Arthur Avalon

Aus Yogawiki

Sir John Woodroffe, Pseudonym: Arthur Avalon (* 15. Dezember 1865; † 18. Januar 1936) war ein britischer Ri]chter in Indien und Rechtsprofessor an der University of Calcutta. Bekannt ist er vor allem durch seine Werke zur indischen Philosophie, zum Tantra und zum Thema Kundalini.

Arthur Avalon – Leben, Werk und Bedeutung

Arthur Avalon war das Pseudonym von Sir John Woodroffe, einem britischen Juristen, Richter am Calcutta High Court und Rechtsprofessor an der University of Calcutta. Berühmt wurde er jedoch weniger durch seine juristische Laufbahn, sondern vor allem durch seine bahnbrechenden Veröffentlichungen zur indischen Philosophie, zum Tantra und zur Kundalini-Lehre. Seine Werke zählen bis heute zu den wichtigsten Brücken zwischen der indischen Spiritualität und der westlichen Welt.

Leben von Arthur Avalon (John Woodroffe)

John Woodroffe wurde 1865 in eine angesehene britische Familie hineingeboren. Sein Vater, Sir James Tisdall Woodroffe, war Advocate-General of Bengal, seine Mutter hieß Florence.

Woodroffe studierte in Oxford Rechtswissenschaften und begann 1890 seine Tätigkeit als Advokat in Kalkutta (heute Kolkata). Bereits wenige Jahre später wurde er Professor an der University of Calcutta, wo er sich durch seine juristische Kompetenz einen Namen machte.

  • 1902: Berater der indischen Verwaltung
  • 1904: Ernennung zum Richter am Calcutta High Court
  • 1915: Präsident des Obergerichts in Kalkutta

Nach seiner Rückkehr nach England lehrte Woodroffe indisches Recht an der University of Oxford. Seine letzte Lebensphase verbrachte er in Frankreich, wo er 1936 verstarb.

Arthur Avalon und die indische Philosophie

Neben seiner juristischen Karriere entwickelte Woodroffe eine tiefe Leidenschaft für indische Spiritualität, Philosophie und Sanskrit. Mit Unterstützung eines indischen Lehrers begann er, die komplexen Lehren des tantrischen Shaktismus zu studieren.

Sein Interesse führte dazu, dass er zahlreiche Schriften übersetzte und kommentierte. Unter dem Pseudonym Arthur Avalon veröffentlichte er Werke, die erstmals einem westlichen Publikum die Tantra-Philosophie, die Kundalini-Lehre und die Bedeutung der Chakras erschlossen.

Bedeutendste Werke von Arthur Avalon

Das wohl bekannteste Werk von Arthur Avalon ist „The Serpent Power“ (Die Schlangenkraft, 1918). Dieses Buch beschreibt detailliert:

Weitere Werke unter seinem Pseudonym sind:

  • Shakti and Shakta – über den tantrischen Shaktismus
  • Principles of Tantra – eine umfassende Einführung in die Tantralehren
  • Übersetzungen klassischer Sanskrit-Texte, die zuvor im Westen kaum bekannt waren

Wirkung und Nachlass

Arthur Avalon gilt als einer der ersten westlichen Autoren, der das Tantra nicht auf Sexualität reduzierte, sondern als umfassendes spirituelles System darstellte. Seine Arbeiten halfen, die indische Philosophie, Yoga und Mystik im Westen zu verbreiten.

Bis heute werden seine Bücher von Yogapraktizierenden, Indologen und spirituellen Suchenden gelesen. Besonders im Kontext der Kundalini Yoga Tradition hat „The Serpent Power“ eine große Bedeutung erlangt.

Fazit

Arthur Avalon alias Sir John Woodroffe war weit mehr als ein britischer Jurist: Er war ein Brückenbauer zwischen Ost und West, zwischen rationalem Denken und spiritueller Erfahrung. Durch seine Werke wie The Serpent Power machte er die tiefgründige Tantra-Philosophie, die Shakti-Lehre und die Chakrenkunde einer westlichen Leserschaft zugänglich und prägte damit nachhaltig die Rezeption des Yoga und der indischen Mystik.

Bücher von John Woodroffe

  • The Serpent Power
  • Shakti and Shakta
  • Principles of Tantra (2 Bände)
  • Kamakalavilasa
  • Introduction to the Tantra Śãstra
  • Mahanirvana Tantra (Tantra der großen Befreiung)
  • Hymns to the Goddess and Hymn to Kali
  • The World as Power
  • The Garland of Letters
  • Bharati Shakti: Essays and Addresses on Indian Culture
  • India: Culture and Society
  • Is India Civilized? Essays on Indian Culture

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