Chit-Jada-Granthi: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Chit-Jada-Granthi''' ([[Sanskrit]]: granthi ''m.'') der Knoten im Herz-[[Chakra]]: Die Verbindung zwischen reinem Bewusstsein und dem Körperbewusstsein, dem Ego.
'''Chit-Jada-Granthi''' ([[Sanskrit]]: granthi ''m.'') auch [[Vishnu-Granthi]] genannt: der Knoten, bzw. die Verbindung zwischen reinem Bewußtsein (dem Selbst) und dem Körperbewußtsein (dem Ego).  


The scriptures reveal that any creation starts only after formation of the so called 'Chit-Jada Granthi'. Chit-Jada Granthi means a knot which has been tied together by the ropes of Chit (consciousness) and Jada (inert things). Consciousness and Inertness somehow come together, and only after this unique marriage between these two things of diametrically opposite natures that the process of creation begins. The implication is clear, if we want to break the cycle, then it is this knot alone which needs to be untied.


Reference to such a 'knot' comes in various places, and in every place the same fact is reiterated, that it is only after this strange & even unholy knot that the process of creation begins. In the 13th chapter of Gita, this fact has been reiterated twice, once in the 14th chapter, and also in the Introduction of his Brahma Sutra commentary Sri Adi Sankaracharya reveals this fact very logically & beautifully. Lord Krishna says that 'anything that has been created here has only been created after the identification of Kshetra and Kshetragna'. 'Only after the Purusha identifies with the Prakriti that the process of birth & death begins'. 'I impregnate my Shakti called Mahat Brahma and thereafter the process of creation begins' (Ch 14). We also know with our experiences that it is only when the consciousness blesses the body-mind-intellect complex that we can live our day to day life and extricate our various experiences here.
In den indischen [[Vedanta]]-Schriften werden 3 [[Granthi]]s (Knoten) genannt, die sogenannten 3 psychischen Knoten, die sich im feinstofflichen Körper entlang der [[Sushumna]] befinden.
[[Brahma-Granthi]] ist der erste Knoten und gehört zu den zwei unteren Chakras [[Muladhara]] und [[Swadhisthana]]. Der zweite Knoten ist Vishnu-Granthi. Er gehört zu den Chakras [[Manipura]] und [[Anahata]]. Der letzte Knoten ist [[Rudra-Granthi]]. Er gehört zu den Chakras [[Vishuddha]] und [[Ajna]].
Die drei Knoten verhindern den freien Fluß von [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] durch die [[Chakra]]s und das Aufsteigen der [[Kundalini]]-Energie in der [[Sushumna]]. Sie funktionieren wie eine Art Durchlaßventil: geschlossen bleibt die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energie] unterhalb, geöffnet fließt die Energie nach oben. Der Entwicklungsstand einer Person hängt stark mit der Öffnungsgrad dieser Knoten zusammen; sie bewirken daher möglicherweise auch einen Selbstschutz der Psyche.  


Even though from the creation's point of view the association of Chit and Jada is a basic pre-requisite for the process of creation to begin, but from the point of view of the truth it is an impossibility, and it is only after this realization that the so called 'severing' of this knot is possible. To say that Chit & Jada have got combined is as good as saying that light and darkness have shaken hands. This is basically a ridiculous statement, light and darkness can never co-exist, they can never shake hands, purusha can never identify with the prakriti, consciousness can not even touch shakti, far from impregnating it. From the point of view of light there is nothing called darkness. Wherever the light turns, it can never see any thing called darkness, so there is no question of any physical association with it. Yet the fact is that some kind of association has taken place.


Sri Sankara in his commentary of Brahma Sutras says that this unique kind of relationship can be possible only from one point of view and that is, by Adhyasa. Adhyasa is that unique association wherein the association is imaginary, rather than there being any physical factual association. When something is projected on consciousness, then even those projections get enlivened. We can imagine ourselves to be limited by the dharma of body-mind etc, we can imagine the inert things to be real & lasting, we can presume the objects of the world to be capable of giving us fulfillment etc. Such imaginations & projections are possible, and when we give 'importance' to something then we have associated factuality with the thing.
Chit-Jada-Granthi bedeutet wörtlich: "ein Knoten, der aus den zwei Seilen von [[Chit]] (Bewußtsein) und [[Jada]] (Elemente der Materie) zusammengefügt ist". Alle Schöpfung entsteht aus dieser Verbindung. Nur durch die Vereinigung der beiden in ihrer Natur gegensätzlichen Kräfte beginnt der Prozess der Schöpfung (siehe auch Shiva-Shakti-Philosophie des [[Tantra]]-Yoga); und nur durch das Lösen dieses Knotens kann dieser Kreislauf unterbrochen werden.


