Grimm trifft Grimm
Grimm trifft Grimm: Die Geschichtensammler, Doppel-CD, Universal 2012, ASIN: B008VJWG1S, € 14,99.
Ob man Märchen mag oder nicht, ob jung, ob alt – man kommt an ihnen nicht vorbei. Und um es gleich vorwegzunehmen: Wer die Doppel-CD "Grimm trifft Grimm" erst einmal gehört hat, der möchte garantiert mehr davon!
In diesem Jahr sind bereits zweihundert Jahre vergangen seit dem Erscheinen des ersten Bandes der später insgesamt rund 210 "Kinder- und Hausmärchen" (KHM) von Jacob (geb. 1785) und Wilhelm Grimm (geb. 1786). Es war längst Zeit für eine neuartige, populärere Form der Märchenpräsentation. Die Plattenfirma Universal Music und die beiden nicht verwandten Musiker Markus und Michael Grimm haben eine den Rezipienten sehr ansprechende Art gefunden, alte Märchen neu zu erzählen.
"Grimm trifft Grimm": Das ist mehrdeutig gemeint, denn Michael Grimm ist Musiker, Komponist und Produzent, Markus Grimm ist Sänger, Autor, Songwriter, Moderator und Medienredakteur, und beide präsentieren Teile der Märchensammlung der Brüder Grimm. Nach Michael Grimms Vorstellung soll dieses Projekt mit CD und Tour "so märchenhaft werden wie die Märchen selbst". Markus Grimm findet es "wunderbar, den alten Texten neues Leben einhauchen zu dürfen". – Ganz nebenbei sei bemerkt, dass die beiden virtuosen Märchen-Interpreten keineswegs auf moderne Irrtümer der Märchenkolportage hereinfallen, denn das Hexenhaus in "Hänsel und Gretel" besteht nicht aus Lebkuchen, sondern aus Brot, Kuchen und Zucker, wie es hier korrekterweise vorgetragen wird.
Markus Grimm (geb. 1979 in Moers) hatte bereits 2009 mit "Grimms Märchen reloaded" ausgewählte Geschichten der Brüder Grimm in unsere heutige Zeit verlegt, und auf seiner Lesetour "Grimm liest Grimm" trug er Kindern in alten gruseligen Schlössern Märchen vor.
Auf der Doppel-CD "Grimm trifft Grimm" befinden sich vertonte Märchen der alten Grimms und märchenhafte Songs und Melodien der jungen Grimms. Die Kompositionen und ihre Arrangements lockern die Texte auf, ergänzen sie und motivieren die Hörer zu mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieses Projekt fortsetzen wird. (Rezension von Dr. Bernd A. Weil)
Siehe auch
- Meditation als Weg
- Von Tod und Wiedergeburt
- Schöpferische Freiheit
- Todesmelodie
- Hieroglyphen schreiben leicht gemacht
- Literatur kompakt
- La notte del mistero
- Hieroglyphen ohne Geheimnis
- Das große Lexikon des Buddhismus
- Gendün
Literatur
- Heinrich Zimmer: "Weisheit Indiens. Märchen und Sinnbilder" 1938, L.C. Wittich Verlag, Darmstadt.