Mythen der Asanas: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mythen der Asanas''': Um die [[Asanas]], ihre [[Entstehung]], Verbreitung, [[Ausführung]] und [[Wirkung]] ranken sich unzählige [[Mythen]]. Hier einige [[Gedanken]] aus dem [[Buch]] "Die Mythen der Asanas":
'''Mythen der Asanas''': Um die [[Asanas]], ihre [[Entstehung]], Verbreitung, [[Ausführung]] und [[Wirkung]] ranken sich unzählige [[Mythen]]. Es lohnt sich, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.


[[Datei:Matsya Fisch Avatar Vishnu.jpg|thumb|[[Matsya]] gilt in der [[Mythologie]] als erster [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer], da er den Menschen die [[Asanas]] lehrte.]]
[[Datei:Matsya Fisch Avatar Vishnu.jpg|thumb|[[Matsya]] gilt in der [[Mythologie]] als erster [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer], da er den Menschen die [[Asanas]] lehrte.]]


Es ist als eine Widerspiegelung kosmischer Kräfte zu betrachten - die zeitlos und universell als Teil der [[schöpferisch]]en Natur auftreten. Fortbestand und [[Auflösung]] - im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] verkörpern sie sich als [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] und [[Mudras]].
==Zum Ursprung der Asanas==
In der schöpferischen Natur sind Fortbestand und [[Auflösung]] immer dabei, einander abzulösen. Man kann sagen, dass sich dies im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] spiegelt und zwar in [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas ]]und [[Mudras]]. Viele [[Mensch]]en - auch bei uns in Deutschland und nicht nur in [[Indien]] - [[erleben]] die Kräfte der [[Asana]]s am eigenen Leib. Die Kraft von [[Heuschrecke]] oder [[Kobra]], die [[Wurzel]]n des [[Baum]]es.  


Man muss sicher nicht nach [[Indien]] [[reisen]], um die aufgewickelte [[Kraft]] der [[Kobra]] oder die von [[Bhujangasana]], der [[Heuschrecke]] in seinem [[Körper]] zu verspüren, oder auch die verwurzelnde Kraft eines [[Baum]]es, in [[Vrikshasana]].
Allerdings kennen nur wenige in unseren Breitengraden die [[Geschichte]]n, die zu den [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] gehören. In Indien wachsen die [[Kind]]er mit den [[Mythe]]n rund um die [[Indische Gottheiten|Götter]] auf, die in Liedern, [[Tanz|Tänzen]] und auch den bildenden Künsten erzählt werden. Diese Mythen können voller [[Geheimnis]]se, [[Rätsel]] und [[Widerspruch|Widersprüche]] sein, [[Friede]]n stiften oder [[wütend]] machen. So oder so, sie sind [[Lehrer]] und führen oft zu einer erlösenden Quintessenz.
Nur wenige [[Mensch]]en des [[Westen]]s kennen jedoch die [[Geschichte]]n, die sich hinter den [[Name]]n der [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] verbergen.  
Sie wissen nichts über die alles-durchdringende [[Eigenschaft]] der Mythen, über [[Shiva]] oder [[Ganesha]], welche in Indien jedem – vom [[Kind]] bis zum [[Guru]] - geläufig sind. Der Großteil [[traditionell]]er indischer Lieder, [[Tanz|Tänze]] und bildender [[Kunst|Künste]] beschäftigt sich mit den [[Darstellung]]en von [[Legende]]n. Sie sind ganz besondere [[Lehrer]]. Manchmal [[geheimnisvoll]] und [[rätselhaft]], auch [[widersprüchlich]], [[friedvoll]] oder [[zornig]] sind sie oft erlösend in ihrer Kernaussage.