Realization of this kind of unique relationship is as good as being free from this knot, we see the fact that this association is baseless & impossible. In fact even when it appears to be there basically we are free from it. It is this knowledge of the Chit as Chit and Jada as Jada that is at the root of the severing of the Chit-Jada Granthi. When the very 'cause' of the creation is seen as imaginary, the subsequent creation too is easily realized as just a dream.  
Hinweise auf einen solchen "Knoten" sind an mehreren Stellen in den Schriften zu finden, und bei allen wird die selbe Tatsache festgestellt, dass erst nach dieser eigenartigen und eigentlich "unheiligen" Vereinigung der Schöpfungsprozess beginnt.
 
 
== Bhagavad Gita in Kapitel 13, Vers 26 ==
 
''Yavat sanjayate kincit sattvam sthavara-jangamam''
 
''ksetra-ksetrajna-samyogat tad viddhi bharatarsabha''
 
Wo auch immer ein bewegtes oder unbewegtes Wesen geboren wird, wisse, Oh Bester der Bharatas (Arjuna), dass dies aus der Vereinigung des Feldes mit dem Kenner des Feldes geschieht.
 
Alles was je geschaffen wurde ist nur durch die Identifikation von [[Kshetra]] (das Feld) und [[Ksetrajna]] (der Kenner des Feldes) entstanden.
Nur nachdem sich die [[Purusha]] (die Seele) mit der [[Prakriti]] (die Natur) verbunden hat konnte der Kreislauf von Geburt und Tod beginnen.
 
== Kapitel 14, Vers 3 ==
 
''Mama yonir mahad brahma tasmin garbham dadhamy aham''
 
''sambhavah sarva-bhutanam tato bhavati bharata''
 
Mein Schoß ist das große Brahman; in ihn lege Ich den Keim, daraus, Oh Arjuna, werden alle Wesen geboren.
 
Das Mahad Brahma ist der Ort, an dem sich der kosmische Geist und die fünf Elemente der Materie im Ruhezustand befinden. Dort findet die gesamte Manifestation statt. Zuerst entsteht [[Brahma]],[[Hiranyagarbha]], aus dem alle Wesen geboren werden. Geist und Materie sind nun verbunden. Die individuelle Seele ([[Jiva]]) gelangt unter den Einfluß der Begrenzungen, nämlich Unwissenheit ([[Avidya]]), Wunsch ([[Kama]]) und Handeln ([[Karma]]). So vergisst die Seele ihre ursprüngliche göttliche Natur, und dreht sich im Rad von Geburt und Tod ([[Samsara]]).
Die erste Frucht aus der Berührung von Natur und Seele ist [[Mahat-Tattva]], der Verstand. Aus dem Verstand entsteht der Geist; aus dem Geist das Ich-Bewußtsein; aus dem Ich-Bewußtsein entstehen die fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther).
 
 
== Worte von Sri Ramana Maharshi ==
 
Der Leib hat kein Bewusstsein, sagt nicht „ich”;
 
das Reine Sein-Bewusstsein steigt nicht auf.
 
Doch zwischen beiden taucht es auf als ein „ich”.
 
Und hüllt sich in die Maße dieses Leibes.
 
Dies ist Chit-Jada-Granthi, ist der Jiva,
 
Ist Individuum, subtiler Leib,
 
Samsara, Geist und Bindung.
 
