Der Prozess des Yoga - Kapitel 3 - Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil ausgehen, haben sie gemeinsame Eigenschaften. Was immer die Welt als ihre wesentliche Qualität oder ihren [[Charakter]] hat, ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem [[Individuum]] und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere [[Wahrnehmung]]en hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer [[Persönlichkeit]] völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen [[Erfahrung]].  
Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil ausgehen, haben sie gemeinsame Eigenschaften. Was immer die Welt als ihre wesentliche Qualität oder ihren [[Charakter]] hat, ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem [[Individuum]] und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere [[Wahrnehmung]]en hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer [[Persönlichkeit]] völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen [[Erfahrung]].  


Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der [[Reiz]]e. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse Empfindung wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.  
Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der [[Reiz]]e. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse [[Empfindung]] wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.  


Es gibt einen Magnetismus oder eine [[Kraft]], die von allem in dieser Welt ausgeht. Alles ist ein Magnet. Es gibt den anorganischen Magnetismus und auch das, was als tierischer Magnetismus bekannt ist. Diese magnetische Kraft ist nichts anderes als die Art und Weise, wie  
die [[Energie]] automatisch von Körpern durch ihre bloße Anwesenheit freigesetzt wird. Manchmal ist dieser Magnetismus sehr stark, manchmal ist er sehr schwach. Intensiver Magnetismus kann in solchen Dingen wie einem Laststein oder dem, was allgemein als Magnet bekannt ist, gesehen werden. Es ist nicht nur der Magnet, der die [[Kraft]] des [[Magnetismus]] besitzt; alles hat diese Kraft in einem gewissen Verhältnis und in einer gewissen Intensität. Das Prinzip des Feuers ist zwar in allen Gegenständen vorhanden, auch in Holz und Stein, aber bei einem Streichholz ist es in größerem Maße und mit größerer Intensität vorhanden als bei einem Stein. Obwohl das Element der Kraft oder des Magnetismus in verschiedenen Objekten in unterschiedlichen Anteilen vorhanden ist, ist es in bestimmten Dingen, die wir Magnete nennen, stärker ausgeprägt. Das kann ein Hufeisenmagnet oder jeder andere Magnet sein.


Es gibt einen Magnetismus oder eine Kraft, die von allem in dieser Welt ausgeht. Alles ist ein Magnet. Es gibt den anorganischen Magnetismus und auch das, was als tierischer Magnetismus bekannt ist. Diese magnetische
Dieser Magnetismus ist nichts anderes als der Ruf des Objekts nach einem bestimmten Zweck. Es handelt sich nicht um eine zweckfreie Aktion oder Reaktion. Es ist eine Aufforderung des Objekts in Bezug auf andere Objekte in der Welt. Jedes Objekt ruft jedes andere Objekt zu sich - "Komm zu mir" -, so wie ein Geschwisterpaar ein anderes Geschwisterpaar aufgrund ihrer innigen Beziehung oder Blutsverwandtschaft ruft. Das ganze [[Universum]] ist eine solche magnetische Masse, die bis ins Innerste erregt ist, und ihre Kraft ist unbegreiflich. Wir wissen, was eine kleine atomare Masse an Materie als Potenzial enthält. Sie kann die ganze Welt zerstören. Wenn ein kleines Quantum Materie so viel Energie enthalten kann, dass es in der Lage ist, das Leben auf der Erde zu zerstören, wie hoch wäre dann die Gesamtenergie des gesamten [[Kosmos]]?


Kraft ist nichts anderes als die Art und Weise, wie  
Diese Energie ist latent verborgen und manifestiert sich nicht immer im Außen. Sie manifestiert sich nur, wenn das [[Bewusstsein]] zu seinem Status des [[Selbstbewusstsein]]s aufsteigt. Je mehr wir in unserem umfassenden Bewusstsein aufsteigen, desto mehr sind wir in der Lage, Energie aus uns selbst freizusetzen. Von [[Yogis]] wird angenommen, dass sie sehr mächtig sind. Die [[Macht]] kommt nicht durch den Besitz von Instrumenten oder Geräten in ihren Händen, sondern durch die Manifestation dieser starken Kraft in ihnen selbst - die magnetische Energie, die jeder hat, die sich aber nur unter bestimmten Umständen manifestiert.


die Energie wird automatisch von Körpern durch ihre bloße Anwesenheit freigesetzt. Manchmal ist dieser Magnetismus sehr stark, manchmal ist er sehr schwach. Intensiver Magnetismus kann in solchen Dingen wie einem Laststein oder dem, was allgemein als Magnet bekannt ist, gesehen werden. Es ist nicht nur der Magnet, der die Kraft des Magnetismus besitzt; alles hat diese Kraft in einem gewissen Verhältnis und in einer gewissen Intensität. Das Prinzip des Feuers ist zwar in allen Gegenständen vorhanden, auch in Holz und Stein, aber bei einem Streichholz ist es in größerem Maße und mit größerer
Was ich damit sagen will, ist, dass das gesamte Universum eine Masse von Energie und Kraft ist, was darauf hinweist, dass die Objekte der Welt in enger [[Beziehung]] zueinander stehen. Diese Beziehung der Objekte untereinander ist die Ursache für die Freisetzung von Energie oder Magnetismus in den Dingen. Es handelt sich um eine Anziehungskraft oder einen Druck, den die Objekte aufgrund der Anwesenheit von etwas anderem, das außerhalb von ihnen liegt, verspüren.


Intensität vorhanden als bei einem Stein. Obwohl das Element der Kraft oder des Magnetismus in verschiedenen Objekten in unterschiedlichen Anteilen vorhanden ist, ist es in bestimmten Dingen, die wir Magnete nennen, stärker ausgeprägt. Das kann ein Hufeisenmagnet oder jeder andere Magnet sein.  
Jeder von uns hier strahlt eine solche [[Anziehungskraft]] aus. Wir haben eine [[Aura]] um uns herum. Jeder Mensch hat eine Aura, die sich bei Personen mit niedrigem Druck nur schwach manifestiert, die sich aber bei Personen mit hohem Druck in hoher Potenz entfaltet. Dieser hohe oder niedrige Druck der [[Individualität]] ist das Ergebnis der proportionalen Freisetzung der Bewusstseinskraft in sich selbst durch eine besondere Kunst oder Technik, die wir als [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] kennen.  


Was wir [[Yoga]] nennen, ist nichts anderes als der Prozess der Freisetzung dieser Bewusstseinskraft in uns selbst. Diese immense universelle magnetische Kraft, die in jeder Person und jedem Objekt verborgen, latent und potent ist, wird durch einen eigentümlichen, unheimlichen, verschleierten, unbekannten Prozess freigesetzt. Dieser Prozess ist nichts anderes als die Rückkehr des Bewusstseins in seinen ursprünglichen Zustand, in dem es sich befand, als es sich primär manifestierte oder vom Punkt der [[Schöpfung]] freigesetzt wurde. Von den [[Jiva]]s könnte man sagen, dass sie sich in einem bestimmten Zustand befanden, als sie sich ursprünglich im Schöpfungspunkt befanden. Die Dinge an sich sind anders als die Dinge, wie sie in Beziehung zu anderen Dingen und anderen Personen stehen. Dies ist der Unterschied, den ich in unserer ersten Sitzung zwischen der [[ethisch]]en oder sozialen Beziehung und der primären oder wissenschaftlichen Beziehung gemacht habe. Wir kommen erneut auf diesen Punkt als wichtiges Diskussionsthema zu sprechen.


Dieser Magnetismus ist nichts anderes als der Ruf des Objekts nach einem bestimmten Zweck. Es handelt sich nicht um eine zweckfreie Aktion oder Reaktion. Es ist eine Aufforderung des Objekts in Bezug auf andere Objekte in der Welt. Jedes Objekt ruft jedes andere Objekt zu sich - "Komm zu mir" -, so wie ein Geschwisterpaar ein anderes Geschwisterpaar aufgrund ihrer innigen Beziehung oder Blutsverwandtschaft ruft. Das ganze Universum ist eine solche magnetische Masse, die bis ins Innerste erregt ist, und ihre Kraft ist unbegreiflich. Wir wissen, was eine kleine atomare Masse an Materie als Potenzial enthält. Sie kann die ganze Welt zerstören. Wenn ein kleines Quantum Materie so viel Energie enthalten kann, dass es in der Lage ist, das Leben auf der Erde zu zerstören, wie hoch wäre dann die Gesamtenergie des gesamten Kosmos?
Die Dinge an sich sind schwer wahrzunehmen, und die Dinge, wie sie wahrgenommen werden, unterscheiden sich von den Dingen, wie sie wirklich sind. Wir haben diese [[Unterscheidung]] in der gemeinsamen Erfahrung zwischen Personen, menschlichen Wesen, gesehen. Eine Person selbst, unabhängig, wie sie individuell ist, wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, ist anders als eine Person, die in der Öffentlichkeit oder in der Gesellschaft erscheint. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit oder in der äußeren Atmosphäre der Gesellschaft befinden, verhalten wir uns anders, als wenn wir uns unabhängig verhalten. Wenn wir ganz allein sind, unbekannt, ungesehen und unbeobachtet, denken und fühlen wir anders, als wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigen, und zwar aus Gründen, die jeder kennt. Dieses Gesetz gilt vielleicht für alles, für jeden Gegenstand auf der Welt. Das Ding an sich - die Sache an sich, der Gegenstand an sich, die Person an sich - ist anders und schwieriger zu [[erforschen]] als derselbe Gegenstand oder dieselbe Person im Verhältnis zu anderen Personen und Dingen.


