die eben zum Wohl der guten Sache sich mehr von der Vernunft leiten lassen und nicht von ihrer Empathie. | |||
'''Beispiele in Situationen''' | |||
Manche der großen Ärzte und Chirurgen haben überhaupt erst Möglichkeiten gefunden Krankheiten zu heilen indem sie erst einmal ihr Mitgefühl ausgeschaltet haben und mit der Vernunft herangegangen sind. Es gibt zum Beispiel einen bekannten Krebsarzt – Leukämiepionier, der hat die Chemotherapie entwickelt bei Blutkrebs für Kinder und der hatte die Kinder einer grausamen Therapie erst ausgesetzt, bis es ihm schließlich gelungen war, diese Therapie so zu modifizieren, dass heutzutage viele Kinder, die in ihrer Kindheit Leukämie hatten ein gesundes Leben führen können und nicht eben nach 1-3 Jahren gestorben sind. Er musste den Kindern erst Leid zufügen um sie nachher zu retten und heilen zu können. Das kriegt nicht jeder Arzt hin. Oder auch angenommen, ein Gebäude brennt, hundert Menschen sind drin. Jemand, der voller Empathie wäre kann vor lauter Gefühl nichts tun. Die Feuerwehr, der Feuerwehrhauptmann muss mit Vernunft genau entscheiden: Diese Menschen retten wir und diese retten wir nicht. Hier schicke ich meine Leute hin auch auf die Gefahr hin, dass dort ein oder zwei schwere Verletzungen bekommen um 10 Menschen zu retten und hier geht das nicht. Hier brauchst Du eine gewisse Psychopathie. Und es gibt vielleicht auch Gründe, dass gar kein geringer Anteil von Politikern oder Wirtschaftsbossen eher Psychopathen sind als Empathen. Denn sie müssen mit viel Feindseligkeit umgehen können, sie müssen mit verschiedenen Stimmungen umgehen können und wenn sie immer nur empathisch sind, dann würden sie das nicht packen. Und so ist empathisch sein etwas sehr Wichtiges und sicherlich bei spirituellen Menschen ist die Kultivierung von Empathie besonders wichtig. Aber ihr Gegenteil, die Psychopathie hat auch ihren Sinn. Und manchen Menschen gelingt es, Psychopathie und Empathie unterschiedlich an- und abzuschalten je nach Situation. | |||
In diesem Sinne: Empathie ist eine positive Eigenschaft, ist etwas Gutes, aber Du solltest Dich auch nicht von der Empathie beherrschen lassen. Ja, was meinst Du zum Thema „empathisch sein“? Überlege selbst, wie stark diese Eigenschaft in dir und deinen Mitmenschen wirksam ist - und ob du sie gerne mehr zum Ausdruck bringen willst oder auch nicht. Empathisch ist ein Adjektiv zu Empathie. Ausführliche Informationen, Gedanken und Anregungen zu empathisch sind zusammengefasst in einem umfangreichen Artikel, Stichwort '''[[Empathie]]'''. Jetzt zunächst ein paar erläuternde Worte zu empathisch: | |||
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Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben: | Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben: |
Version vom 5. Dezember 2019, 10:44 Uhr
Empathisch: Was ist empathisch? Wie ist es zu verstehen, empathisch zu sein? Woher stammt dieses Adjektiv? In diesem Artikel erfährst du einiges zur Eigenschaft empathisch, was es bedeutet, wie man dieses Adjektiv gebrauchen kann. Erkunde hier auch weitere Wörter, die mit dem Adjektiv empathisch etwas gemeinsam haben, Synonyme (ähnliche Wörter) zu empathisch sowie Wörter mit der entgegengesetzten Bedeutung, also Antonyme, zu empathisch. Der Begriff empathisch steht für ein Persönlichkeitsmerkmal, eine Eigenschaft, die man auch entwickeln kann. Hier in diesem Yoga Wiki Artikel findest du auch Autosuggestionen zu dieser Eigenschaft empathisch.
