Barbarika
Barbarika (IAST Barbarīka) war der Sohn von Ghatotkacha und Ahilavati, der Tochter des Yadava Königs Muru, und der Enkel von Bhima. Ursprünglich war Barbarika ein Yaksha, er wurde als Mann wiedergeboren.
Barbarika und sein Dialog mit Krishna
Schon in seiner Kindheit war Barbarika ein mutiger Krieger. Die Kunst der Kriegsführung lernte er von seiner Mutter. Von Shiva bekam er drei unfehlbare Pfeile, von Agni bekam er den Bogen dazu.
Als Barbarika hörte, dass der Krieg zwischen den Pandavas und Kauravas unvermeidlich wird, sagte er seiner Mutter, er wolle sich beteiligen, indem er auf Seiten der Unterlegenen kämpfe. Auf einem blauen Pferd reitend und mit seinen drei Pfeilen bewaffnet macht er sich auf den Weg in die Schlacht.
Bevor der Krieg begann, frage Krishna alle Pandavas, wie lange sie glaubten, dass es dauern würde, den Krieg zu beenden. Bhishma meinte 20 Tage, Drona 25 Tage, Karna 24 Tage, Arjuna 28 Tage.
Als Brahmane verkleidet stellte Krishna Barbarika dieselbe Frage. Barbarika meinte, er könne ihn in einer Minute beenden. Krishna lachte und zeigte auf seine drei Pfeile. Doch Barbarika klärte Krishna auf, dass er mit einem Pfeil alle Gegner besiegen könne, danach käme der Pfeil zurück in den Köcher.
Er erklärte Krishna, dass er mit dem ersten Pfeil alles markiert, was er zerstören möchte. Mit dem dritten Pfeil zerstört er alles, was markiert war, der Pfeil kommt in den Köcher zurück. Mit dem zweiten Pfeil markiert er, was er schützen will. Mit dem dritten Pfeil zerstört er dann alles, was nicht markiert ist. In anderen Worten, mit einem Pfeil kann er jedes Ziel anpeilen und mit dem anderen kann er es zerstören.
Krishna forderte ihn auf, mit diesen Pfeilen alle Blätter des Pipal Baumes zu treffen unter dem sie standen. Barbarika schloss die Augen und konzentrierte sich. Krishna pflückte schnell eines der Blätter und legte es unter Seinen Fuß.
Barbarika schoss seinen ersten Pfeil ab, er markierte alle Blätter des Baumes und umkreiste dann Krishnas Fuß. Krishna frage Barbarika, warum der Pfeil um Seinen Fuß kreise. Barbarika meinte, es müsse ein Blatt darunter liegen und der Pfeil ziele auf Seinen Fuß, um das Blatt, das unter ihm versteckt ist, zu markieren. Barbarika bat Krishna seinen Fuß zu heben, andernfalls würde der Pfeil das Blatt markieren, indem er Seinen Fuß durchbohre. Krishna hob Seinen Fuß und der Pfeil markierte das Blatt, das darunter lag. Der dritte Pfeil sammelte alle Blätter und band sie zusammen. Krishna war klar, dass diese Pfeile so unfehlbar sind, dass sie, selbst wenn Barbarika nicht auf das Ziel konzentriert ist, jedes Ziel suchen und finden das Barbarika anpeilt.
Wenn Krishna nun während der Schlacht die fünf Pandava Brüder schützen wollte und sie zu diesem Zweck irgendwo verstecken würde konnte er nicht verhindern, dass sie Barbarikas Opfer würden, denn die Pfeile suchen ihr Opfer und zerstören es. Niemand kann den Pfeilen entkommen. Krishna wollte mehr über Barbarikas außergewöhnliche Kräfte wissen.
Krishna fragte, zu welcher Seite er im Krieg stehen würde und Barbarika antwortete, dass er immer auf der Seite der Schwächeren kämpfen wolle. Da die Pandavas nur sieben Stellungen, die Kauravas jedoch elf Stellungen hätten, würde er auf Seiten der Pandavas kämpfen, damit diese siegten. Krishna frage, ob er sich über die Konsequenzen Gedanken gemacht habe und erklärte sie ihm.
Egal welche Seite er unterstützt, die andere wird immer die schwächere sein. Niemand kann ihn besiegen. So muss er immer auf der Seite sein, die schwach ist. In diesem Krieg müsste er ständig zwischen den Seiten pendeln. Beide Seiten würde er zerstören und nur er würde übrig bleiben. Krishna lehnte seine Teilnahme am Krieg ab.
Barbarikas Kopf
Der verkleidete Krishna bat Barbarika um eine Gabe. Barbarika versprach alles, was Er wünsche, zu geben. Krishna verlangte seinen Kopf. Barbarika erschrak. Er ahnte, dass hier etwas anders schien als es war. Barbarika bat den Brahmanen, seine wahre Identität preiszugeben. Krishna zeigte Sich Barbarika in Seiner Göttlichen Allgestalt. Damit hatte Barbarika Seinen Höchsten Segen erhalten. Krishna erklärte ihm, dass vor jeder Schlacht der Kopf des mutigsten Kriegers geopfert werden müsse, um das Schlachtfeld zu weihen. Da er Barbarika für den mutigsten unter den Kriegern hielt, bat er ihn um seinen Kopf. Barbarika überließ Krishna seinen Kopf. Dies geschah an einem Dienstag, am 12. Tag der hellen Hälfte des Mondes im Monat Phalguna.
Warum musste Barbarika seinen Kopf geben?
Barbarika war in seinem früheren Leben ein Yaksha. Einst kamen Brahma und andere Götter zu Vishnu und informierten ihn, dass das Böse auf Erden immer mehr zunehmen würde und sie die guten Menschen nicht mehr schützen könnten. Sie baten Vishnu um Hilfe. Vishnu erklärte, dass er bald auf der Erde inkarnieren werde, um die bösen Kräfte zu zerstören. Ein anwesender Yaksha meinte, dass er alleine alle bösen Elemente töten könne, und es nicht nötig sei, dass Vishnu Sich auf die Erde begebe. Das verletzte Brahma sehr, und er verfluchte den Yaksha, dass, wann immer die Zeit reif war, um das Böse zu vernichten, Vishnu ihn töten würde. Barbarika war dieser Yaksha und Krishna löste den Fluch ein.
Siehe auch
- Mahabharata
- Mahabharata Personen
- Mahabharata Parvas Kapitel
- Arjuna
- Bhagavad Gita
- Ramayana
- Hinduismus
Literatur
- Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata
Weblinks
- Krishna
- Bhagavad Gita Portal
- Mahabharata Nacherzählung mit spiritueller Deutung