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Version vom 10. März 2017, 19:55 Uhr
Holi ist ein wichtiges hinduistisches Fest, das als Sieg über die Dämonin Holika und außerdem zu Ehren Krishnas gefeiert wird. Holi wird entsprechend dem hinduistischen Kalender an Phalguna Purnima, dem Vollmond im zwölften Monat Phalguna (Februar/März), zelebriert.
Holi ist vor allem in Nordindien und Nepal unter diesem Namen bekannt. In Südindien heißt es etwa Kamadahana und in Bengalen Dol Yatra. Auch der Name Phagvah bezeichnet ein solches Frühlingsfest. Das Wort Phagvah entstammt dem Namen des Monats Phalguna, der in Indien den beginnenden Frühling markiert.
Die Legende von Holika und Prahlad
Es war einmal, dass ein Dämonenkönig namens Hiranyakashipu lebte. Er war dermaßen egozentrisch, dass er allen Bewohnern seines Königreiches befahl, nur ihn allein zu verehren. Zu seinem großen Ärger war sein Sohn Prahlad ein begeisterter Verehrer Narayanas und weigerte sich, seinen Vater anzubeten.
Hiranyakashipu versuchte auf verschiedene Weisen, seinen Sohn zu töten, doch jedes Mal rettete diesen Vishnu. Schließlich bat Hiranyakashipu seine Schwester Holika, sich mit Prahlad in ihrem Schoß in ein loderndes Feuer zu stürzen. Hiranyakashipu wusste, dass ein Segen Holika umgab, der sie das Feuer unbeschadet überstehen ließe.
Heimtückischerweise lockte Holika Prahlad, auf ihrem Schoß zu sitzen und stürzte sich gemeinsam mit ihm ins Feuer. Diese böse List musste Holika mit ihrem Leben bezahlen, denn ihr war nicht bewusst, dass der Segen nur funktionierte, wenn sie allein ins Feuer ging. Im Gegensatz zu ihr überstand Prahlad, der unaufhörlich den Namen Narayanas rezitierte, das Feuer unbeschadet. Gott segnete Prahlad für seine außerordentliche Hingabe.
Auf diese Weise gründet sich der Name Holi auf der Dämonin Holika. Holi wird deshalb auch als Festival des Sieges des Guten über das Böse und als Triumph der göttlichen Verehrung begangen. Die Legende zeigt, dass jeder, egal wie stark er oder sie ist, Dämonen durch die Hingabe an Gott bezwingen kann.
Eine andere kurze Legende über Holika wird wie folgt erzählt: Holika, auch Putana genannt, war eine Kanibalin, die vor langer Zeit in Indien lebte. Besonders gern verschlang sie kleine Kinder. Krishna tötete sie und rettete so die Kinder.
Bräuche an Holi
Die Legende von Holika und Prahlad wird auch heute noch nachgespielt, um dem Sieg des Guten über das Böse Ausdruck zu verleihen. In verschiedenen indischen Staaten werden Abbilder Holikas in riesigen Freudenfeuern verbrannt. Es gibt sogar die Praxis, Kuhdung in das Feuer zu werfen und Obszönitäten ins Feuer zu rufen, als ob man Holika zuriefe. Am letzten Tag von Holi nehmen Menschen eine kleine Flamme des großen Freudenfeuers mit nach Hause. Es wird angenommen, dass dadurch ihre Häuser gereinigt und ihre Körper von Krankheiten frei sein werden.
Im Gedenken an Krishna und seine Streiche der jungen Jahre in Vrindavan spielen die Menschen am Freudenfeuer auch einige Streiche des jungen Krishna nach.
Holi ist das große indische Frühlingsfest, das zwischen zwei und zehn Tagen andauert. Nach der Bhagavad Gita ist die Frühlingszeit die Zeit der Offenbarung und Manifestation Gottes. In der Bhagavad Gita heißt es, Holi sei das Herz Gottes.
Feste wie Holi dienen der guten Laune und Ausgelassenheit der Menschen. Die Menschen singen und tanzen, spielen Dholak und andere Trommeln. Holi besitzt jedoch auch ein religiöses Element - die Verehrung Krishnas. Holi wird auch Dol Yatra genannt: Dol heißt Schaukel. Dies erinnert an Krishna, wie er als Baby in einer kleinen Wiege liegt. Die Bilder Krishnas werden mit Blumen geschmückt und mit buntem Pulver bemalt. Religiöse Menschen singen an Holi den Namen Krishnas und spezielle Lieder, die verschiedene Geschichten über Krishna beinhalten.
Besonders Jungen tanzen in den Straßen und spielen den Passanten Streiche – sich an Krishnas Streiche erinnernd. Die Passanten werden mit farbigem Wasser und Farbpulver (Gulal) bespritzt - deshalb wird Holi auch das "Festival der Farben" genannt.
Die Farben wurden ursprünglich auf natürliche Weise aus Kräutern hergestellt – wie etwa Kurkuma, Neem und Kumkum -, die ihnen sogar eine heilende Wirkung gaben. Heute werden jedoch häufig künstliche Farben verwendet.
Beim "Festival der Farben" scheinen alle Grenzen zu fallen. Menschen feiern gemeinsam - unabhängig der Kaste, des Geschlechts, des Glaubens, der Hautfarbe oder des gesellschaftlichen Status. Das gegenseitige Bespritzen mit Farbe lässt an Holi die gesellschaftliche Diskriminierung platzen wie einen mit farbigem Wasser gefüllten Luftballon. Jeder sieht nun gleich aus.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
- Götter und Göttinnen im Hinduismus
- Yoga Geschichten nacherzählt von Sukadev Bretz
- Das Yoga-Lexikon von Huchzermeyer, Wilfried
Weblinks
- Swami Sivananda, Feste und Fasten: Holi
- Mehr zu Krishna
- Janmashtami, Artikel von Swami Sivananda
- Über hinduistische Götter
- Bildergalerie über Krishna
Seminare
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