Gehirn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. April 2020, 17:29 Uhr

Menschliches Gehirn - Als Gehirn bezeichnet man das wichtigste Organ des Menschen, das im Kopf, in der Schädelhöhle liegt. Es ist das Hauptsteuerungssystem des Zentralen Nervensystems und steuert alle bewussten und unbewussten Funktionen und Prozesse.

Gehirn erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Teile des Gehirns

Typischerweise gliedert man das Gehirn in fünf verschiedene Teile:

  • Vorderhirn (Großhirn)
  • Zwischenhirn
  • Mittelhirn
  • Hinterhirn (Kleinhirn)
  • Nachhirn

Das Vorderhirn bildet den größten Teil des Gehirns, weshalb es auch Großhirn genannt wird. Das Großhirn besteht aus einer linken und einer rechten Hälfte, den sog. Hemisphären. Die beiden Hemisphären sind durch mehrere Nervenfaserbündel miteinander verbunden und tauschen laufend Informationen aus. Beide Hirnhälften sind symmetrisch zueinander und spiegelbildlich angeordnet.

Sie arbeiten über Kreuz, das heißt die rechte Hirnhälfte kontrolliert die linke Seite desKörpers und die linke die rechte Seite des Körpers. In ihrer Aufgabenverteilung ergänzen sie einander und sind unterschiedlich spezialisiert. So ist die linke Hirnhälfte logisch, abstrakt, analytisch und dem Hören, Sprechen, Schreiben und Lesen zuzuordnen. Die rechte Hirnhälfte hingegen ist zuständig für Sehen, Fühlen, Deuten, Verstehen und räumliches Vorstellungsvermögen. Sie ist bildhaft, gefühlsbetont, schöpferisch, - der Bereich von Kreativität und Intuition.

Aktive Nervenzelle

Wirkungen von Yoga auf das Gehirn

Das Praktizieren von Yoga wirkt sich überaus positiv auf das Gehirn und das autonome Nervensystem aus. So gibt es verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, die sich bereits mit dieser Thematik im Rahmen der sog. Psychophysiologie beschäftigt haben.

Die Wechselatmung – auch Nadi Shodana oder Anuloma Viloma genannt – reinigt zum einen das Netzwerk der Energiekanäle (Nadis), zum anderen balanciert sie die rechte und linke Gehirnhälfte aus.

Kulturbedingt neigen westliche Gehirne zu einer verstärkten Aktivität der linken Gehirnhälfte. Idealerweise liegt das Verhältnis der Rechts-, Links-Aktivität der Gehirnhälften bei psychisch gesunden Menschen im Verhältnis von 1,05 - 1,10. Durch regelmäßiges Üben von Yoga, Atemtechniken und Meditation wird die Anzahl der Alphawellen im rechten Hirn verstärkt, was die Aktivität der beiden Gehirnhälften immer mehr angleicht. In Zuständen tiefer Entspannung, wie sie mit Yoga erreicht werden können, ist der Mensch sogar fähig, einen Ausgleich von 1.00 zwischen beiden Gehirnhälften zu erreichen.

Wissenschaftliche Studien bestätigen insbesondere die positiv verändernden Auswirkungen von Meditation auf das Gehirn. So haben sich beispielsweise der Hirnforscher Wolf Singer und der buddhistische Mönch und Molekularbiologe Mathieu Ricard mit den nachweisbaren Veränderungen von regelmäßiger Meditation auf das Gehirn und das Bewusstsein beschäftigt (siehe z.B. „Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog“).

Das Max-Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (Abteilung soziale Neurowissenschaften) hat unter der Leitung von Prof. Tania Singer im Jahr 2013 mit dem „ReSource Projekt“ begonnen eine weltweit einzigartige erstmals groß angelegte Studie mit Laien durchzuführen, in denen Teilnehmer in Meditationstechniken trainiert werden und täglich alltagsbegleitend meditieren.

Dabei werden sie mittels fMRI (funktionelle Magnetresonanztomographie) wissenschaftlich untersucht, um die durch Meditation bewirkten Auswirkungen auf das Gehirn festzustellen. Resource Project Die Signatur des Mitgefühls Mitgefühl statt Angst und Stress: Wie Meditation unsere Gesellschaft verändern könnte

Gehirnwellen

Der Austausch und die Verarbeitung von Information in den Gehirnzellen (Neuronen) des Menschen findet anhand von elektrischen Impulsen statt.