Diese Energie ist latent verborgen und manifestiert sich nicht immer im Außen. Sie manifestiert sich nur, wenn das Bewusstsein zu seinem Status des Selbstbewusstseins aufsteigt. Je mehr wir in unserem umfassenden Bewusstsein aufsteigen, desto mehr befinden wir uns in einem  
Wenn sich ein Mensch in der Gegenwart eines Objekts befindet, entsteht eine neue Atmosphäre. Wenn wir uns in einer Versammlung oder einem Parlament, in einer Gesellschaft von Personen oder Körpern befinden, schaffen wir eine Atmosphäre, die sich ein wenig von der Atmosphäre unterscheidet, die wir in uns selbst haben. Der Grund dafür ist, dass es eine gegenseitige Reaktion zwischen uns und den anderen Personen oder Objekten draußen in der Öffentlichkeit gibt, während es eine solche Reaktion nicht gibt wenn wir allein sind. Diese Reaktion ist die Ursache für unser [[Vergnügen]] und unseren [[Schmerz]]. Der Reiz, der von den Objekten ausgeht, stört unser [[Denken]], und wir beginnen, nicht unabhängig, sondern in Bezug auf die Beziehung zu denken, die wir bereits mit den anderen Personen und Objekten außerhalb hergestellt haben. Daher haben wir eine voreingenommene Sicht der Dinge aufgrund der individuellen Position, die wir in der Gesellschaft einnehmen. Die [[Yogapraxis|Praxis des Yoga]] wird schwierig, weil wir nicht in der Lage sind, die kosmische Beziehung, in der wir stehen, zu verstehen, die sich von der individuellen oder sozialen Beziehung unterscheidet, in der wir normalerweise im täglichen Leben stehen.  
Position, um Energie aus uns freizusetzen. Von Yogis wird angenommen, dass sie sehr mächtig sind. Die Macht kommt nicht durch den Besitz von Instrumenten oder Geräten in ihren Händen, sondern durch die Manifestation dieser starken Kraft in ihnen selbst - die magnetische Energie, die jeder hat, die sich aber nur unter bestimmten Umständen manifestiert.  


Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.


Was ich damit sagen will, ist, dass das gesamte Universum eine Masse von Energie und Kraft ist, was darauf hinweist, dass die Objekte der Welt in enger Beziehung zueinander stehen. Diese Beziehung der Objekte untereinander ist die Ursache für die Freisetzung von Energie oder Magnetismus in den Dingen. Es handelt sich um eine Anziehungskraft oder einen Druck, den die Objekte aufgrund der Anwesenheit von etwas anderem, das außerhalb von ihnen liegt, verspüren.  
Eine Analogie: Wenn Sonnenlicht auf ein Objekt fällt, wird dieses Objekt beleuchtet. Wir beginnen, ein Objekt draußen im Sonnenlicht zu sehen. Der Gegenstand ist für uns sichtbar, weil die Sonnenstrahlen auf ihn fallen. Das Objekt selbst leuchtet jedoch nicht. Was leuchtet, sind die Lichtstrahlen der Sonne, die auf den Gegenstand gefallen sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Licht der Sonne und dem beleuchteten Objekt; sie sind nicht dasselbe. Ein Topf, der in das helle Tageslicht gestellt wird, leuchtet, und wir sagen, dass ein Topf vor uns steht. Was wir tatsächlich sehen, ist die Beleuchtung, die das Sonnenlicht auf die Oberfläche des Topfes wirft. Wird das Sonnenlicht zurückgezogen - zum Beispiel wenn die Sonne untergeht - wird der Topf selbst unsichtbar. Der Topf hat nicht die Eigenschaft zu leuchten und ist daher nicht in der Lage, vom Wahrnehmenden gesehen oder wahrgenommen zu werden, es sei denn, es gibt einen begleitenden Faktor - das Sonnenlicht. Wenn wir aber ein Objekt betrachten, machen wir keinen Unterschied zwischen dem Licht und dem Objekt. Zwischen dem Licht und dem Objekt gibt es eine Überlagerung, wie man es nennt. Das Objekt leuchtet, sagen wir. Das Objekt leuchtet nicht, es ist das Licht, das leuchtet, aber weil wir nicht in der Lage sind, zwischen dem Licht und dem Objekt zu unterscheiden, begehen wir den Fehler zu behaupten, dass das Objekt leuchtet.  


Ebenso stellen wir, wenn wir beginnen, ein Objekt zu sehen, die Behauptung auf: "Ich sehe das Objekt". Nun ist das Sehen nichts anderes als ein Erfahrungszustand oder eine Bewusstseinsoperation. Wenn unser Bewusstsein nicht funktioniert, sind Sehen und Wissen unmöglich. Wenn wir wissen, dass ein Objekt vor uns existiert, bedeutet das, dass das Bewusstsein vor uns aktiv ist. Wessen wir uns [[bewusst]] sind, ist nicht das Objekt als solches, sondern die Tätigkeit unseres eigenen Bewusstseins in Bezug auf das Objekt. In der philosophischen Terminologie wird uns eine Beschreibung des Prozesses gegeben, durch den wir uns des äußeren Objekts bewusst werden. Ähnlich dem Vergleich, den ich über die Beziehung zwischen dem Sonnenlicht und dem Objekt, das es erhellt, angestellt habe, können wir diese Analogie auf die [[Wahrnehmung]] eines Objekts anwenden. Genauso wie das Licht der Sonne auf das Objekt fällt, geht unser Bewusstsein von uns aus und fällt auf das Objekt, umhüllt es und nimmt seine Form an, genauso wie man sagen könnte, dass das Sonnenlicht die Form des Objekts annimmt, damit es zu einem Objekt der Wahrnehmung oder des [[Wissen]]s wird. Unser Bewusstsein geht durch [[Raum]] und [[Zeit]] nach außen, umhüllt das Objekt und bringt es zum Leuchten.


Jeder von uns hier strahlt eine solche Anziehungskraft aus. Wir haben eine Aura um uns herum. Jeder Mensch hat eine Aura, die sich bei Personen mit niedrigem Druck nur schwach manifestiert, die sich aber bei Personen mit hohem Druck in hoher Potenz entfaltet. Dieser hohe oder niedrige Druck der Individualität ist das Ergebnis der proportionalen Freisetzung der Bewusstseinskraft in sich selbst durch eine besondere Kunst oder Technik, die wir als Yoga kennen.  
Dieses Leuchten ist anders als das Leuchten des Objekts durch das Licht der Sonne. Wir können uns ein Objekt vorstellen, selbst wenn wir unsere Augen schließen. Wir können [[mental]]e Objekte haben, so wie wir physische Objekte haben. Der Prozess der Wahrnehmung ist also ein reiner Bewusstseinsprozess. Die Bewegung unserer eigenen Intelligenz beginnt durch einen unsichtbaren Aktivitätsprozess im Medium von Raum und Zeit, was darauf zurückzuführen ist, dass das äußere Objekt und das innere Subjekt aus derselben Quelle stammen.  


Die Yogapraxis ist der Name, den wir dem Prozess dieses Zusammentreffens von [[Objekt]] und [[Subjekt]] und der Erfahrung des Subjekts in Bezug auf das Objekt in der Weise geben, wie es gewesen wäre, wenn uns die Erfahrung am Punkt der Schöpfung selbst gegeben worden wäre. Dies ist es, was beispielsweise in den [https://schriften.yoga-vidya.de/patanjali-raja-yoga-sutra/ Yoga Sutras] von [[Patanjali]] als die Entstehung des Bewusstseins in sich selbst erwähnt wird - ''tadā draṣṭuh svarūpe avasthānam'' (1.3). Die Etablierung des Bewusstseins in sich selbst ist nur ein Name, den wir dem Prozess der Rückkehr des Objekts zu sich selbst als reine [[Subjektivität]] in seiner universellen Konnotation geben.


Was wir Yoga nennen, ist nichts anderes als der Prozess der Freisetzung dieser Bewusstseinskraft in uns selbst. Diese immense universelle magnetische Kraft, die in jeder Person und jedem Objekt verborgen, latent und potent ist, wird durch einen eigentümlichen, unheimlichen, verschleierten, unbekannten Prozess freigesetzt. Dieser Prozess ist nichts anderes als die Rückkehr des Bewusstseins in seinen ursprünglichen Zustand, in dem es sich befand, als es sich primär manifestierte oder vom Punkt der Schöpfung freigesetzt wurde. Von den Jivas könnte man sagen, dass sie sich in einem bestimmten
[[Samsara]] oder die irdische Existenz, die Welt der Freuden und Schmerzen, ist die Welt der [[Spannung]]en, die durch die Reaktion zwischen den Subjekten und den Objekten entsteht. Ein Objekt zu beurteilen, wie es ist, unterscheidet sich von der Art und Weise, wie wir ein Objekt beurteilen, wie es uns erscheint. Wenn wir ein Objekt betrachten, betrachten wir es nicht so, wie es ist. Das Objekt bedeutet etwas für uns. Die Bedeutung, die wir in einem Objekt lesen, stört unsere korrekte Wahrnehmung des Objekts. Wir können ein Objekt nie so sehen, wie es an sich ist. Wenn wir einen [[Baum]] betrachten, sehen wir ihn als unseren Baum oder nicht als unseren Baum, als Baum in unserem Garten oder als Baum im Garten eines anderen, oder als Unkraut, das auf unserem Feld wächst, und so weiter. Wir betrachten eine Person als unseren Freund oder nicht, als positiv oder negativ zu uns in Beziehung stehend, als uns bekannt oder unbekannt, und so weiter. Wann immer wir Dinge betrachten, [[Projektion|projizieren]] wir eine persönliche Beziehung zu ihnen und können ein Ding nicht so betrachten, wie es an sich ist - genauso wie wir, wie ich vor ein paar Minuten erwähnt habe, in uns selbst anders sind, als wir für andere aussehen oder erscheinen.


Zustand befanden, als sie sich ursprünglich im  
Diese Regel gilt für jedes Objekt. Wenn wir lernen können, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, anstatt sie so zu sehen, wie sie unserem [[Verstand]] aufgrund seiner Veranlagung erscheinen, wären wir im wahrsten Sinne des Wortes unabhängig. Das nennt man [[svarajya]] oder [[Unabhängigkeit]], das heißt die Herrschaft, die wir über unseren Verstand erlangen, anstatt ihn nur zaghaft zu akzeptieren.