Erklärung Empathisch
Empathisch zu sein bedeutet, Einfühlungsvermögen zu besitzen, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können und entsprechend mitfühlend und liebevoll zu reagieren. "Pathi" heißt etwas mit Gefühl, es gibt "Sympathie", das heißt "Mitgefühl", "Sym" heißt tatsächlich "mit". Es gibt Apathie und Apathie heißt: jemanden ablehnen, vom Gefühl her mit dem anderen nichts zu tun haben. Und dann gibt es eben Empathie und das ist das Hineingefühl, das Einfühlungsvermögen.
Fähigkeit des Mitgefühls Empathisch zu sein heißt, in den anderen Menschen sich hineinfühlen zu können. Und das ist eines der wichtigsten Aspekte des Menschseins. Der Mensch ist ein empathisches Wesen, er kann mit anderen mitfühlen. Manche sagen sogar, was den Menschen im besonderen Maße ausmacht ist die Fähigkeit, den anderen zu fühlen, sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen und daraus Schlüsse zu ziehen und das Verhalten und die Reaktion und die emotionalen Reaktionen der anderen Menschen mit einbeziehen zu können in sein Denken, Fühlen und Handeln. Manche Hirnphysiologen haben sogar gesagt, dass es so genannte Spiegelneuronen gibt im Gehirn, deren einzige Aufgabe oder Hauptaufgabe es ist, das zu spiegeln was das Gegenüber tatsächlich fühlt.
Hineinversetzen in andere Menschen
Jeder Mensch kann empathisch sein, wenn Du zum Beispiel jemanden sehen würdest, der sich gerade in seine Haut hineinritzt, das würde Dir selbst wehtun. Oder, wenn jemand gähnt, dann werden viele Menschen mit gähnen. Manche sagen ja, der Hauptsinn des Gähnens ist, dass andere das sehen und sie dann sehen, man ist müde – und, dass sie ihre Sympathie zeigen können indem sie dann auch gähnen. Also wenn Menschen empathischer sind, werden sie häufiger gähnen, wenn sie jemanden sehen der gähnt. Und es kann sogar sein, dass Du jetzt anfängst zu gähnen, auch wenn Du mich gar nicht gähnen gesehen hast, aber eben gehört hast, dass ich über gähnen spreche. Der Mensch kann sich hineinversetzen. Der Mensch hat also die Fähigkeit empathisch zu sein.
Ist es immer gut empathisch zu sein
Es gibt auch Grenzen der Empathie. Empathisch zu sein kann auch heißen, dass Du nicht mehr handlungsfähig bist. Manchmal musst Du Dich durchsetzen. Manchmal ist es gut zum Wohl einer guten Sache etwas anzugehen, auch wenn es Menschen nicht passt. Du musst praktisch in der Lage sein, die Gefühle von anderen zu ignorieren. Und so ist ein Aspekt, warum es nicht immer gut ist empathisch zu sein, dass Du dann handlungsunfähig wirst. Mir ist das irgendwann schon einmal so gegangen, zum Teil geht es mir heute noch so. Ich spüre Menschen relativ gut und wenn dann jemand vor mir ist spüre ich sein Leid oder seine Freude und das, worum es ihm geht und ich habe aber auch eine gewisse Verantwortung und manchmal muss ich dann auch Entscheidungen treffen, wo ich weiß, sie tun einem Menschen weh, aber sie sind doch wichtig. Ich habe das zum Teil so gelöst, dass Entscheidungen die Menschen betreffen, ich gar nicht selbst fälle, weil, wenn der Mensch vor mir ist, dann habe ich soviel Mitgefühl mit dem Menschen, dass es mir nicht gelingt ihm irgendeinen Wunsch abzuschlagen, der vielleicht von seiner Seite aus wichtig ist, aber dann von anderen als ungerecht empfunden werden würde, weil eben für alle muss es etwas ähnliches geben. Also eine Grenze des empathisch seins ist, dass man dann nicht mehr in der Lage ist, das zu tun, was nötig ist.
