Bark'he soukt

Aus Yogawiki

Bark'he soukt ist eine Upanishad, die in der Oupnek'hat-Sammlung aufgeführt wird. Sie wird auch Purushasukta genannt und ist eine Hymne des Rigveda, die den Purusha preist.

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Upanishaden des Oupnek'hat - Bemerkungen von Paul Deussen

Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 987 - 994.

Die noch übrigen Upanishaden des Oupnek'hat

I. Bark'he soukt (Purushasuktam)

II. Tadiw (Tad eva)

III. Schiw sanklap (Sivasamkalpa)

IV. Baschkl (Bashkala)

V. Tschhakli (Chagaleya?)

VI. Pankl (Paingala)

VII. Mrat lankoul (Mrityulangala)

VIII. Ark'hi (Arsheya)

IX. Pranou (Pranava)

X. Schavank (Saunaka)

Die persisch-lateinische Übersetzung des Oupnek'hat (oben S.535) ist die Form, in welcher die Upanishaden zuerst in Europa bekannt geworden sind und, namentlich durch Vermittlung der Philosophie Schopenhauers, einen tiefgehenden Einfluß auf das abendländische Denken gewonnen haben. Es wird daher dem Leser erwünscht sein, sämtliche fünfzig Upanishaden des Oupnek'hat in unserer Sammlung wiederzufinden. Vierzig derselben sind uns im bisherigen bereits begegnet, da auch 11. Sarbsar durch die Aitareya Upanishad und 19. Schat roudri durch die Nilarudra Upanishad (oben S. 13 f, 730 f.) in verkürzter Form hinreichend vertreten sein dürften. Es bleiben somit zehn Stücke übrig, von denen 40. Bark'he soukt, 8. Tadiw, 22. Schiw Sanklap aus der Vajasaneyi Samhita stammen, 44. Baschkl dem Rigveda, 45. Tschhakli dem Yajurveda entnommen sein wollen, während 32. Pankl, 42. Mrat lankoul, 47. Ark'hi, 48. Pranou und 49. Schavank zum Atharvaveda gerechnet werden. Vier dieser Texte, nämlich Baschkl, Tschhakli, Ark'hi und Schavank sind bis jetzt, unseres Wissens, im Sanskrit-Original noch nicht aufgefunden worden und müssen daher aus Anquetil Duperrons Oupnek'hat übersetzt werden. Zu ihnen kam in der 1. Aufl. noch Pranou, welche jetzt auch aus dem Sanskrit-Original übersetzt werden konnte, s. u., S.858. Bei den fünf übrigen schließt sich die Übersetzung nicht an den Oupnek'hat mit seinen zahlreichen Zusätzen, Varianten und Mißverständnissen, sondern an die jedesmal ursprünglichste Form an, in der das Stück vorhanden ist.

Bark'he soukt (Purushasuktam)

Dieser Text befaßt das Purushalied (Rigveda 10, 90 gleich Vaj, Samh. 31, 1-16) nebst seiner Fortsetzung als Uttaranarayanam (Vaj. Samh. 31, 17-22). Indem wir zur Erklärung auf unsere Bearbeitung dieser Stücke (Allg. Gesch. d. Phil. I, 150-158. 288-291) verweisen, beschränken wir uns hier darauf, die dort gegebene Übersetzung zu wiederholen.

Rigveda 10, 90 1. Der Purusha mit tausendfachen Häuptern,

Mit tausendfachen Augen, tausend Füßen
Bedeckt ringsum die Erde allerorten,
Zehn Finger hoch noch drüber hin zu fließen.

2. Nur Purusha ist diese ganze Welt,

Und was da war, und was zukünftig währt,
Herr ist er über die Unsterblichkeit, -
Diejenige, die sich durch Speise nährt.

3. So groß ist diese, seine Majestät,

Doch ist er größer noch als sie erhoben;
Ein Viertel von ihm alle Wesen sind,
Drei Viertel von ihm sind unsterblich droben.