Schöpfungspunkt befanden. Die Dinge an sich sind  
Wir sind in keiner Weise absolut unabhängig. Wir sind in unserer [[Existenz]] von vielen Dingen abhängig. Niemand in dieser Welt kann völlig unabhängig sein. Die vollständige Unabhängigkeit, nach der wir fragen, ist nur im Absoluten Geist möglich. Solange wir den absoluten Geist nicht erreicht haben, ist wahre Unabhängigkeit nicht möglich.


anders als die Dinge, wie sie in Beziehung zu anderen Dingen und anderen Personen stehen. Dies ist der Unterschied, den ich in unserer ersten Sitzung zwischen der ethischen oder sozialen Beziehung und der primären oder wissenschaftlichen Beziehung gemacht habe. Wir kommen erneut auf diesen Punkt als wichtiges Diskussionsthema zu sprechen.  
Das Studium des Bewusstseins ist eigentlich das Studium des Yoga. Es beinhaltet auch das Studium des Objekts. Beide bedeuten ein und dieselbe Sache. Wenn wir also das Subjekt des Bewusstseins und das Objekt unabhängig voneinander studieren, sind wir aufgeschmissen. Wir wissen nicht, wovon wir sprechen und wie dies erreicht werden kann. All diese [[subtil]]en Dinge sind logisch und wissenschaftlich schwer zu erklären. Sie lassen sich besser durch Analogien, Vergleiche und so weiter erklären.  


Ich werde ein Beispiel dafür geben, was ein wissenschaftliches Objekt ist, unabhängig von einem ethischen oder sozialen Objekt. Nehmen wir ein [[menschlich]]es Wesen. Wenn wir fragen, wer dieser Mensch ist, würde die Antwort lauten: "Er ist mein Vater; er ist mein Bruder; er ist mein Freund; er ist mein Kollege; er ist mein Chef; er ist mein Untergebener." Mit diesen Worten beschreiben wir im Allgemeinen eine Person. Aber ist das wirklich die Person an sich? Ist er nichts, wenn er nicht Vater, Bruder, Freund oder Feind ist? Nehmen wir an, ein [[Mensch]] hat kein Kind; wir nennen ihn nicht Vater. Die Idee des Vaters verschwindet automatisch, wenn es kein Kind gibt. Aber dennoch hat diese Person einige Eigenschaften, unabhängig davon, ob sie ein Vater ist. Er ist vielleicht kein Chef, er ist vielleicht kein Untergebener, er ist vielleicht ein Einzelkind, er ist vielleicht weder Freund noch Feind von irgendjemandem, und er hat vielleicht keinen Status in der Gesellschaft. Es ist sehr schwierig, die Beziehung zu einer Person immer in Form von Außenkontakten zu erklären, aber das ist es, was wir zu tun versuchen. Wir haben uns daran gewöhnt, diese schlampige Beschreibung abzugeben. Dies ist die soziale Beschreibung einer Sache, nicht die wissenschaftliche.


Die Dinge an sich sind schwer wahrzunehmen, und die Dinge, wie sie wahrgenommen werden, unterscheiden sich von den Dingen, wie sie wirklich sind. Wir haben diese Unterscheidung in der gemeinsamen Erfahrung zwischen Personen, menschlichen Wesen, gesehen. Eine Person selbst, unabhängig, wie sie individuell ist, wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, ist anders als eine Person, die in der Öffentlichkeit oder in der Gesellschaft erscheint. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit oder in der äußeren Atmosphäre der Gesellschaft befinden, verhalten wir uns anders, als wenn wir uns unabhängig verhalten. Wenn wir ganz allein sind, unbekannt, ungesehen und unbeobachtet, denken und fühlen wir anders, als wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigen, und zwar aus Gründen, die jeder kennt. Dieses Gesetz gilt vielleicht für alles, für jeden Gegenstand auf der Welt. Das Ding an sich - die Sache an sich, der Gegenstand an sich, die Person an sich - ist anders und schwieriger zu erforschen als derselbe Gegenstand oder dieselbe Person im Verhältnis zu anderen Personen und Dingen.  
Die wissenschaftliche Beschreibung einer Person ist die Beschreibung in Form einer Eigenschaft, die dieser Person innewohnt. Wenn Sie kein Präsident sind, wenn Sie kein Premierminister sind, wenn Sie kein reicher Mann sind, wenn Sie kein armer Mann sind, wenn Sie nichts sind, was von der Gesellschaft beschrieben werden kann, was sind Sie dann? Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Wildnis, mitten im Dschungel, und niemand sieht Sie, niemand kennt Sie, und niemand will Sie. Du wirst eine eigene Eigenschaft haben, unabhängig. Auch wenn man alles verloren hat, existiert man noch als [[Mensch]]. Diese Ihre [[Persönlichkeit]], dieser Eigenschaftskörper in Ihnen, der unabhängig von der äußeren Beziehung existiert und fortbesteht, ist die wissenschaftliche Beschreibung Ihrer Persönlichkeit.  


Das Objekt, so wie es ist, kann nicht beobachtet werden, weil der Prozess der [[Beobachtung]] die Aktivität des Objekts stört. In einem Laboratorium gibt es keine andere Möglichkeit, ein Ding zu beobachten als durch ein Instrument. Wie subtil unsere Beobachtung in einem Labor auch sein mag, sie hängt von der Struktur des Instruments ab, das wir benutzen. Wenn aber die Anwesenheit des Instruments die Anwesenheit des Objekts stört, kann die wesentliche Eigenschaft des Objekts nicht erkannt werden.


Wenn sich ein Mensch in der Gegenwart eines Objekts befindet, entsteht eine neue Atmosphäre. Wenn wir uns in einer Versammlung oder einem Parlament, in einer Gesellschaft von Personen oder Körpern befinden, schaffen wir eine Atmosphäre, die sich ein wenig von der Atmosphäre unterscheidet, die wir in uns selbst haben. Der Grund dafür ist, dass es eine gegenseitige Reaktion zwischen uns und den anderen Personen oder Objekten draußen in der Öffentlichkeit gibt, während es eine solche Reaktion nicht gibt  
Man sagt, dass selbst zum jetzigen Zeitpunkt fortgeschrittener wissenschaftlicher Entdeckungen [1972] die tatsächlichen Eigenschaften des inneren Inhalts eines Atoms nicht bekannt sind. Woraus besteht es, und wie verhält es sich? Wie hoch ist die Geschwindigkeit, mit der es sich bewegt? All dies ist noch nicht bekannt oder gesehen worden, weil das Instrument, mit dem man versucht, die Momente des Atominhalts zu beobachten, die Bewegung der Atome stört. Ebenso stört die Art und Weise, wie wir das Objekt wahrnehmen, die Anwesenheit des Objekts selbst, so dass das Objekt als solches nicht erkannt werden kann. Folglich kann niemand auf der [[Welt]] allwissend sein.


wenn wir allein sind. Diese Reaktion ist die Ursache für unser Vergnügen und unseren Schmerz. Der Reiz, der von den Objekten ausgeht, stört unser Denken, und wir beginnen, nicht unabhängig, sondern in Bezug auf die Beziehung zu denken, die wir bereits mit den anderen Personen und Objekten außerhalb hergestellt haben. Daher haben wir eine voreingenommene Sicht der Dinge aufgrund der individuellen Position, die wir in der Gesellschaft einnehmen. Die Praxis des Yoga wird schwierig, weil wir nicht in der Lage sind, die kosmische Beziehung, in der wir stehen, zu verstehen, die sich von der individuellen oder sozialen Beziehung unterscheidet, in der wir normalerweise im täglichen Leben stehen.  
[[Sarvajna|Sarvajnattva]] ist uns nicht gegeben. Nichts kann allein durch seine physische Struktur erkannt werden. Aber es gibt eine überlegene, übermentale Methode, die Dinge so zu erkennen, wie sie sind - indem man ihre Existenz nicht stört, indem man sie nicht beim Namen nennt, indem man sie nicht als äußere Dinge betrachtet, sondern indem man sie so betrachtet, wie sie in sich selbst sind. Du weißt sehr gut, wenn ich dich verehre, dich betrachte, dich von deinem eigenen Standpunkt aus respektiere, wirst du mir gegenüber freundlicher sein, als wenn ich dich von meinem Standpunkt aus beurteile. Sie sind eine Person mit einem gewissen Status aus Ihrer eigenen Sicht. Jeder Mensch hat einen bestimmten Status, den er oder sie hat. Wenn wir den Status dieser Person von ihrem eigenen Standpunkt aus betrachten, besteht eine größere Chance auf ein freundschaftliches Verhältnis, als wenn wir diese Person von unserem Standpunkt aus beurteilen.  


Nehmen wir an, wir haben einen Untergebenen oder einen Diener. Wenn wir diese Person immer [[spüren]] lassen, dass sie ein Diener ist, und wenn wir diese Person rufen, vermitteln wir den Eindruck, dass sie unser Untergebener ist, dann ist das eine Art, eine Person zu behandeln. Wenn wir aber, obwohl die Person unser Diener oder Untergebener ist, nicht den Eindruck erwecken, dass sie ein Diener oder Untergebener ist, und wenn wir [[liebevoll]] mit ihr sprechen, als wäre sie uns ebenbürtig, dann werden wir wissen, welchen Unterschied das macht. Vielleicht wird dieser Diener mehr Arbeit für uns leisten, als wenn wir ihn als Diener behandeln. Das liegt daran, dass der Status der Person erhöht wurde, indem wir ihre Unabhängigkeit anerkennen.


Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe Meditation und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.  
Alles in dieser Welt ist im Grunde genommen unabhängig. Niemand ist letztlich von einer anderen Person oder Sache abhängig, aber sie sehen aufgrund einer sozialen Beziehung, in die diese Objekte oder Personen verwickelt sind, wie Abhängige aus. Jeder verlangt nach
Unabhängigkeit. Keiner will abhängig sein. Keiner will ein Diener sein, aber jeder will ein Chef sein. Es wird humorvoll erzählt, dass eine Person zu einem [[Guru]] ging und fragte: "Maharaj, wer ist überlegen, Guru oder [[Schüler]]?" Der Guru antwortete: "Der Guru ist überlegen." "Dann mach mich zu einem Guru", sagte die Person. Ebenso möchten wir, wenn auch auf humorvolle Weise, in uns selbst absolut unabhängig sein, frei von allen äußeren Formen der Abhängigkeit, denn im Grunde genommen sind wir in Raum und Zeit nicht miteinander verbunden. Da Raum und Zeit vor der Schöpfung nicht existierten und erst danach kamen, wollen wir unsere [[Natur]] behaupten, die vor der Schöpfung war, denn das ist die letzte [[Realität]] der Dinge.  