Unterschiede in den Gehirnwellen

Abhängig vom Zustand und der Aktivität des Menschen schwingen seine Gehirnwellen in unterschiedlichen Frequenzbändern. Die Gehirnwellenaktivität spielt sich vor allem im Frequenzbereich von 0 bis 40 Hz ab. Unsere Hirnwellen werden nach ihrer Frequenz in fünf Kategorien unterteilt:

  • Gamma-Wellen (über 38 Hertz = Schwingungen pro Sekunde)
  • Beta-Wellen (38 - 13 Hz)
  • Alpha-Wellen (13 - 8 Hz)
  • Theta -Wellen (8 - 4 Hz)
  • Delta-Wellen (0,1 bis 4 Hz)

Zusammenstellung unterschiedlicher Gehirnwellen und Zuordnung:

Frequenzband Frequenz Zustand des Menschen Tagesabschnitte, Tätigkeiten Mögliche Effekte
Gamma Beta Alpha Theta Delta
> 38 Hz 13 - 38 Hz 8 - 13 Hz 4- 8 Hz 0,1 - 4 Hz
anspruchsvolle Tätigkeiten mit hohem Informationsfluss im Bereich 38 – 21 Hz Hektik, Stress, Angst oder Überaktivierung

im Bereich 21 – 13 Hz wach und konzentriert, bei vollem Bewusstsein, nach außen gerichtete Aufmerksamkeit und Konzentration

nach innen gerichtete Aufmerksamkeit und Konzentration; wach aber entspannt; geschlossene Augen; Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein "Traumzustand", Unterbewusstsein aktiv komplette Ausschaltung des Bewusstseins, Unbewusstsein aktiv
Beispiel: Hochkonzentriertes Arbeiten Beispiel: konzentriertes Arbeiten leichte bis mäßige Entspannung, leichte Meditation, nach dem Aufwachen, vor dem Einschlafen Einschlafen, leichter Schlaf (Traum, REM-Phase), tiefe Entspannung, Hypnose, Meditation, Wachträumen Tiefschlaf, Trance, komatöse Zustände
im Bereich 38 – 21 Hz sprunghafte Gedankenführung

im Bereich 21 – 13 Hz gute Aufnahmefähigkeit und Aufmerksamkeit

Erhöhte Erinnerungs- und Lernfähigkeit Erhöhte Erinnerungs- und Lernfähigkeit, Konzentration, Kreativität, Erleichterung des Meditationszustands

Quellen:

Alpha-Wellen und Meditation

Alphawellen (13 - 8 Hz = Schwingungen pro Sekunde) treten in entspannter, wacher Grundhaltung mit geschlossenem Augen auf: bei leichter bis mäßiger Entspannung, leichter Meditation, nach dem Aufwachen, vor dem Einschlafen. Alphawellen gelten als das Tor zur Meditation und als Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Sie sind als notwendig, damit Informationen aus dem Theta-Bereich (Unterbewusstsein) in unser Wachbewusstsein gelangen können. Bei sehr tiefer Meditation wenn nur noch Theta- und Deltawellen, aber keine Alphawellen mehr produziert werden, kann sich der Meditierende an die Inhalte der Meditation nicht mehr erinnern. Alphawellen sind deshalb besonders in Kombination mit anderen Hirnwellen von Bedeutung. Im Alpha-Zustand ist die Erinnerungs- und Lernfähigkeit besonders ausgeprägt.

