Wechselatmung

Aus Yogawiki

Wechselatmung oder Anuloma Viloma, Nadi Shodana ist eine Form des Pranayama. Der Sanskritname für die Wechselatmung Anuloma Viloma bedeutet wörtlich: Mit dem Strich, gegen den Strich. Die Wechselatmung heißt Wechselatmung, weil man wechselnd durch das linke und durch das rechte Nasenloch atmet.

Wechselatmung

Wirkungen der Wechselatmung

* Körperlich Wechselatmung hilft, die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atmung unter Kontrolle zu bringen. Besonders die Perioden des Atem-Anhaltens sind ein gutes Training für Herz und Kreislauf. Anuloma Viloma hilft, die Nasendurchgänge zu öffnen. Wechselatmung ist vorzüglich gegen Allergien, Heuschnupfen und Asthma und wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Die Wechselatmung wirkt ausgleichend und harmonisierend auf alle Körpersysteme.

* Energetisch Nadi Shodana heißt "Reinigung der Nadis". Alle 72000 Nadis werden geöffnet, so dass Prana, die Lebensenergie, besser fliessen kann. Insbesondere Ida, Pingala und Sushumna werden geöffnet, Sonnen- und Mondenergie in Ida und Pingala harmonisiert. Durch das Öffnen der Sushumna kann das Prana in die höheren Chakras fließen. Durch Konzentration kann man das Prana hinschicken, wo man es haben möchte.

* Geistig Wechselatmung fördert die Konzentrationsfähigkeit und bereitet den Geist auf die Meditation vor. Wechselatmung hilft, zur inneren Ruhe und Kraft zu finden. Emotionelle Ungleichgewichte werden umgewandelt in das ruhige Gefühl der Stärke und Kraft.

Praktische Anleitung der Wechselatmung

Das Praktizieren der Wechselatmung ist sehr einfach. Bei dieser Wechselatmung atmest du durch ein Nasenloch ein, hältst den Atem an, dann atmest du durch das andere Nasenloch aus – und zwar im Verhältnis 2:8:4. Du setzt dich in einen bequemen Sitz. Das kann im Schneidersitz sein, im Fersensitz oder auch auf einem Stuhl. Sitze frei, also nicht angelehnt, mit gerader Wirbelsäule. Die linke Hand lässt du bequem sinken, legst sie einfach so oder im Chin Mudra auf dem linken Oberschenkel ab. Für das Chin Mudra gibst du den linken Zeigefinger an die Wurzel des linken Daumens, die anderen drei Finger hältst du in locker in ihrer natürlichen Krümmung.

Die rechte Hand führst du nach oben, klappst Zeigefinger und Mittelfinger nach unten Richtung Handfläche (Vishnu Mudra) und legst den rechten Daumen an die kleine Delle des rechten Nasenflügels, und den rechten Ringfinger oben an die kleine Delle des linken Nasenflügels. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach...

Dann verschließt du abwechselnd beide Nasenlöcher, indem du jeweils ganz leichten Druck mit Ringfinger oder Daumen ausübst. Du beginnst immer auf der linken Seite. Also verschließt du zu Beginn das rechte Nasenloch mit dem Daumen und atmest links ein für 4 Sekunden, verschließt beide Nasenlöcher und hältst den Atem an für 8 Sekunden. Dann atmest du rechts aus, für 8 Sekunden, rechts gleich wieder ein für 4 Sekunden, hältst den Atem in der Mitte für 8 Sekunden und links wieder aus für 8 Sekunden. Mache noch 5 - 10 weitere Runden. Später kannst du die Zeiten steigern. Das Verhältnis sollte dann immer 1:4:2 sein, also zum Beispiel 4 Sekunden einatmen, 16 Sekunden Atem anhalten, 8 Sekunden ausatmen.

Das linke Nasenloch ist der Weg von Ida Nadi, das rechte von Pingala Nadi. Wenn du wirklich gesund bist, atmest du ungefähr eine Stunde und fünfzig Minuten durch das Ida-Nasenloch, dann die gleiche Zeit durch das Pingala-Nasenloch. Doch bei vielen Menschen ist dieser natürliche Rhythmus gestört. Wecheselatmung stellt den gleichmäßigen Atemfluss wieder her und harmonisiert die Prana-Bewegung im Körper.

Das ist besonders wichtig, wenn du das Prana über Sushumna, das Zentralnadi, nach oben führen willst. Eine Runde Wecheselatmung besteht aus sechs Schritten. Beginne mit zehn Runden und baue die Übung allmählich auf zwanzig Runden aus.

