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Version vom 17. April 2013, 13:24 Uhr
Ein Hindernis ist etwas, das sich uns auf unserem Weg entgegenstellt und uns daran hindert, Fortschritte zu machen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Der indische Weise und Yoga Meister Swami Sivananda erläutert nachfolgend, auf welche Hindernisse wir auf dem spirituellen Weg treffen und wie wir sie überwinden können.
Hindernisse für Meditation und spirituellen Fortschritt
Von Swami Sivananda
Grundlegendes über Hindernisse für Meditation und die spirituelle Entwicklung
Die Eindrücke früherer Leben (Samskaras), Feindschaften, Hass, Lust, Eifersucht, Furcht, Ehre, Achtung usw., konkretisieren sich oft in bestimmten Formen und stellen sich dem Schüler in den Weg. Dieser vermag sie nur einen nach dem anderen fortzuräumen, wenn er ein kluges und vernünftiges Verständnis für die verschiedenen Hindernisse aufbringt, die als Steine auf dem Pfad zur Selbstverwirklichung liegen.
Wie der Kapitän mit Hilfe eines Lotsen an einer gefährlichen Küste vorbei einen Hafen erreicht, so wird der Schüler dank genauer Kenntnis dieser Hindernisse und der Möglichkeit ihrer Überwindung das Meer des Geistes sicher durchsteuern. Darum soll nachstehend eine Einteilung der verschiedenen Hindernisse und die wirksamste Methode angegeben werden, diese beim Üben der Meditation zu überwinden.
Da die wirklichen und ernsthaftesten Störungen aus dem eigenen Innern und nicht von außen kommen, ist die Hauptaufgabe, sein Bewusstsein im richtigen Sinn zu schulen. Man wird den verschiedensten Hindernissen begegnen, wenn man seine Gedanken zu beherrschen und in tiefe Meditation und Samadhi einzudringen sucht. Auch Buddha, Uddalaka und Sikhidhwaja erfuhren sie. Man darf sich deshalb nicht entmutigen lassen. Nil desperandum. Misserfolge sind Stufen zum Erfolg. Es gibt kein Hindernis für einen Menschen von ernster Entschlossenheit und Willenskraft. Vollkommenheit kann nicht in einer einzigen Geburt erlangt werden.
Die Heiligen erreichten sie durch tugendhafte Handlungen in verschiedenen Geburten. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: »Wenn er nur eifrig sich bemüht, andachtsvoll und von Sünden rein, vollendet durch manche Geburt, wandelt er dann die höchste Bahn.« (Kap. 6,45)
Copyright Divine Life Society
Physische Hindernisse für die Meditation
Zielloses Wandern als Hindernis
von Swami Sivananda
Manche Schüler haben die Angewohnheit, ziellos umherzuwandern, da sie nicht an einem Ort zu bleiben vermögen, selbst nicht eine Woche lang. Sie wollen neue Orte, neue Gesichter sehen und mit neuen Menschen reden. Ein rollender Stein sammelt kein Moos an. Ein Sadhak (Schüler auf dem geistigen Weg) sollte zumindest zwölf Jahre (eine Tapas-Periode) an einem Ort bleiben.
Wenn seine Gesundheit zart ist, kann er während des Sommers und der Regenzeit sechs Monate an einem anderen bleiben. Während des Winters mag er in Rishikesh oder Rajpur (Dehradun) leben und während des Sommers nach Badrinath oder Uttarakashi gehen. Die geistige Schulung (Sadhana) aber leidet, wenn er unaufhörlich herumwandert. Wanderung macht müde und schwach.
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Aufgaben des Sadhana (der geistigen Schulung)
von Swami Sivananda
Zu Anfang ist der Schüler begeistert von seinem geistigen Weg. Voller Eifer und Interesse erwartet er Erfolg oder geistige Kräfte (Siddhis). Erlangt er diesen Erfolg nicht gleich, ist er entmutigt, verliert er das Interesse an den geistigen Übungen (Abhyasa) und läßt in seinen Bemühungen nach. Eines Tages gibt er dann die geistige Schulung (Sadhana) ganz auf, weil er den Glauben an ihren Erfolg verloren hat. Manchmal lehnt er auch nur eine Art der Schulung ab, da das Bewusstsein nach anderen Arten von Sadhana verlangt, ebenso wie der Körper bisweilen verschiedene Nahrung wünscht und sich gegen die Eintönigkeit auflehnt.
Der Schüler sollte wissen, wie er unter solchen Umständen seinem Bewusstsein schmeicheln und es durch ein wenig Entspannung anregen kann. Mit der geistigen Schulung aufzuhören, wäre ein schwerer Fehler. Unter keinen Umständen sollten geistige Übungen aufgegeben werden, nur weil schlechte Gedanken durch das Tor des Bewusstseins zu dringen versuchen.
Hört der Schüler mit seiner geistigen Schulung auf, wird Satan das Bewusstsein zu seinem Tummelplatz machen. Wenn der Schüler aber nichts von außen erwartet, sondern ernsthaft und regelmäßig in seiner täglichen Übung, in Entsagung (Tapas) und Meditation verbleibt, wird die geistige Schulung (Sadhana) für sich selbst sorgen. Die Früchte werden von selbst reifen.
Lass mich die Worte Krishnas wiederholen: »Kümmere dich allein um die Handlung selbst (Tapas, Sadhana und Meditation) und niemals um ihre Ergebnisse. Nicht die Früchte der Handlungen sollen deine Triebfeder sein, noch sei an Nicht-Handeln gebunden.«
Mühen, die der Schüler auf sich nimmt, werden von Gott mit Zuversicht und Erfolg gekrönt. Da die Reinigung des Bewusstseins und seine Konzentration auf einen Punkt langer Zeit bedarf, heißt es kühl und geduldig sein und regelmäßig in seiner geistigen Schulung (Sadhana) fortfahren.
In der Auswahl seiner Begleiter soll der Schüler vorsichtig sein, da unerfreuliche Menschen seinen Glauben und seine Zuversicht erschüttern werden. Seinem geistigen Lehrer und dem geistigen Pfad, den er lehrt, soll er vollkommen vertrauen und seine geistige Überzeugung durch nichts erschüttern lassen.
Fährt er mit Eifer und Begeisterung in seinen Übungen fort, so wird er schnellen geistigen Erfolg finden und Stufe um Stufe auf der geistigen Leiter emporsteigen, bis er das letzte Ziel erreicht hat.
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