==Das Gefühl hinter den Asanas==
Man denke z. B. an [[Hanuman]], den Affengott, der sich aus lauter [[Hingabe]] die [[Brust]] aufriss. An Astavokra und [[Bharadvaja]], die Namenspaten der [[Asana]]s. Oder an [[Natarajasana]], die Tanzhaltung [[Shiva]]s. Was steckt hinter diesen Dingen?
Was mag wohl hinter dem [[Gefühl]], sich voller [[Hingabe]] sein [[Herz]] aufzureißen stehen, wie es der Affengott [[Hanuman]] tat? Was bedeuten die großen Legenden [[Bharadvaja]] und Astavokra, nach denen die [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] benannt wurden? Was ist das Herausragende an [[Natarajasana]], [[Shiva]]s Tanzhaltung?


Beim Kennenlernen der Asana-Geschichten eröffnet sich ein Raum mythischen [[Bewusstsein]]s. Ein Ort, an dem es nicht mehr um die äußere Form der [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asana] geht, um diese oder jene bemerkenswerte Mudra-Haltung, sondern um die innere [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asana], die wie eine Landkarte zum [[Hintergrund]], zum [[Sinn]] des [[Mythos]] führt.
Lernt man die Hintergründe der [[Asana]]s kennen, erschafft man dadurch einen Raum. Einen Ort des mythologischen [[Bewusstsein]]s, in der es um die innere Asana geht, die einem den Weg zum Sinn der Mythe aufzeigt. Es zählt nicht mehr nur die äußere Form des Mudras oder der Asana.


Mein Vater gab mir meinen [[Spirituelle Namen|Namen Shiva]], als er noch ein Kunststudent war. Niemals hatte er bis dahin eine [[Yogastunde|Yoga Klasse]] besucht. Jedoch [[begeistert]]en ihn zutiefst die Legenden von Shiva, dem kosmischen Tänzer mit dem seidenmatten Haar, der auf vernichtende Art alle [[Unwissenheit]] in Grund und Boden tanzt, getrieben von der [[freudvoll]] erhabenen [[Anmut]] und Kraft des Ananda Tandava, des Tanzes der [[Seligkeit]] - ein großartiges Sinnbild für die spät Sechziger Jahre.
==Die Mythen um Shiva und Durga im Kontext von Persönlichkeit==
Alanna Kaivalya, die Autorin des Buches „Myths of the Asanas“ berichtet, dass ihr Vater ihr den Namen Shiva gab, obwohl er nichts mit [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] zu tun gehabt hatte. Er war aber mit den [[Legende]]n um Shiva als kosmischer Tänzer aufgewachsen, der die [[Unwissenheit]] in Grund und Boden tanzt, aus der [[Kraft]] des [[Ananda]] [[Tandava]] heraus. Ananda Tandava ist der Tanz der [[Seligkeit]] voller Kraft und freudvoll erhabener Anmut.


Als Siebenjähriger, im vom [[Höhepunkt]] der Vietnamproteste geprägten Berkeley des Jahres 1974, wagte ich einen [[Blick]] hinaus in die [[Welt]] und konnte mich kaum der Schwere der kosmischen Zerstörungskraft entziehen. Wie die meisten in meiner [[Kindheit]] glaubte ich tatsächlich, nach dem [[Gott]] der [[Zerstörung]] benannt zu sein, einer üblicherweise in Enzyklopädien und Wörterbüchern verbreiteten [[Definition]] folgend. Damals stand mir weder ein [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/ Buch] noch ein Lehrer zur Verfügung, um die verborgenen Bedeutungen meines Namens zu enthüllen. Mittlerweile jedoch weiß ich, dass tausende von Namensgebungen für Shiva existieren, vom friedvoll erhabenen [[Mahayogin]], aus dem sich die [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga Asanas] herausbildeten, über [[Kamadeva]], den Liebhaber Shaktis, bis hin zu zum großartigen [[brüllen]]den [[Rudra]].
Die Autorin ging lange davon aus, dass Shiva einzig der Gott der [[Zerstörung]] sei, bis sie die unzähligen weiteren Namen fand, mit dem man ihn auch bezeichnet, z. B. der brüllende [[Rudra]]; [[Kamadeva]], [[Shakti]]s Liebhaber und auch [[Mahayogin]], der die Asanas hervorbrachte.