Das Vishnu Mudra in der Wechselatmung

In Anuloma Viloma wendet man das Vishnu Mudra an, indem ma mit der rechten Hand die Nasenlöcher schließt. Winkele Zeige- und Mittelfinger ab und führe die Hand zur Nase. Der rechte Daumen schließt das rechte Nasenloch; Ringfinger und kleiner Finger schließen das linke. Nun mache weiter.

Die sechs Schritte einer Runde Wechselatmung

1 Atme durch das linke Nasenloch ein, indem du das rechte mit dem Daumen schließt. Bis vier zählen.

2 Atem anhalten, beide Nasenlöcher schließen. Bis sechzehn zählen.

3 Durch das rechte Nasenloch ausatmen, das linke mit Ringfinger und kleinem Finger geschlossen halten. Bis acht zählen.

4 Atmen Sie durch das rechte Nasenloch ein, indem du das linke geschlossen hältst. Bis vier zählen.

5 Atem anhalten, beide Nasenlöcher schließen. Bis sechzehn zählen.

6 Atme durch das linke Nasenloch aus, indem du das rechte mit Ihrem Daumen schließt. Bis acht zählen.

Die Wechselatmung - Segen der Götter

Ein Erfahrungsbericht von Mandalasa Thekla Faber, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.32 - Frühjahr 2016'

Wechselatmung

Dieser Artikel handelt von den Wirkungen der Wechselatmung. Die Verfasserin berichtet von ihren eigenen positiven Erfahrungen.

Einführung

Die Wechselatmung (Nadi ´Shodana bzw. Anuloma Viloma) ist eine der bekanntesten yogischen Atemtechniken (neben Kapalabhati, Bhastrika, Ujjayi, Bhramari und der vollen Yogaatmung). Ihre spezielle Wirkung besteht im Ausgleichen, dem in Balance bringen des Atems und infolge dessen des Geistes. Ha (Sonne) und Tha (Mond), rechte und linke Gehirnhälfte werden in Einklang gebracht.

Wenn du aufgeregt bist oder mit negativen Emotionen geladen, vielleicht verärgert, sauer oder wütend bist, holt dich die Wechselatmung runter, schafft es, dich friedlicher und gelassener zu stimmen. Bist du eher müde, antriebslos, träge, dann wird die Wechselatmung dich aktivieren, dich aufladen mit neuer Kraft und Energie. Sie weckt in dir die Bereitschaft, tätig zu sein, auch kreativ zu werden, Dinge sinnvoll und positiv miteinander zu verknüpfen.

Besonders toll: durch die tägliche Anwendung dieser Atemtechnik erzeugst du immer wieder eine friedliche Grundstimmung und trittst anderen Wesen viel freundlicher gegenüber - das konnte ich jedenfalls bei mir feststellen.

"Der Geist ist wie ein Blumenbeet."

Durch das Praktizieren von Kapalabhati - einer Reinigungsübung - als Vorübung wird das geistige Beet umgegraben, mit Licht und Luft angereichert. Negative Gedanken werden wie Unkraut herausgezogen. Wechselatmung im Anschluss ist wie das Zusammenharken des Unkrauts und Neubestellen des Bodens. Positive Gedanken werden wie Keimlinge gesetzt und im Laufe der Zeit gehegt und gepflegt. Kapalabhati und Nadi Shodana sind ein unschlagbares Team.

Mein Weg mit der Wechselatmung

Als ich die Wechselatmung kennenlernte, mochte ich sie überhaupt nicht. Abends beim Kurs in der Yogaschule, dabei ruhig sitzen bleiben müssen, alle möglichen Gedanken kreisen, unter anderem an das, was ich alles noch erledigen muss, an welchen Stellen, warum und mit wem es Probleme gibt, oder einfach hungrig zu überlegen, was es gleich zum Essen gibt... Ich hab damals mehr notgedrungen mitgemacht und mich gefragt, was das alles bringen soll. Immerhin hab ich damals mit dem Zigaretten rauchen aufgehört.

Erst einige Jahre später, während meiner Yogalehrerausbildung in Bad Meinberg, bei der die Wechselatmung mehrmals am Tag praktiziert wurde, habe ich erst wirklich und in der Tiefe begriffen, was diese ausmacht. Seitdem mache ich sie täglich, wenn ich stark erkältet bin und die Nase zu ist, mache ich sie gedanklich und warte dann auf den "freien Nasenmoment". Im Laufe der Zeit spürte ich dann die weitergehenden Wirkungen, für die ich unendlich dankbar bin.