Der Prozess des Yoga ist, um es einfach auszudrücken, die Kunst, den unabhängigen Status der Dinge anzuerkennen und die Objekte in keiner Weise uns selbst unterzuordnen. Selbst eine Maus will sich uns nicht unterordnen. Sie hat ihre eigene Unabhängigkeit. Sie will nicht gefangen werden. Nichts ist so niedrig, so verachtenswert, als freiwillig die Unterordnung unter andere zu verlangen.


Eine Analogie: Wenn Sonnenlicht auf ein Objekt fällt, wird dieses Objekt beleuchtet. Wir beginnen, ein Objekt draußen im Sonnenlicht zu sehen. Der Gegenstand ist für
[[Beleidigung]] ist die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können. Wir können das Essen verweigern, wir können das Gehalt streichen, wir können ihren Urlaub nicht genehmigen; das spielt keine Rolle. Aber wenn wir sie beleidigen, ist das schlimmer als alles andere, weil ihre Unabhängigkeit beeinträchtigt wird. Das nennt man Beleidigung. Wir verweigern die Unabhängigkeit, die das [[Ego]] der Person bejaht. Die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können, ist die Verleugnung ihres Egos. Dieses Ego oder das Prinzip der Selbstbejahung ist eine verzerrte Form der höchsten absoluten Unabhängigkeit, die dem [[Atman]] oder dem [[Selbst]] aller Wesen innewohnt.


uns sichtbar, weil die Sonnenstrahlen auf ihn fallen. Das Objekt selbst leuchtet jedoch nicht. Was leuchtet, sind die Lichtstrahlen der Sonne, die auf den Gegenstand gefallen sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Licht der Sonne
Unter diesem Gesichtspunkt sagte der [[Weise]] [[Yajnavalkya]], wie in der [[Brihadaranyaka Upanishad]] aufgezeichnet: ''na vā are sarvasya kāmaya sarvam priyam bhavati, ātmanas tu kāmāya sarvam priyam bhavati'' (4.5.6). Alle [[Liebe]] ist [[Selbstliebe]]. Wir lieben nicht wirklich ein Objekt oder eine Person, weil sie durch die Intensität der Manifestation unseres Atman konditioniert sind. Alle Liebe ist konditioniert. Wir haben keine unkonditionierte Liebe in dieser Welt. Daher sind auch alle Befriedigungen oder Freuden, die wir von Objekten oder anderen Personen in der Welt erhalten, entsprechend konditioniert. Es ist in dem Sinne konditioniert, dass es durch das Ausmaß bestimmt wird, in dem unser Bewusstsein dieses Objekt durchdrungen hat.


