Milch

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Ist Milch gesund? Sollte/darf ein Yoga Übender Milch und Joghurt zu sich nehmen? Dazu findest du hier einige Argumente. Zunächst: Milch ist bei Säugetieren die erste Nahrung für die Neugeborenen. Die Neugeborenen werden daher als Säuglinge bezeichnet - sie saugen die Milch von der Brust bzw. vom Euter/den Zitzen der Mutter. Milch in einem weiteren Sinn ist jede weißliche Flüssigkeit. So spricht man z.B. von Löwenzahnmilch als dem weißlichen Pflanzensaft der Löwenzahnpflanze bzw. von der Sonnenmilch, wenn eine Sonnenschutzcreme weißlich und relativ flüssig ist. In einem engeren Sinn wird heutzutage unter Milch oft Kuhmilch verstanden. Ob ein verantwortungsbewusster Mensch, insbesondere ein erwachsener Yoga Übender, Milch von einem anderen Lebewesen, also Kuhmilch zu sich nehmen sollte/darf, ist ein gerne diskutiertes Thema.

Heutzutage gibt es eine große Auswahl an pflanzlichen Milchalternativen

Kühe und Milch in der indischen Kultur

In der indischen Kultur spielte die Rinderwirtschaft eine sehr große Rolle. Rinder waren als Zugtiere unabdingbar. Alle Transporte geschahen über von Büffeln und Rindern gezogene Wagen. Rinder haben die Zugtiere auch für Bewässerungsbrunnenanlagen. Kuhdung war der Hauptbrennstoff. Daher war die Kuh heilig. Wobei man wissen muss, dass in Indien unter "cow" sowohl die weibliche Kuh als auch die männlichen Stiere bzw. Ochsen verstanden werden. Aus getrockentem Kuhdung wurde weiße Farbe hergestellt. Aus Kuhdung und Kuhurin wurden in früheren Zeiten sogar Ayurveda Heilmittel hergestellt. Da eine Kuh genug Milch gibt für zwei Kälber und normalerweise nur ein Kalb auf die Welt kommt, konnte der Mensch die Kuh melken und so die Hälfte der Milch selbst nutzen. Kühe waren in Indien heilig, durften nicht getötet werden und sollten mit Ehrerbietung behandelt werden. Kühe wurden nicht hauptsächlich wegen der Milch und erst recht nicht wegen ihres Fleisches gehalten, sondern weil man sie für die gesamte Wirtschaft gebraucht hat. Gerade die indischen Kühe sind von besonderer Gutmütigkeit und wurden so als Symbol für die Güte Gottes bzw. der Göttlichen Mutter gesehen. Kühe wurden auch als besonderer Segen von Mutter Erde verehrt. Milch zu trinken galt als eine heilige Handlung - insbesondere auch weil man Milch nur in kleinen Mengen bekam.

Milch und Yoga

Hier ein kurzer Vortrag zu Milch:


Milch im traditionellen Indien, in Ayurveda und Yoga

Heilige Schriften und Milch

Die Heiligen Schriften wie die Bhagavad Gita, Hatha Yoga Schriften wie die Hatha Yoga Pradipika klassifizierten die Nahrungsmittel in Sattwa (rein, gesund, erhebend), Rajas (unruhig, nervös machend) und Tamas (ungesund, träge und deprimiert machen). Dabei wurde Milch zusammen mit Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte zu den sattwigen Nahrungsmittel gezählt.

Ayurveda und Milchprodukte

Auch die alten Ayurveda Schriften sprechen über Milchprodukte, über Milch, Joghurt und Ghee. Viele der Pflanzenpulver sollen laut klassischer Rezeptur mit warmer Milch zu sich genommen werden. Ghee ist oft die Basis für Heil-Pasten wie z.B. Chyavanprash. Und Ghee Trinken gehört zu vielen Ayurveda Kuren wie z.B. Panchakarma in ihrer klassischen Form dazu.

Milchprodukte in Hindu Ritualen

Des weiteren wurden (und werden) im Hinduismus für Feueropfer (wie Havan, Homa, Agnihotra, Yajna) neben Pflanzenölen und Holz auch Kuhdung und Butter-Ghee empfohlen. Und als eine der Gaben bei einer Puja wurde neben Räucherstäbchen, Öllampe, Kampher, Rosenwasser auch Milch dargebracht.

Waren Milchprodukte im alten Indien also empfehlenswert?

Vermutlich wird man sagen können: Im alten Indien war das so: Kühe wurden freundlich behandelt. Kühe wurden nicht getötet. Kühe hatten eine Bewegungsfreiheit, d.h. sie waren nicht im Stall eingepfercht/eingesperrt, sondern liefen auf der Straße rum und waren Teil der Familie. Milch, Ghee, Joghurt wurde nur in sehr kleinen Mengen verzehrt (höchsten 100 ml pro Person und Tag) und auch nicht täglich.

Jedenfalls empfehlen Schriften wie Bhagavad Gita, Hatha Yoga Pradipika und Yoga Meister wie Swami Sivananda den Verzehr von Milch und Joghurt.

Wie ist es mit Milch heute?

Heutzutage werden Rinder im Westen nicht als heilige Kühe betrachtet. Auch in der Bio Landwirtschaft werden Kühe getötet. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr ein Kalb bekommen. Im Zeitalter der Traktoren und des elektrischen Herds braucht man keinen Kuhdung als Brennstoff und auch keine Zugtiere. Kühe geben auch nur 6-8 Jahre ausreichend Milch, haben aber eine Lebensdauer von 30 Jahren. So werden in der westlichen Rinderwirtschaft die männlichen Rinder entweder als Kalb oder als junge Erwachsene getötet und zu Fleisch verarbeitet. Und die weiblichen Kühe, die bis 30 Jahr alt werden können, werden im Alter von 8-10 Jahren getötet und zu Fleisch verarbeitet. Aus hygienischen Gründen ist es aus guten Gründen nicht möglich, die Milch von einer Kuh zu nehmen, an der noch ein Kalb saugt. Daher muss das Kalb entweder gleich nach der Geburt oder 1-2 Tage danach von seiner Mutter getrennt werden - was für Kalb und Kuh großes Leiden erzeugt.

