Paduka Panchaka

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Paduka Panchaka, Sanskrit पादुकापन्चक pādukāpancaka, wörtlich die Fünf Strophen zur Verehrung der Sandalen des Guru, ist ein Werk zur Verehrung des Guru. Hier findest du den ganzen Text dieses Tantra Werkes auf Devanagari, in der Umschrift, die Übersetzung und Erläuterung. Paduka Panchaka wird typischerweise rezitiert zusammen mit dem Shat Chakra Nirupana, der Abhandlung (Nirupana) über die Sechs Chakras. Paduka Panchaka wurde höchstwahrscheinlich geschrieben von Swami Purnananda ca. 1526 n.Chr. Im Paduka Panchaka wird der Guru verehrt, allerdings nicht wie bei der klassischen Guru Puja bzw. Paduka Puja durch Verehrung der Füße des Guru oder der tatsächlichen Sandalen des Guru. Vielmehr ist es eine Tantra Verehrung: Paduka wird als Fußschemel verstanden, d.h. es wird in der Vorstellung eine Energie aufgebaut, auf welcher der Guru Platz nehmen kann, also sich hinstellen kann, um einen zu segnen.

Geschichte von Paduka Panchaka

Paduka Panchaka wurde höchstwahrscheinlich von dem Tantra Meister Swami Purnananda 1526 in Assam, Indien, geschrieben. Es wurde im Werk "Die Schlangenkraft" von Arthur Avalon (Sir John Woodroffe) als Text aufgenommen. Es gibt einen bekannten Kommentar zum Paduka Panchaka von Kalicharana Siddhanta.

Text des Paduka Panchaka

Einleitungsvers Paduka Panchaka

Ich meditiere im Tausendblättrigen Lotos über den Guru, der wie die kühlen Vollmond strahlen glänzt und mit den Lotoshänden den gnadengewährenden und den furchtvertreibenden Gestus macht. Sein Gewand, sein Blumengehänge und seine Wohlgerüche sind stets frisch und rein. Sein Mienenspiel ist gütig-wohlwollend. Er befindet sich im Kopf im Hamsa. Er ist der Hamsa selbst.

Vers 1 Paduka Panchaka

ब्रह्मरन्ध्र सरसीरुहोदरे
नित्यलग्नम्वदातमभुतं
कुण्दलिविवरकाण्दमण्दितं
द्वादशार्णसरसीरुहं भजे
brahmarandhra sarasīruhodare
nityalagnamvadātamabhutaṁ
kuṇdalivivarakāṇdamaṇditaṁ
dvādaśārṇasarasīruhaṁ bhaje

Ich verehre den wundervollen zwölfbuchstabigen Weißen Lotos im Schoßinnern (udara) der Lotosfruchthülle, er ist mit ihr untrennbar verbunden, in ihm verläuft die Brahmarandhra, und er ist mit dem Kundali-Kanal geschmückt.

Vers 2 Paduka Panchaka

तस्य कन्दलितकर्णिकापुटे
कॢप्तरेखमकथादिरेखया |
कोणलक्षितहलक्षमण्डली
भावलक्स्यमबलालयं भजे ||
tasya kandalitakarṇikāpuṭe
kḷptarekhamakathādirekhayā |
koṇalakṣitahalakṣamaṇḍalī
bhāvalaksyamabalālayaṁ bhaje ||


Ich verehre die Wohnung der Shakti an der Stelle, wo die beiden Fruchthüllen zusammenkommen. Sie setzt sich zusammen aus den Linien A, Ka und Tha; die Buchstaben Ha, La und Ksha, die je in einer Ecke zu sehen sind, geben ihm den Charakter eines Mandala.

