Kulasekhara: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:58 Uhr

Swami Sivananda über Kulasekhara

Artikel aus dem Buch “Lives of Saints” von Swami Sivananda, Divine Life Society, 2009.

Kulasekhara war ein frommer König der Kerala oder Chera Dynastie in Südindien. Er war ein König in Calicut und war der Sohn von König Dritavtatha. Er wurde im 28. Jahr des Kali Yugas in der astrologischen Konstellation Prabhava – Masi – Sukla – Paksha - Dvadasi in Tiruvanjikkulam an einem Donnerstag geboren, als der Stern Punarvasu im Aszendenten stand.

Kulasekhara war ein glühender Verehrer von Rama. Er fand Glück und Zufriedenheit, Ihn zu verehren und im Dienst an seinen Verehrern. Er war gelehrt, weise, treu ergeben und hingebungsvoll. Er war in Tamil und Sanskrit bewandert. Er war ein kompetenter Kenner der Veden. Kulasekhara war auch sehr ritterlich. Er siegte über die zehn Prinzen von Südindien und hatte Titel wie "Koodanayaka" und "Kongarkone". Kulasekhara regierte sein Reich gerecht und weise. Er war ein glorreicher König. Frieden und Wohlstand waren überall.

Obwohl Kulashekara das Königreich regierte, weilte sein Geist ständig in Gott. Er entwickelte Vairagya (Verhaftungslosigkeit). Irdisches Vergnügen war ihm keine Erfüllung. Er wollte auf Pilgerreise nach Srirangam gehen und dort bis zu seinem Lebensende unter anderen Gottesverehrern in göttlichem Dienst und in Meditation verweilen. Mehrmals machte er Vorbereitungen, aber seine Reise wurde aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. Kulasekhara Alwar hatte Dasya Bhava, die Einstellung, dem Herrn zu dienen. Er widmete sich aufopferungsvoll den Bhaktas. Ihm schien es wirksamer, sich mit dem Staub von den Füßen der Bhaktas zu beschmieren, als ein Bad im heiligen Bhagirathi zu nehmen.

Die Dummheit der Minister

Die Minister versuchten, die religiöse Neigung von Kulasekharas Geist zu wenden. Eine kostbare Perlenkette, die dem König gehörte, ging verloren. Die Minister ersannen, den Geist des Königs gegen die Gläubigen aufzubringen. Sie legten den Verdacht auf die Vaishnava Verehrer, die jederzeit freien Zugang zum Palast hatten. Sie sagten dem König, dass diese Gläubigen Gaukler und Betrüger seien.

Der König sprach: „Ich werde beweisen, dass echte Bhaktas unschuldig sind. Sie werden sich nicht herablassen, etwas zu stehlen!“ Er befahl seinen Dienern, einen Topf zu bringen, mit einer Kobra darin. Er sagte: „Lasst die Person, die die Bhaktas des Diebstahls beschuldigt, seine Hand in diesen Topf stecken. Wenn die Anschuldigung wahr ist, wird die Kobra nicht beißen.“ Keiner wagte sich hervor. Mutig steckte Kulasekhara seine Hand in das Gefäß, um die Unschuld der Gläubigen zu beweisen. Die Kobra biss den König nicht, und er hatte das Gottesurteil erfolgreich bestanden. Die Minister senkten ihre Häupter vor Scham. Die Perlenkette bekamen sie vom wahren Dieb zurück.

Kulasekharas Hingabe an Rama

Kulasekhara hatte unermessliches Entzücken an der Rezitation des Ramayana durch den Hof-Pandit. Eines Tages rezitierte und erklärte der Pandit jenen Teil der Geschichte, wo Rama im Wald von Dandaka ganz alleine gegen 14.000 Rakshasas unter dem Kommando von Khara und Dushana kämpfen sollte. Kulasekhara war in höchster Erregung. Seine Hingabe an Rama war sofort entflammt. Er dachte, dass Rama in Gefahr sei und dass er ihm auf der Stelle zu Hilfe eilen müsste. Er befahl seinen Streitkräften, sich für Ramas Hilfe zu rüsten. Da las der Pandit schnell weiter: „einhändig tötete Rama die 4.000 Asuras und kehrte sicher in seinen Ashram zurück.“ Erst da legte sich die Aufruhr des Königs. Er entließ wieder seine Armee, da Rama ja die Schlacht gewonnen hatte. So intensiv und innig war seine Hingabe an Rama.

