Verdauung

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Als Verdauung bezeichnet man die chemische Aufspaltung von Nahrung im Verdauungstrakt (siehe Abb. unten rechts). Aus der Nahrung bezieht der Körper neue Energie und nutzt Bestandteile der Nahrung nach deren Umwandlung für den Bau neuer Zellen.

Swami Sivananda über Verdauung

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.132-133. Divine Life Society

Die Verdauung beinhaltet eine Reihe von Veränderungen, bei denen das Essen löslich und die Assimilierung möglich gemacht wird. Die Nahrung wird verdaut, absorbiert und assimiliert. Das Essen wird im Mund gekaut. Der Verdauungsprozess beginnt im Mund durch das Kauen. Das geschieht durch die Zähne, unterstützt von der Zunge und mit Hilfe einer Flüssigkeit, die von den Speicheldrüsen abgesondert wird, dem Speichel. Das Kauen bricht das Essen in kleine Stücke und mischt sie mit dem Speichel. Der Speichel verarbeitet die Stärke und verwandelt sie in Maltose. Speichel ist basisch.

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Die Nahrung wird geschluckt und gelangt durch die Speiseröhre, durch das Erweitern und Zusammenziehen ihrer Wände, in den Magen. Hier kommt sie in Kontakt mit dem Magensaft. Das Pepsin, ein Gärmittel oder Enzym im Magensaft, verwandelt die Proteine in Peptone. Das Chymosin im Magensaft bringt das Milcheiweiß in der Milch zum Gerinnen. Die Fette im Essen schmelzen durch die Hitze des Magens.

Nun kommt das Essen in den Dünndarm. Hier kommt es in Kontakt mit der Galle, die durch die Leber abgesondert wird, mit dem Pankreassaft, der von der Bauchspeicheldrüse abgesondert wird, und mit dem Darmsaft, der von den Drüsen des Darms abgesondert wird. All diese Verdauungssäfte sind basisch. Die Galle emulgiert das Fett.

Der Pankreassaft enthält drei Fermente:

  • 1. Trypsin: wirkt auf die Peptone und verwandelt sie in Aminosäuren;
  • 2. Pankreasamylase: setzt die Arbeit des Ptyalin fort und verwandelt Stärke in Maltose;
  • 3. Lipase: emulgiert die Fette und verwandelt sie in Fettsäuren und Glyzerin.

Die Verdauungsflüssigkeiten verwandeln Zweifachzucker in Einfachzucker. So wird die Nahrung flüssig gemacht, und kann leicht assimiliert werden. Die Zotten in der Membran des Dünndarms absorbieren den Chylus, die verdaute Essenz der Nahrung.

Was nicht absorbiert wurde, gelangt in den Dickdarm. Eine weitere kleine Absorbierung findet statt. Die Abfallprodukte wandern weiter und werden als Exkremente eliminiert.

Siehe auch Fortsetzung unter Diät.

Darmflora regenerieren

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

<html5media>https://veganer-vegetarier.podspot.de/files/75-darmflara-vegan-regenerieren.MP3</html5media>

Der Mensch beherbergt in und auf seinem Körper bis zu 10 Mal mehr Fremdorganismen als menschliche Zellen. Mensch ist eine Art Superorganismus bestehend aus so vielen verschiedenen Organismen. Manche sagen etwas humorvoll, die Hauptaufgabe des menschlichen Körpers sei es, Wirt zu sein für Pilze, Bakterien und Viren. Der Mensch lebt in Symbiose mit diesen Mikroorganismen. Viele Menschen denken ja, dass Bakterien, Viren und Pilze ständig bemüht sind, den Menschen zu töten, und dass das menschliche Abwehrsystem ständig gegen die Erreger kämpft. Das ist ein großer Irrtum. Es ist vielmehr so, dass die menschlichen Zellen und Organe ziemlich harmonisch mit den Bakterien, Pilzen und Viren zusammen leben.

Die menschliche Haut und der Darm braucht sogar diese Mikroorganismen. Der Mensch ist ohne diese Bakterien gar nicht überlebensfähig. Der Mensch lebt also in Symbiose. Auch die Bakterien brauchen den Menschen um zu leben. Viren, Bakterien und Pilze haben gar nichts davon, den Menschen umzubringen. Sie sterben dann ja mit. Vielmehr ist es im Interesse aller Mikroorganismen, dass der Mensch lange lebt. Wenn also durch Bakterien oder Viren der Mensch eine schwere Krankheit erleidet, heißt das, dass da etwas schief gegangen ist. Und da immer etwas schief geht, muss natürlich das menschliche Abwehrsystem darauf achten, dass missratene Bakterienstämme und Viren in Schach gehalten werden.

