Ursprung

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Ursprung ist das wo alles herkommt. Aus dem Ursprung entspringen alle Dinge. Eine Quelle ist der Ursprung eines Flusses. Eine Idee, ein Gedanke, eine Inspiration ist oft der Ursprung für ein großes Projekt. In der Bhagavad Gita gilt Gott als Ursprung aller Wesen.

Ursprung einer Quelle

Gott als Ursprung aller Wesen

Hier ein Vortrag zum Thema - Gott als Ursprung aller Wesen von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga. Dies ist ein Kommentar zum 14. Kapitel der Bhagavadgita, Verse 1-4


Ursprung und Wesen der Seele

Artikel aus dem Buch „Das System des Vedanta“ von Paul Deussen, Elibron Classics, 2. Auflage, 1906, S. 316-319.

Ursprung der Seele, nach 2,3,16-17

Man könnte meinen, sagt Shankara, dass, so wie alles andere, auch die Seele (Jiva) entstehe und vergehe, weil die Erfahrung zeigt, wie der Mensch geboren wird und stirbt, wie man ja auch seine Geburt durch besondere Zeremonien feiert (S. 641,6). Aber dem widerspricht die Schrift, welche ihre Gebote und Verbote mit Verheißungen und Drohungen begleitet, die sich erst in einem künftigen Lebenslauf verwirklichen (S. 641,9). Daher beziehen sich Geborenwerden und Sterben nur auf den Leib; für die Seele hingegen bedeuten sie nur ein als Leib in die Erscheinung Eintreten und aus ihr Austreten (Pric-Durbhava und Tirobhava, S. 642,4); somit ist. das Entstehen nur als die Verbindung der Seele mit dem Leibe, der Tod als die Trennung von demselben anzusehen (S. 642,8). Aber hiermit ist erst die Unabhängigkeit der Seele von dem groben (materiellen) Entstehen und Vergehen bewiesen; es fragt sich, wie die Seele sich zu Brahman verhält, ob sie aus diesem entsprungen oder nicht entsprungen ist (S. 642,11)?

Es ist klar, dass bis hierher exoterisch von der in der Wanderung befangenen Seele die Rede ist. Man erwartete weiterhin den Nachweis, dass dieselbe nicht aus Brahman entsprungen ist, indem sie beim Eingehen in dasselbe in Tiefschlaf, Tod und Weltende der Samenkraft nach fortbesteht (vgl. S. 246. 257. 297-298. 301). Statt dessen springt das Folgende zur esoterischen Lehre über, um aus der Identität der Seele mit Brahman deren Nichtentstehung zu erweisen.

Für ein Entstandensein der Seele aus Brahman ließen sich folgende Gründe geltend machen: Erstens: Wenn man Brahman erkannt habe, heißt es Mund. 1,1,3, so habe man alles erkannt. Diese Stelle verbietet es, eine Wesenheit außer Brahman anzunehmen. Zweitens: Brahman und die Seele sind wesensverschieden; Brahman ist frei von allem Übel [z. B. Entstehen und Vergehen], die Seele nicht.

Drittens: Alles Geteilte, Vielheitliche in der Welt ist ein Umgewandeltes (nicht Ursprüngliches); die Seele, wie sie Gutes und Böses tut und Lust und Schmerz empfindet, ist je nach den Körpern geteilt und vielheitlich; folglich muss sie auch entstanden sein (vgl. Anm. 43). Viertens: Wie von dem zu Genießenden (Bhogyam), d. h. den Pranas und Elementen, so heißt es auch von den Genießern (Bhoktar), dass sie aus Brahman wie aus einem Feuer die Funken entspringen (S. 142); durch diese Schriftstelle muss man andere Stellen ergänzen und deuten; so die Stellen vom Eingehen des Brahman in die Elemente (Taitt. 2,6. Chand. 6,3,3; vgl. S. 302). — Folglich ist die Seele aus Brahman entstanden (S. 643,7-644,11).

Hierauf ist zunächst, gegen die vierte Behauptung, zu erwidern, dass an den meisten Schriftstellen eine Entstehung der Seele nicht gelehrt wird [wie es mit den andern steht, davon sogleich]; sodann aber, dass eine solche nicht möglich ist, weil in vielen Schriftstellen (Shankara führt deren hier nicht weniger als zehn an) die Ewigkeit der Seele behauptet wird. — Auf die dritte der obigen Behauptungen, dass die Seele entstanden sein müsse, weil sie vielheitlich sei, ist zu entgegnen, dass die Seele an sich (Svatas) gar nicht vielheitlich ist (S. 645,8), denn es heilst (Shvet. 6,11):

„Der eine Gott, verhüllt in allen Wesen,
Durchdringend alle, aller innre Seele."

