Hevajra

Aus Yogawiki

Hevajra ist eine buddhistische Gottheit. Diese Gottheit ist steht für das Aufgeben von jeglicher Negativität und der Akzeptanz von allem, was positiv ist. Hevajra wird in vielen Formen dargestellt. Als wichtigste Gottheit des "Hevajra Tantra" ist Hevajra die Essenz des Vajradhara, der höchsten Nicht-Dualität. In sichtbarer Form ist er Sunyata. Er gehört zur Vajra Familie. Er ist kein anderer als Heruka, der in den Abbildungen Shiva ähnelt. Wenn Heruka eins ist mit seinem Prajna wird er "Hevajra" genannt. Es gibt vier Formen der Darstellung Hevajras die sich jeweils in Anzahl der Arme und Gesichter unterscheiden und den Namen der begleitenden Prajna.

Hevajra, Tibet, 18. Jahrhundert

Dasrstellungsformen von Hevajra

Hevajra mit zwei Armen

Die zweiarmige Form von Hevajra, die "Trailokyasepa" heißt, ist vereint mit seinem Prajna Nairatmya. Er ist dunkelblau mit hibiskusfarbenen roten Augen, und gelben Haaren, die oben auf dem Kopf einen Knoten bilden. Er ist mit fünf Ornamenten geschmückt: einem Reif, Ohrringe, einer Halskette, Armbänder und einem Gürtel. Sein Blick ist zornig, er trägt ein Tigerfell und sieht aus wie 16. In der linken Hand hält er einen Donnerkeil (aus Schädel geformt) während der Khatavanga (Herrscherstab) an seine linke Schulter lehnt. In der rechten Hand hält er einen schwarzen Donnerkeil. Er ist die Manifestation des Silbenmantras "Hum".

Eine Analyse der mahayanischen Konzepte, verborgen in diesem Bild, ergeben folgendes: die dunkelblaue Farbe verweist auf Dharmadhatu, die hibiskusroten Augen symbolisieren sein Mitgefühl, das verknotete Haar seine aufsteigenden Verdienste, der zornige Blick zeigt die Reinigung vom Zorn an, der Schädel-Donnerkeil steht für die Überwindung des Missverständnisses in bezuug auf Existenz und Nicht-Existenz; Khgatvanga steht für die Nichtigkeit; der schwarze Donnerkeil stellt die Diamanthärte dar, aber zusammen mit Ghanta ist er Symbol für Mitgefühl.

Hevajra mit vier Armen

Hevajra in einer anderen Darstellung

Der vierarmige Hevajna ähnelt dem zweiarmigen und ist auf bestürzende Weise Vajravarahi (eine tantrische Gottheit des Vajrayana). Der vierarmige Hevajra symbolisiert die Niederlage der vier Maras. In der ersten linken Hand hält er einen menschlichen Schädel, gefüllt mit dem Blut der Götter und Titanen, in der ersten rechten Hand einen Donnerkeil. Mit den beiden übrigen Händen umarmt er sein Prajna, Vajravarahi. Der menschliche Schädel gefüllt mit Götter- und Titanenblut steht für oberste Glückseligkeit. Die Einheit mit der Göttin symbolisiert die Einheit von Prajna und Upaya, die beiden Bedingungsfaktoren der Erlösung.

Hevajra mit sechs Armen

Der sechsarmige Hevajra hat drei Gesichter und zusätzliche Symbole und ist in Einheit mit seinem Prajna Vajrasrinkhala. Das Linke der drei Gesichter ist rot, das Rechte schimmert wie der Mond und das mittlere ist scharzblau. Die Gottheit ist nackt. Die sechs Arme stellen die sechs Idealzustände dar: in der ersten linken Hand hält er den Dreizack, in der ersten rechten Hand einen Donnerkeil. In der zweiten Linken eine Schelle und in der zweiten rechten ein Messer. Mit den beiden verbleibenden Händen hält er Vajrarinkhala fest. Er steht auf einer Leiche die die drei Reiche verkörpert. Die drei Gesichter in dieser Fassung Hevajras verweisen auf die folgenden drei Dhyani-Buddhas: das rote rechte vertritt Amitabha, der sowohl Sambhogakaya (subtile formlose Gestalt) als auch „Sprache“ bedeutet. Das rechte Mondscheingesicht ist Vairocana und steht sowohl für Nirmanakaya (den Erleuchtenden erscheinend) als auch für „Körper“. Das mittlere blauschwarze ist Aksobhya und bedeutet Dharmakaya und „Bewusstsein“. So stellt diese Form Hevajras sowohl die Einheit der drei Kayas als auch die Einheit von Körper, Sprache und [Bewusstsein] aller Buddhas dar.

Die sechs Arme symbolisieren die sechs Grundeigenschaften der Mahayana Tradition, die an das andere Ufer der Weisheit führen. Die Symbole in den Händen stehen für: der Dreizack für die Überwindung der Gier, Zorn und mentale Störeinflüsse; der Donnerkeil bedeutet Mitgefühl, die Schelle steht für Prajna, und das Messer für die Trennung von den sechs Fehlern.

Hevajra mit sechzehn Armen

Die vierte Form Hevajras ist die Sechzehnarmige in Einheit mit seiner Weisheit Nairatmya. Er verfügt in dieser Form über acht Gesichter und vier Beine. Mit diesen vier Beinen steht er auf den vier Maras, in früheren Darstellungen steht er jedoch auf einem Körper. Er sieht erschreckend aus wie er mit seiner Halskette aus menschlichen Schädeln wild umhertanzt. Er ist schwarz und trägt einen kreuzförmigen Donnerkeil auf dem Kopf. Sein Körper ist mit Asche beschmiert. Er ist in erotischer Vereinigung mit Nairatmya in großer Ruhe und Glückseligkeit. Das Gesicht vorne mittig ist tiefschwarz, das Rechte weiß wie Jasmin, das Linke angsteinflößend Rot, das obere verzerrt, die anderen sind bienenfarben, mit vierundzwanzig Augen.

Die sechzehn Arme bedeuten die sechzehn leeren Räume. Die acht Gesichter sind die acht Vimosksas. Das verzerrte Gesicht bedeutet die Verneinung aller Theorien. Die vier Füße bedeuten die vier Methoden der Umkehr. Der zornige Ausdruck steht für die Unterwerfung des Bösen. Die Schädelgirlande symbolisiert den Besitz der fünf Weisheiten. Der kreuzförmige Donnerkeil bedeutet einerseits die diamantene Härte der Gnosis (d.h. nicht leicht zu erlangen) und andererseits die Unerreichbarkeit des göttlichen Wesenskerns.

Der schwarze Körper der Gottheit verweist auf Freundlichkeit. Die drei Augen auf jedem Antlitz zeigt an, dass Weisheit alles entdeckt in allen drei Zeitebenen und im dreidimensionalen Raum. Die Abbildung Hevajras in vier unterschiedlichen Formen zeigt an, das die Bildgebung in Vajryana im Dienst der Philosophie steht.

Siehe auch

Literatur

  • Buddhistische Legenden von Heinrich Zimmer, Insel Verlag Frankfurt am Main, 1985, 1. Auflage
  • Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015333-1.
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  • Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
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  • Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
  • Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000. ISBN 3-7205-2153-2.
  • Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München 2004. ISBN 3-89631-439-4.
  • Gerhard Szczesny: Die eine Botschaft und die vielen Irrwege. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8.
  • Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-499-55537-9.
  • F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.

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