Gheranda Samhita 7. Unterweisung

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Gheranda Samhita, 3. Unterweisung, Samadhiyoga: Die Gheranda Samhita ist eine der 4 Hauptschriften des Hatha Yoga. Das siebte Kapitel ist das letzte Kapitel. Es behandelt Samadhi, also die höchsten Ebenen der Meditation, das Überbewusstsein. Es geht um Samadhi, um Befreiung, um die Erfahrung des wahren Selbst, um Gottverwirklichung, die Erkenntnis von Brahman, des Absoluten. Hier die Verse der 7. Unterweisung bzw. des siebten Kapitels der Gheranda Samhita. Übersetzung von Lore Tomalla, bearbeitet von Mitarbeitern von Yoga Vidya. Texte von Swami Digambarji vom Kaivalya Dham Institut, Lonavla, Maharashtra, Indien.

Gherandha Samhita 7. Unterweisung, Text

1. Samadhi, der höchste Yoga , wird durch große Gnade erreicht und erscheint unverhofft. Samadhi wird mit Hilfe des Lehrers erreicht und weil man ihn verehrt.

2. Der Yogi, der von dem, was er gelernt hat, überzeugt ist, erreicht bald diese erlesene Erfahrung. Indem er seinem Lehrer zuhört, entwickelt er Selbstvertrauen und sein Denken wird auf diese Weise nach und nach immer heller.

3. Man löst das Denken vom Körper und sollte das Denken mit dem Paramatman vereinigen. Das ist als Samadhi bekannt, welches nicht ein Stadium irgendeiner Art von Bewusstsein ist, so wie wir es verstehen.

4. Ich bin Brahman und nichts anderes. Ich bin wirklich Brahman und ausschließlich Brahman. Ich kenne keine Sorgen, ich bin Wirklichkeit, Bewusstsein und Wonne. Ich bin immer frei. Ich bin immer, was ich wirklich bin.

5.-6. Dhyana, Nada, Rasananda, Lasyasiddhi, diese Stadien werden erreicht durch Shambhavi, Bhramari, Khechari und Yonimudra in dieser Reihenfolge. Das fünfte Stadium wird durch Bhakti Yoga erlangt. Das sechste Stadium ist Manomurcha. Diese sind die sechs Aspekte des Raja Yoga. Im Folgenden werden diese erklärt.

7. Sitze in Shambhavi Mudra und realisiere das Selbst. Sobald der Bindumaya Brahman gesehen wird, richtet man sein Denken darauf.

8. Man lässt das Denken im Khamaya Brahman aufgehen und füllt sein Selbst mit dem Khamaya Brahman. Wenn man das Selbst als Dhamamaya Brahman sehen kann, wird nichts anderes mehr gesehen. Indem man eins mit der ewigen Seligkeit wird, sollte man im Stadium des Samadhi verharren.

9.-10.Man sollte die Luft langsam einziehen, dann Bhramari Kumbhaka ausführen und die Luft allmählich wieder ausströmen lassen. Dann wird man einen summenden Klang hören, wie der einer großen Biene. Indem man diesem innerlich aufsteigenden Summen lauscht, richtet man das Denken darauf. Dadurch wird Samadhi erreicht und aufrecht erhalten, charakterisiert durch dir Erfahrung und die Freude: Ich bin das.

11. Wenn Khechari Mudra ausgeführt wird und die Zunge aufwärts gerichtet, dann wird Samadhi erreicht. Andere gewöhnliche Yogapraktiken kann man dann völlig aufgeben.

12.-13.Man führt Yoni Mudra aus, dabei spielt die Shakti eine Rolle. Das bewirkt, dass man eins wird mit dem Paramatma wie mit einer Geliebten. Einheit mit Brahman wir erreicht, wenn man von Ananda durchdrungen ist. In dieser Weise entsteht Samadhi. In diesem Zustand erfährt das Individuum, dass er und Brahman ein und derselbe sind.

14.-15.Man sollte meditieren über die Form seiner Schutzgottheit im Herzen und diese mit Ehrfurcht und großer Freude kontemplieren, mit Tränen der Freude gerät man erschauernd in Ekstase (Ashthasatvika Bhava). Daraus ergibt sich das Stadium von Samadhi und Manonmani.

16. Man zieht die gewöhnliche Erfahrung von Manas heran, um dann Mansa mit dem Atman zu verbinden. Samadhi wird erreicht durch die Vereinigung mit dem höchsten Selbst.

17. Auf dies Weise habe ich Dir, Chanda, von Samadhi berichtet, was Befreiung bedeutet. Die Essenz von Raja Yoga und Samadhi ist, mit dem Atman eins zu werden. Diese beiden Begriffe sowohl Unmani und Sahaja Avastha werden in gleicher Bedeutung gebraucht.

18. Vishnu ist im Wasser, an Land, auf dem Gipfel eines Berges und in den Flammen des Feuers. Das ganze Universum ist von Vishnu durchdrungen.

19. Alle lebenden Kreaturen, die an Land gehen oder sich in der Luft bewegen, alle Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen, Gras usw., Wasser und Berge, wisse, all dies ist Brahman. Man sollte alle diese im Atman sehen.

20. Der Atman ist Chaitanya, der im Körper wohnt. Es ist der Eine ohne ein Zweites, ewig und das Höchste. Indem man erkennt, dass es vom Körper getrennt ist, wird man frei von Wünschen und Leiden.

21. Ein solcher Samadhi ist frei von jeglichem Egoismus. Er ist reines Bewusstsein. Man sollte es erreichen. Auf diese Weise löst man das Anhaften an alles auf, man sorgt sich nicht mehr um seinen Körper, um Familie oder Verwandte und um Besitz. Man weiß alles in Gottes Hand.

22. Shiva hat die geheime Wahrheit, die erhabene Lehre des Laya Yoga auf verschiedene Weise erklärt. Ich habe ganz kurz über all dieses berichtet, was zur Befreiung führt.

23. Auf diese Weise, o Chanda, habe ich Dir den berühmten Samadhi erklärt, der so selten ist. Wer diese Erfahrung gemacht hat, wird auf dieser Erde nicht wieder geboren.


So endet die siebte Unterweisung, die Samadhi Yoga genannt wird. Es ist eine der sieben Grundlehren des Yoga, durch die man das Ziel des Ghatashtha Yoga erreicht.

Das war der Dialog zwischen Gheranda und Chanda bzw. Chandakapali in der erhabenen Gheranda Samhita.

Gheranda Samhita, vollständiger Text

Du findest hier im Wiki den vollständigen Text der Gheranda Samhita in der deutschen Übersetzung:

  1. Gheranda Samhita - Viele Infos zu diesem Hatha Yoga Text.
  1. Gheranda Samhita 1. Unterweisung
  2. Gheranda Samhita 2. Unterweisung
  3. Gheranda Samhita 3. Unterweisung
  4. Gheranda Samhita 4. Unterweisung
  5. Gheranda Samhita 5. Unterweisung
  6. Gheranda Samhita 6. Unterweisung
  7. Gheranda Samhita 7. Unterweisung

Siehe auch

  • Hatha Yoga Pradipika - der bekannteste klassische Hatha Yoga Text, geschrieben von Yogi Swatmarama
  • Goraksha Shataka - die Hundert Verse des Goraksha - dre kürzeste der Hatha Yoga Texte
  • Shiva Samhita - Die Sammlung des Shiva - ein ausführlicher Text, der Hatha Yoga und Vedanta miteinander verbindet

Literatur

Ausgaben der Gheranda Samhita

Weblinks