Ich bin friedlicher geworden, nicht mehr ganz so zickig wie früher. Mein Herz ist offener geworden. Viele Dinge von anderen Menschen nehme ich nicht mehr als Angriff war, sondern versuche eher, deren Sichtweise zu verstehen. Auch wenn es nicht mit meinen Positionen übereinstimmt, so kann ich andere Meinungen besser akzeptieren. Ich streite mich weniger, wenn, dann eher fachlich. Wenn ich mich streite, bin ich emotional viel weniger aufgewühlt. Und ich komme viel schneller in einen ausgeglichenen Zustand zurück.

„Es entsteht eine Art Schutzschicht, ein Kokon für die Seele."

Negatives schwingt nicht mehr Tage und Wochen nach und ich hadere nicht mehr innerlich mit den anderen Menschen. Ich fühle mich eher verbunden. Ängste verschwinden. Auch Depressionen und andere psychische Beeinträchtigungen, so sagt es die Wissenschaft. Und du brauchst dich auch nicht wundern, wenn du vor dem Wecker klingeln aufwachst, einfach wach bist und voll da, denn die yogischen Atemtechniken tragen dazu bei, den Energielevel anzuheben und Schlaf zu sparen.

Wiederhole diese Übung täglich, am besten in den frühen Morgenstunden. Das gibt dir Energie und einen positiven Schwung für den ganzen Tag. Ich möchte dich ermuntern, es auszuprobieren. Nimm dir dafür 40 Tage Zeit. Wenn du es gut findest, dann schaffst du es in diesem Zeitraum, es zur festen Gewohnheit zu machen. Praktiziere täglich mindestens 10 Minuten. Du wirst erstaunliche Ergebnisse beobachten. Wenn du deine Kenntnisse vertiefen und vor allem praktische Erfahrungen sammeln möchtest, findest du bei Yoga Vidya gute Seminare.

Über die Autorin

Mandalasa Faber - ist Heilpädagogin und Yogalehrerin (BYV). Sie liebt Mantras und leitet das Grafik-Team in Bad Meinberg.

Praxisvideos von der Wechselatmung bzw. Anuloma Viloma - Übungsanleitungen

Praxisvideo - Wechselatmung für Anfänger


Praxisvideo - Wechselatmung für Zwischendurch

Herzlich Willkommen zu Anuloma Viloma, der Wechselatmung. Eine Yogaatemübung für inneres Gleichgewicht, zum Ausgleich der beiden Gehirnhemisphären, für innere Ruhe und Kraft. Die Wechselatmung ist eine Übung, die du zwischendurch machen kannst, um wieder neue Energie zu bekommen, dich zu zentrieren. Sie besteht daraus, dass du wechselseitig durch das eine und das andere Nasenloch atmest und zwischendurch die Luft anhältst. Am leichtesten geht es, wenn du es einfach ausprobierst.

Setze dich bequem hin. Entweder auf einen Stuhl, eine Bank oder auf den Boden, so wie es für dich angenehm ist. Hebe die rechte Hand und beuge Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand. So kannst du nachher mit dem Daumen das rechte Nasenloch schließen und mit dem Ringfinger das linke Nasenloch – indem du an die Außenseite der Nase fasst. Also nicht die Finger in die Nasenlöcher stecken, sondern an die Nasenflügel anlegen.

Halte jetzt die Hand so und atme zunächst vollständig mit dem Bauch aus. Schließe das rechte Nasenloch, atme links ein. Der Bauch geht dabei nach vorne. Halte die Luft an und schließe beide Nasenlöcher. Atme 8 Sekunden lang links aus, dabei geht der Bauch hinein. Atme rechts vier Sekunden lang ein, dabei geht der Bauch hinaus. Halte die Luft vier Sekunden lang an. Schließe beide Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger. Atme links 8 Sekunden lang aus, dabei geht der Bauch hinein.

Atme links ein und stelle dir vor, du atmest neue Energie ein. Halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher und spüre Energie in dir. Atme rechts aus und stelle dir vor, du entspannst und lässt ganz los.

Atme rechts ein, stelle dir vor, du energetisierst die rechte Körperhälfte und halte die Luft an. Schließe beide Nasenlöcher und fühle dich innerlich zentriert und stark. Atme links aus, stelle dir vor, du entspannst die linke Körperhälfte.