Mit anderen Worten: Milcherzeugung im heutigen Westen ist notwendigerweise mit dem Töten von Tieren sowie mit dem Leiden der Trennung von Mutterkuh und Kalb verbunden. Daher ist es ethischer, auf Milch und Milchprodukte zu verzichten.

Wie ist es mit Milchproduktion in Indien heute?

Leider ist die Lage der Kühe in Indien heutzutage nicht besser als in Europa. Kühe werden auch in großen Ställen gehalten. Sie dürfen von Hindus nicht geschlachtet werden - und daher werden die männlichen Rinder und die älteren Kühe an Moslems verkauft, entweder in Indien selbst, oder sie werden nach Bangla Desh verfrachtet. Moslemische Schlachter töten dann die Rinder. In Dörfern werden die zu alten Kühe auch einfach auf der Straße laufen gelassen, wo sie oft durch den Verzehr von Plastiktüten an schweren Darmkoliken sterben.

Ist Milch ungesund?

In großen Mengen ist Milch sicher ungesund. Dazu findest du im unteren Artikel eine Menge Informationen. Ob Milch in den in Indien klassischerweise verzehrten kleineren Mengen (max. 100 g, also ein halbes kleines Glas) wirklich schädlich ist, kann nicht sicher geklärt werden. Vom ethisch-ökologischen Standpunkt aus ist es vorzuziehen, auf Milch und Milchprodukte zu verzichten.

Wie kann man Milch ersetzen?

Wenn ein Säugetier aus dem Säuglingsalter raus ist, braucht es keine Milch mehr. Daher muss Milch auch nicht ersetzt werden...

Wer Milch vom Geschmack her mag, findet in Sojamilch, Reismilch, Hafermilch, Dinkelmilch Alternativen. Ebenso gibt es Sojasahne, Hafersahne, Dinkelsahne. Es gibt Sojajoghurt und gut schmeckende vegane Käse. Wer sich etwas kundig macht und experimentiert, wird feststellen, dass ihm ohne Milchprodukte nichts fehlt.

Veganer müssen auf ihren Vitamin B12 Spiegel achten. Es empfiehlt sich, Vitamin B12 aus natürlichen Quellen zuzuführen (siehe weiter unten im Artikel bzw. im Artikel Veganismus) - oder B12 Tabletten zu verzehren. Vegane Frauen, die überlegen schwanger zu werden, oder schwanger geworden sind, sollten ihren Vitamin B12 Spiegel beim Arzt prüfen lassen um sicher zu sein, dass ihr Kind sich gesund entwickeln kann.

Ersatz von Milch in Ayurveda, Ritualen und Yoga

Wie kann man Milch im Ayurveda ersetzen?

Milch erhöht laut Ayurveda Kapha. Milch und Ghee erdet. Um Milch zu ersetzen muss man anderes Kapha Erhöhendes zu sich nehmen, und Vata Erhöhendes reduzieren. Z.B. kann man Kokosnussöl zu sich nehmen, Wurzelgemüse, Sojamilch.

Wie kann man Milch und Ayurveda in indischen Ritualen ersetzen?

In der indischen Puja wird beim Abhisheka oft Milch dargebracht. Kuhmilch kann einfach durch Reismilch ersetzt werden.

In einem indischen Feuerritual wie Yajna, Homa, Havan wird gerne Kuh-Ghee verwendet. Das kann einfach ersetzt werden durch Kokosnussöl. Kokosnussöl ist wie Ghee reich an gesättigten Fettsäuren und verbrennt deshalb relativ rückstandsfrei. Und Kokosnussöl setzt beim Verbrennen genau wie Kuh-Ghee Prana, also Lebensenergie, frei.

Wie kann man Milch bei intensivem Pranayama ersetzen?

Die Hatha Yoga Pradipika empfiehlt Anfängern, die ihre Pranayama Praxis, also ihre Atemübungen, stark intensivieren wollen, Milch zu sich zu nehmen, um sich zu erden und dennoch feinfühlig zu bleiben. Eine ähnliche Wirkung hat Sojamilch oder das Verzehren von Hülsenfrüchten wie rote Linsen etc.

Milch und Yoga

Darf man als Yoga Übender Milch verzehren?

Ethisch empfehlenswert ist es, sein ganzes Leben so auszurichten, dass man so viel Gutes bewirkt wie möglich und so wenig Schlechtes bewirkt wie möglich. In diesem Sinne ist es zunächst empfehlenswert, freundlich mit seinen Mitmenschen umzugehen, seinen Lebensunterhalt auf ethische Weise zu verdienen und ökologisch verantwortungsbewusst zu leben. Zur Ethik gehört dann auch der Verzicht auf das Töten von Tieren, wozu dann der Verzicht auf Fleisch und in letzter Konsequenz der Verzicht auf Milchprodukte gehört. Dabei sollte man sich bewusst machen: Der durchschnittliche Fleischesser verzehrt im Lauf seines Lebens 2000 Tiere. Der durchschnittliche Lactovegetarier, der also auch Milchprodukte zu sich nimmt, ist im Lauf seines Lebens für den Tod von ca. 2-4 Rindern verantwortlich. Besonders wichtig ist also die Reduktion des Fleischverzehrs, vorzugsweise der Verzicht auf Fleischverzehr. In letzter Konsequenz gehört dazu auch der Verzicht auf Milchprodukte.

Grundsätzlich gilt: Jeder kann Yoga praktizieren, egal wie man sonst sein Leben führt. Auch ein "normal Essender" zieht großen Nutzen aus der Praxis des Yoga.

Milchprodukte bei Yoga Vidya

Sukadev, der Gründer und Leiter von Yoga Vidya ist seit 2011 vegan und empfiehlt auf Milchprodukte zu verzichten. Bei den Buffets der Yoga Vidya Seminarhäuser/Ashrams sind die zubereiteten Speisen meist milchproduktfrei. Zum Brunch stehen Milch, Joghurt, oft auch Käse bereit für die Menschen, die Milch und Joghurt zu sich nehmen wollen. In den Yoga Vidya Seminarhäusern können also Veganer sehr gut essen - und diejenigen, die Milchprodukte mögen, finden auch das, was sie brauchen.