 
Es gibt eine Geschichte. Ein armer Mann überquerte mit seiner Frau und seinen fünf Kindern einen Fluss. Er musste sein Haus verlassen und an einen anderen Ort gehen, indem er einen Fluss überquerte. Auf dem Kopf trug er eine Truhe mit Gold und anderen Wertgegenständen, und seine Frau hielt sich an ihm fest, während sie die fünf Kinder auf den Schultern trug. Als sie sich in der Mitte des Flusses befanden, begann das Wasser zu steigen. Seine Frau sagte: "Es besteht Gefahr. Ich kann das Gewicht dieser fünf Kinder auf meinen Schultern nicht tragen. Ich werde gehen." Da sie in der Mitte des Flusses waren, konnten sie weder in die eine noch in die andere Richtung gehen. So oder so waren sie am Ende. "Wirf ein Kind ab", sagte der Mann. "Vier Kinder reichen." Es ist sehr schwierig, ein Kind ins Wasser zu werfen, aber da es um [[Leben]] und [[Tod]] ging, hatte sie keine andere Wahl, als die Augen zu schließen und ein Kind hinunterzuwerfen. Die Geschichte besagt, dass ein Kind nach dem anderen in den Fluss geworfen wurde, und nur der Mann, seine Frau und sein Koffer übrig blieben. Nach einiger Zeit sagte sie: "Jetzt kann ich den Fluss nicht mehr überqueren, auch wenn ich keine Last trage. Meine Füße geben nach. Ich gehe jetzt." Sie hielt ihn fest umklammert. Er trug ihr Gewicht und das Gewicht seines Rüssels. Er sagte: "Das ist nicht wichtig. Wenn wir am Leben sind, können wir unser Brot mit unserem Schweiß verdienen", und er warf den Koffer hinunter. Aber das Wasser stieg immer weiter, und schließlich dachte er: "Jetzt sind wir nur noch zu zweit. Was sollen wir tun? Wenn ich überlebe, kann ich mir eine andere Frau nehmen." Er stieß seine Frau ins Wasser, uund schließlich schwamm er allein hinüber, ohne an etwas anderes zu denken als an sich selbst. Dies ist eine grobe Illustration dafür, wie  
und das beleuchtete Objekt; sie sind nicht dasselbe. Ein Topf, der in das helle Tageslicht gestellt wird, leuchtet, und wir sagen, dass ein Topf vor uns steht. Was wir tatsächlich sehen, ist die Beleuchtung, die das Sonnenlicht auf die Oberfläche des Topfes wirft. Wird das Sonnenlicht zurückgezogen - zum Beispiel wenn die Sonne untergeht - wird der Topf selbst unsichtbar. Der Topf hat nicht die Eigenschaft zu leuchten und ist daher nicht in der Lage, vom Wahrnehmenden gesehen oder wahrgenommen zu werden, es sei denn, es gibt einen begleitenden Faktor - das Sonnenlicht. Wenn wir aber ein Objekt betrachten, machen wir keinen Unterschied zwischen dem Licht und dem Objekt. Zwischen dem Licht und dem Objekt gibt es eine Überlagerung, wie man es nennt. Das Objekt leuchtet, sagen wir. Das Objekt leuchtet nicht, es ist das Licht, das leuchtet, aber weil wir nicht in der Lage sind, zwischen dem Licht und dem Objekt zu unterscheiden, begehen wir den Fehler zu behaupten, dass das Objekt leuchtet.
der [[Egoismus]] einer Person wirkt, was darauf hindeutet, dass etwas aus dem Inneren spricht, wenn auch auf verzerrte Weise.  
Ebenso stellen wir, wenn wir beginnen, ein Objekt zu sehen, die Behauptung auf: "Ich sehe das Objekt". Nun ist das Sehen nichts anderes als ein Erfahrungszustand oder eine Bewusstseinsoperation. Wenn unser Bewusstsein nicht funktioniert, sind Sehen und Wissen unmöglich. Wenn wir wissen, dass ein Objekt vor uns existiert, bedeutet das, dass das Bewusstsein vor uns aktiv ist. Wessen wir uns bewusst sind, ist nicht das Objekt als solches, sondern die Tätigkeit unseres eigenen Bewusstseins in Bezug auf das Objekt. In  philosophischen Terminologie, wir  sind gegeben eine Beschreibung des
Prozesses, durch den wir uns des Objekts draußen bewusst werden. Ähnlich dem Vergleich, den ich über die Beziehung zwischen dem Sonnenlicht und dem Objekt, das es erhellt, angestellt habe, können wir diese Analogie auf die Wahrnehmung eines Objekts anwenden. Genauso wie das Licht der Sonne auf das Objekt fällt, geht unser
Bewusstsein von uns aus und fällt auf das Objekt, umhüllt es und nimmt seine Form an, genauso wie  
Man könnte sagen, dass das Sonnenlicht die Form des Objekts annimmt, damit es zu einem Objekt der Wahrnehmung oder des Wissens wird. Unser Bewusstsein geht durch Raum und Zeit nach außen, umhüllt das Objekt und bringt es zum Leuchten.
Dieses Leuchten ist anders als das Leuchten des Objekts durch das Licht der Sonne. Wir können uns ein Objekt vorstellen, selbst wenn wir unsere Augen schließen. Wir können mentale Objekte haben, so wie wir physische Objekte haben. Der Prozess der Wahrnehmung ist also ein reiner Bewusstseinsprozess. Die Bewegung unserer eigenen Intelligenz beginnt durch einen unsichtbaren Aktivitätsprozess im Medium von Raum und Zeit, was darauf zurückzuführen ist, dass das äußere Objekt und das innere Subjekt aus derselben Quelle stammen.
Die Yogapraxis ist der Name, den wir dem Prozess dieses Zusammentreffens von Objekt und Subjekt und der Erfahrung des Subjekts in Bezug auf das Objekt in der Weise geben, wie es gewesen wäre, wenn uns die Erfahrung am Punkt der Schöpfung selbst gegeben worden wäre. Dies ist es, was beispielsweise in den Yoga-Sutras von Patanjali als die Entstehung des Bewusstseins in sich selbst erwähnt wird - tadā draṣṭuh svarūpe avasthānam (1.3). Die Etablierung des Bewusstseins in sich selbst ist nur ein Name, den wir dem Prozess der Rückkehr des Objekts zu sich selbst als reine Subjektivität in seiner universellen Konnotation geben.
Samsara oder die irdische Existenz, die Welt der Freuden und Schmerzen, ist die Welt der Spannungen, die durch die Reaktion zwischen den Subjekten und den Objekten entsteht. Ein Objekt zu beurteilen, wie es ist, unterscheidet sich von der Art und Weise, wie wir ein Objekt beurteilen, wie es uns erscheint. Wenn wir ein Objekt betrachten, betrachten wir es nicht so, wie es ist. Das Objekt bedeutet etwas für uns. Die Bedeutung, die wir in einem Objekt lesen, stört unser korrektes  
die Wahrnehmung des Objekts. Wir können ein Objekt nie so sehen, wie es an sich ist. Wenn wir einen Baum betrachten, sehen wir ihn als unseren Baum oder nicht als unseren Baum, als Baum in unserem Garten oder als Baum im Garten eines anderen, oder als Unkraut, das auf unserem Feld wächst, und so weiter. Wir betrachten eine Person als unseren Freund oder nicht, als positiv oder negativ zu uns in Beziehung stehend, als uns bekannt oder unbekannt, und so weiter. Wann immer wir Dinge betrachten, projizieren wir eine persönliche Beziehung zu ihnen und können ein Ding nicht so betrachten, wie es an sich ist - genauso wie wir, wie ich vor ein paar Minuten erwähnt habe, in uns selbst anders sind, als wir für andere aussehen oder erscheinen.
Diese Regel gilt für jedes Objekt. Wenn wir lernen können, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, anstatt sie so zu sehen, wie sie unserem Verstand aufgrund seiner Veranlagung erscheinen, wären wir im wahrsten Sinne des
Wortes unabhängig. Das nennt man svarajya oder Unabhängigkeit, d.h. die Herrschaft, die wir über unseren Verstand erlangen, anstatt ihn nur zaghaft zu akzeptieren.
Wir sind in keiner Weise absolut unabhängig. Wir sind in unserer Existenz von vielen Dingen abhängig. Niemand in dieser Welt kann völlig unabhängig sein. Die vollständige Unabhängigkeit, nach der wir fragen, ist nur im Absoluten Geist möglich. Solange wir den absoluten Geist nicht erreicht haben, ist wahre Unabhängigkeit nicht möglich.
Das Studium des Bewusstseins ist eigentlich das Studium des Yoga. Es beinhaltet auch das Studium des Objekts. Beide bedeuten ein und dieselbe Sache. Wenn wir also das Subjekt des Bewusstseins und das Objekt unabhängig voneinander studieren, sind wir aufgeschmissen. Wir wissen nicht, wovon wir sprechen und wie dies erreicht werden kann. All diese  
subtile Dinge sind logisch und wissenschaftlich schwer zu erklären. Sie lassen sich besser durch Analogien, Vergleiche usw. erklären.
Ich werde ein Beispiel dafür geben, was ein wissenschaftliches Objekt ist, unabhängig von einem ethischen oder sozialen Objekt. Nehmen wir ein menschliches Wesen. Wenn wir fragen, wer dieser Mensch ist, würde die Antwort lauten: "Er ist mein Vater; er ist mein Bruder; er ist mein Freund; er ist mein Kollege; er ist mein Chef; er ist mein Untergebener." Mit diesen Worten beschreiben wir im Allgemeinen eine Person. Aber ist das wirklich die Person an sich? Ist er nichts, wenn er nicht Vater, Bruder, Freund oder Feind ist? Nehmen wir an, ein Mensch hat kein Kind; wir nennen ihn nicht Vater. Die Idee des Vaters verschwindet automatisch, wenn es kein Kind gibt. Aber dennoch hat diese Person einige
Eigenschaften, unabhängig davon, ob sie ein Vater ist. Er ist vielleicht kein Chef, er ist vielleicht kein Untergebener, er ist vielleicht ein Einzelkind, er ist vielleicht weder Freund noch Feind von irgendjemandem, und er hat vielleicht keinen Status in der Gesellschaft. Es ist sehr schwierig, die
Beziehung zu einer Person immer in Form von
Außenkontakten zu erklären, aber das ist es, was wir zu tun versuchen. Wir haben uns daran gewöhnt, diese schlampige Beschreibung abzugeben. Dies ist die soziale Beschreibung einer Sache, nicht die wissenschaftliche.
Die wissenschaftliche Beschreibung einer Person ist die Beschreibung in Form einer Eigenschaft, die dieser Person innewohnt. Wenn Sie kein Präsident sind, wenn Sie kein Premierminister sind, wenn Sie kein reicher Mann sind, wenn Sie kein armer Mann sind, wenn Sie nichts sind, was von der Gesellschaft beschrieben werden kann, was sind Sie dann? Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Wildnis, mitten im Dschungel, und niemand sieht Sie, niemand kennt Sie, und niemand will Sie. Du wirst eine eigene Eigenschaft haben, unabhängig. Wenn du von allem enteignet wirst,  
Sie existieren immer noch als Person. Diese Ihre Persönlichkeit, dieser Eigenschaftskörper in Ihnen, der unabhängig von der äußeren Beziehung existiert und fortbesteht, ist die wissenschaftliche Beschreibung Ihrer Persönlichkeit.
Das Objekt, so wie es ist, kann nicht beobachtet werden, weil der Prozess der Beobachtung die Aktivität des Objekts stört. In einem Laboratorium gibt es keine andere
Möglichkeit, ein Ding zu beobachten als durch ein
Instrument. Wie subtil unsere Beobachtung in einem Labor auch sein mag, sie hängt von der Struktur des Instruments ab, das wir benutzen. Wenn aber die Anwesenheit des
Instruments die Anwesenheit des Objekts stört, kann die wesentliche Eigenschaft des Objekts nicht erkannt werden.
Man sagt, dass selbst zum jetzigen Zeitpunkt
fortgeschrittener wissenschaftlicher Entdeckungen [1972] die tatsächlichen Eigenschaften des inneren Inhalts eines
Atoms nicht bekannt sind. Woraus besteht es, und wie verhält es sich? Wie hoch ist die Geschwindigkeit, mit der es sich bewegt? All dies ist noch nicht bekannt oder gesehen worden, weil das Instrument, mit dem man versucht, die Momente des Atominhalts zu beobachten, die Bewegung der Atome stört. Ebenso stört die Art und Weise, wie wir das Objekt wahrnehmen, die Anwesenheit des Objekts selbst, so dass das Objekt als solches nicht erkannt werden kann. Folglich kann niemand auf der Welt allwissend sein.
Sarvajnattva ist uns nicht gegeben. Nichts kann allein durch seine physische Struktur erkannt werden. Aber es gibt eine überlegene, übermentale Methode, die Dinge so zu erkennen, wie sie sind - indem man ihre Existenz nicht stört, indem man sie nicht beim Namen nennt, indem man sie nicht als äußere Dinge betrachtet, sondern indem man sie so betrachtet, wie sie in sich selbst sind. Du weißt sehr gut, wenn ich dich verehre, dich betrachte, dich von deinem eigenen Standpunkt aus respektiere, wirst du  
Sie werden mir gegenüber freundlicher sein, als wenn ich Sie von meinem Standpunkt aus beurteile. Sie sind eine Person mit einem gewissen Status aus Ihrer eigenen Sicht. Jeder Mensch hat einen bestimmten Status, den er oder sie hat. Wenn wir den Status dieser Person von ihrem eigenen Standpunkt aus betrachten, besteht eine größere Chance auf ein freundschaftliches Verhältnis, als wenn wir diese Person von unserem Standpunkt aus beurteilen.
Nehmen wir an, wir haben einen Untergebenen oder einen Diener. Wenn wir diese Person immer spüren lassen, dass sie ein Diener ist, und wenn wir diese Person rufen, vermitteln wir den Eindruck, dass sie unser Untergebener ist, dann ist das eine Art, eine Person zu behandeln. Wenn wir aber, obwohl die Person unser Diener oder
Untergebener ist, nicht den Eindruck erwecken, dass sie ein Diener oder Untergebener ist, und wenn wir liebevoll mit ihr sprechen, als wäre sie uns ebenbürtig, dann werden wir wissen, welchen Unterschied das macht. Vielleicht wird dieser Diener mehr Arbeit für uns leisten, als wenn wir ihn als Diener behandeln. Das liegt daran, dass der Status der Person erhöht wurde, indem wir ihre Unabhängigkeit anerkennen.
Alles in dieser Welt ist im Grunde genommen unabhängig. Niemand ist letztlich von einer anderen Person oder Sache abhängig, aber sie sehen aufgrund einer sozialen Beziehung, in die diese Objekte oder Personen verwickelt sind, wie Abhängige aus. Jeder verlangt nach
Unabhängigkeit. Keiner will abhängig sein. Keiner will ein Diener sein, aber jeder will ein Chef sein. Es wird humorvoll erzählt, dass eine Person zu einem Guru ging und fragte: "Maharaj, wer ist überlegen, Guru oder Schüler?" Der Guru antwortete: "Der Guru ist überlegen." "Dann mach mich zu einem Guru", sagte die Person. In ähnlicher Weise, wenn auch auf humorvolle Weise, möchten wir in uns selbst absolut unabhängig sein, frei von allem, was wir tun.  
äußere Formen der Abhängigkeit, weil wir im Grunde genommen nicht in Raum und Zeit verbunden sind. Da Raum und Zeit vor der Schöpfung nicht existierten und erst danach kamen, wollen wir unsere Natur behaupten, die vor der Schöpfung war, denn das ist die letzte Realität der Dinge.
Der Prozess des Yoga ist, um es einfach auszudrücken, die Kunst, den unabhängigen Status der Dinge anzuerkennen und die Objekte in keiner Weise uns selbst unterzuordnen. Selbst eine Maus will sich uns nicht unterordnen. Sie hat ihre eigene Unabhängigkeit. Sie will nicht gefangen werden. Nichts ist so niedrig, so verachtenswert, als freiwillig die Unterordnung unter andere zu verlangen.
Beleidigung ist die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können. Wir können das Essen verweigern, wir können das Gehalt streichen, wir können ihren Urlaub nicht genehmigen; das spielt keine Rolle. Aber wenn wir sie beleidigen, ist das schlimmer als alles andere, weil ihre Unabhängigkeit beeinträchtigt wird. Das nennt man Beleidigung. Wir verweigern die Unabhängigkeit, die das Ego der Person bejaht. Die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können, ist die Verleugnung ihres Egos. Dieses Ego oder das Prinzip der Selbstbejahung ist eine verzerrte Form der höchsten absoluten Unabhängigkeit, die dem Atman oder dem Selbst aller Wesen innewohnt.
Unter diesem Gesichtspunkt sagte der Weise Yajnavalkya, wie in der Brihadaranyaka Upanishad aufgezeichnet: na vā are sarvasya kāmaya sarvam priyam bhavati, ātmanas tu kāmāya sarvam priyam bhavati (4.5.6). Alle Liebe ist Selbstliebe. Wir lieben nicht wirklich ein Objekt oder eine Person, weil sie durch die Intensität der Manifestation unseres Atman konditioniert sind. Alle Liebe ist konditioniert. Wir haben keine unkonditionierte Liebe in dieser Welt. Deshalb sind alle  
Die Befriedigung oder das Vergnügen, das wir von Objekten oder anderen Personen in der Welt erhalten, sind ebenfalls entsprechend konditioniert. Sie ist in dem Sinne bedingt, dass sie durch das Ausmaß bestimmt wird, in dem unser Bewusstsein dieses Objekt durchdrungen hat.
Es gibt eine Geschichte. Ein armer Mann überquerte mit seiner Frau und seinen fünf Kindern einen Fluss. Er musste sein Haus verlassen und an einen anderen Ort gehen, indem er einen Fluss überquerte. Auf dem Kopf trug er eine Truhe mit Gold und anderen Wertgegenständen, und seine Frau hielt sich an ihm fest, während sie die fünf Kinder auf den Schultern trug. Als sie sich in der Mitte des Flusses befanden, begann das Wasser zu steigen. Seine Frau sagte: "Es besteht Gefahr. Ich kann das Gewicht dieser fünf Kinder auf meinen Schultern nicht tragen. Ich werde gehen." Da sie in der Mitte des Flusses waren, konnten sie weder in die eine noch in die andere Richtung gehen. So oder so waren sie am Ende. "Wirf ein Kind ab", sagte der Mann. "Vier Kinder reichen." Es ist sehr schwierig, ein Kind ins Wasser zu werfen, aber da es um Leben und Tod ging, hatte sie keine andere Wahl, als die Augen zu schließen und ein Kind hinunterzuwerfen. Die Geschichte besagt, dass ein Kind nach dem anderen in den Fluss geworfen wurde, und nur der Mann, seine Frau und sein Koffer übrig blieben. Nach einiger Zeit sagte sie: "Jetzt kann ich den Fluss nicht mehr überqueren, auch wenn ich keine Last trage. Meine Füße geben nach. Ich gehe jetzt." Sie hielt ihn fest umklammert. Er trug ihr Gewicht und das Gewicht seines Rüssels. Er sagte: "Das ist nicht wichtig. Wenn wir am Leben sind, können wir unser Brot mit unserem Schweiß verdienen", und er warf den Koffer hinunter. Aber das Wasser stieg immer weiter, und schließlich dachte er: "Jetzt sind wir nur noch zu zweit. Was sollen wir tun? Wenn ich überlebe, kann ich mir eine andere Frau nehmen." Er stieß seine Frau ins Wasser, uund schließlich schwamm er allein hinüber, ohne an etwas anderes zu denken als an sich selbst. Dies ist eine grobe Illustration dafür, wie  
der Egoismus einer Person wirkt, was darauf hindeutet, dass etwas aus dem Inneren spricht, wenn auch auf verzerrte Weise.  





