Nachiketas

Aus Yogawiki

Nachiketas (Sanskrit: नचिकेतस् naciketas m., ist der Name der Hauptgestalt der Katha Upanishaden, ein junger Brahmane, der den Todesgott Yama aufsucht (eignetlich von seinem Vater im Zorn zu ihm gesandt) und ihm die Frage stellt, was den Menschen nach dem Tod begegnet. Yama unterweist ihn darauf über Atman, Brahman und den Weg der Erkenntnis.

Nom. Sg. नचिकेता naciketā, wörtl.: "der nichts versteht", das was nicht erkannt werden kann; das was latent in allem ist; das Heilige Feuer.

Yama unterweist Nachiketas Copyright

Naachiketas नाचिकेतस् naciketas-nāciketā-nāciketa Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Naachiketas, नाचिकेतस्, naciketas-nāciketā-nāciketa ausgesprochen wird:

Nachiketas नचिकेतस् naciketas Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Nachiketas, नचिकेतस्, naciketas ausgesprochen wird:

Sukadev über Nachiketas

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Nachiketas

Nachiketas ist eine der Hauptgestalten in der indischen Mythologie, ist insbesondere die Hauptgestalt in der Katha Upanishad. Nachiketas ist ein junger Aspirant, der die Unsterblichkeit erreichen wollte. Und er traf dort Yama, den Totengott, und stellte ihm die Frage: „Wie kann ich zur Unsterblichkeit kommen?“ Dann entspann sich ein Gespräch zwischen Nachiketas und Yama, und Yama erläutere ihm, wie das höchste Selbst erfahrbar ist und wie man letztlich aus der Identifikation mit dem Körper zur Verwirklichung des Ewigen kommt.

Und so gilt Nachiketas als der ideale Aspirant, der das Höchste erreichen will und es schließlich auch erreicht. Wenn du mehr wissen willst über Nachiketas und die Katha Upanishad, dann schaue auf unseren Internetseiten nach, gehe auf [Nachiketas www.yoga-vidya.de], gib dort als Suchbegriff ein, "Nachiketas" oder "Katha Upanishad" und dann findest du die ganze Geschichte der Katha Upanishad, die Geschichte von Nachiketas. Wir haben ja auch den vollständigen Text der Katha Upanishad auf unseren Internetseiten zur Verfügung gestellt. Nachiketas – die Hauptfigur in der Katha Upanishad, Ideal eines spirituell Suchenden.

Swami Sivananda über Nachiketas

Swami Sivananda schrieb in einem Artikel der Zeitschrift „Divine Life“ folgenden Artikel über Nachiketas:

Ich denke, ihr alle erinnert euch an die Geschichte von Nachiketas, die in den Katha Upanishaden erzählt wird. Gautama, der Vater von Nachiketas, verrichtete ein großes Opfer. Dieses Opfer wurde jedoch falsch verrichtet, da der Vater alles von Wert opferte, dies aber auch als Gelegenheit nutzt, sich auch von der Last alter, dem Sterben naher Kühe zu befreien. Um dies wieder auszugleichen bat Nachiketas seinen Vater, ihn ebenfalls zu opfern: "Zu wem wirst Du mich geben?" Der Vater antwortete: "Dem Tod werde ich Dich geben."

So ging Nachiketas zum Haus von Yama, dem Herrn des Todes. Er wartete dort drei Tage und Nächte, ohne dass jemand aus dem Haushalt Yamas ihm Gastfreundschaft erwies. Yama kehrte zurück und fand Nachiketas wartend, auf dass das Versprechen seines Vaters, ihm dem Tod zu übergeben, nicht gebrochen werde.

Yama sprach zu Nachiketas: "Oh Brahmane, Ihr ehrwürdiger Gast habt vor meinem Haus drei Tage und Nächte ohne ein Mahl gewartet, als Entschädigung will ich Euch drei Wünsche gewähren." Nachiketas bat zunächst darum, dass sein Vater wieder zufrieden mit ihm sein möge. Yama gewährte ihm diesen Wunsch: "Euer Vater wird Euch wie zuvor schätzen. Er wird in der Nacht ruhig schlafen und, wenn er Euch wieder sieht, seinen Ärger verlieren."

Der zweite Wunsch war eine Unterweisung Nachiketas in die Durchführung des himmlischen Feueropfers. Yama unterwies ihn und war so zufrieden mit seinem Schüler, dass er diesem Feueropfer dessen Namen gab. Als dritten Wunsch fragte der Junge nach dem Geheimnis des Todes. "Dort ist dieser Zweifel, wenn ein Mensch stirbt - manche sagen, dass er das Ende von allem ist und manche sagen, dass er es nicht ist. Ich würde es gerne wissen. Oh Herr des Todes, verratet mir Euer Geheimnis. Kann ein Mensch sich Eurem Griff entziehen?"

