Überreaktion: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:33 Uhr

Überreaktion - was ist das? Wie geht man damit um? Überreaktion ist eine Reaktion, die unangemessen stark ist. Der Mensch ist ein Organismus, der auf Stimuli, also Reize und Situationen, reagiert. Es gibt Überreaktionen auf der körperlichen und auf der psychischen Ebene. Das Wort Reaktion selbst bedeutet in diesem Kontext Wirkung, Antwort, auch Gegenantwort.

Wahre Freude ist keine Überreaktion. Jeder denkt zuerst an negative Überreaktionen. Es gibt aber aber auch positive Überreaktionen. Und es gibt eine konstante gleichbleibende, wohltuende immer-währende Freude.

Überreaktion Allgemein betrachtet

Oliver Kahn war der Titan im Tor - dennoch gab es ein paar Situationen von Überreaktion in seiner Rolle als Torhüter. Spüre beim betrachten dieses Bildes in dich hinein und nimm die Reaktionen deines Körpers wahr.

Das Wort Reaktion kann übersetzt werden als durch Einwirkung hervorgerufene Gegenwirkung. Reaktion kommt vom lateinischen reactio mit der Bedeutung Rückwirkung. Es gibt die normale Reaktion, die schwache Reaktion,die heftige Reaktion, die nervöse Reaktion und die scharfe Reaktion. Vor allem aber gibt es auch die Überreaktion. Auf der körperlichen Ebene sind z.B. Allergien Überreaktionen des Immunsystems. Heuschnupfen z.B. ist eine Überreaktion auf Pollen. Viele Autoimmunerkrankungen sind Überreaktionen des Immunsystems, mit denen der Körper sich selbst zerstört.

Auch auf der psychischen Ebene gibt es Überreaktion. Wer auf eine angedeutete Kritik mit einem Wutausbruch reagiert, der zeigt eine Überreaktion. Oder wer nach einem kleinen Scheitern gleich alles hinschmeißt, auch der zeigt Überreaktion. Manchmal sind Überreaktion Folgen von voriger Beanspruchung, vielleicht Überbeanspruchung des Menschen. Wer schon vorher angespannt war, für den reicht ein Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Man kann es aber lernen, vor einer emotionalen Reaktion einen Moment innezuhalten, ein paar Mal tief durchatmen, seine Reaktion zu beobachten. Vielleicht gelingt es sogar, einen Moment nach innen zu gehen, zu dem Ort, der jenseits aller emotionalen Reaktionen ist. Danach kann man überlegen, welche Reaktion angemessen ist und welche nicht.

Im Umgang mit anderen sollte man deren Überreaktionen nicht überbewerten. Eine emotionale Aussage in der Hitze des Gefechts ist oft genug nur leichtfertig daher gesagt. Man kann es dem anderen danach erleichtern, das was aus einer Überreaktion kam, wieder zurückzunehmen. Man muss nicht jedes Wort auf die Waagschale legen, insbesondere solche nicht, die in einer emotionalen Überreaktion gekommen sind. Wer selbst zu einem eher ruhigen Temperament neigt, vielleicht auch, vom Ayurveda aus gesehen, Kapha-Temperament hat, der sollte sich davor hüten, alles vorschnell mit seiner Brille als Überreaktion zu deuten. Man kann sich auch als gemütlicher oder wortkarger Mensch an der Freude der anderen erfreuen oder einen Wutausbruch eines anderen einfach so stehen lassen. Man muss nicht jede Emotionalität gleich als Überreaktion abtun.

Umgang mit Überreaktionen Anderer

Sukadev in einem Kurzvortrag zum Thema Überreaktionen 2015

Manchmal gibt es Menschen, die sehr viel mehr reagieren als du es erwartet hattest. Du bist verblüfft, dass es diese Überreaktion gegeben hat. Wie gehst du damit um? Natürlich hängt es von der Überreaktion ab.