Gründe gegen den Verzehr von Milch und Milchprodukten

(Artikel von Dominik G.)

Milch, (hier insbesondere Kuh-Milch) und aus ihr hergestellte Produkte, wie z.B. Käse, Joghurt und Sahne, werden für unterschiedliche Krankheiten beim Menschen mitverantwortlich gemacht. Dazu zählen Krebs, Diabetes, Osteoporose, Herzinfarkt, Asthma, Parkinson, Alzheimer, Neurodermitis, Akne und andere. Die Milchindustrie ist für einen Teil der ausgestoßenen Treibhausgase, für Bodenerosion, Grundwasserverschmutzung, die Abholzung des Regenwaldes, Verbreitung multi-resistenter Keime und anderer Eingriffe in die Ökologie und Biologie der Erde mitverantwortlich. Die industrielle Milcherzeugung, ob Bio- oder Massentierhaltung, führt bei jedem einzelnen Tier zu einem qualvollen und verkürzten Leben. Krankheiten, wie eine schmerzvolle Euterentzündung (Mastitis), treten sehr häufig auf und werden meist präventiv mit Antibiotika behandelt. Eine jährliche künstliche Befruchtung der Kuh ist notwendig um die hohe Leistung der Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Die Kälber werden in der Regel nach einer kurzen Mastzeit dem industriellen Schlachthof übergeben. Somit arbeiten Milch- und Kalbs-Fleisch-Industrie eng miteinander zusammen.


Milch aus unterschiedlichen Sichtweisen

Milch aus gesundheitlicher Sicht

Neueste wissenschaftliche Studien zeigen deutlich, dass Milch nicht das ist, was uns die Werbung und Milchindustrie über sie berichten.

Akne

Das Aknerisiko steigt bei Jugendlichen, die mehr als drei Portionen Milch - insbesondere Magermilch - pro Woche trinken, um fast das Doppelte.[1]

Milch, Magermilch, Quark und Frischkäse fördern Akne bei Jugendlichen. Man vermutet, dass Hormone oder andere bioaktive Moleküle dafür verantwortlich sind. [2]

Es liegt nahe, dass Hormone in der Milch, die eigentlich zur Säuglingsaufzucht dient, zu einem Anstieg von IGF-1 (insulin-ähnlicher-Wachstumsfaktor) führen. Ein erhöhter IGF-1-Plasmaspiegel führt zu einerseits zu Akne, andererseits zu einer Insulinresistenz. [2]

Mehrere Untersuchungen zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen Milch und Akne besteht. [3][4]

Allergien

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt Kuhmilch, neben Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen und Erdnüssen/Nüssen, eines der wichtigsten Allergie auslösenden Lebensmittel im Kindes- sowieso im Erwachsenenalter dar. Liegt eine familiäre Neigung vor, kann es in Folge einer Nahrungsmittelallergie zu Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma kommen.[13]

Alzheimer

Wissenschaftler der New York Columbia-Universität zeigten in einer Studie, dass eine gesunde Ernährung, vorwiegend bestehend aus Gemüse, Nüssen und frischem Obst, die Gefahr an Alzheimer zu erkranken reduzierte. Fettreiche Milch und Milchprodukte, wie z.B. Butter und Käse, seien dagegen Alzheimer-fördernd. [5]

Asthma

Foscher der Harvard University fanden in einer Studie heraus, dass der Verzehr von fettarmem Yoghurt in der Schwangerschaft, das Risiko für das Kind erhöhe, im späteren Alter Asthma oder Heuschnupfen zu bekommen. Milch erhöhe das Asthmarisiko jedoch nicht. [6]

Casomorphine

Casomorphine werden im Körper gebildet, wenn Milchproteine verdaut werden. Sie sind relativ resistent gegenüber Verdauungsenzymen und hemmen die Darmperistaltik. Daneben wirken sie schmerzstillend, senken den Blutdruck, wirken bewusstseinsdämpfend bzw. besitzen eine analgetische Wirkung. Käse erhöht diese Wirkung, da die Konzentration des Milchproteins hier erhöht ist.

Morphine in der Milch dienen dazu, die Mutter-Kind-Bindung zu stärken. Dies ist wohl – neben dem Geschmack – der wichtigste Faktor, weshalb es Menschen so schwer fällt von Milch und hauptsächlich von Käse „wegzukommen“.

Nach einigen Wochen „Milch-/Käse-Entzug“ hört das Verlangen auf.[14][15][16]

Diabetes

Das Risiko an Diabetes Typ I zu erkranken ist bei Milchkonsum in Säuglingsalter und in der frühen Kinderheit erhöht.[3][7]

Ein Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Diabetes Typ II wird durch mehrere Studien gezeigt.[3]

Aufgrund gleichartiger Immunmechanismen besteht sehr wahrscheinlich ein Zusammenhand zwischen Milch-Diabetes und Multipler Sklerose.[3]

Der Kuhmilch(produkte)konsum koreliert mit der Häufigkeit neu auftretender Diabetes-Erkrankungen. Länder, wie Japan, mit einem geringen Milchkonsum weisen die wenigsten Diabetesfälle auf. Länder, wie Norwegen, Schweden und Finnland, weisen mit einem hohen Kuhmichkonsum die meisten Fälle von neuen Diabetes-Erkrankungen auf.[3][7]

Das Risiko an Diabetes Typ I zu erkranken wird durch früh gegebene Muttermilch-Ersatz-Nahrung aus Kuhmilch erhöht, wenn neben genetischen Prädispositionen schon andere Familienmitglieder ersten Grades Typ I Diabetes haben.[7]

Weniger anfällig für insulinabhängige Diabetes sind Kinder, die ohne Kuhmilch-Protein in der Nahrung aufgewachsen sind. Die Vermutung liegt nahe, dass das Rinderserumalbumin (RSA) diesen Effekt beeinflusst.[7]

Menschen, die sich vegetarisch, insbesondere vegan ernährten wiesen in einer Studie von Tonstad et al. ein sehr viel niedrigeres Risiko an Diabetes zu erkranken auf, als Fleischesser.[7]

