Angststörung

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Angststörungen (auch Phobische Störungen) sind psychische Störungen, bei denen entweder eine abstrakte Angst oder eine direkt nachvollziehbare Furcht (Phobie) vor Situationen oder auch Objekten besteht; vgl.: Seele. Zu den Angststörungen zählen auch Panikstörungen, bei denen die Ängste zu Panikattacken führen können. Zur Angststörung wird Angst erst, wenn die Betroffenen überstarke abstrakte oder konkrete Ängste haben und diese deren Lebensqualität einschränkt.

Angststörung ist auch ein weiter Begriff, der einige unterschiedliche Formen von geistigen Störungen, die auch pathologischer Art sein können, beinhaltet. Weiterhin wird sowohl unter kontinuierlichen, als auch unter episodischen Symptomen unterschieden. Die Angststörung ist unterteilt in allgemeine Angststörung, phobische Störung und panische Störung. Jede dieser Störungen hat ihre eigenen, charakteristischen Symptome, und sie bedürfen verschiedener Behandlung. Die vorhandenen Emotionen einer Angststörung reichen von einfacher Nervosität bis zu Todesangst und Ohnmacht.

Klassifikationen

Allgemeine Angststörung

Die Allgemeine Angststörung (AAS) ist eine weitverbreitete, chronische Störung, die sich durch lang anhaltende Angstzustände, die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine Situation bezogen sind, auszeichnet. Menschen, die an einer AAS leiden, erfahren nicht spezifische, anhaltende Angst und Zweifel und sind übermäßig besorgt wegen alltäglichen Geschehnissen. AAS ist die am weitesten verbreitete Angststörung unter Erwachsenen. AAS wird diagnostiziert, wenn eine Person sich für 6 Monate oder mehr über ein alltägliches Problem sorgt. In manchen Fällen haben die Patienten auch Probleme, alltägliche Entscheidungen zu treffen und sich aus Mangel an Konzentration oder übermäßiger Sorge an Verbindlichkeiten zu erinnern. Oft ist das äußere Erscheinungsbild angespannt, mit starken Schweißsymptomen an Händen, Füßen und Achselhöhlen. 

Panische Angststörung

Bei der Panischen Angststörung (PAS) leidet der Betroffene an kurzen Angstattacken mit einem Gefühl von Grauen und Kontrollverlust oft ausgedrückt durch Zittern, Schütteln, Verwirrung, Schwindel, Brechreiz und Atemproblemen. Diese Angstattacken können über Stunden dauern und werden oft durch Stress, Anspannung oder Angst ausgelöst, wobei die Ursache nicht immer offensichtlich ist. Zusätzlich zu wiederkehrenden, unerwarteten Panikattacken, bedarf die Diagnose einer PAS auch chronischer Kapitel. Oft leiden Panikpatienten auch unter normalen Herzrhythmusstörungen, durch die sie kardiale Angstsymptome entwickeln. In einigen Fällen können Überaufmerksamkeiten auf körperliche Funktionen während Angstattacken auftauchen, durch die jede physische Veränderung als mögliche, lebensbedrohende Krankheit interpretiert wird (extreme Hypochondrie).

Panische Angststörung mit Agoraphobie

Die betroffene Person entwickelt eine Angst vor der nächsten Panikattacke. Sie befürchtet und vermeidet jede Situation, die eine Attacke auslösen könnte. Dies kann in völliger Isolation enden.

Phobien

Die weit größte Kategorie von Angststörungen ist die der Phobischen Angststörungen, welche alle Fälle, in denen Angst und Furcht durch spezifische Reize oder Situationen ausgelöst werden, einschließt. 5% und 12% der Weltbevölkerung leiden an Phobischer Angststörung. Typischerweise erwarten die Betroffenen beängstigende Konsequenzen aus der Konfrontation mit dem Angst auslösenden Objekt oder der Angst auslösenden Situation. Dies kann alles Mögliche sein: Angst vor Tieren, Angst vor bestimmten Orteb, Angst vor Körperflüssigkeiten oder bestimmten Situationen. Die Betroffenen verstehen, dass ihre Angst in keinem Verhältnis zu der aktuellen, potentiellen Gefahr steht, werden aber von ihrer Angst überwältigt.

Agoraphobie

Unter Agoraphobie versteht man die Angst, an einem Ort oder in einer Situation zu sein, an dem / in der eine Flucht schwierig oder unmöglich erscheint, oder wo keine Hilfe zu erwarten ist. Agoraphobie ist stark mit der Panischen Angststörung verbunden, wobei sich die letztere in der Angst vor der nächsten Panik unterscheidet. Die Betroffenen der Agoraphobie entwickeln zu ihrer Angst sehr oft Vermeidungsstrategien. Zum Beispiel wird ein Agoraphobiker nach einer Panikattacke im Auto in Zukunft das Autofahren meiden. Diese Vermeidungsstrategien können oft ernste Konsequenzen, wie z.B. Isolation, Asozialität, Depression usw. nach sich ziehen.