Fähigkeit zur Empathie als Möglichkeit zur Manipulation
Eine zweite Problematik der Empathie kann auch sein, dass man die Reaktionen der anderen einschätzen kann und spüren kann und sie dabei ausnutzen. Es gibt ja einige, die andere Menschen manipulieren, sie wissen genau, wie ihre Worte wirken, sie können genau spüren, wie es auf die anderen wirkt und sie setzen das ganz bewusst ein um auf diese Weise den anderen zu beeinflussen. Sie spüren, was der andere will, braucht, fühlt und sie nutzen das aus. Also die Fähigkeit zur Empathie ist nicht immer nur etwas Positives.
Positive Seiten des empathisch seins
Natürlich, ich bin durchaus jemand, der es empfiehlt empathisch zu sein. Letztlich alle Religionen und spirituellen Systeme sagen ja: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Mitgefühl ist etwas sehr wichtiges. Auf Sanskrit gibt es die Ausdrücke Maitri, Bhavana und Karuna – Mitgefühl und Mitleid. Der Mensch hat diese Fähigkeit des Mitgefühls und über dieses Mitgefühl geht er über die Grenzen des Egos hinaus – es gibt die Verbindung mit einem anderen Menschen, es gibt letztlich die Freude, die dadurch entstehen kann und natürlich meine ich, es ist besser mitfühlend zu sein – empathisch zu sein. Man muss nur manchmal sich von seinem Mitgefühl lösen können.
Yoga macht empathischer
Viele Menschen, die mit Yoga beginnen, merken, dass ihr Einfühlungsvermögen steigt. Menschen, die Kontakt haben zu ihrem Prana, ihren Energien, ihre Chakren mehr spüren, die entspannter sind, die aus ihrem Gedankenkarussel herauskommen, die werden mehr fühlen, was andere denken und fühlen, sie werden vielleicht sogar mehr spüren, welche Schwingung im Raum ist, die Energie und die Stimmung einer Gruppe besser wahrzunehmen. Die meisten Menschen, die Yoga machen spüren, dass ihr Einfühlungsvermögen, ihre Sensibilität, ihre Empathie steigt. Das ist manchmal auch gar nicht so einfach, weil man dann vieles auf sich selbst bezieht und irgendwo Stimmungen mehr wahrnimmt und irgendwo dann denkt, man müsse sich abgrenzen und so weiter. Man kann aber lernen, diese gesteigerte Empathie als Fähigkeit wahrzunehmen ohne sich damit zu identifizieren und ohne sich dadurch zu sehr beeinflussen zu lassen.
Gegenteil von Empathie - Psychopathie
Vielleicht noch etwas, das Gegenteil von Empathie wird heute als Psychopathie bezeichnet. In früheren Zeiten hat man ja jemand als Psychopathen bezeichnet, der es liebt andere zu quälen, grausam zu sein und so weiter. Heute gibt es so eine Welle, die nennt die Psychopathie den Mangel an Einfühlungsvermögen. Es gibt Menschen, die spüren weniger als andere spüren, das ist eine Form der Psychopathie, es gibt Menschen, die können ihr Mitgefühl ausschalten – auch eine Form von Psychopathie und es gibt Menschen, die spüren die Stimmungen der anderen werden aber dadurch nicht beeinflusst oder können die Stimmungen der anderen abschätzen und nutzen diese aus. Das wäre die dritte Form der Psychopathie. Psychopathen können dann auch grausam und verletzend sein, insbesondere der Typ, der normalerweise nichts fühlt, nichts spürt braucht große Reize um etwas zu spüren. Weil das Nichtspüren irgendwie unschön ist und er macht das manchmal mit Drogen, oder indem er sich selbst großen Gefahren aussetzt oder eben, indem er andere quält. Er braucht das intensive Leiden von anderen um selbst etwas zu spüren. Das ist aber nur eine Form von Psychopathie als Gegenstück zur Empathie. Es gibt andere Psychopathen, die viel Gutes bewirken, die eben zum Wohl der guten Sache sich mehr von der Vernunft leiten lassen und nicht von ihrer Empathie.