»Wie sollen wir die Lebensenergie (Prana) in die Sushumna Nadi lenken, um den Knoten aus Bewusstsein und Materie (Chit-Jada-Granthi) zu lösen, wie es in der Ramana-Gita beschrieben ist?«
Bhagavan: »Durch die Ergründung: "[[Wer bin ich]]?"
Der Yogi möchte die Kundalini erwecken und sie den Energiekanal in der Wirbelsäule hochschicken. Der Jnani hat das nicht im Sinn. Doch beide leiten die Lebensenergie die Wirbelsäule hoch und zerschlagen den Chit-Jada-Knoten. Kundalini ist lediglich ein anderer Name für [[Atman]], Selbst oder [[Shakti]]. Wir sprechen von ihm als etwas, das in unserem Körper ist, da wir uns als auf den Körper beschränkt erfahren, aber in Wirklichkeit ist es sowohl innen als auch außen. Es ist nichts anderes als das Selbst oder die Shakti des Selbst.«
»Wie sollen wir die Nadis (Energiekanäle) kräftig schlagen, damit die Kundalini durch die Sushumna hochsteigen kann?«
Bhagavan: »Der Yogi hat dafür seine Methoden der Atemkontrolle (Pranayama), Mudras usf., während die einzige Methode des Jnani die Selbstergründung ist. Wenn dadurch der Geist sich mit dem Selbst vereinigt, steigt das Selbst, seine Shakti oder Kundalini von alleine auf.«
 
 
== Kundalini-Yoga ==
 
Im Kundalini Yoga werden zur Öffnung der Granthis in den Pranayama-Übungen gezielte [[Bandha]]s (Verschlüsse) gesetzt. Sie haben eine direkte Wirkung auf die 3 Granthis:
das [[Mula Bandha]] (der Wurzelverschluss) auf den Brahma Granthi, das [[Uddiyana Bandha]] (die Bauchkontraktion) auf den Vishnu-Granthi, und das [[Jalandhara Bandha]] (der Halsverschluss) auf den Rudra Granthi.





Aktuelle Version vom 11. Juli 2017, 09:36 Uhr

Chit-Jada-Granthi (Sanskrit: granthi m.) auch Vishnu-Granthi genannt: der Knoten, bzw. die Verbindung zwischen reinem Bewußtsein (dem Selbst) und dem Körperbewußtsein (dem Ego).


In den indischen Vedanta-Schriften werden 3 Granthis (Knoten) genannt, die sogenannten 3 psychischen Knoten, die sich im feinstofflichen Körper entlang der Sushumna befinden. Brahma-Granthi ist der erste Knoten und gehört zu den zwei unteren Chakras Muladhara und Swadhisthana. Der zweite Knoten ist Vishnu-Granthi. Er gehört zu den Chakras Manipura und Anahata. Der letzte Knoten ist Rudra-Granthi. Er gehört zu den Chakras Vishuddha und Ajna. Die drei Knoten verhindern den freien Fluß von Prana durch die Chakras und das Aufsteigen der Kundalini-Energie in der Sushumna. Sie funktionieren wie eine Art Durchlaßventil: geschlossen bleibt die Energie unterhalb, geöffnet fließt die Energie nach oben. Der Entwicklungsstand einer Person hängt stark mit der Öffnungsgrad dieser Knoten zusammen; sie bewirken daher möglicherweise auch einen Selbstschutz der Psyche.


Chit-Jada-Granthi bedeutet wörtlich: "ein Knoten, der aus den zwei Seilen von Chit (Bewußtsein) und Jada (Elemente der Materie) zusammengefügt ist". Alle Schöpfung entsteht aus dieser Verbindung. Nur durch die Vereinigung der beiden in ihrer Natur gegensätzlichen Kräfte beginnt der Prozess der Schöpfung (siehe auch Shiva-Shakti-Philosophie des Tantra-Yoga); und nur durch das Lösen dieses Knotens kann dieser Kreislauf unterbrochen werden.

Hinweise auf einen solchen "Knoten" sind an mehreren Stellen in den Schriften zu finden, und bei allen wird die selbe Tatsache festgestellt, dass erst nach dieser eigenartigen und eigentlich "unheiligen" Vereinigung der Schöpfungsprozess beginnt.