Soziale Angststörung

Die Soziale Angststörung (SAS; auch bekannt als Soziale Phobie), ist eine intensive Angst vor öffentlicher Beurteilung, öffentlicher Peinlichkeiten, Demütigung oder sozialer Interaktion. Diese Angst kann in besonderen sozialen Situationen entstehen (wie z.B. bei öffentlichen Reden), oder sie entsteht in den meisten, oder allen sozialen Interaktionen. Bei der SAS sind spezielle Symptome vorhanden, wie Rotwerden, Schwitzen und Stottern. Wie bei allen Phobien, wollen die Betroffenen die Quelle ihrer Angst meiden. Auch bei der SAS kann dies zu völliger Isolation führen.

Zwangsstörung

Die Zwangsstörung ist eine Art der Angststörung, die in erster Linie durch wiederholtes Zwangsverhalten (zwanghafte und aufdringliche Gedanken und Vorstellungen)und Zwangsneurosen (kreirt um spezielle Handlungen oder Rituale auszuführen). Von Zwangsstörungen sind etwa 3% der Weltbevölkerung betroffen. Die Handlungen und Rituale sind oft unlogisch und die Zwänge sind insgesamt unerklärlich (z.B. ein Zwang, ein bestimmtes Ritual in ganz genauer Reihenfolge auszuführen).

Posttraumatische Stressstörung (PTSS)

Die Posttraumatische Stressstörung ist eine Störung, die durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wird. PTSS kann das Ergebnis einer extremen Situation, wie Krieg, Naturkatastrophe, Vergewaltigung, Entführung, Kindesmissbrauch, Mobbing oder sogar eines ernsthaften Unfalls sein. Sie kann auch aus einer Chronischen Belastung durch verschiedene Stressfaktoren sein, wie z.B. bei Soldaten, die mehrere Kämpfe erleben und weitere Schlachten fürchten. Gemeinsame Symptome sind Übervorsichtigkeit, Flashbacks, Vermeidungsverhalten, Furcht, Wut und Depression. Es gibt viele therapeutische Ansätze für die Betroffenen, wie z.B. die Kognitive Verhaltenstherapie, Psychotherapie und die Unterstützung von Familie und Freunden.

Trennungsangststörung

Die Trennungsangststörung ist das Gefühl einer übermäßigen und unangemessenen Art von Angst davor von einer Person oder einem Ort getrennt zu sein. Die Trennungsangst ist ein normaler Teil der Entwicklung von Babies und Kindern und wird durch ihr unangemessenes Auftreten zur Störung. Cirka 7% der Erwachsenen und 5% der Kinder sind davon betroffen. Wobei die Fälle bei Kindern oft extremer sind.

Kindheits-Angststörungen

Kinder, genauso wie Erwachsene, erfahren Gefühle von Angst, Zweifel und Furcht wenn sie verschiedenen Situationen ausgesetzt sind - insbesondere, wenn solche Erfahrungen neu sind. Sind die Ängste allerdings nicht mehr zeitlich begrenzt und beginnen das normale kindliche Verhalten und Lernen zu stören, könnte das Problem mehr als nur eine normale Ängstlichkeit und Furcht sein. Wenn Kinder an einer ernsthaften Angststörung leiden, sind Denken, Entscheidungsfähigkeit, Erleben der Umwelt, Lernen und Konzentrieren betroffen. Sie erleben nicht nur Angst, Nervosität und Schüchternheit, sie fangen auch an, Orte und Aktivitäten zu meiden.

Etwa 13 von 100 Kindern und Heranwachsende zwischen 9 und 17 Jahren erfahren eine Art der Angststörung und Mädchen sind mehr betroffen als Jungen. Das Grundtemperament von Kindern kann ein große Rolle spielen in der Entwicklung der Kindheitsängste und der Ängste des Heranwachsenden. Da sich die Ängste der Kinder mit dem Heranwachsen ändern, ist es sehr schwierig genügend Daten und damit Ergebnisse auf diesem Forschungsgebiet zu sammeln.

Angst läßt auch den Blutdruck steigen und die erhöhte Herzfrequenz kann zu Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Geschwüren, Durchfall, Schwindel, Schwäche und Kurzatmigkeit führen. Andere Symptome sind Selbstzweifel und Selbstkritik, Reizbarkeit, Schlafstörungen und in extremen Fällen Selbstmordgedanken. So sehr belastete Kinder haben Probleme in der Shule, vermeiden soziale Aktivitäten und neigen zu Drogenmißbrauch. Kinder, die an Angststörungen leiden, neigen auch zu anderen Störungen wie Depression, Essstörung, Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) und Zwangsstörungen.

Siehe auch

Weblinks

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