Das menschliche Abwehrsystem ist also nicht darauf ausgerichtet alle Bakterien zu vernichten – sondern darauf ausgerichtet, zu einem natürlichen Zusammenspiel beizutragen. Wenn das Gleichgewicht durch fehlgeleitete Bakterien auseinander gerät, z.B. wenn in Mäusen sich unschädlich verhaltende Borrelien auf den Menschen übertragen werden, dann können Antibiotika notwendig sein. Allerdings kann es geschehen, dass Antibiotika dann auch die Darmbakterien und die Hautbakterien angreifen. Das kann dann zu Problemen auf der Haut und im Darm führen. Meistens regeneriert sich die Darmflora und die Hautflora von selbst. Es gilt ein paar Dinge, die zu beachten sind:

  • (1) Iss besonders gesund während und nachdem du Antibiotika eingenommen hast.
  • (2) Iss kein Fleisch und keine Milchprodukte.
  • (3) Iss keinen Zucker während und 2-4 Wochen nach einer Behandlung mit Antibiotika
  • (4) Iss milchsauervergorenes nicht erhitztes Sauerkraft, evtl. Brottrunk, milchsauer vergorenen Möhrensaft
  • (5) Schlafe ausreichend, mache Tiefenentspannung, überanstrenge dich nicht.
  • (6) Gib dir selbst positive Affirmationen.
  • (7) Eventuell nimm vegane Probiotika zu dir – das gibt es tatsächlich. Auch wenn etwas "Milchsäurebakterien“ heißt, muss es nicht aus Milch bestehen. Übrigens: Milchjoghurt brauchst du nicht. Es gibt auch Sojajoghurt, Sauerkrautsaft, Sauerkraut etc. Als Veganer kannst du sogar deine Darmflora leichter und besser regenerieren, als wenn du dein System nicht mit Milchprodukten und Fleisch überflüssigerweise belastest. Mehr zum Thema vegan findest du unter: https://www.yoga-vidya.de/vegetarisch-leben/vegan/.

Gesunde Darmflora für Veganer

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <html5media>https://veganer-vegetarier.podspot.de/files/63-gesunde-darmflora-vuer-veganer.MP3</html5media>

Die Darmflora ist etwas sehr Komplexes. Der Mensch braucht Bakterien, um alle Nährstoffe aufnehmen zu können. Der Mensch kann als eigenständiges Wesen gar nicht existieren. Auf und im menschlichen Körper gibt es 10 Mal mehr Zellen mit nichtmenschlicher DNA als mit menschlicher. Diese Bakterien und andere Kleinstlebewesen sind notwendig für deine Haut, für deinen Darm, für die Absorption von Lebensmitteln. Eigentlich ist das, was du gerne "ich“ nennst, insbesondere wenn du das mit deinem Körper identifizierst, ein ganzer Zoo…

Um gesunde Haut zu haben, brauchst du eine gesunde Hautflora. Und um Nahrung gut verdauen zu können brauchst du eine gesunde Darmflora. Die Darmflora kann aus verschiedenen Gründen gestört sein und dazu führen, dass der Mensch weniger Energie hat und dann unter einer Neigung zur Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Müdigkeit und zur Depression neigt. Naheliegende Folgen von Darmflorastörungen sind natürlich auch Durchfall oder Verstopfung, Blähungen, Unwohlsein im Bauch.

In diesem Podcast bekommst du viele Informationen, was Symptome für Darmflorastörungen sein können und wie du eine Darmflorastörung behandeln kannst. Hier kurz zusammengefasst: Ursachen von Darmflorastörungen sind übermäßiger Konsum von Zucker und zuckerhaltigen Lebensmitteln, ungesunde Ernährung, Fleischkonsum, Milchprodukte. Häufig ist auch Antibiotika-Behandlung die Ursache von Darmflorastörungen, die sich noch Jahre danach bemerkbar machen.

Wie diagnostiziert man eine Darmflorastörung? Dazu gibt es die sogenannten Stuhltests – die allerdings weniger zuverlässig sind, als man so denkt. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich so zu ernähren, wie es für einen gesunden Darm hilfreich ist. Gesunde Lebensmittel, weniger Zucker, mehr Vollkorn etc. Und dann gibt es ja die milchsauer vergorenen Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Brotttrunksaft, milchsauer vergorener Karottensaft etc. Und wer eine Antibiotika-Behandlung hinter sich hat, sollte vorbeugend entweder vegane Darmbakterien zu sich nehmen oder ausreichend Sauerkraut, und zwar frisches Sauerkraut, natürlich kein abgekochtes aus der Dose. Informationen über gesunde Ernährung findest du unter https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-ernaehrung/.

Auch hier nochmals die Erinnerung: Diese Podcastserie will keinesfalls ärztlichen Rat ersetzen. Sie will dir vielmehr Tipps geben, was du mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen kannst, was du ärztlich abklären lassen solltest und welche möglichen Therapien du mit dem Arzt oder Heilpraktiker diskutieren könntest.

Hatha Yoga für die Verdauung

Die Bewegung des Zwerchfells beim Atmen massiert beständig die Verdauungsorgane und hält sie so gesund. Vorwärts-und Rückwärtsbeugen sowie der Drehsitz unterstützen dies. Agni Sara wirkt direkt auf das Zwerchfell.

Agni Sara: Die Pumpbewegung in dieser Hatha Yoga Kriya verhilft zu guter Verdauung:

  • Stelle die Beine gebeugt in Schrittweite auseinander
  • Drücke die Hände auf die Oberschenkel, schaue zum Bauch
  • Ausatmen, den Bauch hoch und nach innen ziehen
  • Den Atem anhalten und den Bauch pumpend hin und her bewegen.
  • Wenn du einatmest, höre mit den Pumpbewegungen auf, atme ein, wieder aus und fahre fort.

Zehn bis achtzehn Pumpbewegungen pro Sitzung genügen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Ayurveda

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Ernährung

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