Yama antwortete: "Fragt nicht dies. Bei dieser Frage waren selbst die Götter der alten Zeit im Zweifel. Wahrlich, es ist nicht einfach zu verstehen. Subtil ist die Natur des Todes. Oh Nachiketas, wählt einen anderen Wunsch. Drängt mich nicht in diesem Punkt. Ich werde Euch stattdessen Söhne, Enkel, Gold, Pferde, Kutschen, Land, Wohlstand, ein langes Leben, schöne Frauen und vieles mehr geben."

Nachiketas antwortete: "Diese Dinge sind vergänglich. Sie verschleißen die Kraft der Sinne. Selbst das längste Leben ist kurz. Verglichen mit der Ewigkeit ist es nichts. Behaltet Eure Kutschen, Frauen, Tanz und Musik. Niemand wird durch Wohlstand glücklich. Erfüllt mir den einen Wunsch, den einen Wunsch, den ich habe: wie kann ein Mensch Eurem Rachen entgehen?"

Swami Sivananda

Yama erkannte so, dass dieser Junge ein geeigneter Schüler für eine Unterweisung in Jnana oder der Weisheit der Seele war. So sagte er ihm, wie der dem Griff des Todes entkommen kann: Er sprach: "Oh Nachiketas! Hört mir aufmerksam zu. Ich werde Euch den Weg sagen, auf dem man Unsterblichkeit erlangt. Den Menschen bindet sein Verlangen. Dieses Verlangen wird in den Sinnen geboren und bindet ihn an den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Er muss sein Verlangen zerstören und Geist und Sinne unter Kontrolle bringen. Dies ist der erste Schritt. Der Körper ist wie ein Kutsche, die Sinne sind die Pferde, das Gemüt entspricht den Zügeln und der Geist dem Kutscher. Die Pferde galoppieren nach den Sinnesobjekten und nehmen die Kutsche mit sich. Sie müssen auf den richtigen Pfad gelenkt werden. Der, der kein Unterscheidungsvermögen hat und dessen Geist stets unkontrolliert ist, dessen Sinne sind unkontrolliert wie durchgehende Pferde. Doch der, der versteht und dessen Geist stets unter Kontrolle ist, dessen Sinne sind unter Kontrolle wie gut dressierte Pferde. Er erreicht sein Ziel und erfährt keine Wiedergeburt mehr. Er erreicht das Ende seiner Reise, Vishnu Loka, den Planeten Vishnus.

Meditiert über das Eine, das Ewige, den Atman, das, was in der Höhle Eures Herzens wohnt. Fixiert Euren Geist auf das höchste Selbst. Wenn alles Verlangen der Sinne zerstört ist, wenn die drei Knoten des Unwissens zerschlagen sind, werdet Ihr Unsterblichkeit, auch Selbstverwirklichung oder Brahma Jnana genannt, erreichen. So könnt Ihr den Tod besiegen, Oh Nachiketas! Dies ist das Geheimnis des Todes.

Dieser Atman kann nicht von lustbetonten oder schwachen Menschen gefunden werden. Er kann nicht durch Diskurse, logische Argumentation oder das Studium irgendwelcher Texte gefunden werden. Das Selbst offenbart sich nur denen, die es auswählt. Die Wahl des Selbst wird durch die Reinheit und die Selbstlosigkeit des Lebens eines Aspiranten bestimmt.

Stehe auf! Erwache! Habt Ihr große Lehrer gefunden, lernt und realisiert den wundervollen Atman. Der Pfad zu ihm ist schmal wie eine Rasierklinge, schwer zu begehen und schwierig zu vollenden -- so sagen die Weisen."

So wurde Nachiketas dieses Wissen von Yama gegeben und auch die Lehre des Yoga. Nachdem er sich von allem Verlangen, allen Unreinheiten und dem Tod befreit hatte, erreichte er Brahman oder die unsterbliche Seele. Und so wird es allen gelingen, die von der Natur des Atman oder der unsterblichen Seele lernen.

Der Spirituelle Name Nachiketas

Nachiketas, Sanskrit नाचिकेतस् naciketas/nāciketā/nāciketa m, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Feuer, Name der Hauptgestalt der Katha-Upanishad, eines jungen Brahmanen, der den Todesgott Yama aufsucht und ihm u.a. die Frage stellt, was den Menschen nach dem Tod begegnet. Yama unterweist ihn über Atman, Brahman und den Weg der Erkenntnis. Nachiketas kann Aspiranten gegeben werden mit Soham Mantra.

Nachiketas erfährt die höchste spirituelle Wirklichkeit durch die Unterweisung durch Yama, den Totengott. Nachiketas heißt wörtlich „das was nicht erkannt werden kann“. Nachiketas heißt auch „der der nichts versteht“ im Sinne von „der, der nichts Relatives versteht, der nur das Höchste versteht“.

Nachiketas heißt auch das was latent in allem ist, das heilige Feuer. Wenn du Nachiketas heißt, dann soll das heißen du willst hinter die Dinge blicken und wie Nachiketas, der nach dem Höchsten streben wollte und mit nichts anderem zufrieden gewesen ist, willst auch du nach diesem Höchsten, dem Unendlichen und Ewigen streben.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Alle anderen Vorträge findest du unter www.yoga-vidya.de.

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