Eine rein pflanzliche Ernährung kann sich sogar regenerierend auf schlechte Blutfettwerte und Krankheiten wie Diabetes auswirken. Eine Studie zeigte, dass 46% der Menschen, die an Typ II Diabetes litten nach einer Umstellung auf eine vegane Ernährung, ihre Diabetes-Medikamente herabsetzen konnten.[7]

Milchproteine besitzen Eigenschaften, welche die Insulinproduktion stimulieren, die sich ungünstig auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Die Vermutung liegt nahe, dass hier ein Zusammenhang zwischen Diabetes Typ II und Milchprotein besteht.[7]

Herzinfarkt

Das Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben, ist in Ländern, wie Finnland, mit einem hohen Kuhmilch(produkte)Konsum am höchsten. In Ländern mit einem geringen Konsum, wie Griechenland, ist das Risiko am geringsten.[3]

Krebs

Kälber entrissen von ihrer Mutter, isoliert in einer Box. (PeTA Deutschland e.V. / pixelio.de)

WHO-Zahlen zeigen, dass die Brustkrebshäufigkeit weltweit mit der Höhe des Milchkonsums in Korealtion steht. Westliche Länder mit dem höchsten Milchkonsum weisen auch die höchsten Brustkrebsraten auf.[3]

Eine überproportionale Häufigkeit von Brust- und Prostatakrebs besteht in westlichen Ländern mit hohem Milchkonsum gegenüber den asiatischen Ländern mit einem niedrigen Milchkonsum. Ein Stadt-Land-Gefälle besteht innerhalb der asiatischen Ländern bei westlich orientierten Städten mit einem hohen Milchkonsum.[3]

In Japan ist nach dem zweiten Weltkrieg die Brustkrebshäufigkeit gleichzeitig mit dem Milch(produkte)Konsum gestiegen.[3]

Eine vermehrte Aufnahme tierlicher Produkte erhöht das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.[3]

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke zeigte in einer Studie, dass Frauen die viel Fisch, Butter, Margarine, und verarbeitetes Fleisch, wie Wurstwaren, aber wenig Brot und Fruchtsäfte konsumierten, doppelt so häufig an Brustkrebs erkrankten, als Frauen mit einem gegenteiligen Ernährungsmuster.[3]

Wissenschaftler der Universität Melbourne fanden heraus, dass Frauen mit einem hohen Verzehr an Milchprodukten eine um 15 % erhöhte Estradiolkonzentration aufwiesen. Die Studie zeigte, dass ein hoher Verzehr von Milchprodukten und Fleisch die Konzentration der Steroidhormone erhöhte. Diese werden eng mit dem Risiko für Brust- und Prostatakrebs assoziiert.[3]

Die Konzentration von IGF-1 (insulin-like-growth-factor) erhöht sich bei bei der Aufnahme von tierlichem Protein, wie Milch und Käse. Beta-carotin, vorhanden in orangefarbenem Gemüse/Obst, senkt den IGF-1-Spiegel dahingegen. IGF-1 dient der Zellproliferation (Zellwachstum) und gleichzeitig der Apotoseverhinderung (Zelltod). Bei Kälbern ist dies von Vorteil, da sie wachsen müssen. D.h. Hier werden mehr Zellen erneuert, als absterben. Bei Erwachsenen führt dies zum erhöhten Risiko an Brust- und Prostatakrebs, sowie Darmkrebs zu erkranken. Tumore, die gebildet wurden, können verstärkt wachsen.[8][9]

2005 wurde eine internationale Studie in 40 Ländern durchgeführt. Sie zeigte, dass das Risiko an Brust-, Eierstock- sowieso Gebärmutterhalskrebs zu erkanken mit jedem Bissen tierischen Protein (Milch, Käse, Fleisch) stieg. Andersherum senkten pflanzliche Lebensmittel wie Bohnen und Getreide die Krebswahrscheinlichkeit.[8]

Eine Studie von van der Pols et al. zeigte, dass eine Familienernährung mit einem hohen Anteil an Milch und Milchprodukten im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken auslöste.[8]

Milchunverträglichkeiten

Um die in der Milch enthaltene Lactose (Milchzucker) zu verdauen, bedarf es dem Enzym Lactase. Dieses wird im Normalfall bei einer Spezies nur im Kleinkindalter exprimiert. Erwachsene einer Spezies besitzen in der Regel keine Lactaseenzymgenese, die dieses Enzym synthetisiert.

Seit ungefähr 8000 bis 9000 Jahren tritt diese auch vermehrt beim erwachsenen Menschen auf. Ein Großteil der Menschheit besitzt dieses Enzym jedoch nicht - denn eigentlich ist es unnatürlich, wenn man über das Kleinkindalter hinaus weiter Milch trinkt.

Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Völlegefühl, Magendrücken, Aufstoßen, Meteorismus, Koliken, Bauchschmerzen, Darmkrämpfen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Migräneattacken, Kreislaufproblemen, Schwächeanfällen können auftreten (Lactoseintoleranz).[13]

Neurodermitis

Eine häufige Ursache von Neurodermitis im Kindesalter ist eine allgerische Reaktion auf Milch. Auch im Erwachsenenalter kann sich eine Neurodermitis durch das Weglassen von Milchprodukten bessern, bestenfalls ganz zurückgehen.[10]

Osteoporose

In Ländern in denen viel Protein, aber wenig Kalzium konsumiert wird, ist das Osteoporose-Risiko erhöht. Länder, in denen wenig Kuhmilch konsumiert wird, weisen wesentlich geringere Osteoporoseraten auf.[11]

Eine Studie des National Institutes of Health der Universität Kalifornien zeigte, dass Frauen die ihr Protein am meisten aus tierischen Nahrungsmittel bezogen eine 3-fach höhere Knochschwundrate und eine 3,7-fach höhere Hüftfrakturrate aufwiesen, als Frauen, die ihr Protein auf pfanzlichen Quellen entnehmen. Das Fazit der Studie: Das Risiko an Knochenschwund zu leiden oder eine Hüftfraktur zu bekommen, wird durch eine erhöhte Einnahme von pfanzlichem Eiweiß und einer verminderten Einnahme von tierischem Eiweiß stark reduziert.[11]

