Logos

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Der Ausdruck logos (griechisch Λόγος) wird klassisch als eine die Welt durchwirkende Gesetzmäßigkeit gedeutet (Heraklit).

logos - mit der Bedeutung „Darstellung“ oder „Erklärung“ (Platon) (...)

Aristoteles verwendet logos u. a. im Sinne von „Definition“.

Die Stoa sieht dann im Logos ein Vernunftprinzip des geordneten Kosmos, einen ruhenden Ursprung, aus dem alle Tätigkeit hervorgeht. Er konstituiere sowohl die „Kausalität“, als auch einen Tun-Ergehen-Zusammenhang. Als logos spermatikos („Seelenfünklein“) sei der Logos in jedem beseelten bzw. vernunftbegabten Wesen anzutreffen.

Die Verkürzung auf nur Vernunft, wissenschaftlich messbar scheint ähnlich falsch wie Immanuel Kant auf glaubensfern fest zu legen (darf noch ausgeführt werden). Einsicht, etw. einsehen, Übersinn; geradezu auch Sinn Logotherapie.

Judentum

Im Judentum bezeichnet logos das ewige Denken des einen Gottes. Der göttliche Logos trete bei der Schöpfung aus Gott heraus.

Christentum

Der Ausdruck logos wird im sogenannten Prolog des Johannesevangeliums als »Wort Gottes« verwendet.

Das Johannesevangelium Vorlage:Bibel beginnt mit den Worten:

Griechisch: Vorlage:Polytonisch
Transkription: en archē ēn ho Logos kai ho Logos ēn pros ton Theon kai Theos ēn ho Logos
Lateinische Vulgata-Übersetzung: in principio erat Verbum et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum
Deutsche Einheitsübersetzung: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Im ersten Teil des Satzes wird der Λόγος eng an die Gottheit gebunden und könnte verstanden werden als Attribut oder als ein eigenständiges Wesen, das z. B. aus Gott ausfließen könnte (Emanation). Durch den zweiten Teil des Satzes „das Wort war Gott“ setzt der Autor des Johannes-Evangeliums den Λόγος mit Christus gleich (Menschwerdung Gottes). Auch die nachfolgenden Worte machen dies deutlich: "Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns." (Vorlage:B)

Die Bedeutung des griechischen Wortes lógos ist nicht reduzierbar auf die des deutschen Wortes „Wort“. logos bezeichnet u. a. auch Sprache, Rede, Beweis, Lehrsatz, Lehre, Sinn und Vernunft. Im Ersten Teil des Faust gibt Goethe eine bekannte Darstellung des Übersetzungsproblems, indem er den Protagonisten über die verschiedenen möglichen Übersetzungen "Wort", "Sinn", "Kraft" und schließlich "Tat" nachdenken lässt (Faust I, Vers 1224ff).

Die Rekonstruktion der geistesgeschichtlichen Einflüsse auf den Johannesprolog ist bis heute nicht völlig geklärt. Wichtig sind in diesem Zusammenhang unter anderem mögliche Einflüsse des hellenistischen Judentums wie auch der Stoa. Bereits Justin der Märtyrer stellt indirekt heraus, dass der christliche Logosbegriff pagane Vorgänger hat und nennt dabei unter anderem Sokrates, Heraklit, Merkur und Platons Weltseele.[1] Zugleich aber steht der Johannesprolog im Zusammenhang mit der hebräischen Bibel: Das »Gott sprach« aus Genesis 1, die Weisheit (Weish 9,1-2), und das »Wort Gottes« an die Propheten (»᾿Ακούσατε λόγον κυρίου«, LXX, »Hört das Wort Gottes« z. B. Jes 1,10).

Neuzeit

Unter den Wortbedeutungen des griechisches Ausdrucks logos wird wortgeschichtlich insbesondere jene der „Vernunft“ im philosophischen Kontext bedeutsam, leiht sie doch bis heute der Disziplin der Logik ihren Namen - und davon abgeleitet ("logisch") auch der „Gesetzhaftigkeit“ von Überlegungen. (Der deutsche Ausdruck "Logistik" wird zunächst synonym zu "Logik" verwendet, im 20. Jh. dann aber auf Organisation und Verwaltung bezogen.)

[[Weitere Bedeutungen als Schöpfergott und der Engel Logos]]

Logos ist ein griechisches Wort und bedeutet Wort, Sinn und Vernunft. Es bedeutet auch `Das, was logisch ist´ bzw. Definition, Argument und Rechnung. Logos hat daher viele Bedeutungen. In der altgriechischen Sprache bedeutet Logos zunächst einmal `die Rede´ und damit `das Wort´. Es ist aber auch etwas, was in der ägyptischen Religion eine Rolle spielt. Dort ist Logos der ursprüngliche Schöpfergott, nämlich das Wort. So finden wir das auch im alten Christentum, denn dort heißt es „am Anfang war das Wort“ und das heißt „am Anfang war der Logos“, „am Anfang war der Sinn oder die schöpferische Kraft, die sich in Worten ausdrückt“.

Im alten Griechenland ist Logos auch Memra, das ewige Denken des einen Gottes. Gott hat die Welt geschaffen aus dem Logos, aus seinem eigenen Denken und auch in der Kabbala heißt es, dass Gott durch Memra, die göttliche Rede, die Welt erschaffen hat. Auch im Johannes-Evangelium heißt es: „Am Anfang war der Logos, und der Logos war bei Gott, und der Logos war Gott“, was sogar heißen soll, dass Gott letztlich der Logos ist.

Später wurde gesagt, dass Logos Christus ist, weil am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und aus ihm sind alle Dinge erschaffen“ und so wird eben gesagt: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, also ist Christus das Wort, Gott der Vater und alles Geschaffene ist letztlich der Heilige Geist. So finden wir in der Bibel immer wieder das Wort Logos in verschiedenen Zusammenhängen.

Auch in Indien finden wir die Aussage, dass Brahman die Welt aus seinen eigenen Gedanken erschaffen hat, und diese Gedanken sind letztlich Logos. Manchmal wird es sogar als Engelskraft bezeichnet und als der älteste der Engel. Uns so ist Logos auch ein Engelsname.


Hier ein Videovortrag über Logos auch als Engelsname:

Einzelnachweise

  1. 1 Apol. 22,2 und 46,3; s. z. B. Pépin, l.c., 5505.