4. Drei Viertel von ihm schwangen sich empor,

Ein Viertel wuchs heran in dieser Welt,
Um auszubreiten sich als alles, was
Durch Nahrung sich und ohne sie erhält.

5. Aus ihm, dem Purusha, ist die Viraj,

Aus der Viraj der Purusha geworden;
Geboren überragte er die Welt
Nach vorn, nach hinten und an allen Orten.

6. Als mit dem Purusha als Darbringung

Ein Opfer Götter angerichtet haben,
Da ward der Frühling Opferschmalz, der Sommer
Zum Brennholz und der Herbst zu Opfergaben.

7. Als Opfertier ward auf der Streu geweiht

Der Purusha, der vorher war entstanden,
Den opferten da Götter, Selige
Und Weise, die sich dort zusammenfanden.

8. Aus ihm als ganz verbranntem Opfertier

Floß ab mit Schmalz gemischter Opferseim,
Daraus schuf man die Tiere in der Luft
Und die im Walde leben und daheim.

9. Aus ihm als ganz verbranntem Opfertier

Die Hymnen und Gesänge sind entstanden,
Aus ihm auch die Prunklieder allesamt,
Und was an Opfersprüchen ist vorhanden.

10. Aus ihm entstammt das Roß, und was noch sonst

Mit Schneidezähnen ist auf beiden Seiten,
Aus ihm entstanden sind die Kuhgeschlechter,
Der Ziegen und der Schafe Sonderheiten.

11. In wieviel Teile ward er umgewandelt,

Als sie zerstückelten den Purusha?
Was ward sein Mund, was wurden seine Arme,
Was seine Schenkel, seine Füße da?

12. Zum Brahmana ist da sein Mund geworden,

Die Arme zum Rajanya sind gemacht,
Der Vaisya aus den Schenkeln, aus den Füßen
Der Sudra damals ward hervorgebracht.

13. Aus seinem Manas ist der Mond geworden,

Das Auge ist als Sonne jetzt zu sehn,
Aus seinem Mund, entstand Indra und Agni,
Vayu, der Wind, aus seines Odems Wehn.

14. Das Reich des Luftraums ward aus seinem Nabel,

Der Himmel aus dem Haupt hervorgebracht,
Die Erde aus den Füßen, aus dem Ohr
Die Pole, so die Welten sind gemacht.

15. Als Einschlußhölzer dienten ihnen sieben,

Und dreimal sieben als Brennhölzer da,
Als, jenes Opfer zurüstend, die Götter
Banden als Opfertier den Purusha.

16. Die Götter, opfernd, huldigten dem Opfer,

Und dieses war der Opferwerke erstes;
Sie drangen mächt'gen Wesens auf zum Himmel,
Da wo die alten, seligen Götter weilen.

Vajasaneyi-Samhita 31, 17-21.

17. Aus Wassern und der Erde Saft geschaffen,

Ging er hervor als Visvakarman anfangs;
Tvashtar kommt, auszubilden die Gestalt ihm;
So ist des Menschen erster Ursprung Gottheit.

18. Ich kenne jenen Purushu, den großen,

Jenseits der Dunkelheit wie Sonnen leuchtend;
Nur wer ihn kennt, entrinnt dem Reich des Todes,
Nicht gibt es einen anderen Weg zum Gehen,

19. Prajapati wirkt im Mutterleib,

Der Ungebor'ne vielfach wird geboren;
Wie er entsprungen, sehen nur die Weisen,
In ihm gegründet sind die Wesen alle.

20. Verehrung ihm, der wärmend strahlt

Den Göttern, der ihr Priester ist,
Der vor ihnen entstanden war,
Dem leuchtenden, von Brahmanart

21. Den leuchtenden, von Brahmanart

Zeugend, sprachen die Götter dann:
"Dem Priester, der dich also weiß,
Seien die Götter untertan!"

22. Schönheit und Glück sind deine Gattinnen, Tag und Nacht deine Seiten, die Gestirne dein Leib, die Asvins dein Rachen. Fördernd fördere, jene [Welt] für mich fördere, die Allwelt für mich fördere.

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Siehe auch

Literatur

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