Atme links ein, energetisiere die linke Körperhälfte und halte die Luft 6 Sekunden an. Spüre dich zentriert und stark. Atme durch das rechte Nasenloch aus und entspanne die rechte Körperhälfte. Atme rechts ein, neue Energie in die rechte Körperhälfte. Halte die Luft an, fühle dich zentriert und stark. Atme links 8 Sekunden lang aus und entspanne die linke Körperhälfte.

Atme links ein, neue Energie und Kraft. Halte die Luft an und konzentriere dich jetzt auf den Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn.

Atme rechts aus und stelle dir vor, du lässt von der Stirn aus Energie ausstrahlen. Atme rechts ein, Energie zur Stirn. Halte die Luft an, konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Vielleicht spürst du dort ein sanftes Kribbeln. Atme links aus und lasse die Energie der Stirn weit ausstrahlen.

Atme links ein, Energie zur Stirn, Zentrum der Intuition, halte die Luft an und spüre Stirn. Den Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Atme rechts aus, lass die Energie der Stirn weit werden. Atme rechts ein, Energie zum Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Halte die Luft an und fühle dich gut zentriert. Atme links aus.

Atme links wieder ein, halte die Luft an. Jetzt konzentriere dich auf den Scheitel und den Raum oberhalb des Kopfes. Wenn du willst, stelle dir ein Licht oberhalb des Kopfes vor. Fühle dich nach oben verbunden. Atme 8 Sekunden lang rechts aus. Atme rechts noch einmal zur Scheitelgegend ein, halte die Luft an, spüre die Scheitelgegend und den Raum darüber. Atme links aus und senke die Hand.

Bleibe noch einen Moment lang ruhig sitzen und atme ein paar mal tief ein und aus. Fühle dich zentriert. Fühle dich ruhig. Fühle, wie du im Gleichgewicht bist. Bereit mit neuem Elan und Freude zur nächsten Etappe zu gehen. Öffne langsam die Augen. Wir wünschen dir viel Freude beim Yoga, viel Inspiration und immer wieder die Fähigkeit, dich in deiner Mitte zu zentrieren.


Praxisvideo - Wechselatmung im Rhythmus 4:4:8


Praxisvideo - Wechselatmung im Rhythmus 4:10:8


Praxisvideo - Wechselatmung im Rhythmus 5:20:10 mit Mula Bandha

In diesem Übungsvideo leitet Sukadev die Wechselatmung im Rhythmus 5:20:10 mit Hinweisen auf das vordere, mittlere und hintere Mula Bandha an.

Samanu

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Eine Pranayama-Übung zur Aktivierung der vier Elemente, zur Reinigung des Astralkörpers und zur Entfaltung von positiven Kräften.

Samanu ist die Wechselatmung mit Bija-Mantra der Elemente. Manu steht unter anderem für Mantra, Sa heißt mit, Samanu: mit Mantra. Du verwendest die vier Bija-Mantras Yam, Ram, Tam und Lam und verbindest diese mit der Wechselatmung.

Wechselatmung mit Wiederholung der Bija mantras

Grundsätzlich gibt es zwei, oder eigentlich drei Weisen, wie du das verbinden kannst:

  • Du kannst eine Runde Wechselatmung machen und dabei Yam wiederholen, also links ein, Atem anhalten, rechts aus, rechts ein, Atem anhalten, links aus: eine Runde Wechselatmung. Während dieser Zeit konzentrierst du dich auf Yam. Bei der zweiten Runde auf Ram, bei der dritten Runde auf Tam und bei der vierten Runde auf Lam. Und so machst du das zweimal insgesamt, das heißt acht Runden Wechselatmung. Das heißt, du gehst durch alle vier Mantras jeweils zwei Mal.
  • Eine zweite Weise wäre, eine halbe Runde Wechselatmung Yam, eine halbe Ram, eine halbe Tam, eine halbe Lam. Also links einatmen Yam, Anhalten Yam, rechts ausatmen, Yam. Rechts einatmen Ram, anhalten, Ram, links ausatmen Ram. Und das Gleiche dann mit links ein- und anhalten und rechts ausatmen jeweils Tam und rechts ein- und anhalten und links ausatmen jeweils Lam. Und das ist dann eine Runde Samanu, was zwei Runden Wechselatmung sind. Vier Mantras. Und dann würdest du vier Runden Samanu machen, so dass du auch wieder auf acht Runden Wechselatmung kommst, und so die Nadis auf diese Weise reinigst.
  • Die dritte Möglichkeit, die nur für Fortgeschrittene gedacht ist, die mindestens den Rhythmus acht Sekunden, zweiunddreißig Sekunden, sechzehn können, wäre links einatmen Yam, Anhalten Ram, rechts ausatmen Tam, und dann rechts einatmen Lam, Anhalten Lam, links ausatmen Lam. Und dann wieder Yam, Ram, Tam und Lam, Lam, Lam.

