Angamejayatva

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Angamejayatva . Sanskrit अङ्गमेजयत्व aṅgamejayatva n. , das Zittern des Körpers, Nervosität, Unruhe, Verspannung. Angamejayatva wird im Yoga Sutra Vers 31 als eines der vier Kennzeichen eines verwirrten Geisteszustands (Vikshepa) aufgezählt. Angamejayatva heißt zunächst Zittern des Körpers. In einem weiteren Sinn steht es aber auch für stressbedingte körperliche Erscheinungen wie Nervosität, Unruhe, Verspannung etc.

Vishnu erscheint dem großen Weisen Narada

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Verschiedene Schreibweisen für Angamejayatva

Sanskrit wird in Indien in der Devanagari Schrift geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird die Devanagari Schrift in die Römische Schrift transkribiert. Angamejayatva auf Devanagari wird geschrieben अङ्गमेजयत्व, in der wissenschaftlichen IAST Transliteration mit diakritischen Zeichen wird dieses Wort geschrieben " aṅgamejayatva ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " aGgamejayatva ", in der Velthuis Transkription " a"ngamejayatva ", in der modernen Internet Itrans Transkription " a~Ngamejayatva ", in der SLP1 Transliteration " aNgamejayatva ", in der IPA Schrift " əŋɡəmeːɟəjət̪və ".

Video zum Thema Angamejayatva

Angamejayatva ist ein Wort aus der Sanskrit Sprache, der Sprache der Veden, Puranas und Itihasas. Sanskrit ist auch die Sprache von Ayurveda und Yoga. Sukadev geht in seiner Vortragsreihe zur Verwirklichung des Höheren Selbst auf die Konzepte aus Patanjalis Yoga Sutra ein.

Hier ein Video von und mit Sukadev zum Thema: Kriya Yoga zur Überwindung von Kleshas, Angst und Ängsten.

Kriya Yoga zur Überwindung von Kleshas, Angst und Ängsten

Wie entstehen Angst und Ängste? „… in der Welt habt ihr Angst und Ängste, doch seit getrost, ich habe die Welt überwunden. …“ so soll es bereits Jesus gesagt haben. Auch im Yoga gehen wir davon aus, dass aus einer Identifikation mit dem Vergänglichen Angst und Ängste entstehen. Daher ist ein systematisches Erlernen im Umgang mit diesen letztlich immer ein tiefer spiritueller Weg. Denn nur die spirituelle Verwirklichung führt zur Überwindung von Angst und Ängsten.

Kriya Yoga aus Sicht der Yoga Sutras von Patangali

Patanjalis Yoga Sutras wurden vor über 2.000 Jahren geschrieben. Dort schreibt der große Yoga Meister Patanjali über den menschlichen Geist. Zu Anfang des 2. Kapitels erläutert er den Kriya Yoga. Zunächst einmal hat der Begriff Kriya viele Bedeutungen, so zum Einen Handlung und Tun. Kriya Yoga nach Patanjali sind Dinge, die du selbst tun kannst, im psychologischen Sinne tun kannst. Im Weiteren unterteilt er Kriya Yoga in drei Handlungsstränge:

  • Svadhyaya - Selbststudium
  • Tapa - Disziplin und
  • Ishwara Pranidhana - Hingabe an Gott

Die Bedeutung von Svadhyaya

Svadhyaya heißt übersetzt Selbststudium. Hierbei gibt es zwei Arten von Svadhyaya: Eine Art des Selbststudiums ist die Introspektion. Svadhyaya bezieht sich hierbei auf die fünf Niyamas. Diese motivieren dich deine Handlungsmotive zu analysieren, dies hilft dir über Ängste hinauszuwachsen. Studieren dich indem du dir deiner Selbst bewusst wirst und dir selbst liebevoll, mitfühlend und auch mit Humor begegnest. Werde dir bewusst, wann immer du in eine Falle oder ein Fettnäpfchen hinein getappt bist oder wenn dein Geist sich wieder einmal in etwas verrannt hat. So manches Mal kann es Helfen dir dessen bewusst zu werden, darüber zu lächeln und dann loszulassen.

Eine weitere Art des Selbststudiums ist - erfahre dich als Eins mit Gott. Patanjali schreibt im 2. Kapitel, Vers 44 „Svadhyaya, Selbststudium, führt zur Verbindung zum persönlichen Gott.“ Wenn du durch das Selbststudium erkennst, du bist nicht der Körper, nicht die Psyche, nicht die Persönlichkeit und auch nicht die Emotionen - wenn du also von allem abstrahierst bleibt letztlich nur Atman, Purusha übrig. Dann bist du eins mit Gott.

Tapas – Bewusstes Handeln

Tapas hat mehrere Bedeutungen, so zum Beispiel Hitze, Feuer, etwas mit Enthusiasmus. Tapas heißt auch Askese, Kasteiung und Disziplin. In diesem Kontext heißt es etwas bewusst zu tun.