Version vom 4. August 2023, 22:36 Uhr

Swami Krishnananda

Der Prozess des Yoga - Kapitel 3 - Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen


Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org

© Divine Life Society

Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen

Vom Punkt der Schöpfung gehen zwei Kraftkanäle in zwei verschiedene Richtungen aus. Der eine ist der Kanal der Objekte und der andere ist der Kanal der Subjekte - oder, wie wir sagen können, der Kanal der fünf Elemente und der Dinge der Welt auf der einen Seite und der Jivas oder der individuellen Seelen auf der anderen Seite. So wie wir auf der objektiven Seite der Schöpfung die fünf Elemente - Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther - haben, so gibt es auf der subjektiven Seite den physischen Körper, die Sinnesorgane, die fünf Pranas, den Geist, den Intellekt und viele andere Geheimnisse, die wir in unserem eigenen Selbst entdecken können.

Da nun sowohl die objektive Seite als auch die subjektive Seite aus einer einzigen Quelle hervorgegangen sind, weisen sie natürlich eine ähnliche Eigenschaft untereinander auf. Sie sind wie ein älterer und ein jüngerer Bruder, oder wir können sie Zwillinge nennen, wenn man sie als gleichzeitig entstanden betrachtet. Wenn wir wollen, können wir die objektive Welt als den älteren Bruder bezeichnen, denn die objektive Welt ist so riesig und so unverständlich und unüberschaubar für die einzelnen Seelen. Wie auch immer die Wahrheit aussehen mag, es gibt zwei Zugänge: einen äußeren und einen inneren. Die äußere ist die große Welt. Die innere ist die individuelle Seele.

Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil ausgehen, haben sie gemeinsame Eigenschaften. Was immer die Welt als ihre wesentliche Qualität oder ihren Charakter hat, ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem Individuum und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere Wahrnehmungen hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer Persönlichkeit völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen Erfahrung.

Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der Reize. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse Empfindung wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.

Es gibt einen Magnetismus oder eine Kraft, die von allem in dieser Welt ausgeht. Alles ist ein Magnet. Es gibt den anorganischen Magnetismus und auch das, was als tierischer Magnetismus bekannt ist. Diese magnetische Kraft ist nichts anderes als die Art und Weise, wie   die Energie automatisch von Körpern durch ihre bloße Anwesenheit freigesetzt wird. Manchmal ist dieser Magnetismus sehr stark, manchmal ist er sehr schwach. Intensiver Magnetismus kann in solchen Dingen wie einem Laststein oder dem, was allgemein als Magnet bekannt ist, gesehen werden. Es ist nicht nur der Magnet, der die Kraft des Magnetismus besitzt; alles hat diese Kraft in einem gewissen Verhältnis und in einer gewissen Intensität. Das Prinzip des Feuers ist zwar in allen Gegenständen vorhanden, auch in Holz und Stein, aber bei einem Streichholz ist es in größerem Maße und mit größerer Intensität vorhanden als bei einem Stein. Obwohl das Element der Kraft oder des Magnetismus in verschiedenen Objekten in unterschiedlichen Anteilen vorhanden ist, ist es in bestimmten Dingen, die wir Magnete nennen, stärker ausgeprägt. Das kann ein Hufeisenmagnet oder jeder andere Magnet sein.

Dieser Magnetismus ist nichts anderes als der Ruf des Objekts nach einem bestimmten Zweck. Es handelt sich nicht um eine zweckfreie Aktion oder Reaktion. Es ist eine Aufforderung des Objekts in Bezug auf andere Objekte in der Welt. Jedes Objekt ruft jedes andere Objekt zu sich - "Komm zu mir" -, so wie ein Geschwisterpaar ein anderes Geschwisterpaar aufgrund ihrer innigen Beziehung oder Blutsverwandtschaft ruft. Das ganze Universum ist eine solche magnetische Masse, die bis ins Innerste erregt ist, und ihre Kraft ist unbegreiflich. Wir wissen, was eine kleine atomare Masse an Materie als Potenzial enthält. Sie kann die ganze Welt zerstören. Wenn ein kleines Quantum Materie so viel Energie enthalten kann, dass es in der Lage ist, das Leben auf der Erde zu zerstören, wie hoch wäre dann die Gesamtenergie des gesamten Kosmos?

Diese Energie ist latent verborgen und manifestiert sich nicht immer im Außen. Sie manifestiert sich nur, wenn das Bewusstsein zu seinem Status des Selbstbewusstseins aufsteigt. Je mehr wir in unserem umfassenden Bewusstsein aufsteigen, desto mehr sind wir in der Lage, Energie aus uns selbst freizusetzen. Von Yogis wird angenommen, dass sie sehr mächtig sind. Die Macht kommt nicht durch den Besitz von Instrumenten oder Geräten in ihren Händen, sondern durch die Manifestation dieser starken Kraft in ihnen selbst - die magnetische Energie, die jeder hat, die sich aber nur unter bestimmten Umständen manifestiert.

Was ich damit sagen will, ist, dass das gesamte Universum eine Masse von Energie und Kraft ist, was darauf hinweist, dass die Objekte der Welt in enger Beziehung zueinander stehen. Diese Beziehung der Objekte untereinander ist die Ursache für die Freisetzung von Energie oder Magnetismus in den Dingen. Es handelt sich um eine Anziehungskraft oder einen Druck, den die Objekte aufgrund der Anwesenheit von etwas anderem, das außerhalb von ihnen liegt, verspüren.

Jeder von uns hier strahlt eine solche Anziehungskraft aus. Wir haben eine Aura um uns herum. Jeder Mensch hat eine Aura, die sich bei Personen mit niedrigem Druck nur schwach manifestiert, die sich aber bei Personen mit hohem Druck in hoher Potenz entfaltet. Dieser hohe oder niedrige Druck der Individualität ist das Ergebnis der proportionalen Freisetzung der Bewusstseinskraft in sich selbst durch eine besondere Kunst oder Technik, die wir als Yoga kennen.

Was wir Yoga nennen, ist nichts anderes als der Prozess der Freisetzung dieser Bewusstseinskraft in uns selbst. Diese immense universelle magnetische Kraft, die in jeder Person und jedem Objekt verborgen, latent und potent ist, wird durch einen eigentümlichen, unheimlichen, verschleierten, unbekannten Prozess freigesetzt. Dieser Prozess ist nichts anderes als die Rückkehr des Bewusstseins in seinen ursprünglichen Zustand, in dem es sich befand, als es sich primär manifestierte oder vom Punkt der Schöpfung freigesetzt wurde. Von den Jivas könnte man sagen, dass sie sich in einem bestimmten Zustand befanden, als sie sich ursprünglich im Schöpfungspunkt befanden. Die Dinge an sich sind anders als die Dinge, wie sie in Beziehung zu anderen Dingen und anderen Personen stehen. Dies ist der Unterschied, den ich in unserer ersten Sitzung zwischen der ethischen oder sozialen Beziehung und der primären oder wissenschaftlichen Beziehung gemacht habe. Wir kommen erneut auf diesen Punkt als wichtiges Diskussionsthema zu sprechen.