Beispiele in Situationen
Manche der großen Ärzte und Chirurgen haben überhaupt erst Möglichkeiten gefunden Krankheiten zu heilen indem sie erst einmal ihr Mitgefühl ausgeschaltet haben und mit der Vernunft herangegangen sind. Es gibt zum Beispiel einen bekannten Krebsarzt – Leukämiepionier, der hat die Chemotherapie entwickelt bei Blutkrebs für Kinder und der hatte die Kinder einer grausamen Therapie erst ausgesetzt, bis es ihm schließlich gelungen war, diese Therapie so zu modifizieren, dass heutzutage viele Kinder, die in ihrer Kindheit Leukämie hatten ein gesundes Leben führen können und nicht eben nach 1-3 Jahren gestorben sind. Er musste den Kindern erst Leid zufügen um sie nachher zu retten und heilen zu können. Das kriegt nicht jeder Arzt hin. Oder auch angenommen, ein Gebäude brennt, hundert Menschen sind drin. Jemand, der voller Empathie wäre kann vor lauter Gefühl nichts tun. Die Feuerwehr, der Feuerwehrhauptmann muss mit Vernunft genau entscheiden: Diese Menschen retten wir und diese retten wir nicht. Hier schicke ich meine Leute hin auch auf die Gefahr hin, dass dort ein oder zwei schwere Verletzungen bekommen um 10 Menschen zu retten und hier geht das nicht. Hier brauchst Du eine gewisse Psychopathie. Und es gibt vielleicht auch Gründe, dass gar kein geringer Anteil von Politikern oder Wirtschaftsbossen eher Psychopathen sind als Empathen. Denn sie müssen mit viel Feindseligkeit umgehen können, sie müssen mit verschiedenen Stimmungen umgehen können und wenn sie immer nur empathisch sind, dann würden sie das nicht packen. Und so ist empathisch sein etwas sehr Wichtiges und sicherlich bei spirituellen Menschen ist die Kultivierung von Empathie besonders wichtig. Aber ihr Gegenteil, die Psychopathie hat auch ihren Sinn. Und manchen Menschen gelingt es, Psychopathie und Empathie unterschiedlich an- und abzuschalten je nach Situation.
In diesem Sinne: Empathie ist eine positive Eigenschaft, ist etwas Gutes, aber Du solltest Dich auch nicht von der Empathie beherrschen lassen. Ja, was meinst Du zum Thema „empathisch sein“? Überlege selbst, wie stark diese Eigenschaft in dir und deinen Mitmenschen wirksam ist - und ob du sie gerne mehr zum Ausdruck bringen willst oder auch nicht. Empathisch ist ein Adjektiv zu Empathie. Ausführliche Informationen, Gedanken und Anregungen zu empathisch sind zusammengefasst in einem umfangreichen Artikel, Stichwort Empathie. Jetzt zunächst ein paar erläuternde Worte zu empathisch:
Video Empathisch
Videovortrag mit dem Thema Empathisch :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.
Empathisch Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Empathisch :
<html5media>https://tugenden.podspot.de/files/Empathisch.mp3</html5media>
Empathisch - Verwandte Begriffe
Hier ein paar Wörter, die mit empathisch im Zusammenhang stehen. Zunächst ein paar Wörter, die den gleichen Wortstamm haben:
- Das Substantiv zu empathisch ist Empathie.
- Das Substantivus Agens, also das Wort, das den Handelnden bezeichnet, ist Empathischer.