Ich bin völlig der Liebe zu den [[Indische Göttinnen|weiblichen Gottheiten]] [[verfallen]] und konnte mich während der Stürme meines [[Leben]]s immer fest in den Legenden der Göttin [[Durga]] verankern, welche, begleitet von einer Armee von vierundsechzigtausend Yoginis, Stätten des blanken Chaos einnahm. Sie bewirkte die Wiedererweckung der Welt, allein durch ihre leidenschaftliche, [[kämpferisch]]e [[Liebe]]. Ich betrachte mich selbst als [[friedvoll]]e, [[schlicht]]e und [[naturverbunden]]e Person, und finde dennoch so etwas [[wild]]es und intensiv [[befriedigend]]es in den [http://schriften.yoga-vidya.de/ yogischen Legenden], die unsere [[erstarrt]]en, [[konservativ]]en und [[seicht]]en [[Vorstellung]]en über unsere göttliche Natur zerschmettern und uns zutiefst berühren, im [[Licht]] und [[Dunkel]] unseres [[Dasein]]s, und unseres [[Lebensweg]]es.
Auch [[Durga]], die große [[Mutter]], offenbart sich in zig verschiedenen Facetten, wenn man ihre Legenden betrachtet. Die wird von einer [[Armee]] von 64.000 [[Yogini]]s begleitet, wenn sie Orte einnahm, an denen reines [[Chaos]] herrschte. Ihre [[kämpferisch]]e, [[wild]]e Liebe wiedererweckte die Welt.  
 
Selbst Menschen, die sich selbst als [[sanft]]e [[Persönlichkeit]]en bezeichnen, finden etwas [[leidenschaftlich]] berührendes in den yogischen Mythen. Sie haben auch heute noch die [[Kraft]], unsere eingefahrenen Lebenswege zu zerschlagen und uns zu mehr [[Lebendigkeit]] zu führen.
 
==Siehe auch==
*[[Indische Mythologie]]
*[[Indische Religionen]]
*[[Religion]]
*[[Hinduismus]]
*[[Mahabharata]]
*[[Bhagavad Gita]]
*[[Ramayana]]
*[[Purana]]
 
==Literatur==
*Myths of the Asanas – The stories at the heart of the Yoga tradition; Alanna Kaivalya, Arjuna van der Kooij, Mandala Publishing (2010)
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p353_Goetter-und-Goettinnen-im-Hinduismus/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p39_Feste-und-Fastentage-im-Hinduismus/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Sivananda, Feste und Fastentage im Hinduismus]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p315_Hinduismus/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Vanamali Gunturu, Hinduismus]
 
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/sanskrit-und-devanagari.html Sanskrit und Devanagari]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
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==Zusammenfassung==
Die Mythen der Asanas sind so vielfältig wie die [http://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] selber. Man kann sie u. a. aus dem Blickwinkel von [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] und [http://schriften.yoga-vidya.de/ Indischen Schriften] betrachten.
 
[[Kategorie:Indische Schriften]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:03 Uhr

Mythen der Asanas: Um die Asanas, ihre Entstehung, Verbreitung, Ausführung und Wirkung ranken sich unzählige Mythen. Es lohnt sich, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Matsya gilt in der Mythologie als erster Yogalehrer, da er den Menschen die Asanas lehrte.

Zum Ursprung der Asanas

In der schöpferischen Natur sind Fortbestand und Auflösung immer dabei, einander abzulösen. Man kann sagen, dass sich dies im Yoga spiegelt und zwar in Asanas ]und Mudras. Viele Menschen - auch bei uns in Deutschland und nicht nur in Indien - erleben die Kräfte der Asanas am eigenen Leib. Die Kraft von Heuschrecke oder Kobra, die Wurzeln des Baumes.

