Unbiegsame Hartnäckigkeit
Unbiegsame Hartnäckigkeit kann manchmal von Nutzen sein, um ein wichtiges Ziel zu verfolgen. Unbiegsame Hartnäckigkeit kann aber auch dazu führen, dass man sich in etwas verrennt. Manche Menschen haben Großes erreicht, indem sie ihr Ziel mit unbiegsamer Hartnäckigkeit verfolgt haben. Andere haben sich ins Verderben gestürzt, indem sie an etwas festgehalten haben, was für andere längst offensichtlich unsinnig geworden war.
Unbiegsame Hartnäckigkeit auf dem spirituellen Weg
Gründe für unbiegsame Hartnäckigkeit
Eine gewisse unbiegsame Hartnäckigkeit auf dem spirituellen Weg ist hilfreich, ja sogar notwendig:
- Das Ziel des spirituellen Weges, die Erleuchtung, Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung, braucht das ganze Leben. So braucht man Geduld, Ausdauer, ja und auch unbiegsame Hartnäckigkeit
- Wer sein Leben spirituell ausrichtet wird immer wieder auch mit Widerständen konfrontiert: Aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen werden spirituelle Menschen von anderen kritisiert, geschmäht. Schon Jesus sagte in der Bergpredigt: Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, so sie daran lügen. (Matthäus 5:11)
- Da der spirituelle Weg nicht geradlinig ist, kommen immer wieder Zweifel. Was in tiefer spiritueller Erfahrung so klar vor Augen liegt, liegt schon ein paar Tage später weit weg
- Manchmal ist es auch anstrengend, jeden Tag seine spirituellen Praktiken wie Yoga und Meditation zu üben
Das sind nur einige Gründe, weshalb unbiegsame Hartnäckigkeit auf dem spirituellen Weg von Vorteil sein kann - bzw. notwendig ist.
Flexibilität und Anpassungsvermögen auf dem spirituellen Weg
Unbiegsame Hartnäckigkeit kann auch auf dem spirituellen Weg dazu führen, dass man sich in etwas verrennt. Man will ja wachsen, lernen. Das erreicht man nicht, wenn man einfach unbeugsam, unbiegsam, hartnäckig ist. Die unbiegsame Hartnäckigkeit, die Ausdauer und Beständigkeit muss ergänzt werden durch Flexibilität, Anpassungsvermögen, Lernbereitschaft:
- Eventuell folgt man einem Lehrer, einem Guru, der gar kein authentischer Lehrer ist. Man sollte den speziellen spirituellen Weg, dem man folgt, manchmal kritisch hinterfragen, damit man nicht auf dem Irrweg ist, damit man keinem Scheinheiligen hinterher rennt. "Drum prüfe, wer sich ewig bindet" - das gilt nicht nur für Hochzeit, Ehe und Partnerliebe - sondern auch auf dem spirituellen Weg. Unbiegsame Hartnäckigkeit auf einem Irrweg ist nicht zu empfehlen...
- Der spirituelle Weg bedeutet ja Bereitschaft zu lernen, auch sich selbst in Frage zu stellen. Unbiegsame Hartnäckigkeit kann die eigenen Scheuklappen zur Dauereinrichtung machen.
- In unterschiedlichen Kontexten will der spirituelle Weg unterschiedlich gelebt werden. Hier muss man beständig flexibel sein und sich fragen: Wie kann ich meine spirituelle Praktiken in diesen Umständen gut leben? Die Lebensumstände wechseln sich, auch die Gesundheit ist nicht immer gleich. Statt unbiegsamer Hartnäckigkeit ist manchmal Flexibilität angesagt: Welche Yoga Übungen sind jetzt wirklich möglich und hilfreich? - diese Frage sollte man sich immer wieder stellen.
- Zum spirituellen Weg gehört auch Liebe, Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Unterschiedliche Menschen brauchen Unterschiedliches in unterschiedlichen Kontexten. Unbiegsame Hartnäckigkeit kann hart machen - und trennen. Yoga heißt aber Einheit, Verbindung und Harmonie.
Wortherkunft Unbiegsame Hartnäckigkeit - Etymologie
Unbiegsame Hartnäckigkeit besteht aus zwei Wörtern, unbiegsam und Hartnäckigkeit.
Wortherkunft unbiegsam
Unbiegsam kommt vom Verb biegen, "in eine von der Geraden abweichende Form bringen". Biegen kommt vom althochdeutschen biogan, biegen, beugen, krümmen. Schon in der gothischen Sprache gibt es biugan, beugen. Etwas was sich biegen lässt, ist biegsam, also leicht zu biegen. Biegsam ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar als Adjektiv. Unbiegsam ist dann das Gegenteil, vermutlich seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch.
Wortherkunft Hartnäckigkeit
Das Substantiv Hartnäckigkeit kommt vom Adjektiv hartnäckig, also beharrlich, zäh, auch anhaltend und chronisch. Das Substantiv Nacken als Bezeichnung des hinteren Teiles des Halses kommt vom althochdeutschen hnac, nac, seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar. Hartnäckig als Adjektiv mit der Bedeutung beharrlich, unnachgiebig, gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Daraus hat sich dann Hartnäckigkeit entwickelt.