Amygdala
Die Amygdala (lat. Mandelkern) ist ein Hirnkomplex im limbischen System bestehend aus mehreren Kernen. Sie hat Einfluss auf Erinnerungen und Emotionen wie Angst oder Wut. Im vorderen Teil des Temporallappens liegend teilt sich dieser Mandelkernkomplex in drei Gebiete, mit jeweiligen Unterkernen. Jeder dieser Amygdala-Kerne hat wiederum eigene Neuropeptide und Verschaltungen sowie Nervenfasern, welche alle Kerne verbinden.
Verknüpft mit dem Hirnstamm regelt die Amygdala autonome Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf und sorgt beispielsweise bei Angst für starkes Herzklopfen. Ein dickes Nervenbündel, das mit dem Hypothalamus vernetzt ist, sendet dann die Information, Adrenalin zu produzieren und auch die Geruchswahrnehmung wird stärker. Weiterhin unterliegen der Amygdala die fünf Sinne und der Reflexbereich wie beispielsweise der typische Schreck, wenn man plötzlich etwas zunächst bedrohlich Wirkendes sieht.
Der Mandelkern ist außerdem ein Verstärker von Emotionen. Bei Versuchen, in denen dieser durch eine Elektrode stimuliert wurde, kam es bei manchen Teilnehmern zu Halluzinationen oder Déjà-vu-Erfahrungen. Fehlt die Amygdala, wird ein Lebewesen emotionsloser und hat auch in akuten Gefahrensituationen keine aggressiven oder defensiven Impulse mehr. Weiterhin schwindet das Interesse für soziale Kontakte und das Lernen durch Belohnung und Bestrafung (wie bei der klassischen Konditionierung nach Skinner).
Auch für die Gedächtnisfunktionen ist der Mandelkernkomplex relevant. In der Regel erinnert man sich besonders gut an emotionale Szenen seiner Vergangenheit. Bei Verlust der Amygdala werden alle Erinnerungen – objektiv sehr emotionale und auch bedeutungslose – gleich gut rekonstruiert. Osterath, Brigitte: Die Amygdala 09/2011. DasGehirn.info
Siehe auch
- Gehirn
- Meditation
- Wissenschaftliche Studien Meditation
- Wissenschaftliche Studien zum Yoga
- Studien
- Wirkungen des Yoga
- Meditationsforschung
- Mönche in der Magnetröhre