- Ein Verb dazu ist Empathie zeigen.
Gegenteil von empathisch - Antonyme
Ein Antonym ist ein Gegenteil. Manchmal versteht man Tugenden am besten, indem man sie in Verbindung setzt mit ihrem Gegenteil. Manchmal ist das Gegenteil einer Tugend auch eine Tugend, manchmal auch ein Laster bzw. eine Untugend. Hier also einige Gegenteile von empathisch, also Antonyme:
Ausgleichende Tugenden
Vieles, was ins Extrem geführt wird, wird zur Untugend. So braucht auch empathisch einen Gegenpol. Hier einige Gegenpole, also positive Antonyme zu empathisch:
- Adjektive, die einen Gegenpol, also positive Antonyme zu empathisch bezeichnen, sind z.B. streng, ernst, konsequent, neutral, sachlich
- Substantive, die einen Gegenpol zu Empathie darstellen, sind z.B. Strenge, Ernst, Konsequenz, Neutralität, Sachlichkeit
Antonyme, negative Eigenschaften
Hier einige Beispiele von Gegenteilen, Antonymen, von empathisch, die man als Laster, bzw. negative Eigenschaften ansehen kann:
- Adjektive, negative Antonyme zu empathisch, sind hartherzig, grob, hasserfüllt, abgelehnt, abgeneigt
- Substantive, negative Gegenteile zu Empathie, sind Hartherzigkeit, Grobheit, Hass, Ablehnung, Abneigung
Ähnliche Wörter wie empathisch - Synonyme
Synonyme sind Wörter mit ähnlicher Bedeutung. Hier einige Synonyme zu empathisch. Manche der Synonyme haben positive Bedeutung. Allerdings gilt auch: Eine Tugend in einem anderen Kontext, oder auch eine Tugend, die übertrieben wird, kann auch negative Bedeutung haben.
Positive Synonyme zu empathisch
Hier also einige Beispiele von positiven Synonymen zu empathisch:
- Adjektive, positive Synonyme zu empathisch, sind z.B. mitfühlend, einfühlsam, verständnisvoll, liebevoll
- Substantive, positive Synonyme zu Empathie, sind Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Verständnis, Liebe
Negative Synonyme zu empathisch
Eine eigentlich positive Eigenschaft übertrieben oder in einem anderen Kontext kann negativ sein. Man kann auch die gleiche Eigenschaft sowohl positiv als auch negativ sehen. Hier einige Beispiele von negativen Synonymen zu empathisch:
- Synonyme zu empathisch mit negativer Assoziation sind folgende Adjektive: wagemutig, inkonsequent, unzuverlässig
- Synonyme zu Empathie mit negativer Konnotation sind folgende Substantive: Gefühlsduselei, Rührseligkeit, Schmalz, Sentimentalität
Empathie Affirmationen
Willst du die Eigenschaft Empathie in dir entwickeln, stärker werden lassen, kultivieren? Hier findest du ein paar Tipps dazu:
- Klassische Autosuggestion: Ich bin empathisch.
- Entwicklungsbezogene Affirmation: Ich entwickle Empathie.
- Wunder-Affirmation: Angenommen, ich wäre empathisch, wie würde sich das anfühlen, was würde sich ändern, wie würde ich reagieren?
Hilfreich ist natürlich auch eine Meditation, in welcher du diese Eigenschaft in dir stärker werden lassen kannst. Mehr Infos findest du dazu unter dem Stichwort Eigenschaftsmeditation. Schaue auch nach unter dem Stichwort Kultivierung positiver Eigenschaften.
Hier ein Video mit Tipps zur Kultivierung von Tugenden, Eigenschaften:
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor und nach empathisch
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach empathisch kommen:
Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben:
Liebe entwickeln Yoga Vidya Seminare
Seminare zum Thema Liebe entwickeln: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/liebe/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
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Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit - Adjektiv