Tapa bezieht sich auf die bewusste Anstrengung, die ein Yogapraktizierender unternimmt, um Körper, Geist und Seele zu reinigen und zu stärken. In der körperlichen Praxis des Yoga kann Tapa bedeuten, dass man schwierige Asanas, Körperhaltungen, übt und dabei physische Grenzen überwindet. Durch das Halten von herausfordernden Positionen wird der Körper gestärkt und gedehnt. Dies hilft auch dabei, den Geist zu beruhigen und Konzentration zu entwickeln.

Darüber hinaus bezieht sich Tapa auch auf die Kontrolle der Sinne und der Gedanken. Es geht darum, negative Gewohnheiten und Begierden zu überwinden und stattdessen positive Eigenschaften wie Selbstdisziplin, Geduld und Ausdauer zu kultivieren. Tapas sind auch rituelle Handlungen oder Opfergaben, die zur Verehrung von Göttern oder zur spirituellen Reinigung durchgeführt werden. Diese Handlungen sollen dazu dienen, das eigene Ego zu überwinden und eine Verbindung zum Göttlichen herzustellen.

Insgesamt kann Tapa im Yoga als eine Art spirituelle Disziplin verstanden werden, die dazu dient, den Körper, den Geist und die Seele zu reinigen und zu stärken. Es ist ein Weg, um innere Stärke, Selbstdisziplin und spirituelles Wachstum zu fördern.

Ishwara Pranidhana – Die Hingabe an Gott

Ishwara Pranidhana beteutet in Gott Vertrauen und loslassen. Es ist ein Begriff aus dem Yoga, der sich auf die Hingabe an das Göttliche oder den höchsten spirituellen Aspekt bezieht. Es ist eine der fünf Niyamas, die in den Yoga-Sutras von Patanjali beschrieben werden. Der Begriff "Ishwara" bezieht sich auf das Konzept des Göttlichen oder des Höchsten Wesens im Yoga. Es kann als eine Form von Gott, einer höheren Macht oder einer [ttps://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/brief-albert-einsteins-an-seine-tochter-die-universelle-kraft-ist universellen Energie] verstanden werden. Ishwara wird oft als allwissend, allgegenwärtig und allmächtig betrachtet. "Pranidhana" bedeutet Hingabe oder Widmung. Es beinhaltet die Idee, sich dem Göttlichen vollständig hinzugeben und sein Handeln dem Willen des Göttlichen zu überlassen. Es geht darum, das eigene Ego und die Kontrolle loszulassen und stattdessen Vertrauen in das Göttliche zu haben.

Ishwara Pranidhana kann auf verschiedene Weisen praktiziert werden. Es kann bedeuten, dass du deine Handlungen dem Göttlichen widmest und sie als Dienst an etwas Größerem betrachtest. Es kann auch bedeuten, dass du deine Sorgen und Ängste dem Göttlichen übergibt und darauf vertraut, dass alles zum Besten geschieht. Die Praxis von Ishwara Pranidhana kann helfen, das Gefühl der Trennung zu überwinden und eine tiefere Verbindung mit dem Göttlichen herzustellen. Sie kann dazu beitragen, das Ego zu reduzieren und ein Gefühl von Frieden, Hingabe und Vertrauen zu entwickeln. Diese spirituelle Praxis ist eine Möglichkeit, eine tiefere Verbindung mit dem Göttlichen herzustellen und ein Gefühl von Frieden und Hingabe zu kultivieren.

Kriya Yoga zur Überwindung der Kleshas – Instant

Diese drei, Svadhyaya – das Selbststudium, Tapas – Disziplin und Ishwara Pranidhana – Hingabe an Gott, helfen die Kleshas zu überwinden. Die fünf Kleshas sind: Avidya – du hast vergessen wer du wirklich bist, Asmita – Identifikation, Raga und Dwesha – Mögen und Nichtmögen, Abhinivesha – Ängste, im Besonderen Angst vor dem Tod. Sie beschreiben die fünf Ursachen des Leidens.

Beispiele zu Svadhyaya

Wenn man zum Beispiel Angst vor einer Prüfung hat, kannst man zunächst überlegen – Warum habe ich Angst vor dieser Prüfung? – Man kommt vielleicht zu dem Ergebnis, dass man sich mit dem Erfolg identifiziert. Darüber hinaus identifizierst man sich eventuell auch mit seinen intellektuellen Fähigkeiten oder auch mit dem Job, den man hat oder gerne hätte. Man identifiziert sich mit dem Wunsch, diesen neuen Job zu haben. Daher könnte man Angst haben den Job nicht zu bekommen und da man nun Angst hat, spürt man dies als Lampenfieber. Vielleicht hat man in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht das schon öfters bei Prüfungen etwas schiefgegangen ist. Daher hat man nun Angst vor einer erneuten negativen Erfahrung. Du kannst so oder ähnlich deine Motive im Selbststudium analysieren.

