Ardha Matsyendrasana
Ardha Matsyendrasana: (Sanskrit: अर्धमत्स्येन्द्रासन ardhamatsyendrāsana n.) Drehsitz; Ardha Matsyendrasana ist die 9. Asana der zwölf Grundstellungen im Hatha Yoga. Ardha Matsyendrasana ist eine Asana für die Flexibilität von Wirbelsäule und Geist.
Wirkungen von Ardha Matsendrasana
Körperlich
Durch die Drehung des Körper wird die Wirbelsäule seitlich flexibel, das sympathische Nervensystem wird gestärkt und die Rückenmuskeln werden massiert. Diese Asana heilt allgemein nervöse Leiden. Die Massage, welche die Bauchorgane erfahren, führt Gifte ab, die beim Verdauen entstehen.
Gedehnte Muskeln: Gluteus, Obliquus und Transversus Abdomini (schräge Bauchmuskeln), Latissimus (breite Rückenmuskeln), Lendenmuskeln. Pectoralis (Brustmuskeln). Gestärkte Muskeln: Latissimus, Obliquus und Transversus Abdomini (schräge Bauchmuskeln), Lendenmuskeln (jeweils auf der anderen Seite als die gedehnten Muskeln).
Energetisch
Ardha Matsyendrasana ist eine der energetisch wichtigsten Übungen. Ardha Matsyendrasana aktiviert das Sonnengeflecht, öffnet die Sushumna (feinstoffliche Wirbelsäule).
Angesprochene Chakras
Geistig
Ardha Matsyendrasana wirkt streßabbauend, nervenstärkend, beruhigend und harmonisierend. Gibt die Kraft, im inneren Gleichgewicht zu bleiben, auch wenn äußere Umstände sich ändern. Die innere Würde zu behalten, auch wenn man sich auf äußere Umstände anpaßt, seinen Idealen treu zu bleiben, auch wenn man auf andere Menschen eingeht und auf sie zugeht.
Swami Sivananda über Ardha Matsyendrasana
Ardha bedeutet halb oder zur Hälfte. Dies ist eine halbe Stellung. Die Asana hat ihren Namen vom Rishi bzw. dem Yogi Matsyendra übernommen, der als erster Körperhaltungen Schülern des Hatha Yoga unterrichtete. Von Matsyendra wird gesagt, dass er ein Schüler Sivas gewesen wäre. Einmal ging Siva weg auf eine einsame Insel. Dort lehrte er Parvati die Mysterien des Yoga. Es trug sich aber zu, dass ein Fisch der nahe der Küste war die Lehren Lord Sivas mithörte. Siva bekam das mit. Da sein Herz voll Gnade und Barmherzigkeit war, besprenkelte er diesen Yogi-Fisch mit Wasser. Sogleich, dank Sivas Gnade wurde der Fisch zu einem Siddha Yogi mit göttlichem Körper. Dieser Yogi im Fischkörper wurde Matsyendra genannt.
In Paschimottanasana und Halasana wird die Wirbelsäule nach vorne gebeugt. Dhanurasana, Bhujangasana und Salabhasana sind die Gegenhaltungen hierzu und beugen die Wirbelsäule rückwärts. Das reicht nicht aus. Sie muss auch gedreht werden und von Seite zu Seite gedehnt werden. Nur so kann perfekte Beweglichkeit in der Wirbelsäule sichergestellt werden. Für diesen Zweck ist Matsyendrasana perfekt indem sie die Wirbelsäule zu den Seiten verdreht. Hatha Yogis beginnen mit dieser Haltung, wenn sie den Yogaschülern praktischen Unterricht geben.
Methode
Setze die linke Ferse in die Nähe des Anus und unter das männliche Geschlecht. Sie kann den Damm berühren. Erlaube der Ferse sich nicht von diesem Platz wegzubewegen. Das Perineum liegt zwischen Anus und den äußeren Geschlechtsorganen. Beuge das rechte Knie und den rechten Knöchel an den linken Oberschenkelansatz und halte den rechten Fuß ruhig auf dem Boden ganz nahe dem linken Hüftgelenk. Setze den linken Arm so, dass die linke Achselhöhle über dem vertikal gebeugten rechten Knie ist. Drücke jetzt das Knie ein wenig zurück, so dass es die Rückseite der Achselhöhle berührt. Umfasse das linke Knie mit der linken Handfläche. Während Du dann mit dem linken Schultergelenk leichten Druck ausübst, drehe Dich langsam extrem nach rechts so weit es Dir möglich ist. Dein Gesicht drehe auch so weit als möglich nach rechts. Bringe es in eine Linie mit der Schulter. Schwinge den rechten Arm hinter den Rücken. Fasse den linken Oberschenkel mit der rechten Hand. Verweile in der Stellung für 5 bis 15 Sekunden. Halte die Wirbelsäule ganz gerade und aufrecht. Beuge Dich nicht nach vorne. Ebenso kannst Du Dich nach links drehen. Das macht die Wirbelsäulendrehung komplett.
Nutzen
Diese Asana steigert den Appetit indem sie das Verdauungsfeuer anregt. Sie zerstört schreckliche Krankheiten. Sie erweckt die Kundalini und bewirkt einen stetigen freien Fluss im Chandranadi (sanskrit: chandra (m.)- Mond); nadi (f.)= Fluss/ Kanal) es wird gesagt, dass der Mond über der Gaumenwurzel seine körperliche Entsprechung hat. Aus ihm kommt der kühle lebensspendende Nektar Ambrosia, der durch das Mischen mit dem Verdauungsfeuer verbraucht wird. Aber diese Asana verhindert das.
Sie hält die Wirbelsäule beweglich und gibt den Bauchorganen eine hervorragende Massage. Hexenschuss und jedwede andere Form muskulär bedingten Rheumas der Rückenmuskeln kann so Heilung finden. Die Nervenendigungen der Wirbelsäule und das sympathische Nervensystem werden auf dies Weise angeregt. So wird ausreichend Blut bereitgestellt. Diese Asana unterstützt die Wirkung von Paschimottanasana.
Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Yoga Asanas" von Swami Sivananda Divine Life Society, Sivananda Ashram