Bei einer anderen Gelegenheit rezitierte der Hof-Pandit Sitas Entführung durch Ravana. Kulasekhara war äußerst empört. Er bereitete sich vor, sofort nach Lanka aufzubrechen, um Ravana zu bekämpfen, ihn zu töten und Sita zu befreien. Unverzüglich ging er zum Ufer des Meeres, sprang in den Ozean, um nach Lanka zu schwimmen. Da erschien ihm Rama persönlich und informierte ihn über Seinen Sieg in Lanka. Er packte Kulasekhara, brachte ihn sicher zum Ufer und begleitete ihn in seine Hauptstadt, danach verschwand Er.

Seine Pilgerreise

Schließlich krönte Kulasekhara seinen Sohn Dritavratha als König und machte sich auf zur Pilgerreise nach Srirangam, Tirupathi, Ayodhya, Chitrakut, Brindavan, Thirukannapuram und andere Orte. Er blieb in Tirupathi und sang dort herzergreifende Lieder: „Ich will kein Land besitzen. Ich will nicht regieren. Weder Sinnesobjekte der Welt noch himmlische Freuden ziehen mich an. Nichts in dieser Welt kann mich verführen. Oh Herr! Venkateshwara! Lass mich in dem heiligen Hügel leben. Lass mich irgend etwas sein in diesem heiligen Hügel. Lass mich die Geburt eines Fisches in einem der Teiche im heiligen Tirupathi sein. Sogar eine unbeseelte Existenz im Venkata Hügel ist beglückend für mich. Lass mich eine Schwelle im Sanctum Sanctorum von Tirupathi sein. Die Gläubigen können auf mir stehen und Dich verehren. Lass mich ein Weg auf dem Hügel sein, der zu DIR führt. Lass mich eine Säule Deines Schreines sein, oh Venkatesha! Lass mich Basilikum oder Jasmin sein auf Deinem Hügel. Lass mich ein kleines Rinnsal sein, das die Blumen in Deinem Garten wässert, oh Venkatachalapathi!“ Die Eingangsstufe in jedem Vaishnava-Tempel wird heute noch „Kulasekharas Stufe“ genannt.

Seine Gottesvision

Kulasekhara betete immer zu Gott „Wann werde ich Deine Herrlichkeit schauen, oh Rama? Ich bin ohne Ruhe. Wann werde ich in Deiner süßen Gegenwart stehen? Wann wird mein ruheloser Geist sich an Deine Füße heften? Wann wird mein Herz schmelzen und angefüllt sein mit intensiver Liebe für Dich allein? Ich werde mich nicht mit weltlich gesinnten Menschen umgeben. Ich werde in der Gesellschaft mit Deinen Verehrern leben.“ Eines Nachts hatte Kulasekhara die göttliche Vision von Narayana. Er versank in einem Ozean der Glückseligkeit. Er lebte fortan unter frommen Verehrern und verbrachte seine Zeit mit Gebet, Gottesdienst, Meditation, Kirtan singen und dem Hören heiliger Geschichten.

Seine Arbeiten

Da Kulasekhara ein glühender Verehrer von Rama war (auf Tamil „Perumal“ genannt) und sich selbst mit dem Herrn identifizierte, wurde er Kulasekhara Perumal genannt und seine Gedichte in tamil hießen „Perumal Thirumozhi“. Dies war eine Sammlung von 105 Tamil Versen. Sie ist im ersten Teil der Divya Prabhandam enthalten. Die Hälfte der Sammlung verherrlicht die Tempel, welche er besucht hatte. Die 20 Verse über Krishna sind erfüllt von Madhurya Bhava. Die 10 Verse, die Chitrakut betreffen, beschreiben die wichtigsten Stationen im Leben von Rama. Es ist der starke Glaube der Vaishnavas, dass die Wiederholung dieser 10 Verse den gleichen Verdienst beschert wie die Rezitation des gesamten Ramayana.

Kulasekhara blieb einige Jahre in Srirangam. Er sang Mukunda Mala in Sanskrit. Es besteht aus 40 Strophen. Dies ist eine sehr gut bekannte Arbeit. Kulasekhara hatte viele Hymnen auf das Spiel von Krishna und Rama, auf die Liebe der Gopis und die Größe von Krishna und Rama und ihre Heldenhaftigkeit gesungen. Kulasekhara starb im Alter von 67 Jahren in einem kleinen Dorf names Brahmadesam in der Nähe von Azhwar Thirunagari im Tirunelveli Bezirk.

Andere Schreibweisen für Verehrer von Rama sind Peiumal, Perumal, Pervmal.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Lives of Saints, Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009.
  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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