Die Vielheit der Seele ist nur scheinbar und wird bedingt durch die Bestimmungen (Upadhi), wie Buddhi usw., so wie die Vielheit des Raumes durch die Gefäße usw. (Anm. 106), die ihn abgrenzen. Ebenso ist es auf die Bestimmungen zu beziehen, wenn die Schrift hin und wieder von einem Entstehen und Vergehen der Seele zu reden scheint; es bedeutet dies nur ein Entstehen und Vergehen der Bestimmungen; so z. B. in der Stelle (S. 188): „nach dein Tode ist kein Bewusstsein". — Durch die Identität der Seele mit Brahman wird auch die erste der obigen Behauptungen entkräftet. — Was endlich die zweite derselben betrifft, so ist zu bemerken, dass auch die Wesensverschiedenheit der Seele von Brahman sich nur auf die Bestimmungen bezieht, wie aus der Stelle Kap. XII, 4 ersichtlich ist, in welcher der „aus Erkenntnis bestehenden" Seele alle Qualitäten des Samsara aberkannt werden. Somit ist bewiesen, dass die Seele nicht entsteht und nicht vergeht (S. 644,12-647,5).

Wesen der Seele, nach 2,3,18

Wie hat man sich die Natur der Seele zu denken? Ist dieselbe, wie Kanada meint, an sich nicht geistig (d. h. intelligent), so dass die Geistigkeit bei ihr nur akzidentell (Agantuka) ist, oder muss man mit den Sankhyas annehmen, dass sie ihrer Natur nach ein ewig Geistiges ist (S.647,7)? — Für die erstere Annahme, dass die Geistigkeit der Seele akzidentell sei und zustande komme durch ihre Verbindung mit dem Manas, ähnlich wie beim Topfe die Hitze zustande kommt durch seine Verbindung mit dem Feuer, lässt sich anführen, dass, wenn die Seele wesentlich geistig wäre, auch die Schlafenden, Ohnmächtigen und Besessenen (Graha-Avishta) es sein müssten, welche doch aussagen, dass sie in ihrem Zustande keine Erkenntnis gehabt hätten. Also: weil die Geistigkeit der Seele nur zeitweilig zukommt, muss man annehmen, dass sie ihr nicht wesentlich, sondern akzidentell ist (S. 647,9-648,2).

Hierauf entgegnen wir: dass die Seele ein ewig Geistiges ist, folgt daraus, dass sie, wie gezeigt, nicht entsteht, sondern das höchste, unwandelbare Brahman selbst ist, welches, sofern die Bestimmungen es verhüllen, als individuelle Seele erscheint. Das höchste Brahman aber ist, wie wir gezeigt haben (Kap. IX, 4, S. 145 fg.), seiner Natur nach geistig; folglich ist auch der Seele die Geistigkeit so wesentlich, wie dem Feuer die Hitze und das Licht. Darum aber sind die Organe der Wahrnehmung doch nicht überflüssig; denn sie sind die Pforten, durch welche der Geist die spezifisch verschiedenen Sinneseindrücke aufnimmt, indem z. B. der Geruchssinn zur Wahrnehmung der Gerüche dient usw. — Dass aber die Schlafenden usw. nicht wahrnehmen, das ist zu erklären nach der Schriftstelle: „wenn er dann nicht sieht, so ist er doch sehend, obschon er nicht sieht" usw. (S. 206); d. h. die Seele ist dann nicht erkennend, nicht weil ihr die Erkenntnis fehlt, sondern weil ihr die Objekte fehlen; wie das Licht im Raume sich nicht offenbart, wenn keine zu beleuchtenden Gegenstände vorhanden sind (S. 648,2-649,13).

Siehe auch

Literatur

  • Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda
  • Vedanta - Der Ozean der Weisheit von Swami Vivekananda
  • Paul Deussen: Das System des Vedanta, Elibron Classics, 2. Auflage, 1906.
  • Soami Divyanand: Vedamrit - Die Botschaft der Veden. ISBN 3-926696-03-6 (Übersetzung der Veden auf Deutsch, Bd. 1); ISBN 3-926696-13-3 (Bd. 2); ISBN 3-926696-26-5 (Bd. 3)
  • Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.(edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
  • Moritz Winternitz: Geschichte der Indischen Literatur, Leipzig, 1905 - 1922, Vol. I - III. Reprint in englischer Übersetzung: Maurice Winternitz: History of Indian Literatur, Motilal Barnarsidass, Delhi, 1985.
  • Aurobindo: Das Geheimnis des Veda, 2. Auflage 1997, Hinder + Deelmann, ISBN 3-873481-65-0
  • Lokamanya Bâl Gangâdhar Tilak: Orion ou Recherches sur l'Antiquité des Védas, Milan, Éditions Archè, 1989

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