Bhagavad Gita in Kapitel 13, Vers 26

Yavat sanjayate kincit sattvam sthavara-jangamam

ksetra-ksetrajna-samyogat tad viddhi bharatarsabha

Wo auch immer ein bewegtes oder unbewegtes Wesen geboren wird, wisse, Oh Bester der Bharatas (Arjuna), dass dies aus der Vereinigung des Feldes mit dem Kenner des Feldes geschieht.

Alles was je geschaffen wurde ist nur durch die Identifikation von Kshetra (das Feld) und Ksetrajna (der Kenner des Feldes) entstanden. Nur nachdem sich die Purusha (die Seele) mit der Prakriti (die Natur) verbunden hat konnte der Kreislauf von Geburt und Tod beginnen.

Kapitel 14, Vers 3

Mama yonir mahad brahma tasmin garbham dadhamy aham

sambhavah sarva-bhutanam tato bhavati bharata

Mein Schoß ist das große Brahman; in ihn lege Ich den Keim, daraus, Oh Arjuna, werden alle Wesen geboren.

Das Mahad Brahma ist der Ort, an dem sich der kosmische Geist und die fünf Elemente der Materie im Ruhezustand befinden. Dort findet die gesamte Manifestation statt. Zuerst entsteht Brahma,Hiranyagarbha, aus dem alle Wesen geboren werden. Geist und Materie sind nun verbunden. Die individuelle Seele (Jiva) gelangt unter den Einfluß der Begrenzungen, nämlich Unwissenheit (Avidya), Wunsch (Kama) und Handeln (Karma). So vergisst die Seele ihre ursprüngliche göttliche Natur, und dreht sich im Rad von Geburt und Tod (Samsara). Die erste Frucht aus der Berührung von Natur und Seele ist Mahat-Tattva, der Verstand. Aus dem Verstand entsteht der Geist; aus dem Geist das Ich-Bewußtsein; aus dem Ich-Bewußtsein entstehen die fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther).


Worte von Sri Ramana Maharshi

Der Leib hat kein Bewusstsein, sagt nicht „ich”;

das Reine Sein-Bewusstsein steigt nicht auf.

Doch zwischen beiden taucht es auf als ein „ich”.

Und hüllt sich in die Maße dieses Leibes.

Dies ist Chit-Jada-Granthi, ist der Jiva,

Ist Individuum, subtiler Leib,

Samsara, Geist und Bindung.

»Wie sollen wir die Lebensenergie (Prana) in die Sushumna Nadi lenken, um den Knoten aus Bewusstsein und Materie (Chit-Jada-Granthi) zu lösen, wie es in der Ramana-Gita beschrieben ist?« Bhagavan: »Durch die Ergründung: "Wer bin ich?" Der Yogi möchte die Kundalini erwecken und sie den Energiekanal in der Wirbelsäule hochschicken. Der Jnani hat das nicht im Sinn. Doch beide leiten die Lebensenergie die Wirbelsäule hoch und zerschlagen den Chit-Jada-Knoten. Kundalini ist lediglich ein anderer Name für Atman, Selbst oder Shakti. Wir sprechen von ihm als etwas, das in unserem Körper ist, da wir uns als auf den Körper beschränkt erfahren, aber in Wirklichkeit ist es sowohl innen als auch außen. Es ist nichts anderes als das Selbst oder die Shakti des Selbst.« »Wie sollen wir die Nadis (Energiekanäle) kräftig schlagen, damit die Kundalini durch die Sushumna hochsteigen kann?« Bhagavan: »Der Yogi hat dafür seine Methoden der Atemkontrolle (Pranayama), Mudras usf., während die einzige Methode des Jnani die Selbstergründung ist. Wenn dadurch der Geist sich mit dem Selbst vereinigt, steigt das Selbst, seine Shakti oder Kundalini von alleine auf.«


Kundalini-Yoga

Im Kundalini Yoga werden zur Öffnung der Granthis in den Pranayama-Übungen gezielte Bandhas (Verschlüsse) gesetzt. Sie haben eine direkte Wirkung auf die 3 Granthis: das Mula Bandha (der Wurzelverschluss) auf den Brahma Granthi, das Uddiyana Bandha (die Bauchkontraktion) auf den Vishnu-Granthi, und das Jalandhara Bandha (der Halsverschluss) auf den Rudra Granthi.