Angenommen jemand keift dich an, beschimpft dich, dann gilt es erst einmal ruhig zu bleiben, Haltung zu bewahren, souverän zu bleiben und eventuell das Thema zu wechseln. Eventuell kurz inne-zuhalten. Eventuell zu sagen, dass du mit dieser Reaktion nicht gerechnet hast und du jetzt auch erst mal verblüfft bist. Dann das Gespräch unterbrechen und ein anderes Mal fortsetzen. Die nächste Möglichkeit wäre auch die Reaktion nicht über zu bewerten.

Manchmal explodieren Menschen und was dann raus kommt das meinen sie nicht wirklich. Man sollte nicht das, was Menschen in einer Überreaktion von sich gegeben haben für bare Münze nehmen.

Man kann dem Menschen auch am nächsten Tag sagen, dass er in dem letzten Meeting einiges gesagt hatte, das möchte ich übergehen und das, was du mir an den Kopf geworfen hast, einfach weglassen. Ist das für dich okay? Meist sagt der Andere dann, dass er um Entschuldigung bitten wollte, er hat das nicht so gemeint. Dann könnt ihr es beide vergessen und kurz darüber sprechen, was sein Anliegen sind und vielleicht könnt ihr damit umgehen.

Chefs können überreagieren, Kollegen können überreagieren, Mitarbeiter können überreagieren, dein Partner kann überreagieren. So viele Menschen können überreagieren. Oft aus Verblüffung. Manchmal weil das Fass überläuft, manchmal weil sie sonst gereizt sind. Schätze Menschen für ihre Überreaktion und überlege nachher wie ihr auf eine bessere, auf eine wertschätzender Art und Weise kommunizieren könnt und auch wie ihr Konflikte etwas besser austragen könnt.

Überreaktionen vermeiden – Gelassenheit üben

Sukadev Bretz erneut zum Thema Überreaktion 2016

Anstatt sich die Haare zu raufen, lieber über sich selber lachen.

Gelassenheit ist eine wichtige Eigenschaft des Menschen. Gelassenheit heißt loslassen. Gelassenheit heißt auch, dass du Dinge so lässt wie sie sind, vielleicht sogar überlegst, Dinge so zu lassen wie sie sein sollen. Gelassenheit heißt ein gewisses Vertrauen in Gott.

Aber Gelassenheit heißt natürlich nicht, dass du nichts tust. Du musst auch reagieren. Einfach nur die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu tun, das reicht nicht aus. Gelassenheit heißt auch, tun was zu tun ist. Dabei gilt es zu überlegen, was ist zu tun, was ist deine Aufgabe?! Und dabei gilt es Überreaktionen zu vermeiden.

Der Mensch ist auch ein emotionales Lebewesen. Der Mensch kann sich über etwas aufregen. Er kann Angst haben. Er kann in eine Depression hinein kommen. Er kann neidisch sein, er kann eifersüchtig werden. All das gehört zum Mensch sein dazu. Aber wie ich gerne sage, Wünsche sind Handlungsempfehlungen mit Energie. Emotionen sind Informationen mit Energie. Und du solltest nicht auf jede Information gleich handeln, nicht auf jede Information gleich reagieren.

Es gilt eine gewisse Ruhe zu bewahren. Wenn du irgendwo einen Wunsch hast, dann heißt es nicht gleich dem nachzugehen. Und dann falls es nicht möglich ist gleich zu schimpfen. Sondern, einen Wunsch zu haben: "Aha, dort gibt mir mein Unterbewusstsein eine Handlungsempfehlung" und stattet diese mit Energie aus. Und dann kannst du ruhig und gelassen überlegen, "Ja, ist das jetzt angemessen?! Ist das gut? Oder sollte ich das sein lassen?" Wenn dann eine Emotion kommt, dann kannst du sagen "Aha, dort ist jetzt eine massivere Information."