Verschiedene Bücher über Ernährung und Gesundheit und Dr. Neal Barnard, Autor von Turn Off the Fat Genes, sagen, dass die Kalziumaufnahme von Gemüse genauso gut bzw. besser ist, als die von Milch. Die Kalziumaufnahme von Brokkoli, Rosenkohl, Senfgemüse, Rüben, Grünkohl und einige andere grüne Blattgemüse liegen zwischen 40 Prozent und 64 Prozent wohingegen die Kalziumaufnahme von Milch lediglich bei 30 Prozent liegt. [11]

Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an tierischem Protein (hauptsächlich schwefelhaltige Aminosäuren) führt zu einem höheren Kalziumverlust, da der Übersäuerung des Körpers mit Basen - meist Kalzium-haltige Basen - entgegengewirkt werden muss.[3][12]

Eine Studie, die über einen Zeitraum von 18 Jahren 75.000 Frauen untersuchte, zeigte keine schützende Wirkung in Bezug auf das Frakturisiko durch einen erhöhten Milchkonsum.[3]

In Sydney zeigte eine Studie an älteren Männern und Frauen, dass ein höherer Milchkonsum mit einem höheren Frakturrisiko assoziiert ist. Diejenigen mit dem höchsten Verbrauch hatten ein doppelt so hohes Risiko, wie diejenigen mit dem geringsten Verbrauch.[3]

Parkinson

Zwei Studien zeigten eine positive Assoziation zwischen der Kuhmilchaufnahme und dem Parkinsonrisiko bei Frauen, sowieso bei Männern.[13]

Toxine

Fisch und Milch sind bedeutende Quellen für Toxine, wie Dioxine, Furane, dioxin-like PCBs. Zur Beurteilung der Aufnahme dieser Gifte, wirden Analyseergebnisse von Lebensmittelproben mit Daten der nationalen Verzehrsstudie in Frankreich verglichen. An der Toxinaufnahme hatten die Milchprodukte einen Anteil von 34 % und der Fischverzehr sogar von 48 %.[3]

Milch aus ökologischer Sicht

Antibiotika-Einsatz

Trotz des Verbots, Antibiotika als Mastbeschleuniger zu verwenden, wird es häufig unter dem Vorwand einer Erkrankung angewandt.

Über die Mengen des Antibiotikas in der Tierindustrie in Deutschland ist recht wenig bekannt. Allerdings gibt es einige Studien, die zeigen dass nahezu 100 % der Tiere mit Antibiotika behandelt werden.

Die Folgen sind weitreichend: Neben der Verschmutzung des Grundwassers mit Antibiotikaresten, die bei der Düngung mit Gülle und Mist durch die Böden sickern und somit letztlich auch in das Trinkwasser gelangen ist die Produktion multi-resistenter Keime ein heikles Thema.

Immer mehr Keime, wie der gefährliche Krankenhauserreger MRSA (methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) werden durch die Massentierhaltung produziert. Bakterien sind in der Lage ihre Resistenz-Gene weiterzugeben (horizontaler Genstransfer). Somit sind sie anders als wir (vertikaler Gentransfer)in der Lage in rasender Geschwindigkeit Resistenzen gegen alle eingesetzt-gängigen Antibiotika zu entwickeln. Da sich die eingesetzten Antibiotika in der Human- wie in der Veterinärmedizin stark ähneln, bleibt abzuwarten, wie lange noch irgendein Antibiotika bei uns wirkt. Zudem kommt, dass es zwar unterschiedliche Antibiotika gibt, viele aber zu einer bestimmten Klasse gehören, die das selbe Wirkprinzip besitzt. Ist eine Resistenz gegen ein bestimmtes Antibiotikum vorhanden, so kann dies gleichzeitig bedeuten, dass ein Bakterium gleich gegen mehrere Antibiotika immun ist.[20]

Dazu ein Weblink: MRSA bald ubiquitär

Böden

Bestimmte eingesetzte Wachstumsförderer wirken sich, wenn sie wieder ausgeschieden und als Düngemittel auf Felder gegeben werden, nachteilig auf Bodenbiologie und Bodenfruchtbarkeit aus.

Auch die Bodendegradation ist ein wichtiger Faktor: Seit 1945 wurden weltweit ca. 20 % der kultivierten Landflächen durch den Einfluss des Menschen degradiert.[20]

Grundwasserverschmutzung

Die hohe Technisierung der Lebensmittelproduktion hat auch beim Grundwasser gravierende Folgen.

Neben den eingesetzten Pestiziden und künstlichen Düngern, werden auch Gülle und Mist auf die Felder gebracht, die bei der Haltung der Tiere täglich anfallen.

Als Abbauprodukte der Exkremente können Nitrate und andere, in hohen Dosen, schädliche Stoffe anfallen.

Im Jahre 2002 wurden an Deutschlands Grundwassermesstellen Messungen durchgeführt. Das Ergebnis war, dass 44% der Messungen eine erhöhte Nitrat-Belastung aufwiesen.

Zudem kommen Unmengen an ausgeschiedenem Antibiotika ebenfalls ins Grundwasser. Eine Statistik zeigt, dass in den USA 50 % des aufgenommenen Antibiotikas eines Menschen über das Trinkwasser aufgenommen wird. Hier in Deutschland sieht es wohl noch nicht ganz so schlimm aus, aber bei der Menge an Antibiotika wird es nicht mehr lange dauern, bis wir ähnliche Werte erreichen.[20]

Luftverschmutzung

Neben dem klimaschädlichen Gas Methan, werden beim Abbau der Ausscheidungen der Tiere auch Ammoniak und schwefelhaltige Substanzen frei. Aus Ammoniak können Salpetersäure und Lachgas entstehen. Zum einen tragen diese zur Erhöhung der Nitratwerte bei, zum anderen ist Lachgas aber auch eines der schädlichsten Klimagase. 1 kg Lachgas ist äquivalent mit 310 kg Kohlenstoffdioxid.