Die zweite Möglichkeit des Selbststudiums ist das eigenständige studieren der Schriften. Wenn du die Schriften studierst und diese kommen aus der Feder eines großen selbstverwirklichten Meisters, erhebt sich dein Geist. Dann liest du vielleicht in der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel „… Weise Worte spricht du, doch nicht zu Beklagende beklagst du. Die Weisen klagen nicht über Leben oder Tod der Wesen. …“ Oder du liest ein Buch von Swami Sivananda, wo er sagt „… Du bist Sat Chit Ananda - Sein, Wissen und Glückseligkeit. Verwirkliche dein Höheres Selbst“. Das kann dir helfen da wieder rauszukommen.

Der nächste Schritt in Svadhyaya wäre dich zu hinterfragen:

  • Wer bin ich?
  • Bin ich mein Körper?
  • Bin ich meine Psyche?
  • Bin ich meine Persönlichkeit?
  • Bin ich meine Emotionen?

Wenn du dich von allem Abstrahieren kannst, was du NICHT bist, dann bleibt letztlich Atman, Purusha übrig.

Also zusammenfassend – Svadhyaya, du erkennst was die Ursachen sind von deiner Angst. Du erkennst auch das Gegenmittel indem du dich fragst – Wer bin ich? Oder du liest Schriften. Nun kannst du überlegen wie du dies das nächste Mal nutzen kannst.

Beispiele zu Tapas

Der nächste Schritt wäre Tapas. Tapas heißt Disziplin. Zum Beispiel du hast dieses Lampenfieber, dann kannst du überlegen welches Tapas kann ich üben um Lampenfieber zu überwinden. Dies kannst du beispielsweise tun, indem du dich systematisch in Situationen hineinbringst vor denen du Angst hast. Du kannst dich also bei deinem Chef melden um bei der nächsten Besprechung eine Präsentation zu halten. Eine weitere Möglichkeit: Du sprichst, dir nicht bekannte Menschen auf der Straße an und bittest sie um den Weg oder du gehst in den nächsten Naturkostladen und anstatt drei Mal durch den Laden zu gehen auf der Suche nach einem Produkt, fragst du den Verkäufer oder einen anderen Kunden im Laden und fragst wo das zu finden ist. Auch eine Möglichkeit – du sprichst öfters in der Öffentlichkeit, oder du meldest dich öfters für verschiedene Prüfungen an, die nicht allzu relevant sind. Das wäre Tapas – du überlegst was kann ich tun um über meine Ängste hinauszuwachsen.

Beispiele zu Ishwara Pranidhana

Ishwara Pranidhana – die Hingabe zu Gott. Wenn du dir tief bewusst bist letztlich geschieht Gottes Wille, dann brauchst du keine Ängste zu haben. Du kannst dir sagen – Ich lege alles in deine Hände; Ich werde gut studieren; Ich werde mich gut auf die Prüfung oder den Vortrag vorbereiten und dann lasse ich los. Dein Wille geschehe. – Diese Haltung soll dich nicht nachlässig machen, sondern es soll dich animieren dich gut vorzubereiten und dann loslassen und alle gemachten Handlungen Gott darbringen. Wenn du vielleicht nächste Woche irgendwelche Ängste hast, kannst du in diesem Sinne überlegen, wie du besser mit diesen Ängsten umgehen kannst, also zum Beispiel über Nachdenken, Svadhyaya, oder mit einer Konfrontationstherapie, Tapas, und vielleicht indem du dich in Vertrauen an Gott wendest oder betest, also Ishwara Pranidhana praktizierst.

Weitere Informationen zu Kriya Yoga und anderen Sanskrit-Begriffen findest du auf unseren Webseiten Yoga Wiki Hauptseite, Yoga Vidya Hauptseite und auch in der Yoga Vidya App für iPhone oder Android.

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Angamejayatva

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Angamejayatva :

Sanskrit Wörter alphabetisch vor Angamejayatva

Sanskrit Wörter im Alphabeth nach Angamejayatva

Sanskrit Wörter ähnlich wie Angamejayatva

Quelle

Diese beiden Sanskrit Wörterbücher werden auch als Petersburger Wörterbücher bezeichnet.

Siehe auch

Zusammenfassung Sanskrit-Deutsch

Angamejayatva Deutsche Übersetzung

Das Sanskrit Wort Angamejayatva kann übersetzt werden ins Deutsche mit das Zittern des Körpers.

Zittern des Körpers Sanskrit Übersetzung

Deutsch Zittern des Körpers kann übersetzt werden ins Sanskrit mit Angamejayatva. Andere Möglichkeiten der Sanskrit Übersetzung siehe unter Zittern des Körpers Sanskrit.

Angamejayatva ist ein Sanskrit Substantiv sächlichen Geschlechts und kann übersetzt werden mit das Zittern des Körpers.