Valli: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Valli''' ([[Sanskrit]]: वल्लि valli u. वल्ली vallī ''f.'') Schlingpflanze, Ranke, Winde; eine Klasse von Arzneipflanzen; Bezeichnung für einen Abschnitt eines [[Veda|vedischen]] Textes, insbesondere werden die drei Unterteilungen der [[Taittiriya]]-[[Upanishad]] als ''Valli'' bezeichnet. Die Benennung ''Valli'' ist typisch für die Art und Weise, wie in den [[Upanishad]]en Gedanken vorgebracht werden; denn es wird nicht ein Gedanke logisch geradlinig entfaltet, sondern immer wieder mit neuen Ranken (''Valli'') um das Hauptthema gekreist.
'''Valli''' ([[Sanskrit]]: वल्लि valli u. वल्ली vallī ''f.'') Schlingpflanze, Ranke, Winde; eine Klasse von Arzneipflanzen; Bezeichnung für einen Abschnitt eines [[Veda|vedischen]] Textes, insbesondere werden die drei Unterteilungen der [[Taittiriya]]-[[Upanishad]] als ''Valli'' bezeichnet. Die Benennung ''Valli'' ist typisch für die Art und Weise, wie in den [[Upanishad]]en [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/ Gedanken] vorgebracht werden; denn es wird nicht ein Gedanke logisch geradlinig entfaltet, sondern immer wieder mit neuen Ranken (''Valli'') um das Hauptthema gekreist.
 
==Indische Mythologie==
[[Upendra]], einer der [[Avatar]]e [[Vishnu]]s, machte sich einst auf den [[Weg]] nach Vaikuntha, um das [[Darshana]] der [[Adimurti]], Gott Vishnu und [[Maha Lakshmi]], zu erhalten. Als sie zu Dritt in der Halle zusammensaßen kam der große [[Weise]] [[Kanva Rishi]] dazu. Zum seinem Ärger wurde er von keinem der Drei seinem Status entsprechend ehrenvoll willkommen geheißen. Im Zorn verfluchte er sie wie folgt. Vishnu sollte als ein stummer Weiser geboren werden, der über viele [[Geburt]]en hinweg [[Shiva]] zu verehren hatte. [[Lakshmi]] sollte als Reh geboren werden, das durch die [[Wald|Wälder]] streift. Upendra sollte als Jäger geboren werden.
 
Um die Auswirkungen des Fluches zu reduzieren unterzog Sich Vishnu strengster [[Askese]] auf Shiva. Shiva erschien ihm und, wissend über den Grund des [[Tapas]] seines [[Bhakta]]s, rief er Kanva Rishi und hieß ihn, die Dauer von "viele Geburten" auf "eine [[Geburt]]" zu reduzieren. So geschah es. 
Vishnu kam danach  als [[Sivamuni]] in die [[Welt]], ein stummer Heiliger, und lebte im selben Wald, in dem Upendra als Jäger herumzog und Lakshmi als Reh weilte. Wie vorherbestimmt sah der Weise Sivamuni das hübsche Reh und fühlte sich zu ihm hingezogen. Das Reh erwiderte seltsamerweise die Zuneigung des Weisen. In der Folge gebar das Reh ein menschliches [[Kind]], ein Mädchen. Die Verschiedenheit des Kindes wahrnehmend, verstieß das Reh das Kind und verließ den Wald. Upendra, der Jäger, kam zufällig an dem Platz vorbei, an dem das Mädchen weinend in einer [[Vallikodi]] (Kletterpflanze) lag. Er nannte es Valli, da er es in einer Vallikodi gefunden hatte, und zog es auf. 
 
Im dunklen Wald in den [[Berg]]en fürchtete sich Valli inmitten der grausamen Jäger und verbrachte ihre Zeit damit, Steine nach den [[Vogel|Vögeln]] zu werfen, damit sie die Körner nicht von den Feldern pickten. Ihr [[Geist]] war stets in [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/liebe/ Liebe] auf [[Murugan]] (Tamilisch für [[Subrahmanya]]) gerichtet. Zur rechten Zeit erscheint Er in verschiedenen Gestalten, prüft sie, erschreckt sie mit [[Ganesha]]s [[Hilfe]] durch einen [[Elefant]]en, am Ende enthüllt er ihr seine wahre [[Gestalt]] und nimmt sie mit, um sie zu heiraten. Als sich Vallis [[Eltern]] der Hochzeit entgegensetzen tötet Murugan sie, bringt sie jedoch auf Bitten von Valli wieder ins [[Leben]] zurück und heiratet Valli.
 
