Sonnenkur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 10:05 Uhr
Eine Sonnenkur, ein Aufenthalt draußen in der Sonne, wirkt sich auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. So steuert das Licht die Vermehrung des Hormones Melatonin, welches für die Steuerung von Müdigkeit zuständig ist. Während wir im Winter oft unter Trübsinn leiden, da das Hormon Melatonin vermehrt gebildet wird, kann eine "Sonnenkur" zu einem verbesserten und fitteren psychischen Zustand beitragen. Auch zur Produktion von Vitamin D braucht der Körper Licht. Die schützt vor Krankheiten, Extremfälle von Vitamin D- Mangel können beispielsweise zu Rachitis führen. [1]
Sivananda über Sonnenkur
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.88-90. Divine Life Society
In Indien wird die Sonne als Gottheit verehrt. Die Verehrung der Sonne führt zu Gesundheit, Wissen, Kraft und Vitalität. Die Sonne ist die Göttin der Augen und des Heilens. Sie ist die Quelle von Gesundheit und Energie. Welch großes Wunder! Die Sonne brennt ohne Öl und Docht! Sie ist eine Masse unendlicher, unerschöpflicher Energie. Mit den Augen sehen wir nur die physische Sonne. Es gibt jedoch ein Höheres Wesen in ihr. Die Sonne steht an der Spitze der Navagrahas. Der Gott Sani (Saturn) hat dort seinen Ursprung. Die Sonne ist die sichtbare Stellvertreterin von Brahman.
In den täglichen Morgengebeten der Veden hört man "Asavaditya Brahma - Die Sonne ist Brahman.“ Die Sonne wird "Mokshadvara" genannt, das Tor zur Befreiung. Man muss erst durch Suryaloka gehen, bevor man die Befreiung erlangt. Die Sonne wird "Pushan“, Ernährer, genannt. Die Sonne ist das Auge von Virat oder dem kosmischen Purusha.
Der Brahmachari, der seine Vitalität in der Nacht verliert, stellt sich am frühen Morgen vor die Sonne und betet “Punarmamatu Indriyam“ - "gib mir die verlorene Energie und Vitalität zurück“, und er erhält sie zurück. Die Sonne lässt Zeit, Tage, Wochen und Jahre in Erscheinung treten. Die Sonne ist die Zeit. Die Sonne ist die Quelle von Energie und Leben. Yogis können Energie von der Sonne aufnehmen und ohne Nahrung leben.
Wirkung
Das Sonnenlicht ist notwendig für die kranken und die gesunden Menschen. Es ist notwendig, um Krankheit vorzubeugen und Gesundheit zu erhalten. Wenn die Sonne ein oder zwei Tage nicht scheint, werden die Menschen freudlos und dumpf. Sie leiden unter Verdauungsstörungen. Ihr Verlangen, die Sonne zu sehen ist stark, und so freuen sie sich sehr, wenn die Sonne wieder scheint.
Die Sonne wirkt auf die Haut. Ergosterol wird in Vitamin D umgewandelt. Das Sonnenlicht energetisiert und vitalisiert das System. Sonnenlicht ist Nahrung. Das Sonnenlicht kann Wunden schnell und wirkungsvoll heilen und Komplikationen verhindern. Man lässt die betroffenen Stellen, solange wie angenehm, von der Sonne bescheinen. Das Sonnenlicht hat die Kraft, Vitamine in der Nahrung zu bilden.
Die Haut und die Nerven werden durch ein Sonnenbad gestärkt. Die Sonne hat lebenserhaltende Kraft. Durch die Wirkung des Sonnenlichtes auf die Haut wird Vitamin D gebildet. Die Sonnenkur ist genau so wichtig wie Fasten und Diät halten. Sonnenbaden ist sehr gut bei Rachitis, Schwindsucht und allen Krankheiten. Die Sonne ist die Quelle der Energie und des Lebens. Das Sonnenlicht stimuliert die Durchblutung und fördert Assimilierung und Ausscheidung. Sie reinigt das Blut, stärkt die Nerven und hält die Haut gesund.