Allerdings kennen nur wenige in unseren Breitengraden die Geschichten, die zu den Asanas gehören. In Indien wachsen die Kinder mit den Mythen rund um die Götter auf, die in Liedern, Tänzen und auch den bildenden Künsten erzählt werden. Diese Mythen können voller Geheimnisse, Rätsel und Widersprüche sein, Frieden stiften oder wütend machen. So oder so, sie sind Lehrer und führen oft zu einer erlösenden Quintessenz.

Man denke z. B. an Hanuman, den Affengott, der sich aus lauter Hingabe die Brust aufriss. An Astavokra und Bharadvaja, die Namenspaten der Asanas. Oder an Natarajasana, die Tanzhaltung Shivas. Was steckt hinter diesen Dingen?

Lernt man die Hintergründe der Asanas kennen, erschafft man dadurch einen Raum. Einen Ort des mythologischen Bewusstseins, in der es um die innere Asana geht, die einem den Weg zum Sinn der Mythe aufzeigt. Es zählt nicht mehr nur die äußere Form des Mudras oder der Asana.

Die Mythen um Shiva und Durga im Kontext von Persönlichkeit

Alanna Kaivalya, die Autorin des Buches „Myths of the Asanas“ berichtet, dass ihr Vater ihr den Namen Shiva gab, obwohl er nichts mit Yoga zu tun gehabt hatte. Er war aber mit den Legenden um Shiva als kosmischer Tänzer aufgewachsen, der die Unwissenheit in Grund und Boden tanzt, aus der Kraft des Ananda Tandava heraus. Ananda Tandava ist der Tanz der Seligkeit voller Kraft und freudvoll erhabener Anmut.

Die Autorin ging lange davon aus, dass Shiva einzig der Gott der Zerstörung sei, bis sie die unzähligen weiteren Namen fand, mit dem man ihn auch bezeichnet, z. B. der brüllende Rudra; Kamadeva, Shaktis Liebhaber und auch Mahayogin, der die Asanas hervorbrachte.

Auch Durga, die große Mutter, offenbart sich in zig verschiedenen Facetten, wenn man ihre Legenden betrachtet. Die wird von einer Armee von 64.000 Yoginis begleitet, wenn sie Orte einnahm, an denen reines Chaos herrschte. Ihre kämpferische, wilde Liebe wiedererweckte die Welt.

Selbst Menschen, die sich selbst als sanfte Persönlichkeiten bezeichnen, finden etwas leidenschaftlich berührendes in den yogischen Mythen. Sie haben auch heute noch die Kraft, unsere eingefahrenen Lebenswege zu zerschlagen und uns zu mehr Lebendigkeit zu führen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Sanskrit und Devanagari

15.01.2025 - 03.12.2025 Jahresgruppe Sanskrit - Lektüre der HATHA YOGA PRADIPIKA - Online
Termine: 15.01., 29.01., 12.02., 26.02.,12.03., 26.03., 09.04., 23.04., 07.05., 21.05., 04.06., 18.06., 02.07., 16.07., 30.07., 10.09., 24.09., 08.10., 22.10., 05.11., 19.11., 03.12.2025

Dr phil Oliver Hahn
16.01.2025 - 20.03.2025 Sanskrit Grammatik Teil 1 - Online Kurs Reihe
Termine: 10x Donnerstags (wöchentlich), vom 16.01. – 20.03.2025
Zeit: jeweils von 14:30 bis 15:30 Uhr.

Der Sanskrit Grammatik Online Kurs vertieft und ergänzt dein Wissen um die Gr…
Dr phil Oliver Hahn

Indische Schriften

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Nada Gambiroza-Schipper, Prof Dr Catharina Kiehnle, Shivapriya Grubert
01.01.2025 - 10.01.2025 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv A1 - Jnana Yoga und Vedanta
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Tauche tief ein ins Jnana Yoga und Vedanta, studiere die indischen Schriften und Philosophiesysteme.
In…
Vedamurti Dr Olaf Schönert, Tara Devi Anja Schiebold

Zusammenfassung

Die Mythen der Asanas sind so vielfältig wie die Asanas selber. Man kann sie u. a. aus dem Blickwinkel von Yoga und Indischen Schriften betrachten.