Visualisierung in der Wechselatmung

Luftelement

Nicht nur wiederholst du das Mantra in einem bestimmten Rhythmus, typischerweise Yam-Yam-Yam-Yam, sondern du visualisierst dabei auch etwas. Wenn du links einatmest und anhältst und rechts ausatmest, wiederholst du Yam, und du kannst dir Luft vorstellen. Zum Beispiel eine Möglichkeit wäre Luft bläst durch alle Nadis, bläst alle Unreinheiten weg, gibt dir das Gefühl von Leichtigkeit und Weite. Du kannst das auch konzentriert machen auf dem Anahata Chakra. Du kannst dir vorstellen, dass vom Herzen her Wirbelwind überall hin bläst und dich weit macht und leicht macht.

Feueremelent

Ram, also das zweite Bija-Mantra entspricht dem Feuer-Element, dem Manipura Chakra, Feuer-Chakra. Wenn du Ram wiederholst kannst du dich auf den Bauch konzentrieren, dir Feuer vorstellen, wie ein Lagerfeuer oder wie ein Vulkan oder einfach die Sonne. Und die Sonne strahlt aus und geht überall hin. Und mit diesem Feuer verbrennst du alle Unreinheiten.

Wasserelement

Danach folgt Tam. Tam entspricht dem Wasser und dem Nektar. Bei Tam kannst du dir vorstellen, dass von oben Wasser oder Nektar durch dich hindurch plätschert und dich ganz reinigt, alle Unreinheiten zum Schmelzen bringt. Oder du kannst dir auch vorstellen, dass ein Segensfluss durch dich hindurchfließt, und Gnade, Segen kommt, und alles andere wird weggespült.

Tam entspricht dem Chandra-Chakra. Chandra-Chakra ist das Mond-Chakra über der Stirn. Chandra-Chakra hat verschiedene Aspekte. Chandra-Chakra entspricht zum Einen der Nasenspitze, du kannst dir auch Chandra-Chakra vorstellen wie eine Mondsichel über der rechten Augenbraue. Du könntest dir aber auch die Mondsichel vorstellen über dem ganzen Kopf oder durch den ganzen Kopf, und stellst dir vor, dass von oben Segen hineinströmt, in der Mondsichel gesammelt wird und von dort weiter nach unten strömt.

Tam entspricht auch dem Svadhishthana Chakra, das Svadhishthana-Chakra ist in der Kreuzbeingegend und in der Beckengegend. Ein anderes Bija Mantra wäre auch Vam, aber Wasser fließt von oben nach unten, und gerade wenn man die Reinigungswirkung haben will, nimmt man Tam, dass von oben Wasser hineinströmen kann. Wenn du Vam wiederholen würdest, wäre es wie so ein kleines Plätschern vom Svadhishthana-Chakra. Du könntest dir von dort aus einen Springbrunnen vorstellen und dann reinigen, aber normalerweise verwendet man bei Samanu Tam und stellt sich diesen Fluss von oben vor, der dann auch gleichzeitig Svadhishthana-Chakra aktiviert. Tam entspricht auch dem Nektar, Vam wäre Wasser.

= Erdelement

Viertes Mantra ist Lam. Lam entspricht dem Erdelement und Lam ist Muladhara-Chakra. Mula heißt Wurzel und so kannst du dir bei Lam auch vorstellen, dass du Erdenergie aufnimmst von der Erde, also von unten nach oben kommt die Erdenergie. Und dann geht das Prana der Erdenergie durch den Stamm der Wirbelsäule nach oben und erstrahlt dann in alle Richtungen.

Du könntest auch sagen, es gibt eine gewisse Logik. Zuerst Yam heißt: sich öffnen vom Herzen her, Ram heißt: sich öffnen vom Bauch her. Erstmal Yam vom Herzen her Leichtigkeit, Ram mit Feuer. Anschließend öffnen von oben oder nach oben ist die Tam-Energie und dann öffnen nach unten und von unten Lam-Energie. Und dann bist du verbunden.