Valli repräsentiert den [[Jiva]] der von seinem Ursprung, der [[Subrahmanya]], der ewigen [[Glückseligkeit]], [[Paramatman]], getrennt wurde.
Der getrennte Jiva irrt in der Wildnis des Waldes dieser Welt aufgrund von [[Avidya]] umher. Um den unwissenden Jiva zu erretten erscheint der [[Guru]] in Gestalt des [[Rishi]]s [[Narada]], mit dessen [[Hilfe]] die Hochzeit zwischen Valli und [[Murugan]], die Hochzeit des Jivas mit [[Brahman]], stattfinden kann. 
Da der Jiva unerschütterliches [[Vertrauen]] in den Herrn hat, war Valli dazu bestimmt, nur Murugan zu heiraten und war in der Lage, ihre Ambitionen trotz vieler Hindernisse zu erkennen.
 
Durch [[Vairagya]] und [[Viveka]] konnte der Jiva, Valli, sich aus dem Griff der [[Maya]] – dargestellt durch ihre Eltern und weitere Hindernisse – befreien und sich mit Subrahmanya, der Höchsten Glückseligkeit, vereinen. 
Untersuchen wir den esoterischen [[Gedanke]]n, der sich in dieser [[Geschichte]] verbirgt. Der dunkle Wald ist [[Tamas]]; die grausamen Jäger sind [[Rajas]]. Valli ist der Jiva, den diese beiden im Griff haben. Das Bewachen des Getreides ist ihr intensives [[Sadhana]], um [[Paramatman]] zu erkennen. Die Vögel, die die Körner aufpicken, sind die Hindernisse auf ihrem Sadhana. Um sich selbst zu retten hält sie in ihren Händen die Schleuder, die Viveka repräsentiert, und nimmt die Steine, welche Vairagya repräsentieren. So vertreibt sie die Hindernisse. Um die Stetigkeit ihres Sadhanas zu prüfen erscheint ihr Murugan in verschiedenen Gestalten und lehrt sie am Ende die Bedeutung von [[Pranava]] in Form des Elefanten. Das sie umhüllende Rajas (symbolisiert durch die Jäger) wird überwältigt und in [[Suddha Sattva]] transformiert. Danach ist der Jiva erkannt und eins mit [[Para Brahman]].  


==Siehe auch==  
==Siehe auch==  

Version vom 16. Juni 2014, 15:47 Uhr

Valli (Sanskrit: वल्लि valli u. वल्ली vallī f.) Schlingpflanze, Ranke, Winde; eine Klasse von Arzneipflanzen; Bezeichnung für einen Abschnitt eines vedischen Textes, insbesondere werden die drei Unterteilungen der Taittiriya-Upanishad als Valli bezeichnet. Die Benennung Valli ist typisch für die Art und Weise, wie in den Upanishaden Gedanken vorgebracht werden; denn es wird nicht ein Gedanke logisch geradlinig entfaltet, sondern immer wieder mit neuen Ranken (Valli) um das Hauptthema gekreist.

Indische Mythologie

Upendra, einer der Avatare Vishnus, machte sich einst auf den Weg nach Vaikuntha, um das Darshana der Adimurti, Gott Vishnu und Maha Lakshmi, zu erhalten. Als sie zu Dritt in der Halle zusammensaßen kam der große Weise Kanva Rishi dazu. Zum seinem Ärger wurde er von keinem der Drei seinem Status entsprechend ehrenvoll willkommen geheißen. Im Zorn verfluchte er sie wie folgt. Vishnu sollte als ein stummer Weiser geboren werden, der über viele Geburten hinweg Shiva zu verehren hatte. Lakshmi sollte als Reh geboren werden, das durch die Wälder streift. Upendra sollte als Jäger geboren werden.