Die Dinge an sich sind schwer wahrzunehmen, und die Dinge, wie sie wahrgenommen werden, unterscheiden sich von den Dingen, wie sie wirklich sind. Wir haben diese Unterscheidung in der gemeinsamen Erfahrung zwischen Personen, menschlichen Wesen, gesehen. Eine Person selbst, unabhängig, wie sie individuell ist, wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, ist anders als eine Person, die in der Öffentlichkeit oder in der Gesellschaft erscheint. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit oder in der äußeren Atmosphäre der Gesellschaft befinden, verhalten wir uns anders, als wenn wir uns unabhängig verhalten. Wenn wir ganz allein sind, unbekannt, ungesehen und unbeobachtet, denken und fühlen wir anders, als wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigen, und zwar aus Gründen, die jeder kennt. Dieses Gesetz gilt vielleicht für alles, für jeden Gegenstand auf der Welt. Das Ding an sich - die Sache an sich, der Gegenstand an sich, die Person an sich - ist anders und schwieriger zu erforschen als derselbe Gegenstand oder dieselbe Person im Verhältnis zu anderen Personen und Dingen.

Wenn sich ein Mensch in der Gegenwart eines Objekts befindet, entsteht eine neue Atmosphäre. Wenn wir uns in einer Versammlung oder einem Parlament, in einer Gesellschaft von Personen oder Körpern befinden, schaffen wir eine Atmosphäre, die sich ein wenig von der Atmosphäre unterscheidet, die wir in uns selbst haben. Der Grund dafür ist, dass es eine gegenseitige Reaktion zwischen uns und den anderen Personen oder Objekten draußen in der Öffentlichkeit gibt, während es eine solche Reaktion nicht gibt wenn wir allein sind. Diese Reaktion ist die Ursache für unser Vergnügen und unseren Schmerz. Der Reiz, der von den Objekten ausgeht, stört unser Denken, und wir beginnen, nicht unabhängig, sondern in Bezug auf die Beziehung zu denken, die wir bereits mit den anderen Personen und Objekten außerhalb hergestellt haben. Daher haben wir eine voreingenommene Sicht der Dinge aufgrund der individuellen Position, die wir in der Gesellschaft einnehmen. Die Praxis des Yoga wird schwierig, weil wir nicht in der Lage sind, die kosmische Beziehung, in der wir stehen, zu verstehen, die sich von der individuellen oder sozialen Beziehung unterscheidet, in der wir normalerweise im täglichen Leben stehen.

Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe Meditation und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.

Eine Analogie: Wenn Sonnenlicht auf ein Objekt fällt, wird dieses Objekt beleuchtet. Wir beginnen, ein Objekt draußen im Sonnenlicht zu sehen. Der Gegenstand ist für uns sichtbar, weil die Sonnenstrahlen auf ihn fallen. Das Objekt selbst leuchtet jedoch nicht. Was leuchtet, sind die Lichtstrahlen der Sonne, die auf den Gegenstand gefallen sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Licht der Sonne und dem beleuchteten Objekt; sie sind nicht dasselbe. Ein Topf, der in das helle Tageslicht gestellt wird, leuchtet, und wir sagen, dass ein Topf vor uns steht. Was wir tatsächlich sehen, ist die Beleuchtung, die das Sonnenlicht auf die Oberfläche des Topfes wirft. Wird das Sonnenlicht zurückgezogen - zum Beispiel wenn die Sonne untergeht - wird der Topf selbst unsichtbar. Der Topf hat nicht die Eigenschaft zu leuchten und ist daher nicht in der Lage, vom Wahrnehmenden gesehen oder wahrgenommen zu werden, es sei denn, es gibt einen begleitenden Faktor - das Sonnenlicht. Wenn wir aber ein Objekt betrachten, machen wir keinen Unterschied zwischen dem Licht und dem Objekt. Zwischen dem Licht und dem Objekt gibt es eine Überlagerung, wie man es nennt. Das Objekt leuchtet, sagen wir. Das Objekt leuchtet nicht, es ist das Licht, das leuchtet, aber weil wir nicht in der Lage sind, zwischen dem Licht und dem Objekt zu unterscheiden, begehen wir den Fehler zu behaupten, dass das Objekt leuchtet.

Ebenso stellen wir, wenn wir beginnen, ein Objekt zu sehen, die Behauptung auf: "Ich sehe das Objekt". Nun ist das Sehen nichts anderes als ein Erfahrungszustand oder eine Bewusstseinsoperation. Wenn unser Bewusstsein nicht funktioniert, sind Sehen und Wissen unmöglich. Wenn wir wissen, dass ein Objekt vor uns existiert, bedeutet das, dass das Bewusstsein vor uns aktiv ist. Wessen wir uns bewusst sind, ist nicht das Objekt als solches, sondern die Tätigkeit unseres eigenen Bewusstseins in Bezug auf das Objekt. In der philosophischen Terminologie wird uns eine Beschreibung des Prozesses gegeben, durch den wir uns des äußeren Objekts bewusst werden. Ähnlich dem Vergleich, den ich über die Beziehung zwischen dem Sonnenlicht und dem Objekt, das es erhellt, angestellt habe, können wir diese Analogie auf die Wahrnehmung eines Objekts anwenden. Genauso wie das Licht der Sonne auf das Objekt fällt, geht unser Bewusstsein von uns aus und fällt auf das Objekt, umhüllt es und nimmt seine Form an, genauso wie man sagen könnte, dass das Sonnenlicht die Form des Objekts annimmt, damit es zu einem Objekt der Wahrnehmung oder des Wissens wird. Unser Bewusstsein geht durch Raum und Zeit nach außen, umhüllt das Objekt und bringt es zum Leuchten.

Dieses Leuchten ist anders als das Leuchten des Objekts durch das Licht der Sonne. Wir können uns ein Objekt vorstellen, selbst wenn wir unsere Augen schließen. Wir können mentale Objekte haben, so wie wir physische Objekte haben. Der Prozess der Wahrnehmung ist also ein reiner Bewusstseinsprozess. Die Bewegung unserer eigenen Intelligenz beginnt durch einen unsichtbaren Aktivitätsprozess im Medium von Raum und Zeit, was darauf zurückzuführen ist, dass das äußere Objekt und das innere Subjekt aus derselben Quelle stammen.

Die Yogapraxis ist der Name, den wir dem Prozess dieses Zusammentreffens von Objekt und Subjekt und der Erfahrung des Subjekts in Bezug auf das Objekt in der Weise geben, wie es gewesen wäre, wenn uns die Erfahrung am Punkt der Schöpfung selbst gegeben worden wäre. Dies ist es, was beispielsweise in den Yoga Sutras von Patanjali als die Entstehung des Bewusstseins in sich selbst erwähnt wird - tadā draṣṭuh svarūpe avasthānam (1.3). Die Etablierung des Bewusstseins in sich selbst ist nur ein Name, den wir dem Prozess der Rückkehr des Objekts zu sich selbst als reine Subjektivität in seiner universellen Konnotation geben.

Samsara oder die irdische Existenz, die Welt der Freuden und Schmerzen, ist die Welt der Spannungen, die durch die Reaktion zwischen den Subjekten und den Objekten entsteht. Ein Objekt zu beurteilen, wie es ist, unterscheidet sich von der Art und Weise, wie wir ein Objekt beurteilen, wie es uns erscheint. Wenn wir ein Objekt betrachten, betrachten wir es nicht so, wie es ist. Das Objekt bedeutet etwas für uns. Die Bedeutung, die wir in einem Objekt lesen, stört unsere korrekte Wahrnehmung des Objekts. Wir können ein Objekt nie so sehen, wie es an sich ist. Wenn wir einen Baum betrachten, sehen wir ihn als unseren Baum oder nicht als unseren Baum, als Baum in unserem Garten oder als Baum im Garten eines anderen, oder als Unkraut, das auf unserem Feld wächst, und so weiter. Wir betrachten eine Person als unseren Freund oder nicht, als positiv oder negativ zu uns in Beziehung stehend, als uns bekannt oder unbekannt, und so weiter. Wann immer wir Dinge betrachten, projizieren wir eine persönliche Beziehung zu ihnen und können ein Ding nicht so betrachten, wie es an sich ist - genauso wie wir, wie ich vor ein paar Minuten erwähnt habe, in uns selbst anders sind, als wir für andere aussehen oder erscheinen.

Diese Regel gilt für jedes Objekt. Wenn wir lernen können, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, anstatt sie so zu sehen, wie sie unserem Verstand aufgrund seiner Veranlagung erscheinen, wären wir im wahrsten Sinne des Wortes unabhängig. Das nennt man svarajya oder Unabhängigkeit, das heißt die Herrschaft, die wir über unseren Verstand erlangen, anstatt ihn nur zaghaft zu akzeptieren.

Wir sind in keiner Weise absolut unabhängig. Wir sind in unserer Existenz von vielen Dingen abhängig. Niemand in dieser Welt kann völlig unabhängig sein. Die vollständige Unabhängigkeit, nach der wir fragen, ist nur im Absoluten Geist möglich. Solange wir den absoluten Geist nicht erreicht haben, ist wahre Unabhängigkeit nicht möglich.

Das Studium des Bewusstseins ist eigentlich das Studium des Yoga. Es beinhaltet auch das Studium des Objekts. Beide bedeuten ein und dieselbe Sache. Wenn wir also das Subjekt des Bewusstseins und das Objekt unabhängig voneinander studieren, sind wir aufgeschmissen. Wir wissen nicht, wovon wir sprechen und wie dies erreicht werden kann. All diese subtilen Dinge sind logisch und wissenschaftlich schwer zu erklären. Sie lassen sich besser durch Analogien, Vergleiche und so weiter erklären.

Ich werde ein Beispiel dafür geben, was ein wissenschaftliches Objekt ist, unabhängig von einem ethischen oder sozialen Objekt. Nehmen wir ein menschliches Wesen. Wenn wir fragen, wer dieser Mensch ist, würde die Antwort lauten: "Er ist mein Vater; er ist mein Bruder; er ist mein Freund; er ist mein Kollege; er ist mein Chef; er ist mein Untergebener." Mit diesen Worten beschreiben wir im Allgemeinen eine Person. Aber ist das wirklich die Person an sich? Ist er nichts, wenn er nicht Vater, Bruder, Freund oder Feind ist? Nehmen wir an, ein Mensch hat kein Kind; wir nennen ihn nicht Vater. Die Idee des Vaters verschwindet automatisch, wenn es kein Kind gibt. Aber dennoch hat diese Person einige Eigenschaften, unabhängig davon, ob sie ein Vater ist. Er ist vielleicht kein Chef, er ist vielleicht kein Untergebener, er ist vielleicht ein Einzelkind, er ist vielleicht weder Freund noch Feind von irgendjemandem, und er hat vielleicht keinen Status in der Gesellschaft. Es ist sehr schwierig, die Beziehung zu einer Person immer in Form von Außenkontakten zu erklären, aber das ist es, was wir zu tun versuchen. Wir haben uns daran gewöhnt, diese schlampige Beschreibung abzugeben. Dies ist die soziale Beschreibung einer Sache, nicht die wissenschaftliche.