Zudem ist das Vorkommen von Asthma-Erkankungen in Gebieten der Massentierhaltung (z.B. Niedersachen) extrem hoch. Die hohen Ammoniak-Konzentrationen in der Luft werden dafür verantwortlich gemacht.[20]

Regenwald

Innerhalb der letzten vier Jahrzehnte wurden rund 40 % des Regenwaldes für Futter- und Anbauflächen gerodet. Neben der Zerstörung der grünen Lunge unserer Erde, werden auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ausgerottet.[17]

Diese Böden werden so stark mit Pestiziden verunreinigt, dass sie selbst für den Hybridpflanzenanbau genmanipulierter Soja- und Maispflanzen ökonomisch unbrauchbar sind.[18]

Nachfolgend ein Video, welches das Ausmaß der Regenwaldrodung zeigt:

Treibhausgase

Das WorldWatch Institute brachte 2009 eine Studie heraus, aus der hervorgeht, dass mindestens 51 % der vom Menschen erzeugten Klimagase durch die Tierindustrie verursacht werden.[19]

Milch aus tierethischer Sicht

Eine Kuh mit Hörnern wird man in der industriellen Haltung nicht finden

Die Milch-Indutrie und die Fleisch-Industrie sind nicht differenzierbar. Kühe werden ihr Leben lang als Milchmaschinen missbraucht um dann anschließend beim Schlachter zu landen.

In der heutigen Agarindustrie - und es ist egal, ob es sich hier um Bio- oder Massentierhaltung handelt, geht es um eine maximale Milchleistung, bei minimalem Platzverbrauch, so schnell und so billig wie es geht.

Die Kühe sind in Boxen, Ställen oder Käfigen untergebracht und bekommen einen minimalen Bewegungsfreiraum.

Die Männchen werden innerhalb der ersten 6 Wochen kastriert und enthornt - bei vollem Bewusstsein. Das Tierschutzgesetzt lässt dies zu.

Europaweit werden jährlich 400 Mio. Nutztiere transportiert. Auf dem Transport zum Schlachthof erleiden die Tiere Angst und Stress, bekommen Verletzungen, sind extremen Temperaturen ausgesetzt und müssen oft den ganzen Transport über ohne Futter und Wasser auskommen.

Kälber dürfen 9 h am Stück transportiert werden - ohne Wasser und Futter. Danach steht ihnen die Nahrungsaufnahme zu. Anschließend dürfen erneut 9 h vorüber gehen, welche die Kälber ohen Nahrung auskommen müssen.[21][22]

Kühe

Kühe geben, wie alle anderen Säugetiere auch, nur dann Milch, wenn sie schwanger sind bzw. waren. Folglich bedeutet das, dass unsere Milchkühe jedes Jahr geschwängert werden müssen. Das Kalb wird der Kuh natürlich unmittelbar nach der Geburt entrissen, denn die Milch soll für uns Menschen da sein.

Dazu sollte erwähnt werden, dass die Mutter-Kind-Bindung bei Kuh und Kalb sehr ausgeprägt ist. Wer schon einmal eine Trennung mitbekommen hat, der wir das Schreien der Kühe nicht so schnell wieder vergessen – es geht unter die Haut. Und dieses Prozedere geschieht täglich tausendfach hinter verschlossenen Türen.

Kühe können in der Regel 20 Jahre alt werden. Allerdings lässt nach 4-5 Jahren die Milchleistung nach, die Kuh ist nicht mehr rentabel. Nun folgt der Schlachthof.

Während des kurzen Lebens der Kuh, wird diese zweimal täglich gemolken. Das tägliche Melken hat zur Folge, dass Kühe in aller Regel eine eitrige Euterentzündung (Mastitis) bekommen. Das ist ein Grund, weshalb vor dem Verzehr von Rohmilch gewarnt wird. Durch Pasteurisieren bzw. Ultrahocherhitzen werden die Keime abgetötet und für den menschlichen Verzehr nutzbar gemacht. Die Keime sind – in toter Form – aber immer noch in der Milch.

Neben dem Eiter können sich aber auch Stresshormone und Neurotransmitter in der Milch befinden, denn das qualvolle Leben und die immer wiederkehrende Trennung vom Neugeborenen bleiben nicht ohne Folgen. Da wir Menschen ebenfalls zu den Säugetieren zählen, sind uns diese Hormone sehr ähnlich. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb der steigende Konsum der Tierprodukte mit dem Anstieg der Depressionen und Panikattacken korreliert. Aber auch die Antibiotika-Abbauprodukte landen in der Milch.[21][22]

Kälber

Nachdem das Kalb zu Welt gekommen ist, dauert es keine 24 h bis man es von seiner Mutter trennt. Die Weibchen werden zur Milchproduktion herangezüchtet. Die Männchen haben ein kurzes aber schmerzvolles Leben:

Untergebracht in einer Box von 0,8 m x 1,2 m, werden die Kälber 16 Wochen lang auf einem Lattenrostboden gehalten, der Spalten von 2,5 cm breite hat.

Während der Mastzeit bekommt das Kalb nur eisenfreies Futter. Der Grund dafür ist der Konsument, der gerne rosa-farbenes Fleisch hätte. Würde man dem Kalb eisenhaltiges Futter geben, so würde eine Normalproduktion des Blutes stattfinden und das Fleisch würde rot werden. Dieser Eisenmangel führt dazu, dass die Kälber beginnen an den Eisenstangen der Boxen zu knabbern. Aber auch hier wirkt der Halter entgegen, indem er Plastik um die Stangen wickelt. 4 Monate Leid für einen kurzen Gaumenschmaus des Konsumenten.

In den USA stirbt jedes 10. Kalb während der Mast. Ein deutscher Bauer berichtete 2010, dass er Kuh-Verluste von 8 % und Kälber-Verluste von 15 % hat. Und hier sollte noch mal erwähnt sein, dass Milch- und Fleisch-Industrie Hand in Hand arbeiten.[21][22]

Ein Kalb wird von seiner Mutter getrennt:

Bio- und Massentierhaltung

Heute werden über 98 % der Tiere in Massentierhaltungsanlagen gehalten. Lediglich knappe 2 % werden "artgerecht" gehalten. Und selbst diese artgerechte Haltung ist nicht artgerecht. Bio, so wie wir es uns vorstellen gibt es kaum. Und wenn es das gibt, dann kaum für die Masse an Menschen, die behaupten Bio-Fleisch und Bio-Milch zu kaufen.