Um die Auswirkungen des Fluches zu reduzieren unterzog Sich Vishnu strengster Askese auf Shiva. Shiva erschien ihm und, wissend über den Grund des Tapas seines Bhaktas, rief er Kanva Rishi und hieß ihn, die Dauer von "viele Geburten" auf "eine Geburt" zu reduzieren. So geschah es. Vishnu kam danach als Sivamuni in die Welt, ein stummer Heiliger, und lebte im selben Wald, in dem Upendra als Jäger herumzog und Lakshmi als Reh weilte. Wie vorherbestimmt sah der Weise Sivamuni das hübsche Reh und fühlte sich zu ihm hingezogen. Das Reh erwiderte seltsamerweise die Zuneigung des Weisen. In der Folge gebar das Reh ein menschliches Kind, ein Mädchen. Die Verschiedenheit des Kindes wahrnehmend, verstieß das Reh das Kind und verließ den Wald. Upendra, der Jäger, kam zufällig an dem Platz vorbei, an dem das Mädchen weinend in einer Vallikodi (Kletterpflanze) lag. Er nannte es Valli, da er es in einer Vallikodi gefunden hatte, und zog es auf.

Im dunklen Wald in den Bergen fürchtete sich Valli inmitten der grausamen Jäger und verbrachte ihre Zeit damit, Steine nach den Vögeln zu werfen, damit sie die Körner nicht von den Feldern pickten. Ihr Geist war stets in Liebe auf Murugan (Tamilisch für Subrahmanya) gerichtet. Zur rechten Zeit erscheint Er in verschiedenen Gestalten, prüft sie, erschreckt sie mit Ganeshas Hilfe durch einen Elefanten, am Ende enthüllt er ihr seine wahre Gestalt und nimmt sie mit, um sie zu heiraten. Als sich Vallis Eltern der Hochzeit entgegensetzen tötet Murugan sie, bringt sie jedoch auf Bitten von Valli wieder ins Leben zurück und heiratet Valli.

Valli repräsentiert den Jiva der von seinem Ursprung, der Subrahmanya, der ewigen Glückseligkeit, Paramatman, getrennt wurde. Der getrennte Jiva irrt in der Wildnis des Waldes dieser Welt aufgrund von Avidya umher. Um den unwissenden Jiva zu erretten erscheint der Guru in Gestalt des Rishis Narada, mit dessen Hilfe die Hochzeit zwischen Valli und Murugan, die Hochzeit des Jivas mit Brahman, stattfinden kann. Da der Jiva unerschütterliches Vertrauen in den Herrn hat, war Valli dazu bestimmt, nur Murugan zu heiraten und war in der Lage, ihre Ambitionen trotz vieler Hindernisse zu erkennen.

Durch Vairagya und Viveka konnte der Jiva, Valli, sich aus dem Griff der Maya – dargestellt durch ihre Eltern und weitere Hindernisse – befreien und sich mit Subrahmanya, der Höchsten Glückseligkeit, vereinen. Untersuchen wir den esoterischen Gedanken, der sich in dieser Geschichte verbirgt. Der dunkle Wald ist Tamas; die grausamen Jäger sind Rajas. Valli ist der Jiva, den diese beiden im Griff haben. Das Bewachen des Getreides ist ihr intensives Sadhana, um Paramatman zu erkennen. Die Vögel, die die Körner aufpicken, sind die Hindernisse auf ihrem Sadhana. Um sich selbst zu retten hält sie in ihren Händen die Schleuder, die Viveka repräsentiert, und nimmt die Steine, welche Vairagya repräsentieren. So vertreibt sie die Hindernisse. Um die Stetigkeit ihres Sadhanas zu prüfen erscheint ihr Murugan in verschiedenen Gestalten und lehrt sie am Ende die Bedeutung von Pranava in Form des Elefanten. Das sie umhüllende Rajas (symbolisiert durch die Jäger) wird überwältigt und in Suddha Sattva transformiert. Danach ist der Jiva erkannt und eins mit Para Brahman.

Siehe auch