Vers 3 Paduka Panchaka

तत्पुटे पटुततडित्कडारिम
स्पर्धमानमणिपाटलप्रभं ।
Cइन्तयामि हृदि चिन्मयं वपुर्
नादबिन्दुमणिपीथमण्डललम् ||
tatpuṭe paṭutataḍitkaḍārima
spardhamānamaṇipāṭalaprabhaṁ |
Cintayāmi hṛdi cinmayaṁ vapur
nādabindumaṇipīthamaṇḍalalam ||

In meinem Herzen meditiere ich über den juwelengeschmückten Altar (manipitha), über Nada und Bindu, die im Innern des oben besprochenen Dreiecks liegen. Der mattrot schimmernde Farbglanz der in diesen Altar eingelegten Gemmen beschämt selbst die Feuerpracht des aufflammenden Blitzes. Seine Substanz ist Chit.

Vers 4 Paduka Panchaka

उर्ध्वमस्य हुतभुक्शिखात्रयं
तद्विलासपरिबृंहणास्पदं ।
विश्वघस्मरमहोच्चिदोत्कटं
व्यामृशामि युगमादिहम्सयोः
urdhvamasya hutabhukśikhātrayaṁ
tadvilāsaparibṛṁhaṇāspadaṁ |
viśvaghasmaramahoccidotkaṭaṁ
vyāmṛśāmi yugamādihamsayoḥ

Mit gespannter Aufmerksamkeit betrachte ich die mit der Feuerlinie beginnenden drei Linien über ihm (dem Manipitha), betrachte ich die Feuerpracht des Manipitha, die durch den Glanz jener Linien noch gesteigert wird. Ich betrachte auch den uranfänglichen Hamsa, das allmächtige Große Licht, das das Universum verschlingt.

Vers 5 Paduka Panchaka

तत्र नाथचरणा रविन्दयोः
कुंकुमासवपरीमरन्दयोः|
द्वन्द्वमिन्दुमकरन्दशीतलं
मानसं स्मरति मंगलास्पदं||


tatra nāthacaraṇā ravindayoḥ
kuṁkumāsavaparīmarandayoḥ|
dvandvamindumakarandaśītalaṁ
mānasaṁ smarati maṁgalāspadaṁ||

Dort versenkt sich der Geist in die die Füße des Guru darstellenden beiden Lotosse, deren rubinfarbener Nektar der Honig ist. Diese beiden Füße sind kühl wie der Mondnektar, sie gelten als die Stätte aller Glücksverheißung.

Vers 6 Paduka Panchaka

निषक्तमणिपादुकानियमिताघकोलाहलं
स्पुरत्किसलयारुणं नखसमुल्लसच्चन्द्रकं|
परामृतसरोवरोदितसरोजसद्रोचिषं
भजामि शिरसि स्थितं गुरुपदारविन्द्द्वयं||
niṣaktamaṇipādukāniyamitāghakolāhalaṁ
spuratkisalayāruṇaṁ nakhasamullasaccandrakaṁ|
parāmṛtasarovaroditasarojasadrociṣaṁ
bhajāmi śirasi sthitaṁ gurupadāravinddvayaṁ||

Ich huldige in meinem Kopf den beiden Lotosfüßen des Guru. Der mit Juwelen verzierte Fußschemel, auf dem sie ruhen, tilgt alle Sünde. Rot sind sie wie junges Laubwerk. Ihre Nägel ähneln dem in der Fülle seiner Pracht leuchtenden Mond. Ihnen eignet der vollendet schöne Glanz der in einem Lotossee wachsenden Lotosse.

Vers 7 Paduka Panchaka

पादकूपंचकस्तोत्रं पण्चवक्त्राद्विनिर्गतं।
षदाम्नायफलप्राप्तं प्रपंचे चातिदुर्लभं||
pādakūpaṁcakastotraṁ paṇcavaktrādvinirgataṁ|
ṣadāmnāyaphalaprāptaṁ prapaṁce cātidurlabhaṁ||

Diese Lobeshymne auf den Fünffältigen Fußschemel wurde durch Ihn, den Fünfgesichtigen, verkündet. Durch (Rezitation und Anhören) dieser Hymne gewinnt man das Gute, das man durch (Rezitation und Anhören) aller Lobeshymnen auf Shiva gewinnt. Eine solche Frucht ist nur durch mühevolle Anstrengung in der Wandelwelt (samsara) zu erreichen.

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