Also zum Beispiel Angst ist ja eine Information, die dir sagt, sei vorsichtig, bereite dich vor, da ist etwas Wichtiges. Ärger kann heißen, dort läuft etwas ungerecht ab, dort hat dir einer nicht die nötige Wertschätzung gegeben, dort passiert etwas. Das ist eine Information. Auf eine Information musst du nicht sofort reagieren, insbesondere nicht überreagieren.

Wenn du Wünsche als Handlungsempfehlungen mit Energie verstehst, Emotionen als Informationen mit Energie und dich begreifst als Führungspersönlichkeit, der oder die mit diesen Handlungsempfehlungen und Informationen geschickt umgeht. Dann kannst du Überreaktionen vermeiden, Gelassenheit üben.

Probiere es aus. Du kannst tatsächlich mit dir so sprechen. Du kannst wenn du irgendwo einen Wunsch hast kannst du sagen, "Ah, Danke für diese Handlungsempfehlung."

Wenn du irgendwo eine Emotion spürst, kannst du kurz überlegen, "was ist die Information?" und kannst sagen, "Danke für die Information." Angenommen du wärst ein Chef, dann würdest du auch gerne haben, dass deine Mitarbeiter Informationen geben und auch Empfehlungen machen und dass sie das motiviert mit Kraft tun.

Daher, freue dich über Handlungsempfehlungen, freue dich über Informationen, aber sei nicht Sklave der Handlungsempfehlungen und springe nicht gleich. Auf jede Emotion zu springen führt meistens zu einer Übereaktion. Das waren ein paar Gedanken. Überlege jetzt selbst, wie du mit deinen Emotionen und Wünschen umgehen kannst. Mit deinen Handlungsempfehlungen und Informationen, wie du mehr Gelassenheit üben kannst und so Überreaktionen vermeiden kannst.

Überreaktion in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Überreaktion gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Eine Überreaktion ist nichts anderes als eine Übertreibung von Wut, Ärger, Unzufriedenheit usw. dabei schüttet man Stresshormone aus die einem und anderen Menschen nicht gut tun. Dann lieber etwas zu heftig lachen und Glückshormone ausschütten. Das tut einem selber gut. Und wichtiger noch: Anstatt Wut wird Lachen in der Welt verbreitet.

Synonyme Überreaktion - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Überreaktion sind zum Beispiel Panik, Kurschlussreaktion, Hysterie, Schock, Konfusion, Affekt, Flucht-Kampf-Mechanismus, Angstzustand, Überreizung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Überreaktion - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Überreaktion sind zum Beispiel Gelassenheit, Sicherheit, Vertrauen, Apathie, Ohnmacht, Schockstarre, Starre, Teilnahmslosigkeit, Handlungsunfähigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Überreaktion, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Überreaktion, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Überreaktion stehen:

Eigenschaftsgruppe

Überreaktion kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Überreaktion sind zum Beispiel das Adjektiv überreagierend, das Verb überreagieren, sowie das Substantiv Überreagierender.

Wer Überreaktion hat, der ist überreagierend beziehungsweise ein Überreagierender.

Siehe auch

Seminare zum Thema Kreativität und Künste Yoga Vidya Seminare

Kreativität und kreatives Gestalten Seminare:

03.01.2025 - 05.01.2025 Schreibe dein Leben
Öffne dich deiner inneren Stimme in diesem einzigartigen Kurs, der die Yoga Praxis mit Schreiben kombiniert. In einer Geheim Sprache des Hatha Yoga wirst du angeleitet zu reflektieren, wie die Asanas…
Swami Sukhananda
03.01.2025 - 31.01.2025 Yoga & Schreiben - Online Kursreihe
Termine: 5x Freitag 03.01., 10.01., 17.01., 24.01., 31.01.2025
Uhrzeit: 20:00 – 21:00 Uhr

In diesem Workshop brauchst du neben deiner Yogamatte auch noch Papier und Stift! Vielleic…
Anja Mollenhauer

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