Das Licht der Sonne energetisiert, nährt und kräftigt, nicht die Wärme. Wenn man in der Sonne spazierengeht, sollte man den Kopf mit einem Tuch bedecken. Die heißen Strahlen der Sonne sollten nicht auf den Hinterkopf fallen. In den Slums, in denen es wenig Sonnenlicht gibt, treten Fälle von Rachitis und Schwindsucht vermehrt auf. Mangel an Sonnenlicht kann Schwindsucht auslösen.
Sonnenbad für die Augen
Man stellt sich am frühen Morgen in die Sonne und schaut einige Minuten mit offenen Augen in die Sonne. Dann geht man in den Schatten, schließt die Augen, und legt die Hände auf die Augen. Das beseitigt alle möglichen Augenkrankheiten.
Sonnenstarren
Man praktiziert einige Sekunden Trataka in der frühen Morgensonne, bevor die weißen Strahlen kommen. Dann schließt man die Augen. Das beruhigt den Geist und heilt Augenerkrankungen. Schaue fünf oder zehn Minuten täglich mit offenen Augen durch ein grünes Blatt. Danach nimm ein Augenbad. Spritze kaltes Wasser mit der Hand in die Augen.
Die Moden und die moderne Zivilisation haben die Gesundheit der Menschen völlig verdorben. Man trägt Hemden, Jacken, Mäntel, Schals, Strümpfe usw. Die Sonnenstrahlen erreichen die Haut nicht mehr. So kommt es zu Hautkrankheiten und anderen Beschwerden. Der moderne Mensch ist unwissend. Wenn man die Sonne auf den Körper scheinen lässt, wird man sich guter Gesundheit erfreuen. Man sollte nur dünne, weiße Baumwollkleidung tragen und zuviel Kleidung vermeiden. Am besten ist natürliche und einfache Kleidung.
Kochen mit der Sonne
Einige Anhänger der Naturküche kochen ihre Nahrung mit Sonnenkraft. Sie sagen, dass das gesünder und hygienischer ist. Die reifen Früchte auf einem Baum sind die Früchte, die von der Sonne gekocht wurden. Man pflückt, wäscht und isst sie. Sie sind bekömmlich und gesund.
Sonnenbaden
Den Kopf mit einem nassen Stück Stoff bedeckt, kann man sich in die Sonne setzen oder im warmen Sonnenschein am Vormittag oder am Nachmittag spazieren gehen. Das ist eine gute Art des Sonnenbadens. Man sonnt sich am besten in der Morgen– oder Abendsonne. Die Kleidung sollte leicht sein, Gesicht und Kopf im Schatten oder bedeckt. Nach einiger Zeit legt man sich in den Schatten, reibt den Körper mit einem feuchten Tuch ab und geht wieder in die Sonne.
Wer stark und kräftig ist, bleibt in der Sonne, auch wenn es sehr warm wird und bedeckt sich mit einem feuchten Tuch. Den Kopf und das Gesicht hält man bedeckt. Man kann ein kaltes Bad nehmen, wenn das Sonnenbad vorbei ist. Wenn man sehr kräftig ist, bedeckt man den Körper mit einem trockenen Tuch und bleibt in der Sonne liegen, bis man schwitzt. Man bedeckt den Kopf und das Gesicht mit grünen Blättern oder einem feuchten Tuch. Nach einiger Zeit geht man zurück in den Schatten. Man wischt den Schweiß mit einem feuchten Tuch weg. Man kann ein kaltes Bad nehmen.
Siehe auch
- Ayurveda
- Ayurvedische Ernährung
- Kräuter
- Gesundheit
- Nahrung als Medikament
- Naturheilkunde
- Pflanzenheilkunde
- Gesundheitsregeln
Fußnoten
Literatur
- Swami Sivananda: "Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Vasant Lad und David Frawely, Die Ayurveda Pflanzenheilkunde
- Hans Heinrich Rhyner, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch
Seminare
Ayurveda
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