Letztlich steckt auch hinter Bio-Haltung (nach EG und auch bei Demeter & Co, siehe zahlreiche YouTubeVideos) Qualhaltung.

Durch die verschärften Richtlinien der EU, dürfen die Tiere auch nur noch in industriellen Großschlachthöfen geschlachtet werden, denn kaum ein Bauer kann die Richtlinien einhalten. Demnach werden an die 100 % der Tiere in Gebäuden geschlachtet, die einem Hochsicherheitsgefängnis ähneln. Nicht ohne Grund. Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass jedes zehnte Tier bei der Verarbeitung noch lebt! Das bedeutet, dass jedes zehnte Tier lebendig gehäutet oder zerschnitten wird.

Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist sicherlich "Tiere essen" von J. S. Foer. Jeder Tierprodukte-Konsument sollte dieses Buch einmal gelesen haben und überlegen, ob er es für richtig hält, solche Taten zu unterstützen.[21][22]

Alternativen zu Milch und Milchprodukten

Butter

Anstelle von Butter kann man

  • Alsan
  • Avocadocreme
  • Nuss-Muse: Erdnuss, Mandel, ...
  • Pflanzenöle wie Kokos-, Raps- oder Olivenöl
  • Pflanzenmargarine

verwenden.

Bei Margarinen sollte man etwas aufpassen, denn hier verstecken sich oft Molkeprodukte. Wer es gerne etwas fester haben möchte, dem wird die Margarine "Alsan" Freude bereiten. Nuss-Muse eignen sich ganz besonders gut als Brotaufstrich.

Eine Möglichkeit ist es auch, sich die Butter selbst herzustellen. Hier ein Rezept:

Vegane Butter

  • 20 g Naturreis
  • 100 mL Wasser
  • 1/2 Orange (Saft)
  • 1/2 Zitrone (Saft)
  • 1-2 EL helles Mandelmus
  • 200 mL Sonnenblumenöl
  • 100 mL Wasser
  • 2-3 TL Johannisbrotkernmehl
  • 1-2 Msp Meersalz

Naturrreis fein Mahlen, mit dem Wasser kurz aufkochen und abkühlen lassen. Orangen-und Zitronensaft mit Mandelmus,Öl, Wasser und Johannisbrotkernmehl in einen Mixer geben und cremig mixen. Zur Naturreiscreme geben und mit Salz abschmecken.

Käse-Alternativen

Es kommen immer mehr Käse-Alternativen auf den Markt. Einige Marken sollten hier genannt sein:

  • Willmersburger
  • Tofutti
  • Vegourmet
  • Cheezly
  • Vegusto No Muh

Eine leckere Alternative zum Überbacken ist Hefeschmelz:

  • 2 EL Margarine
  • 2 EL Mehl
  • 300 mL Gemüsebrühe
  • 1 TL Senf
  • 3 EL Hefeflocken
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat

Margarine in Topf erhitzen, Mehl hinzugeben, danach sofort die Gemüsebrühe mit in den Topf. Den Senf mit hinein, dann die Hefeflocken, zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Eine Möglichkeit Parmesan zu ersetzen ist die folgende:

  • 1/3 geröstete Mandeln
  • 1/3 Hefeflocken
  • 1/3 Pistazien oder Pinienkerne

Die Zutaten werden mehr oder weniger, je nach belieben, püriert.

Pflanzenmilch

Es gibt mittlerweile sehr viele unterschiedliche Sorten von Pflanzenmilch. Welche man davon am liebsten z.B. im Kaffee austauscht, muss jeder selbst ausprobieren. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Meistens wird die Pflanzenmilch mittlerweile Pflanzendrink genannt.

  • Cocos-Drink
  • Dinkel-Drink
  • Hafer-Drink
  • Haselnuss-Drink
  • Mandel-Drink
  • Quinoa-Drink
  • Reis-Drink
  • Soja-Drink

Pflanzenmilch kann man natürlich auch selbst machen.

Mandelmilch geht z.B. so:

  • 1 Handvoll Mandeln
  • 1/2 Liter Wasser
  • 5 - 10 entsteinte Datteln

Die Mandeln werden so lange püriert, bis sich eine milchige Flüssigkeit ergibt und keine groben Mandeln mehr vorhanden sind. Die Datteln können anschließend je nach Süßegrad hinzugegeben und danach noch einmal püriert werden.

Quark

Quark stellt man her, indem man Soja-Yoghurt mit Zitronensaft mischt. Dadurch denaturiert das enthaltene Soja-Protein und der Yoghurt wird etwas fester.

Sahne

Bei Sahnen gibt es unterschiedliche Varianten. Die einen nennen sich "Cuisine" und sind eher etwas zum Kochen und Verfeinern. Daneben gibt es aber auch aufschlagbare Sahnen.

Zum Kochen:

  • Hafer-Cuisine
  • Soja-Cuisine
  • Reis-Cuisine
  • Dinkel-Cuisine

Zum Aufschlagen:

  • Cocos-Sahne
  • Cashew-Sahne
  • Reis-Sahne
  • Soja-Sahne

Es gibt sogar Sprühsahne! Wenn Du auf google nach "LeHa Sprühsahne" suchst, wirst Du fündig.

Auch hier kann man wieder selbst kreativ werden. Z.B. kann man mit dem Mark der Kokusmilch und etwas Puderzucker eine Cocos-Sahne kreieren.

Schokolade

Viele Bio-Anbieter haben mittlerweile eine Fülle von veganen Schokoladen im Sortiment.

Hier sind einige Empfehlungen von Schokoloden ohne Milch:

  • Govinda Rohkost Schokolade
  • Rapunzel Nirwana Noir
  • Naturata Spécial Ganze Mandel
  • Booja-Booja!
  • Vivani Dunkle Nougat
  • Lovechoc

Im Kommen sind zur Zeit Schokoladen mit Reismilch.