Und so ist Samanu nicht nur Reinigung, sondern auch Verbundenheit mit allen Wesen, Verbundenheit mit der Himmelsenergie, Verbundenheit mit der Erdenergie.

Wenn du Samanu übst, kannst du dich natürlich zum Einen auf die Reinigungswirkung konzentrieren, du kannst dich auf die Verbindungswirkung konzentrieren, du kannst dich auch hauptsächlich auf den Klang des Mantras konzentrieren, oder du kannst das auch verbinden mit Affirmationen. Wenn du Yam wiederholst, kannst du sagen: „Ich bin offen, Yam, Yam, Yam, mein Herz ist weit, Yam, Yam, Yam, ich bin voller Freude und Liebe, Yam, Yam, Yam“. Bei Ram kannst du wiederholen: „Mein Wille ist stark, Ram, Ram, Ram, ich kann mich durchsetzen, Ram, Ram, Ram, ich bin mutig, Ram, Ram, Ram, voller Begeisterung, Ram, Ram, Ram“. Bei Tam kannst du sagen: „Ich fließe mit dem kosmischen Strom, Tam, Tam, Tam, ich lasse ganz los, Tam, Tam, Tam, ich vertraue auf göttliche Gnade und Segen, Tam, Tam, Tam“. Bei Lam kannst du wiederholen: „Ich bin beständig, Lam, Lam, Lam, ich habe Ruhe, Lam, Lam, Lam, ich bin gut verwurzelt, Lam, Lam, Lam, habe Geduld und Beständigkeit, Lam, Lam, Lam, ich habe Ausdauer, Lam, Lam, Lam“. Das sind also verschiedene Möglichkeiten, wie du die vier Mantras verbinden kannst. Man könnte auch noch eine weitere Möglichkeit der Visualisierung machen. Du könntest sagen: Yam ist so wie Luft durchpusten ähnlich wie mit einem Pressluftschlauch oder mit einem Besen alles wegpusten und kehren. Ram ist wie Feuer, Desinfektion, mit Feuer wird alles verbrannt. Tam ist dann wie Wasser, die Asche wird weggeschwemmt. Und Lam heißt, man versiegelt die Reinheit und hält die Reinheit fest, dass nicht so schnell wieder Anderes hineinkommen kann. Samanu gilt als fortgeschrittene Übung, insbesondere wenn du die Bija-Mantras verwendest. Also wenn das jetzt das erste Mal ist, dass du über Samanu hörst oder dasss du noch nicht angeleitet worden bist, dann kannst du jetzt damit nicht Samanu üben. Aber wenn du Samanu schon einmal angeleitet wurdest, dann hoffe ich, dass diese Erläuterungen für dich hilfreich sein können. Im Normalfall übst du Samanu nach Kapalabhati. Du übst Samanu und danach übst du weiter Wechselatmung, so dass du insgesamt mindestens zwanzig Minuten Wechselatmung übst. Du übst zusätzlich mindestens zwanzig Minuten Meditation und du übst jeden Tag mindestens zwanzig bis dreißig Minuten Asanas gefolgt von Tiefenentspannung. Damit die Bija-Mantras gut wirken ist auch wichtig eine sattwige Ernährung, das heißt, der Verzicht auf Fleisch, Fisch, alkoholische Getränke, Rauchen und bewusstseinsverändernde Drogen. Denn gerade Samanu mit Bija-Mantras wirkt sehr stark, und diese Wirkung ist dann harmonisch und spürbar, wenn du auch sonst einen sattwigen Lebensstil pflegst. Übungsanleitungen für Samanu findest du im Rahmen der zweijährigen Yogalehrer-Ausbildung, in der vierwöchigen Yogalehrer-Ausbildung bei Yoga Vidya, da gehört Samanu und fortgeschrittenes Pranayama auch zur Ausbildung. Ansonsten lernst du Samanu und übst es im Rahmen von Kundalini-Yoga Seminaren, Mittelstufe und Fortgeschrittene, oder auch im fortgeschrittenen Pranayama um sechs Uhr im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Und wenn du den fortgeschrittenen Pranayama Videokurs mitmachst, kannst du auch Pranayama für Fortgeschrittene lernen und dann gehört dort auch Samanu dazu.

Wirkung und Nutzen der Wechselatmung - ausführlicher Videovortrag

Hier ein etwas ausführlicherer Videovortrag zum Warum und Wie der Wechselatmung. Erfahre für über die Wirkung dieser wichtigen Atemübung.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Atem-Praxis

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Kundalini Yoga

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