Theta-Wellen und Spiritualität

Thetawellen (8 - 4 Hz = Schwingungen pro Sekunde) sind die Wellen des Unterbewussten. Sie treten insbesondere beim Einschlafen, leichtem Schlaf (Traum, REM-Phase), tiefer Entspannung, Hypnose, Meditation, Wachträumen auf. Die Thetawellen werden mit Kreativität und Spiritualität in Verbindung gebracht. Schwingen die Gehirnwellen im Thetabereich fällt es dem Übenden leicht in einen meditativen Zustand zu versinken. Der Theta-Zustand zeichnet sich durch erhöhte Erinnerungs- und Lernfähigkeit und Konzentration aus und tritt bei kreativen Prozessen auf. Thetawellen allein bleiben unbewusst. Erst in Verbindung mit Alphawellen können wir uns an die Inhalte einer Meditation erinnern bzw. diese bewusst wahrnehmen

Wie meditieren das Gehirn verändert

Meditation Buddha.jpg

Menschen die meditieren haben andere Gehirne, als Nichtmeditierende

Wenn Menschen langfristig meditieren hat das eine Auswirkung auf das Gehirn. Jede Meditation führt zu einer Umschaltung in Richtung Entspannungsreaktion. Jede Meditation führt dazu, dass bestimmte Hirnareale gestärkt werden, die sowohl zum Empfinden von Freude als auch zur Fähigkeit der Selbststeuerung wichtig sind. Man weiß, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, andere Hirnwellenmuster haben, als Menschen, die nicht meditieren. Bei Menschen, die regelmäßig meditieren, werden die Wellen stärker.

Man weiß auch, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, nicht so schnell auf einen Stressimpuls einsteigen. Sie geraten nicht so schnell in Panik. Das heißt auch, dass es eine Auswirkung auf die Ausschüttung von Adrenalin und anderem hat. Meditation hilft auch, dass du bewusstseinsmäßig die Aktivierung besser steuern kannst. Menschen, die regelmäßig meditieren entwickeln bestimmte Hirnareale stärker z.B. den Präfrontalen Cortex. Man hat sogar feststellen können, dass buddhistische Mönche, die über lange Jahre viel meditieren, im vorderen Teil des Hirns an Hirnmasse zunehmen. Und so kann man bei sehr vielen Dingen schon andeutungsweise sehen, wie Meditation das Hirn verändert.

Mehr Informationen zum Thema

Wenn dich das genauer interessiert, dann gehe auf unsere Internetseite. Dort haben wir verschiedene längere Videovorträge von unseren Yoga- und Meditationskongressen, wo du noch sehr viel mehr darüber erfahren kannst. Es gibt auch das Buch von Ulrich Ott "Meditation für Skeptiker". Ulrich Ott ist ein Neurologe und Psychologe, der in seinem Buch die verschiedensten Veränderungen bei meditierenden Menschen beschreibt, was in der Meditation geschieht und was langfristig im Gehirn passiert.

Das war jetzt relativ kurz, aber es ist wichtig zu verstehen, dass Meditation nicht nur irgendeine Spinnerei ist, sondern etwas mit dem Gehirn, sowohl kurzfristig, als auch langfristig macht und das Interessante ist, die Veränderungen, die die Meditation bei dem Gehirn bewirken sind:

  • 1.) solche, die die mentalen Fertigkeiten stärken.
  • 2.) die den Menschen letztlich resistenter oder resilienter machen gegen Alzheimer und Demenz.
  • 3.) sind es Veränderungen, die dazu führen, dass der Mensch weniger anfällig gegenüber äußeren Störungen wird.
  • 4.) sind es auch Veränderungen, die dem Menschen helfen klarer zu denken und die Selbststeuerung zu verbessern. Das ist hirnmäßig beobachtbar.

Wenn du noch mehr wissen willst, dann gehe auch auf unsere Internetseite. Dort kannst du z.B. in das Suchfeld "Meditation und wissenschaftliche Studien" eingeben. Dann siehst du die Aufzählungen einer Menge Studien, die auch verlinkt sind. Diese Studien weisen nach, was Meditation alles macht, nicht nur im Gehirn aber, aber eben auch für das Gehirn. Die Internetseite lautet: Meditation

Das Gehirn aus yogischer Sicht

Gehirn.jpg

Als Gehirn bezeichnet man einen Teil des zentralen Nervensystems. Der Mensch hat ein Nervensystem, das zentrale und das periphere Nervensystem. Das periphere Nervensystem geht vom zentralen Nervensystem zu den Sinneszellen und den Organen und von den Sinneszellen und den Organen zurück zum zentralen Nervensystem. Das zentrale Nervensystem besteht aus zwei Teilen, nämlich den Rückenmarkskanal und dem Gehirn. Das Gehirn ist wie eine Art Steuerungsinstanz. Das Gehirn besteht aus über zehn Milliarden Nervenzellen und jede einzelne hat wiederum Verbindung mit bis zu 10.000 anderen Nervenzellen.