Die wissenschaftliche Beschreibung einer Person ist die Beschreibung in Form einer Eigenschaft, die dieser Person innewohnt. Wenn Sie kein Präsident sind, wenn Sie kein Premierminister sind, wenn Sie kein reicher Mann sind, wenn Sie kein armer Mann sind, wenn Sie nichts sind, was von der Gesellschaft beschrieben werden kann, was sind Sie dann? Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Wildnis, mitten im Dschungel, und niemand sieht Sie, niemand kennt Sie, und niemand will Sie. Du wirst eine eigene Eigenschaft haben, unabhängig. Auch wenn man alles verloren hat, existiert man noch als Mensch. Diese Ihre Persönlichkeit, dieser Eigenschaftskörper in Ihnen, der unabhängig von der äußeren Beziehung existiert und fortbesteht, ist die wissenschaftliche Beschreibung Ihrer Persönlichkeit.

Das Objekt, so wie es ist, kann nicht beobachtet werden, weil der Prozess der Beobachtung die Aktivität des Objekts stört. In einem Laboratorium gibt es keine andere Möglichkeit, ein Ding zu beobachten als durch ein Instrument. Wie subtil unsere Beobachtung in einem Labor auch sein mag, sie hängt von der Struktur des Instruments ab, das wir benutzen. Wenn aber die Anwesenheit des Instruments die Anwesenheit des Objekts stört, kann die wesentliche Eigenschaft des Objekts nicht erkannt werden.

Man sagt, dass selbst zum jetzigen Zeitpunkt fortgeschrittener wissenschaftlicher Entdeckungen [1972] die tatsächlichen Eigenschaften des inneren Inhalts eines Atoms nicht bekannt sind. Woraus besteht es, und wie verhält es sich? Wie hoch ist die Geschwindigkeit, mit der es sich bewegt? All dies ist noch nicht bekannt oder gesehen worden, weil das Instrument, mit dem man versucht, die Momente des Atominhalts zu beobachten, die Bewegung der Atome stört. Ebenso stört die Art und Weise, wie wir das Objekt wahrnehmen, die Anwesenheit des Objekts selbst, so dass das Objekt als solches nicht erkannt werden kann. Folglich kann niemand auf der Welt allwissend sein.

Sarvajnattva ist uns nicht gegeben. Nichts kann allein durch seine physische Struktur erkannt werden. Aber es gibt eine überlegene, übermentale Methode, die Dinge so zu erkennen, wie sie sind - indem man ihre Existenz nicht stört, indem man sie nicht beim Namen nennt, indem man sie nicht als äußere Dinge betrachtet, sondern indem man sie so betrachtet, wie sie in sich selbst sind. Du weißt sehr gut, wenn ich dich verehre, dich betrachte, dich von deinem eigenen Standpunkt aus respektiere, wirst du mir gegenüber freundlicher sein, als wenn ich dich von meinem Standpunkt aus beurteile. Sie sind eine Person mit einem gewissen Status aus Ihrer eigenen Sicht. Jeder Mensch hat einen bestimmten Status, den er oder sie hat. Wenn wir den Status dieser Person von ihrem eigenen Standpunkt aus betrachten, besteht eine größere Chance auf ein freundschaftliches Verhältnis, als wenn wir diese Person von unserem Standpunkt aus beurteilen.

Nehmen wir an, wir haben einen Untergebenen oder einen Diener. Wenn wir diese Person immer spüren lassen, dass sie ein Diener ist, und wenn wir diese Person rufen, vermitteln wir den Eindruck, dass sie unser Untergebener ist, dann ist das eine Art, eine Person zu behandeln. Wenn wir aber, obwohl die Person unser Diener oder Untergebener ist, nicht den Eindruck erwecken, dass sie ein Diener oder Untergebener ist, und wenn wir liebevoll mit ihr sprechen, als wäre sie uns ebenbürtig, dann werden wir wissen, welchen Unterschied das macht. Vielleicht wird dieser Diener mehr Arbeit für uns leisten, als wenn wir ihn als Diener behandeln. Das liegt daran, dass der Status der Person erhöht wurde, indem wir ihre Unabhängigkeit anerkennen.

Alles in dieser Welt ist im Grunde genommen unabhängig. Niemand ist letztlich von einer anderen Person oder Sache abhängig, aber sie sehen aufgrund einer sozialen Beziehung, in die diese Objekte oder Personen verwickelt sind, wie Abhängige aus. Jeder verlangt nach Unabhängigkeit. Keiner will abhängig sein. Keiner will ein Diener sein, aber jeder will ein Chef sein. Es wird humorvoll erzählt, dass eine Person zu einem Guru ging und fragte: "Maharaj, wer ist überlegen, Guru oder Schüler?" Der Guru antwortete: "Der Guru ist überlegen." "Dann mach mich zu einem Guru", sagte die Person. Ebenso möchten wir, wenn auch auf humorvolle Weise, in uns selbst absolut unabhängig sein, frei von allen äußeren Formen der Abhängigkeit, denn im Grunde genommen sind wir in Raum und Zeit nicht miteinander verbunden. Da Raum und Zeit vor der Schöpfung nicht existierten und erst danach kamen, wollen wir unsere Natur behaupten, die vor der Schöpfung war, denn das ist die letzte Realität der Dinge.

Der Prozess des Yoga ist, um es einfach auszudrücken, die Kunst, den unabhängigen Status der Dinge anzuerkennen und die Objekte in keiner Weise uns selbst unterzuordnen. Selbst eine Maus will sich uns nicht unterordnen. Sie hat ihre eigene Unabhängigkeit. Sie will nicht gefangen werden. Nichts ist so niedrig, so verachtenswert, als freiwillig die Unterordnung unter andere zu verlangen.

Beleidigung ist die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können. Wir können das Essen verweigern, wir können das Gehalt streichen, wir können ihren Urlaub nicht genehmigen; das spielt keine Rolle. Aber wenn wir sie beleidigen, ist das schlimmer als alles andere, weil ihre Unabhängigkeit beeinträchtigt wird. Das nennt man Beleidigung. Wir verweigern die Unabhängigkeit, die das Ego der Person bejaht. Die höchste Strafe, die wir einer Person auferlegen können, ist die Verleugnung ihres Egos. Dieses Ego oder das Prinzip der Selbstbejahung ist eine verzerrte Form der höchsten absoluten Unabhängigkeit, die dem Atman oder dem Selbst aller Wesen innewohnt.

Unter diesem Gesichtspunkt sagte der Weise Yajnavalkya, wie in der Brihadaranyaka Upanishad aufgezeichnet: na vā are sarvasya kāmaya sarvam priyam bhavati, ātmanas tu kāmāya sarvam priyam bhavati (4.5.6). Alle Liebe ist Selbstliebe. Wir lieben nicht wirklich ein Objekt oder eine Person, weil sie durch die Intensität der Manifestation unseres Atman konditioniert sind. Alle Liebe ist konditioniert. Wir haben keine unkonditionierte Liebe in dieser Welt. Daher sind auch alle Befriedigungen oder Freuden, die wir von Objekten oder anderen Personen in der Welt erhalten, entsprechend konditioniert. Es ist in dem Sinne konditioniert, dass es durch das Ausmaß bestimmt wird, in dem unser Bewusstsein dieses Objekt durchdrungen hat.

Es gibt eine Geschichte. Ein armer Mann überquerte mit seiner Frau und seinen fünf Kindern einen Fluss. Er musste sein Haus verlassen und an einen anderen Ort gehen, indem er einen Fluss überquerte. Auf dem Kopf trug er eine Truhe mit Gold und anderen Wertgegenständen, und seine Frau hielt sich an ihm fest, während sie die fünf Kinder auf den Schultern trug. Als sie sich in der Mitte des Flusses befanden, begann das Wasser zu steigen. Seine Frau sagte: "Es besteht Gefahr. Ich kann das Gewicht dieser fünf Kinder auf meinen Schultern nicht tragen. Ich werde gehen." Da sie in der Mitte des Flusses waren, konnten sie weder in die eine noch in die andere Richtung gehen. So oder so waren sie am Ende. "Wirf ein Kind ab", sagte der Mann. "Vier Kinder reichen." Es ist sehr schwierig, ein Kind ins Wasser zu werfen, aber da es um Leben und Tod ging, hatte sie keine andere Wahl, als die Augen zu schließen und ein Kind hinunterzuwerfen. Die Geschichte besagt, dass ein Kind nach dem anderen in den Fluss geworfen wurde, und nur der Mann, seine Frau und sein Koffer übrig blieben. Nach einiger Zeit sagte sie: "Jetzt kann ich den Fluss nicht mehr überqueren, auch wenn ich keine Last trage. Meine Füße geben nach. Ich gehe jetzt." Sie hielt ihn fest umklammert. Er trug ihr Gewicht und das Gewicht seines Rüssels. Er sagte: "Das ist nicht wichtig. Wenn wir am Leben sind, können wir unser Brot mit unserem Schweiß verdienen", und er warf den Koffer hinunter. Aber das Wasser stieg immer weiter, und schließlich dachte er: "Jetzt sind wir nur noch zu zweit. Was sollen wir tun? Wenn ich überlebe, kann ich mir eine andere Frau nehmen." Er stieß seine Frau ins Wasser, uund schließlich schwamm er allein hinüber, ohne an etwas anderes zu denken als an sich selbst. Dies ist eine grobe Illustration dafür, wie   der Egoismus einer Person wirkt, was darauf hindeutet, dass etwas aus dem Inneren spricht, wenn auch auf verzerrte Weise.


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Siehe auch


Literatur


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