Schokolade selbst machen ist auch ganz einfach:

  • rohe Kakaobutter
  • Kakao
  • Agavendicksaft
  • Mandelmus

Kann mit allem gemischt und geschmacklich verfeinert werden, was das Herz begehrt, auf Backtrennpapier ausgegossen und nach dem Erkalten in Stücke gebrochen, ideal auch zu verschenken.

bei Zartbitterschokolade muss man ein wenig aufpassen, denn hier wird oft Butterreinfett mit beigemischt.

Yoghurt

Bis dato sind nur Yoghurts aus Soja hergestellt worden. Die bekanntesten Anbieter sind hier:

  • Alpro
  • Provamel
  • Sojade

wobei Alpro und Provamel Schwestern sind und beide einem der größten Milch-Riesen der Welt - Dean-Foods - angehören. Wer also darauf achten möchte, dieses Unternehmen nicht zu unterstützen, sollte die Produkte meiden.

Sämtliche Yoghurts gibt es neben "natur" natürlich auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Wobei man hier viel mit Aroma-Stoffen gearbeitet wird - wie bei Milch-Yoghurts auch. Frisches Obst ist wohl immer noch das Beste.

Multimedia

Videos zum gesundheitlichen Aspekt von Milch

Neben dem Menschen gibt es kein einziges Lebewesen, das nach seiner Entwöhnung weiter Milch trinkt. Warum? Weil Milch speziell für die Anforderungen der Wachstumsphase ausgelegt ist. Nach diesem Vortrag werden Sie verstehen, warum »das gesunde Glas Milch« ein folgenschwerer Irrtum ist.

Ein Bericht von Welt der Wunder über die negativen Auswirkungen des Milchkonsums auf unsere Gesundheit.

Die Deutschen sind Weltspitze im Verzehr von Milchprodukten. Doch mittlerweile mehren sich die kritischen Stimmen. Milch steht unter Verdacht, Krankheiten auszulösen.

Welche Nahrungsmittel sind bedenklich oder schädlich für die Gesundheit? Welche Nahrungsmittel sind gesundheitsförderlich? Welche Stoffe müssen dem Körper in welcher Menge zugeführt werden? Welche Stoffe sind lebenswichtig?

Videos zum ökologischen Aspekt von Milch

Der Regenwald wird abgeholzt. Viele haben davon gehört, viele wissen, dass das mit unserem Fleisch- und Milchkonsum zusammenhängt. Hier wird es gezeigt. Und jeder kann es mit google Earth selbst ansehen.

Videos zum tierethischen Aspekt von Milch

Der Film bietet detaillierte Einblicke in Tierhandlungen, Welpen-Fabriken und Tierheime sowie Massentierhaltungen, den Leder- und Pelzhandel, die Sport- und Unterhaltungsindustrie und schließlich den medizinischen und wissenschaftlichen Beruf. "Earthlings" verwendet versteckte Kameras und vorher nicht gezeigtes Filmmaterial, um die täglichen Praktiken einiger der größten Industrien der Welt aufzuzeichnen, deren aller Profit vollständig auf Tieren beruht. Kraftvoll, informativ und zum Nachdenken anregend, ist "Earthlings" mit Abstand die umfassendste jemals produzierte Dokumentation zum Verhältnis zwischen Natur, Tieren und menschlichen Wirtschaftsinteressen. Es existieren viele würdige Tierrechtsfilme, aber dieser Film geht über das Bisherige hinaus. "Earthlings" schreit danach, gesehen zu werden.

In der ersten Ethik- Debatte des australischen "Intelligence Squared" diskutieren 6 Experten über die Frage, ob Tiere von der Speisekarte gestrichen werden sollten. Philip Wollen argumentiert für die Notwendigkeit, keine Tierprodukte mehr zu konsumieren.

"MILCH!" - der Inbegriff des Reinen, Gesunden, das Lebens-Elixier schlechthin, so hören wir es schon im Kindesalter. Für Muttermilch trifft das zweifellos zu. Aber gilt diese Behauptung für JEDE Art von Milch? Ist Kuhmilch tatsächlich gesund? Woher kommt sie überhaupt, und wie in die Regale unserer Supermärkte? Wer gewinnt dabei und wer verliert? Wie geht es wirklich zu in der industriellen Milchwirtschaft?


Ein Leben ohne Milch und andere Tierprodukte

Vegan zu leben ist die verantwortungsvollste und moralisch bewussteste Entscheidung, die jeder von uns treffen kann. Lernen wie der Veganismus nicht nur den Tieren, sondern auch unserer eigenen Gesundheit und Spiritualität zugutekommt; wie er den Welthunger mildern kann und wieso er wirklich die einzige Hoffnung für die Zukunft unseres wunderbaren Planeten ist.

easy.vegan räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, wie wichtig es heute ist, seine Lebensgewohnheiten zu überdenken. Der Film behandelt die gesundheitlichen, ökologischen und ethischen Gründe, die eine vegane Lebensweise heute so wichtig machen. easy.vegan - es ist so einfach.

Dr. med. Ernst Walter Henrich informiert über die gesündeste Ernährung und ihre Auswirkungen auf Klima- und Umweltschutz, Tier- und Menschenrechte.

Die häufigste Ursache für Krankheit und Tod in der westlichen Welt ist unser Lebensstil! Die überall angepriesenen »schnellen Pillen« verschlimmern diese Situation in der Regel nur. Die gute Nachricht lautet jedoch: Unsere Gewohnheiten zu ändern liegt in unserer Hand und damit die Möglichkeit, eine ganz neue Lebensqualität und Leistungsfähigkeit zu erreichen. Alles, was unser Organismus dazu braucht, liefert uns die Natur. Wir müssen bloß zugreifen!

In diesem Vortrag erhält der Zuschauer eine Fülle praktischer Tipps und Rezepte für die Umsetzung einer rein vegetarischen Ernährung, die ebenso gesund wie lecker ist. Überzeugen Sie sich selbst!

40 Tage vegan - Ein Experiment

Literatur

Weblinks

Seminare

Siehe auch

Quellen

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