Das Gehirn wiegt etwa 1,3 Kilogramm. Das Großhirn hat den Hauptteil des Gewichtes. Man hat aber festgestellt, dass es keine Korrelation zwischen Größe des Gehirns und Intelligenz gibt, z.B. hatte der Neandertaler ein größeres Gehirn als der heutige Mensch. Verschiedene Regionen des Gehirns werden manchmal für bestimmte Funktionen verantwortlich gemacht, obgleich heute mehr die ganzheitliche Betrachtungsweise des Gehirns überwiegt, wo man denkt, dass Funktionen nicht von einem Teil des Gehirns ausgeführt werden, sondern von Hirnverbindungen.

Ist der Mensch sein Gehirn? Existiert der Mensch ohne Gehirn? Das sind Fragen, die man sich immer wieder stellt. Zum einen gibt es die so genannten Transhumanisten, die sagen, dass letztlich das Gehirn nur eine Art von Programm ist, das man auch in einem Computer hochladen könne. Und wenn man dort einen richtigen Roboterkörper geben könne, dann könnte der Mensch viel mehr bewirken. Die Transhumanisten sagen also, dass der Mensch nicht das Gehirn ist, sondern die Informationen im Gehirn und man könnte diese Informationen auf eine andere Weise hochladen und dann kann der Mensch ohne physisches Gehirn und physischen Körper existieren. Die meisten Neurologen bezweifeln das und sagen, dass die Informationen notwendigerweise Gehirn und Körper brauchen.

Andere wiederum, wie z.B. klassische Yogis sagen, dass der Mensch nicht der Körper ist, sondern dass er das unsterbliche Selbst ist, Atman, Bewusstsein, dass dieses Bewusstsein sich über Astralkörper, Kausalkörper und physischen Körper manifestiert. Das Gehirn ist nur ein Korrelat, das Gehirn ist ein Organ, über das sich der Astralkörper in dieser physischen Welt manifestieren kann.

Ohne das Gehirn kann sich der Mensch in der physischen Welt nicht ausdrücken und kann der Mensch in der physischen Welt nichts denken und erleben. So wird der Mensch stark durch das Gehirn geprägt, er kann sich aber auch vom Gehirn lösen. Es gibt, zum Beispiel die so genannten out-of-body experiences, OOB, OBE oder AKE genannt, außerkörperliche Erfahrungen, wo Menschen sagen, dass sie den physischen Körper verlassen und dann von oben beschreiben können oder etwas sehen konnten, was sie vorher noch nicht gesehen haben.

Es gibt Menschen, die von außerkörperlichen Erfahrungen berichten und erzählen, was Menschen im Nachbarraum besprochen haben. Es gibt Menschen, die klinisch tot waren und nachher beschrieben haben, was die Ärzte während der Wiederbelebungsmaßnahmen erzählt haben und welche Wiederbelebungsmaßnahmen gewesen sind. Manche beschreiben sogar, was die Verwandten im Wartezimmer erzählt haben.

Das sind Hinweise, dass Bewusstsein ohne Gehirn existiert, dass der Mensch ein Wesen ist, das nicht vom Gehirn determiniert ist, sondern das das Gehirn nutzt, um in dieser Welt mit dem Körper Erfahrungen zu machen und in der Welt Aufgaben zu erfüllen. Wir sind hier, um Erfahrungen zu machen und Missionen zu erfüllen, dazu brauchen wir einen Körper, dazu brauchen wir ein Gehirn. Wir können aber den Körper mit seinem Gehirn verlassen, wir können es manchmal schon im physischen Körper machen und spätestens mit dem physischen Tod verlassen wir den Körper samt seinem Gehirn.

Vortrag über das Gehirn als Video und Audio

Hier findest du ein Video zu Gehirn mit einigen Informationen und Anregungen:

Hier kannst du die Tonspur des Videos zu Gehirn anhören:

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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Selbsterfahrung, Psychotherapie, Psychologie

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